Beiträge von Peter Bandali

    Die Frage ist, nach welchem paragraphen die Unterbringung der Kinder erfolgt. Ob der Betreuungsbedarf intensiv ist, oder Normal. Pädadogische Fachkräfte sin Dipl oder BA Pädagogen oder ähnliches, Erzieher/innen, Kinderpfleger/innen...
    Wenn die Kinder nach §34, 35a oder 36 untergebracht werden, ist nicht nur dringen minestens eine Fachkraft zu haben, sondern auch eine supervisorische oder familientherapeutische Begleitung.
    Ich begleite solche Erziehungsstellen in Krisensituationen, die Kinder sind alle fürs Leben gezeichnet.

    Hallo Gilfy,
    bitte entschuldigen Sie, dass ich mich gestern Abends so kurz gefasst habe und einiges dadurch nicht ganz deutlich zum Ausdruck gebracht wurde. Ich werde mir in den nächsten Tagen Zeit nehmen, ausführlich auf das Anliegen von Vanessa1991 zu antworten, vor allem nachdem ich ihre Antworten auf meine Fragen in einer PN erhalten habe, dann wird einiges deutlich. In meinen Anderen Beiträgen war ich bis jetzt sehr ausführlich.
    Zu Ihrer Frage: Ja, ich bin Vater dreier Kinder, und habe die ganzen Höhen und Tiefen des Elternseins erlebt, und erlebe es immernoch, auch wenn die Sorgen mittlerweile größer sind (kleine Kinder, kleine Sorgen; große Kinder,große Sorgen) Wenn Sie auf folgenden Link gehen:
    http://www.amazon.de/gp/produc…=as2&tag=httpspeterban-21
    können Sie ein Blick in mein Buch werfen, sowohl in der Widmung als auch in der Einführung erwähne ich dieses. Meine Aussagen beruhen einerseits auf Jahrzehnte langer praxiserfahrung, sei es mit den eigenen Kindern, im Fachlichen Umgang und in der Elternberatung und Familientherapie, andererseits auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen.
    Zu den Smilies habe ich kein Problem Ihre Meinung zu respektieren, vor allem da dieses durch die Verhaltenspsychologischen Begründungen der "Dressur" auch begründet werden. Fakt ist, dass dieses Mittel aus erziehungswissenschaftlicher, kognitionswissenschaftlicher und therapeutischer Sicht nicht zu einer Persönlichkeitsentwicklung freier und selbstbewusster Menschen führt. Es sei denn das Ziel besteht darin, gehorsame Kinder zu produzieren.
    Zu den Grenzen, können Sie gerne Jesper Juul nachlesen, z.B. in seinem Buch "Aus Erziehung wird Beziehung", in dem er eindeutig darlegt, dass Kinder keine Grenzen brauchen, was allerdings nicht bedeutet, dass Kinder machen können was sie wollen. Kinder brauchen keine Grenzen im Sinne von Reglementierungen, wenn die Eltern ihre eigenen Grenzen hätten, wenn die Erwachsenen endlich ihre Elternrolle einnehmen und sich erlauben den Kindern mit Klarheit und Vorgaben beistand zu leisten. Es ist ein riesen Unsinn der Moderne, die Verantwortung für die Unfähigkeit der Eltern ihre elternrolle einzunehmen den Kinder unterzujubeln und zu behaupten,dass alles gut wird, wenn den Kinder nur käfigähnliche Grenzen aufgezeichnet werden.
    Entschuldigen Sie bitte meinen Tonfall, aber ich gehöre zu den Menschen, die die Tatsachen gerne bei ihrem Namen nennen und nicht um den heißen Brei herum reden.


    Sehr geehrte Vanessa1991,
    in den nächsten zwei bis drei Tagen, werde ich Ihre Fragen ausführlich beantworten und Ihnen praktische Ratschläge für Ihren Alltag geben.
    Allen noch einen schönen Abend.
    Peter Bandali

