Hilfe, mein Kind schmiert mit Kot :(

  • Hallo ihr Lieben,


    ich hoffe Ihr könnt mir helfen. Ich bin wirklich verzweifelt. Meine Tochter ist jetzt 19 Monate alt. Seit Oktober ca. also mit 13 Monaten, schmiert meine Tochter sich mit ihrem Kot voll. Anfangs habe ich mir dabei noch nichts gedacht, ich weiß ja, dass manche Kinder eine solche anale Phase haben. Mittlerweile geht das ganze aber nun schon ein halbes Jahr und das verhalten meiner Tochter wird immer extremer. Mittlerweile finden ihrer Schmierereien ca 3 mal am Tag statt. Dabei ist dann ihr bett, ihr schrank, ihre regale, ihr türgitter, der teppich und sie selbst von kopf bis fuß voll. sie isst ihren kot sogar. :(


    Ich habe schon so viel probiert. Ich habe es mit kekse backen probiert, knete, den schlafanzug falsch rum anziehen(sie bekommt ihn trotzdem aus), babyphone wieder aufstellen(sie ist so leise bei ihren aktionen, dass nicht mal das babyphone ausschlägt), tür auflassen, nach ihr gucken, ja ich hab sogar in meiner verzweifelung ihre strumpfhose am rücken mit panzertape am body festgeklebt. leider ist mein kind offensichtlich intelligenter als ich und lässt sich von mir nicht austricksen.


    ich hoffe, irgendjemand von euch hat einen guten tipp und kann mir helfen.


    da ich von vielen aus meinem umfeld schon ausgelacht werde und sich darüber lustig gemacht wird, möchte ich euch bitten nur ernsthafte kommentare abzugeben. die situation ist alles andere als lustig. :thumbdown: :thumbdown:


    ich hoffe, ihr wisst rat.


    alles liebe,
    eine verzweifelte mutter.

  • Hallo vajudomi,


    vielen Dank für Ihre Offenheit zu dieser Matscherei, mit der Sie es da zu tun haben. ;)
    Es ist tatsächlich so, dass viele Kinder mit ihrem Kot spielen! Es scheint allerdings ein Tabuthema zu sein, über das niemand so wirklich gerne spricht. Es ist in der Tat nichts Ungewöhnliches daran, dass ein Kind mit seinen Ausscheidungen spielt oder diese sogar in den Mund nimmt bzw. isst.
    Der Hintergrund ist der, dass Kinder in der Regel ab dem 1. Lebensjahr etwa in die so genannte "anale Phase" kommen und hier mehr und mehr ihren Körper zu entdecken beginnen. Ebenfalls lernen Kinder ab etwa 12 Monaten den Unterschied zwischen "innen" und "außen" und das Entdecken und Erforschen des Körpers mit allem, was dazu gehört (also auch Kot) geschieht nicht über den Verstand, sondern über unsere Sinne.
    Kinder haben ein noch gänzlich anderes Empfinden darüber, was duftet und was stinkt, was gut schmeckt oder eklig. Ich erinnere mich selbst noch, dass ich als Kind Seife gegessen habe, also wirklich herzhaft vom Seifenblock abgebissen habe. Heute würde ich das nicht mehr tun, weil ich weiß, dass Seife nicht gut schmeckt und dass es nicht unbedingt gesundheitsförderlich ist, Seife auf den persönlichen Speiseplan zu setzen. :D


    Viele Grüße
    Klara

  • Hier auch nochmal der besagte Artikel für Sie in Kopie:


    "Kinder brauchen Matsch und Liebe
    von Silke R. Plagge


    Kinder lieben es klebrig. Matschen ist für Eltern ok. Aber was, wenn Kinder mit dem Windelinhalt spielen? Eine körperfreundliche Erziehung ist wichtig, betont Expertin Helga Gürtler. Denn so können Eltern dabei helfen, dass ihre Kinder stark und selbstbewusst werden – und sie vor Gefahren schützen.


