Sohn 14 verlässt das Zimmer kaum

  • :( Sohn 14 verlässt das Zimmer kaum

    Mein Sohn ist 14 Jahre, und am liebsten in seinem Zimmer mit Handy und Computer. Natürlich darf er nicht den ganzen Tag zocken. Rausgehen mag er kaum. Zurzeit erpressen ich ihn damit dass wenn er nicht rausgeht er nicht an den PC darf. Dann geht er halt. Fährt dann ins Schwimmbad, kommt dann wieder und sagt es war langweilig. Verschwindet dann wieder im Zimmer. Ich frage ihn oft ob er nicht mit Kumpels was ausmachen will, nein will er nicht oder morgen,.. Diese Kumpels sind eigentlich nur Schulkollegen, außerhalb der Schule verabredet er sich kaum. Ich nerve ihn, wenn ich mit ihm darüber reden will. Aber mich bedrückt die Situation sehr, er soll raus und was erleben und nicht in seinem Zimmer versauern. Soll ich ihn lassen oder weiter animieren? Bitte um Rat, eine verzweifelte Mama

  • Hallo! :)


    Dieses Rückzugsverhalten ist in dem Alter grundsätzlich normal, aber ich denke, man sollte - so wie du es machst - einen Blick darauf haben und etwas intervenieren.


    Was ist denn dein Sohn unabhängig von der Pubertät für ein Typ? Unternehmungslustig oder auch eher der häusliche Typ? Mein Sohn ist jetzt 13 und ein sehr unternehmungslustiger Typ. Auch er zieht sich aber phasenweise über Stunden in sein Zimmer zurück (lesen, programmieren, Podcasts anhören). Motivierbar ist er, aber nicht immer... Dürfte ziemlich normal sein.


    Meine Tochter (11) was immer schon sehr gemütlich. Bei ihr ist das jetzt noch deutlich stärker ausgeprägt. In den Ferien 1-2 Mal/Woche rausgehen (dann aber schon den ganzen Tag - Ausflug/Schwimmbad/Freunde) ist ihr gerade genug (und da muss sie sehr motiviert werden). Alles darüber hinaus wird ihr zu viel. Daheim ist sie sehr kreativ (modellieren, nähen, backen etc.)... Solange ich das Gefühl habe, es passt noch und ist das Pubertät zuzuschreiben, lasse ich sie sich zurückziehen. Ich habe aber länger gebraucht, das zu "akzeptieren", weil ich selbst ein sehr unternehmungslustiger Mensch bin...


    Ich würde an deiner Stelle die Regulierung von Internet und Handy weiter so handhaben (fixes Zeitausmaß), aber nicht an ein "Aktivsein" koppeln. Parallel dazu würde ich ein wenig motivieren, rauszugehen. Vielleicht auch durch "coole" gemeinsame Aktivitäten, zu denen er einen Freund/Schulkollegen einladen kann?


    Was in dem Alter auch gut klappt, falls es euer Erziehungsstil ist: Kleinere Arbeiten übergeben (Gartenarbeit, etwas ausmisten/zusammenräumen, Wand streichen etc.), für die er mit kleinem Geld entlohnt wird.


    Alles Liebe! :)

  • Hallo Dani, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Mein Sohn ist eher der häusliche Typ. Eher schüchtern und zurückhaltend, aber selbstbewusst er weiss was er will, er mag keine Machogehabe oder so. Ich motiviere ihn was zu unternehmen, manchmal hatte er dann Spaß oft kommt er aber auch nach Hause und sagt es war langweilig. Sein Bruder ist ganz anders, der könnte den ganzen Tag unterwegs sein, er ist 3 Jahre jünger. Wir unternehmen am Wochenende immer was mit den Kids, aber er will meisten nicht mit, obwohl wir natürlich was unternehmen würden was er will. Das Problem ist dass er kaum Interessen hat außerhalb der Medien. Gerne würde ich ihn in einen Verein geben, aber das will er alles nicht. Ich gehe ihm auch schon sehr auf die Nerven :S . Was mir auch noch Sorgen bereitet dass er keine guten Freunde hat, nur Kollegen, denen es aber egal ist ob er dabei ist oder nicht. Verabredungen, wenn es Mal welche gibt gehen dann eigentlich immer von ihm aus. Vielleicht antworten Sie mir nochmal, würde mich freuen, es beschäftigt mich nämlich sehr. Er ist ein netter Junge und ich finde es schade dass er nur in seinem Zimmer hocken will. Liebe Grüße

  • Mein Sohn ist nun 16 Jahre alt, aber dieses nicht raus gehen , kenne ich von ihm nicht.

    Es klingt ja schon fast so, als hätte dein Sohn keinen Freund vor Ort, ist dem so?

    Kommt niemand zu ihm und fragt ob er mit... kommt?


    Wenn du willst das er raus geht und Spaß hat, dann gehe du mit ihm los, zeige ihm was es tolles zu erleben gibt ( Schwimmbad, Kletterwald, Bogenschießen vielleicht im Verein, Inliner fahren, Skateboard, BMX oder Radtouren). Versuche ihn auf den Geschmack zu bringen!

    Ich würde das Internet \ Zocken sehr wohl zeitlich begrenzen , vielleicht in die Abendstunden verlegen.