    Hallo vanessa 1991,
    Ich kann ihren Ärger, ihre Wut, vor allem aber Ihre Trauer sehr gut verstehen und auch Ihre Angst und Hilflosigkeit nachvollziehen.
    Ihre Tochter braucht nur eines, und das sind Sie, dass Sie zu ihr stehen und für Sie da sind.
    Tun Sie sich bitte einen Gefallen: vergessen Sie den so häufig verbreiteten Unsinn mit den Grenzen! Des Weiteren möchte ich Sie dringend davon abraten den Schwachsinn mit der Smily-liste zu machen: verhaltenspsychologen versuchen damit die Kinder zu dressieren und interessoeren sich nicht für die Gefühlswelt der Kinder.
    Ihrer Tochter geht es sehr schlecht, und das versucht sie Ihndn zu sagen. Verstehen Sie bitte die Botschaft und nehmen Sie es nicht als einen Angriff auf Ihre Integrität ( ausführlich gehe ich darau im zweiten Kapitel meines Buches ein).
    Ich werde Ihnen in den nächsten Tagen ausführlich antworten, hierfür benötige ich aber einige Infos:
    Wie hat sich Ihre Tochter verhalten als sie alleine war, wie nach der Geburt des zweiten Kindes und wie nach der des dritten Kindes. Wie vor der Einschulung und wie danach?
    Und dass der Vater wichtig ist liegt unter anderem daran, dass sie ihn kaum sieht, ist also keine Abwertung ihrer Beziehung zu Ihnen.
    Nachdem ich Ihre Antworten gelesen habe, kann ich Ihnen ausführlicher darlegen, was meiner Meinung nach zu beachten ist und Ihnen einige Tips für den Alltag geben.
    Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall viel Kraft.
    L.G.
    Peter Bandali

    Hallo Gilfy,
    Dass Sie zu Ihrer altmodischen Art stehen und dieses vertreten ist völlig in Ordnung. Nicht hingegen, dass Sie über andershandelnde urteilen: wenn Kinder in einer OGS angemeldet sind vernachlässigen Eltern nicht ihren Erziehungsauftrag. Auch wenn wir damals das Ganztasangebot weder zur Verfügung hatten, noch angenommen hätten, ist es inakzeptabel zu behaupten wir hätten unsere Kinder besser erzogen als andere.
    Was die Hausaufgaben betrifft, so kann ich Ihnen als Bildungswissenschaftler eindeutig darlegen, dass sie völliger Unsinn sind. Sie helfen weder der Bildung noch der Persönlichkeitsentwicklung.
    Viele Grüße

    Hallo Taddel,
    zu einer Erziehungsberatung kann ich auch nur dringend raten.
    Von der Kinder- und Jugendpsychiatrie möchte ich hingegen abraten, weil es dann den Anschein hat, als wäre das Kind defekt oder hätte einen Defekt, den die Psychiatrie reparieren muss.
    Dem ist definitiv nicht so.
    In seinem gesamten Verhalten und in seinem Verbalisieren, teilt Ihnen das Kind mit, das es wahrnimmt, dass es nicht sein darf. Die Veränderung beim Kind erfolgt durch Veränderung in Ihrem Verhalten dem Kind gegenüber. Ich möchte hier keine Tipps geben, da es dann den Anschein haben könnte als würde so eine anonyme Forenberatung ausreichen.


    Was Sie aber auf keinen Fall machen dürfen, ist das Kind mit seinen Schmerzen allein zu lassen. Dank des RTL Unsinns und der stillen Treppe denken Eltern, dass es in Ordnung ist, das Kind wegzustoßen und zu verbannen wenn es nicht so funktioniert wie die Erwachsenen es gerne hätten.


    Lesen Sie hierzu auch bitte: Aus Erziehung wird Beziehung von Jesper Juul
    http://www.amazon.de/gp/produc…=as2&tag=httpspeterban-21