    Eltern kennen es manchmal von sich selbst. Und auch in den Medien wird es immer wieder deutlich: sehr viele Menschen haben ein schlechtes Verhältnis zu ihrem Körper. Er ihnen zu dick oder zu dünn, die Nase passt nicht oder das Kinn ist zu fliehend. Diäten und Schönheitsoperationen werden vor einem breiten TV-Publikum inszeniert.


    Die Diplom-Psychologin Helga Gürtler, selbst Mutter von drei Kindern, sieht diese Entwicklung sehr kritisch. „Immer mehr Mädchen, zunehmend auch Jungen, werden in der Pubertät magersüchtig oder ess-brechsüchtig. Und sehr, sehr viele sind mit ihrem äußeren Erscheinungsbild unzufrieden.“ Die Jugendlichen bekämpfen ihren Körper, kasteien sich und laufen verzweifelt einem Schönheitsideal nach.


    Wer seinen eigenen Körper nicht mag, die stämmigen Beine oder die Segelohren als schlimmen Fehler sieht, kann kein solides Selbstwertgefühl entwickeln. „Wenn ich einen Teil meiner selbst nicht ausstehen kann, unbedingt verändern will, kann ich auch mich selbst als Ganzes nicht so akzeptieren, wie ich bin“, erklärt die Psychologin.


    Den eigenen Körper zu spüren, auf seine Bedürfnisse und Signale achten zu können, ist besonders wichtig, betont die Expertin. Nur Kinder, die ihren Gefühlen vertrauen, können und ihre eigenen Körpersignale verstehen, merken, ob ihnen etwas schmeckt oder nicht, ob sie eine Berührung angenehm finden oder nicht, können anderen Menschen Grenzen setzen.


    Doch wie können Eltern Kindern helfen, ein stabiles selbstbewusstes Gefühl für ihren Körper zu entwickeln?


    Kinder müssen lernen sich selbst zu spüren


    Wir nehmen unseren Körper nicht mit unserem Verstand, sondern mit unseren Sinnen wahr. Wir sehen, riechen, hören, fühlen und schmecken. Kinder lernen ihren eigenen Körper mit all seinen Funktionen erst noch kennen. Und sind von Anfang an fasziniert. Neugeborene sind noch vom Anblick der eigenen Hand begeistert, Babys finden es wahnsinnig interessant, wenn sie in der Badewanne ein Geschäft erledigen und sie ihren eigenen Kot untersuchen können.


    Wir Erwachsenen hingegen finden das alles selbstverständlich. Nehmen unseren eigenen Körpergeruch als unangenehm war und achten selten darauf, was wir ertasten, fühlen oder riechen können. Halten Sie doch jetzt eine Sekunde inne. Was hören Sie gerade? Wie riecht es ihm Raum?


    Kinder haben die sinnliche Wahrnehmung noch nicht verlernt. Sie können sie sogar noch bewusst lernen und darauf mit ihren Eltern achten. Helga Gürtler erklärt das so: „Ein Kind, das sich in seinem Körper wohl fühlen soll, braucht Nahrung für alle seine Sinne, es soll sich darin bestätigt fühlen, auf alle seine Sinneswahrnehmungen zu achten, auch die Gefühle, die sie auslösen – angenehme und unangenehme, lustvolle und widerliche oder schmerzhafte zu beachten und zu berücksichtigen. Dann wird ihm sein Körper weniger fremd bleiben.


    Körpervertrauen ist für die Entwicklung wichtig


    Der Körper eines Kindes ist etwas, über das zunächst die Eltern bestimmen. Sie entscheiden, wann das Baby gewickelt, gewaschen oder gefüttert wird. Im Vordergrund steht die Versorgung. Doch auch für Zärtlichkeiten, Liebkosungen und Bewunderung muss Raum sein.


    Wichtig ist, dass das Kind lernt seinen Körper zu spüren, auch nackt strampeln darf und seine Füße auch lustvoll abschlecken darf.


    Babys kennen noch keinen Ekel


    Eltern schränken oft die Wahrnehmung ihres Kindes ein. Für das Kind ist der große Haufen im Topf nicht ekelig, es ist stolz auf ihn. Aber wenn die Eltern ihn voller Abscheu leeren, das Wickeln immer rasch und effektiv erledigen, lernt das Kind, dass ein Teil von ihm schmutzig und unanständig ist. Sie verlieren die Freude am eigenen Körper und können übertriebenen Ekel entwickeln.