  • Ist er in einem Verein oder hat er ein Hobby? So finden Kinder außerhalb der Schule neue Freunde. Oder vielleicht eine AG in der Schule??


    Ich würde an den Familienausflügen festhalten und die Medienzeit auch beschränken. Wenn er in der Freizeit nur zockt, ist die Suchtgefahr groß.

  • Liebe Angi,


    dein Sohn weiß, was er will und was nicht - sehr schön! Das ist eine gute Eigenschaft, denn so kannst du davon ausgehen, dass er die Unternehmungen, die er macht, auch tatsächlich aus Eigenantrieb macht. :)


    Du schreibst, er ist eher der häusliche Typ. Das dürfte sich in der Pubertät einfach verstärken. Wie alle sind unterschiedlich. Der eine ist immer in Bewegung, der andere braucht eher mehr Ruhe...


    Ich würde weiterhin Aktivität anbieten, die Online-Zeit beschränken und zur Kontaktaufnahme mit Gleichaltrigen ermutigen. Sehr viel mehr kannst du ohnehin nicht machen. Solange er regelmäßig Sozialkontakte hat und dir in seinem Wesen nicht verändert vorkommt, ist eigentlich alles in Ordnung. Gut möglich, dass er die Sozialkontakte ohnehin bald intensivieren wird (Gleichaltrige werden immer wichtiger) und/oder sich verliebt - da ist das Aktivitätsniveau dann auch kurzfristig höher, weil man viel gemeinsam unternehmen mag! :)


    Alles Liebe! :)

  • Liebe Dani, das ist heute leider nicht mehr so, früher war das so doch heute ändert sich so ein Verhalten nur super selten. Ist ein Kind mit 14 Jahren täglich alleine, hockt zu Hause, ist ohne Freunde, wird sich das auch mit 16, 17 und älter nicht wirklich änder. Es sei denn,er kommt durch seine Jobwahl/ Ausbildung auf eine Berufsschule, wo so ziemlich alle Klassenkameraden neu sind \ wo sich alle neu kennen lernen müssen.


    Es ist doch so, Freunde finden sich über Kita und Schule, hängt da ein Schüler hinterher und ist ständig alleine, wird es sich nun mal nicht einfach so ändern.


    Klar, der Junge ist 14 und weiß ganz sicher was er will und was nicht! Er will PC und zocken,er will nicht raus gehen und das noch nicht mal mit den Eltern \ der eigenen Familie. Das aber würde mir sehr stark zu denken geben!!!



    @ Angi: versuche es doch mal mit einem Schülerjob! Erstmal kann er so sein Taschengeld aufbesser, je nach Job kann er andere Leute kennen lernen und auch Spaß haben. Draußen wäre er dann auch.


    Viele Teenies haben große Freude im Tierheim zu helfen. Ok, da verdient er sich wahrscheinlich kein Geld, aber er bekommt ganz bestimmt tolle Kontakte und lernt Bindung aufzubauen zu Tieren und Menschen. 😉

  • Naja, vielleicht mag Angi ja nochmal Info geben über das Ausmaß der "Zock-Zeit" und die Frequenz, in der sich der Sohn auch außerhäuslich beschäftigt. :) Ich habe das so verstanden, dass er sich schon zu Aktivitäten mit Gleichaltrigen motivieren lässt, die Online-Zeit begrenzt wird und er nicht 24/7 im Zimmer sitzt. Aber dass die Tendenz eher Richtung Rückzug geht.


    Ich hatte eher den Eindruck, dass Angi es schade findet, dass er nicht mehr (aus sich) rausgeht und Erfahrungen sammelt. Dieses Gefühl kenne ich gut, weil es mir manchmal auch mit meiner Tochter so geht. Ich denke, es ist ganz schwierig, wenn man beim Kind solche Tendenzen sieht (Rückzug, wenig kontaktfreudig) und es sich - natürlich - anders wünscht...

  • Ja Dani so meine ich das. Er lässt sich schon motivieren, verabredet sich ab und zu oder fährt ins Schwimmbad. Aber von ihm aus geht das nicht wirklich. Zocker Zeiten sind begrenzt. Nach der Schule und den Hausaufgaben eine Stunde ca. Und abends halt. Ich verstehe eben nicht dass er selbst nicht will, also sich verabreden und so...

  • Grundsätzlich finde ich die Sachlage so schlecht nicht. Er hat Technik-Begrenzungen und kommt von selbst in die Aktivität, wenn auch mit Überredung.


    Was ich mir auch vorstellen kann, ist, dass es dann vielleicht doch recht schlagartig geht? Wie pubertär ist er denn schon? Mein Sohn ist grundsätzlich ziemlich aktiv. Dass die Peer-Group aber sehr wichtig geworden ist und er gefühlt jeden Tag anderswo verabredet ist und viel telefoniert, ist allerdings sehr neu. Das hat erst diesen Sommer begonnen (er ist jetzt wie gesagt 13, also nicht so viel jünger als dein Sohn), dass er auch eigeninitiativ unterwegs ist...


    Gilfys Idee mit dem Ferienjob finde ich nicht schlecht. Das macht auch etwas mit dem Selbstwert, sein eigenes Geld zu verdienen. Allerdings weiß ich nicht, wie das bei euch geregelt ist. Bei uns (Österreich) darf man es unter 15 glaub ich nicht... Aber vielleicht so in Richtung Nachbarschaftshilfe?

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