    Liebe Tanja,
    danke für das Teilen Ihrer Erfahrung, in der auch große Sorgen zum Ausdruck kommen.
    Allerdings muss ich, wie einige Vorredner widersprechen.
    Als erstes möchte ich Anonym zustimmen, weil ich in den Ausführungen auch die respektvollen Säulen der humanistischen Psychologie vermisse, vor allem die Akzeptanz des Anderen und der empathische Zugang.
    Als zweites möchte ich auf einen allgemein verbreiteten Schwachsinn hinweisen: sich Ritzen ist kein Borderline.
    Einige Menschen, die den Stempel "Borderline-Syndrom" haben sind autoaggressiv, andere wiederum nicht. Einige von den autoaggressiven Menschen ritzen sich, andere wiederum nicht.
    Als drittes möchte ich Ihnen zustimmen, dass es den Anschein haben könnte, dass sich das Ritzen verbreitet. Es ist aber nur ein Anschein, denn das was Sie beschreiben, nennt man eine sogenannte "Contagion" und wurde vor allem in den 90er Jahren beschrieben. Es ist die Ansteckung in einem Verhalten. Es setzt aber voraus, dass das Verhalten oder die Tendenz zu diesem Verhalten bereits vorhanden ist. Bei der Contagion entwickelt sich kein neues Verhalten, es wird also nichts neues dazu gelernt. Petermann & Winkel beschreiben dieses Phänomen in ihrem Buch: Selbstverletzendes Verhalten.
    Als letzes möchte ich darauf hinweisen, dass ich es als sehr gefährlich betrachte, die Eltern oder Pädagogen in dieser Art und Weise aufzufordern:

    Sinne zu schärfen und bei Schnitt- und Kratzverletzungen an Armen oder Beinen, die beiden bevorzugten Stellen zum Ritzen, näher nachzufragen und auch mal genauer hinzusehen.

    weil dadurch ermutigt wird den Jugendlichen ein Misstrauen entgegenzubringen, damit die Bindungs- und Beziehungsebene kippen kann, die Eltern oder die Pädagogen den Zugang zu den Jugendlichen verlieren, beim Jugendlichen ein negatives Selbstbild entsteht und daraus schlussendlich autoaggressives Verhalten entstehen kann.
    Wenn noch ausführlicher Bedarf zum Thema autoaggressives Verhalten besteht, stehe ich für Informationen gerne zur Verfügung.

    Hallo Manuela,
    Es gibt leider unter uns Pädagogen viele, die ihr Geld damit verdienen "Unsinn" zu verbreiten und ihre Arbeit am Symptom (Symptombehandlung) vergeuden, anstelle am Problem (Problembehandlung) zu arbeiten.
    Ob Ad(H)S eine Modeerscheinung ist oder nicht kann wissenschaftlich nicht nachgehalten werden und die meisten verbreiteten Aussagen entspringen ideologischen Glaubenssätze. Hüther vertritt in seinem Buch "neues vom Zappelphilipp" die Meinung zu der ich auch tendiere, und weist nach, dass kein hirnorganischer Defekt die Ursache für AD(H)S ist, sondern nicht gelungene Bindungserfahrungen. DieKonzentrationsstörung ist keine Störung im Sinne einer Unfähigkeit, sondern eine Konzentrationsverlagerung, da ein hoher Prozentsatz der Aufmerksamkeit auf die Bindungsperson gerichtet ist, und somit automatisch weniger für das Explorieren (also Spielen und Lernen) übrig bleibt.
    Lieben Gruß

    Es ist schrecklich!
    Aber Prellbock scheint meiner Meinung nicht die passende Bezeichnung zu sein, Stellvertreter gefällt mir deutlich mehr. Die Kinder sind quasi die unbeteiligten die stellvertretend für eine verhasste (meist ein starker Aggressor) stehen.
    Echt schlimm, wenn man zu verstehen versucht, sich in die Gefühlswelt dieser Frauen hineinzuversetzen.

    Halo Sofia,
    Ja und Nein.
    Es ist schon richtig, dass es den Anschein hat, dass sich Studien häufig widersprechen, deshalb wenden wir im wissenschaftlichen Diskurs auch die Wissenschaftsanalyse an, bevor die Studienergebnisse verwendet werden können. Und ja, Sie haben recht wenn Sie der Meinung sind, dass diese häufig entsprechend des Bedarfes instrumentalisiert werden.
    Auf der anderen Seite, ist das meine Möglichkeit zur Objektivierung und Reflexion eigener Gedanken und eigener Bauchgefühle. Ich weise in einem Exkurs am Ende meines Buches darauf hin, dass Intuition alleine nicht immer nützlich ist in Erziehungsprozessen, weil sie keine Gottgegebene Weisheit ist, sondern die Summe der Erfahrungen, und bei negativen Erfahrungen intuitives nicht refkektiertes Handeln eine Reinzinierung (neues Erleben) gemachter negativer Erfahrungen mit sich bringt.
    Aber darum ging es mir nicht! Meine Frage war konkret an DerNeueErzieher gerichtet, der Fachlichkeit vorspielt und diese mit nichten belegt. Es geht konkret um die Aussage: "Es sollte dabei keine Gut gegen Böse Geschichte sein, sondern eine moralisch, sozial unanfechtbar gute Geschichte.", die an Schwammigkeit nicht zu übertreffen ist und überhaupt keine Fundierung hat.


    Und zum guten Schluss sehr geehrte Sofia, natürlich hören wir in erster Linie auf unserem Bauchgefühl, vor allem wenn unsere Kinder krank sind und unsere Hilfe brauchen.
    Ich widerhole das Letzte, was ich geschrieben habe:


    "Ich kann Sie, sehr geehrte Sofia, sehr gut verstehen. Als unsere Kinder noch in dem jungen Alter waren, sind uns auch die Ideen ausgegangen. Ich erinnere mich noch lebhaft an einer Woche, als unsere drei Kinder zeitgleich krank waren. Es gibt leider keine Patentrezepte, vor allem keine, die uns als Eltern nicht unsere gesamte Kraft kosten, daher ist auch Fernsehgucken in diesen Zeiten Okay. Was Sie auf jeden Fall brauchen ist Geduld und Kraft, und die wünsche ich Ihnen."

    Ist leider nicht zu vereinbaren!
    Entweder wird das Kind fremdbetreut (was weder falsch, verkehrt oder schädlich ist) und Eltern gehen arbeiten ==> also keine Vereinbarkeit.
    Oder Eltern arbeiten Zeitversetzt, und einer der Zwei (geht natürlich nicht bei alleinerziehenden) ist ständig beim Kind ==> also keine Vereinbarkeit und die Paarbeziehung leidet darunter.
    Einer der beiden Eltern bleibt zuhause ==> keine Vereinbarkeit.


    Es ist in Ordnung, dass die Eltern arbeiten und die Kinder fremdbetreut werden, was mich stört sind die Heucheleien der Politik und der Wirtschaft, die von der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sprechen.

    Hallo Manuela,
    auch hier wieder mal eine Frage auf der es nicht "die richtige Antwort" gibt.
    Wir hatten unseren Kindern seinerzeit einen höhen- und kippverstellbaren Schreibtisch gekauft, weil die Höhe des Tisches von der Größe des Kindes und der Höhe des Schreibtischstuhls abhängt. Und glauben Sie mir, die für 100-150 EUR sind völlig ausreichend.
    Haltungsschäden dürfen in der Grundschule nicht zu erwarten sein, da die Kinder den Schreibtisch eigentlich nur benutzen wenn er neu ist. Hausaufgaben werden entweder am Küchentisch, auf dem Fußboden, im Bett oder auf der Couch gemacht.

    Hallo DerNeueErzieher,
    Ich muss Klara definitiv recht geben.
    Vor allem haben 2,5 jährige Kinder noch nicht die Konzentration einen ganzen Film zu gucken.
    Und durch welche neuen Untersuchungsergebnisse kommen Sie auf die Aussage: "Es sollte dabei keine Gut gegen Böse Geschichte sein, sondern eine moralisch, sozial unanfechtbar gute Geschichte." Wenn es eine persönliche Meinung ist, dann kennzeichnen Sie diese bitte, da Sie in Ihrem Profil Fachlichkeit spiegeln. Wenn es eine empirisch gesicherte Meinung ist, würde ich mich gerne in die Untersuchungsergebnisse hineinlesen.
    Ich habe bereits an anderer Stelle geschrieben, dass ich kein Mediengegner bin (wie soll ich das auch sein wenn ich unter Anderem auch Bildungswissenschaftler mit Schwerpunkt Bildung und Medien bin) und auch der festen Überzeugung bin, dass Medienkonsum nicht schadet, vor allem da es unzählige wissenschaftliche Untersuchungen gibt, die den von Spitzer verbreiteten Kreuzzug widersprechen, und möchte deshalb diese Meinung hier nicht erneut vertreten.


    Ich kann Sie, sehr geehrte Sofia, sehr gut verstehen. Als unsere Kinder noch in dem jungen Alter waren, sind uns auch die Ideen ausgegangen. Ich erinnere mich noch lebhaft an einer Woche, als unsere drei Kinder zeitgleich krank waren. Es gibt leider keine Patentrezepte, vor allem keine, die uns als Eltern nicht unsere gesamte Kraft kosten, daher ist auch Fernsehgucken in diesen Zeiten Okay. Was Sie auf jeden Fall brauchen ist Geduld und Kraft, und die wünsche ich Ihnen.

    Hallo Manuela,
    Die klare Antwort auf Ihre Frage lautet ganz eindeutig: jein!
    Was die kriminellen Handlungen betrifft, hat sich zu den vergangenen Jahrzehnten nicht wirklich etwas verändert, auch wenn die medualen Bericherstattungen etwas anderes suggerieren möchten. Die größte Gefahr (kriminell, missbrauch...) lauert navh wie vor im familiären und Bekanntenkreis.
    Ich sehe aber ein viel größere Gefahr die die kindliche Entwicklung bedroht, oder mehrere Gefahren:
    - Eltern die ihren Kindern nicht als Halt und Sicherheit bietende Bindungspersonen zur Verfügung stehen (mehr dazu in meinem Buch: Nicht mehr über Tyrannen reden!)
    - Eltern die Helikoptern und ihren Kindern keine Entwicklungsmöglichkeiten erlauben. Diese überfürsorglichen Eltern, die aus Liebe ihreKinder vor allen Gefahren und jedem Leid schützen und ihnen somit jede möglichkeit nehmen eigene Lösungsstrategien zu entwickeln.
    - Erzieher und Lehrer die ihren Beruf nicht aus leidenschaft machen, Kinder eigentlich nicht mögen und diese systematisch zerstören.
    Die langfristigen Gefahren für die Kinder sind wesentlich größer als die Gefahr opfer eines Gewaltverbrechens zu werden, ohne die Gewaltverbrechen zu verharmlosen oder zu bagatelisieren.
    LG

    Hallo Manuela,
    Bevor über Folter geredet wird ( ich weiß zwar nicht was eckelig schmeckender Nagellack mit Folter zu tun hat) oder über Konditionierungsmaßnahmen (diese sind eigentlich richtige Foltermaßnahmen) gesprochen wird, ist es wichtig zu wissen über welches Alter des Kindes wir sprechen. Was für ein Persönlichkeitstyp ist das Mädchen? Wie ängstlich/ schüchtern ist sue? Einzelkind oder Geschwisterkind? Welche Reihenfolge wenn nicht Einzelkind? Eltern? Ist das Verhalten bei Familienamgehörigen vorhanden?
    Um eine reale Analyse und Lösungsvorschläge machen zu können, benötige ich einige Informationen, da es kein allheilmittel hierfür gibt und eine individualisierte herangehensweise notwendig ist.
    LG

    Hallo,
    Als unsere Kinder noch so klein waren, war bei uns auch um 19:00 Uhr nach dem Sandmännchen Feierabend. Dann gab es noch das Abendritual mit Zähneputzen und Geschichte erzählen. Spätestens um halb Acht waren wir dann wieder unten. Auch unsere Kindef hatten in diesem Alter keinen Mittagsschlafgemacht und der Bedarf an Schlaf war bei allen Kindern unterschiedlich und zeigte sich an der aufwachzeit.

    Hallo Manuela,
    Als Fachmann widerspreche ich den Medienexperten. Erstes sind die Aussagen eher Hypothesen und keine empierischen Erkenntnisse, zweitens gehen Pauschale Aussagen an der Individualität vorbei.
    Wenn Sie das Geführ haben, dass das Fernsehgucken Ihrem Kind guttut, dann ist es okay. Wichtig ist immer zu bedenken, dass ausreichend mit dem Kind kommuniziert ( vor allem auch körperlich übers kuscheln), dass das Kind auch genug zum Spielen und Toben hat, und dass Sie das Kind nicht vor dem Fernseher parken wollen.
    Spitzer verbreitet in seinen Vorträgen, Sendungen und Veröffentlichungen vieles gegen den Medienkonsum, spickt seine Seiten mit Statistiken und Tabellen, würde einer wissemschaftlichen Kritik nicht standhalten, da keine wirklichen empirischen Belege dafür vorhanden sind.
    Was ich Ihnen sagen möchte: hören Sie weiter auf Ihr Gefühl und lassen Sie sich nicht verunsichern, Sie sind auf dem richtigen Weg.
    LG

    Hallo Sofia,
    Im Internet gibt es eine Fülle von Seiten, die Ihnen suggerieren, dass sie einen seriösen IQ-Test ersetzen. Als Fachmann rate ich aber dringend davon ab.
    Des Weiteren rate ich auch dringend von der Testung ab, solange das Kind integriert ist und in den Systemen Kindergarten und Schule zurecht kommt. Durch die Testung, kann beim Kind das Gefühl entstehen "Irgend etwas stimmt mit mir nicht also bin ich nicht okay", woraus das Verhaltensstörungen entstehen könnten (können müssen aber nicht).
    Wenn sich Probleme ergeben, die auf eine Überforderung durch Langeweile deuten, sollten die Beratungsstellen vor Ort konsultiert werden.

    Sehr geehrte Mama-mm,


    als erstes möchte Ihnen sagen, dass die Kinderärztin recht hat, und Sie sich keine Sorgen machen müssen, und dass sich bei Ihrer Tochter keine Störung entwickelt, dass diese Ängste tatsächlich altersadäquat sind. Es hört sich auch nicht nach einem Nachtschreck (Pavor Nocturnus) an. Nun möchte ich mich hierfür entschuldigen, da ich genau weiß, dass diese Erklärung Sie weder beruhigt noch Ihnen helfen kann.


    Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie anstrengend Ihre Nächte und auf sie folgend Ihre Tage sind, und vor allem kann ich nachvollziehen, dass Sie sich durch verharmlosende Erklärungen („…Sie meinte aber nur, dass sei in dem Alter normal, da es das Phantasiealter wäre. Das kann auch gut möglich sein, aber ich finde es…“) nicht ernst genommen fühlen.


    Die Ängste, die Kinder in diesem Alter erleben, sind, von der Warte der Kinder betrachtet, starke Ängste die bis hin zu existenziellen Ängsten werden können. Deshalb finde ich es sehr gut, wie Sie darauf reagiert haben, Ihre Tochter ernst genommen haben und nicht den Weg eingeschlagen haben, den einige Verhaltenspsychologisch orientierte Pädagogen oder Psychologen empfehlen, wenn sie dazu raten das Kind eine Weile alleine im Zimmer zu lassen.


    Ich werde Ihnen im Weiteren einige Handlungsmöglichkeiten aufzeichnen, die Sie zusätzlich oder alternativ zu den bereits vorhandenen einsetzen. Wenn Sie bei dem Einen oder Anderen das Gefühl haben, es passt weder zu Ihnen noch zu Ihrer Tochter, ignorieren sie es einfach:


    • Es wäre erstrebenswert, wenn Sie sich die Nachtbetreuung mit Ihrem Partner teilen könnten. Es geht nicht nur darum, dass geteiltes Leid halbes Leid ist, sondern tatsächlich darum, dass sich Ihre Belastung miniminiert. Ihre Tochter erlebt Ihre Belastungssituation und schreibt sich selbst die Schuld zu. Dadurch entsteht bei ihr ein schlechtes Gefühl bis hin zu einem schlechten Gewissen. Diese negativen Gefühle überfordern das dreijährige Kind. Es versucht, mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, ihre Angst zu unterdrücken, und entwickelt unter Umständen eine Angst vor der Angst, wodurch die Angst verstärkt wird. Wenn Sie die Belastungssituationen teilen und alternativ eine Nacht durchschlafen, erlebt Ihre Tochter ein Stück mehr Gelassenheit bei Ihnen, was sich auf sie übertragen kann.
    • Sagen Sie Ihrer Tochter, dass es in Ordnung ist, dass sie Angst hat, und dass Sie für Sie da sind. Thematisieren Sie aber bitte die Angst und deren Ursachen nicht mehr mit ihr. Eines der größten Probleme von Eltern und Pädagogen besteht darin, dass ihnen irgendwann eingetrichtert worden ist, dass über alles mit den Kindern geredet werden muss. Dem ist definitiv nicht so. Je mehr Sie die Angst thematisieren, desto mehr wird sich diese verfestigen und ein Eigenleben mit einer Eigendynamik erhalten. Hören Sie genau zu, was Ihnen Ihre Tochter erzählt, wovor sie Angst hat, was Sie erschreckt und beschäftigt aber diskutieren Sie nicht mit ihr darüber. Das Zuhören ist elementar, da Ihre Tochter über ihre Kommunikation ihre Emotionen verarbeitet. Während Ihre Tochter erzählt, versuchen Sie Blickkontakt zu halten, ohne mit einem erschreckten Blick die Situation noch mehr zu dramatisieren. Optimal wäre es, wenn Sie währenddessen die Hände Ihrer Tochter auf Ihren Handflächen liegen, und Sie diese halten. Wenn Ihre Tochter ihre Erzählungen beendet, nehmen Sie sie in den Arm und sagen ihr, dass Sie sie lieb haben, und dass Sie für sie da sind, sich um sie kümmern…
    • Fragen Sie sie bitte demnächst in einer unbelasteten Situation, welches ihr Lieblingstier, von den stärksten Tieren, die sie kennt, ist. Kaufen Sie ihr dieses Tier dann als Kuscheltier. Geben Sie dem Tier einen Namen. Nehmen Sie bitte alle anderen Kuscheltiere (außer das wichtigste für Ihre Tochter) aus dem Bett, und platzieren Sie das neue Kuscheltier neben ihrem Kissen. Sagen Sie dann bitte Ihrer Tochter: „das ist…, er wird ab heute auf dich aufpassen!“, dann drehen Sie sich zu dem Kuscheltier, sprechen es mit Namen an, stellen ihm ihre Tochter vor und erteilen ihm den Auftrag von nun an jeden Abend auf Ihrer Tochter aufzupassen. Nach jedem Gute-Nacht-Ritual wird das Kuscheltier namentlich angesprochen und der Auftrag, auf ihre Tochter, welche Sie hier auch namentlich erwähnen, wird erneut ausgesprochen. Nach der Beruhigung, die ich in Punkt 2 beschrieben habe, bringen Sie Ihre Tochter ins Bett, und wecken das Kuscheltier mit Namen auf und fragen es warum es zugelassen hat, dass… (hier widerholen Sie in knappen Worten, was Ihre Tochter Ihnen erzählt hat) und erinnern es erneut an seinem Auftrag.
    • Wenn Sie Ihre Tochter ins Bett bringen und dem Kuscheltier den Auftrag geben, verabschieden Sie sich aus dem Zimmer, und sagen Ihrer Tochter, dass Sie zwar aus dem Zimmer gehen, aber trotzdem aufpassen und zwischendurch immer wieder reinkommen werden um zu sehen ob alles in Ordnung ist. Die Zimmertür würde ich generell offen lassen, dadurch fällt ein leichter Lichtstrahl ins Zimmer, das Kind hört Ihre Stimmen und Sie können fast geräuschlos ins Zimmer gehen. Die ersten Tage gehen Sie alle 30 bis 90 Sekunden wieder ins Zimmer, schauen Ihre Tochter liebevoll an und gehen wieder. Mit der Zeit verlängern Sie die Abstände in denen Sie ins Zimmer gehen. Hierbei geht es darum, dass Ihre Tochter erlebt, dass es nach jedem Gehen ein Wiederkommen, nach jedem Verlassen werden eine Wiedervereinigung gibt. Dieser Prozess ist ein wichtiger, und wird Desensibilisierung genannt und hilft dem Kind dabei sich erneut an etwas zu gewöhnen, er hilft dabei, dem Kind zu zeigen, dass die beängstigenden Situationen keine sind. Das Kind lernt daraus des Weiteren, dass Sie da sind und auf sie aufpassen, ohne dass sie diesen Schutz einfordert. Und zu guter Letzt lernt es, dass diese Ängste, für Sie als Eltern, keine Belastung sind.


    Wenn Sie nun einwenden wie anstrengend das ist werde ich Ihnen zustimmen und Sie daran erinnern, dass ich Ihnen auch empfehle sich mit Ihrem Partner bei allem abzuwechseln, damit Sie nach der Anstrengenden Nacht, eine erholsame haben.


    Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Geduld in dieser schwierigen und harten Phase, bin aber der Überzeugung, dass Sie es überwinden können, weil Sie das wichtigste, was Sie dazu benötigen, haben: die Liebe zu Ihrer Tochter.


    Wenn Sie weitere Fragen haben, scheuen Sie sich nicht davor diese zu stellen.