    Wie gut ein Kind seine Ausscheidungen kontrollieren kann, gilt in unserem Kulturkreis oft als Gütekriterium für elterliche Erziehungskunst. Manche Eltern entwickeln einen unnötigen Eifer. „Kinder werden auch dann sauber, wenn man einfach wartet, bis sie selbst das Bedürfnis haben, die Windel loszuwerden und auf den Topf oder die Toilette zu gehen“, erklärt Helga Gürtler. Denn wenn das Kind selbst anfängt, sich für die Ausscheidungen zu interessieren und dies auch darf, wird es das Sauberwerden selbst spannend finden.


    Aber darf ein kleines Kind mit dem eigenen Kot spielen oder mit den Geschlechtsteilen? Die meisten Erwachsenen akzeptieren das nicht und erklären „Pfui” und „Das tut man nicht!” Eine körperfreundliche Erziehung akzeptiert den kindlichen Forscherdrang und die sinnlichen Freuden der Kinder – und lenkt sie vorsichtig in bestimmte Bahnen.


    Natürlich muss das Kind lernen, dass es nicht überall mit dem Inhalt der Windel herummatschen kann oder verschmieren darf. Nacktsein sollte sich auf bestimmte geschützte Räume oder das Haus beschränken. Wichtig ist auch den Kindern zu erklären, dass das Anfassen der eigenen Geschlechtsteile nicht falsch ist – aber eben etwas sehr privates, nicht schlecht, aber etwas, dass andere Leute nicht sehen müssen. „Wenn Ihr Kind lustvoll mit seinem Geschlecht spielt, zeigt es, dass es sich in seinem Körper wohl fühlt und sich gesund entwickelt. Wenn es sich dabei nicht versteckt, zeigt es, dass es Vertrauen zu Ihnen hat“, so Helga Gürtler.


    Zu Hause sollen Kinder alles über ihren Körper erforschen dürfen und offen darüber sprechen können. Wichtig ist darum, dass alle Körperteile Namen bekommen, nüchterne oder zärtlich-verspielte. Und es nicht bei einem verschämten „da unten“ bleibt. „Wenn Kinder darin bestätigt werden, auf ihre eigenen Empfindungen zu achten und sich nach ihnen zu richten, werden sie auch unbefangen anzeigen, welche Berührungen durch andere ihnen angenehm sind und welche nicht. Und sie sollen wissen: Ich darf alles mit meinem Körper machen, andere dürfen das nicht ohne meine Erlaubnis“, betont die Psychologin Helga Gürtler. So ein stabiles Selbstwertgefühl schützt die Kinder auch vor Übergriffen.


    Kinder müssen ihrem eigenen Gespür vertrauen dürfen


    „Kinder haben sehr früh schon ein feines Gespür dafür, was ihr Körper braucht, was ihm gut tut,“ erklärt Helga Gürtler. Eltern können sie darin bestärken und unterstützen. In dem wir fragen: „Hast du Durst?“ oder „Ist dir kalt?“ Viel zu oft entscheiden Eltern, dass ein Kind friert oder durstig ist. Und ob es Hunger hat oder auf den Topf muss.


    Kleine Kinder, die sinnliche Erfahrungen machen dürfen, lernen auch ihre Bedürfnisse besser zu spüren. Kinder lieben es ihren Körper zu erspüren. Sie haben eine natürlichen Bewegungsdrang, wollen kreischen, bis die Ohren klingen, rennen toben, solange bis der Kopf rot ist. Beim Verausgaben spüren sich Kinder intensiv selbst. Und auch das stärkt das Selbstwertgefühl.


    Doch Kinder haben noch lange eine hintergründige Freude an allem, was matscht und stinkt, so die Psychologin. „Mit Modder manschen oder sich gar darin wälzen, bis man aussieht wie ein Ferkel. Wissen Sie noch, wie lustvoll das sein kann? Wie sauwohl man sich da in seiner Haut fühlen kann?“


    Eltern können Kinder helfen die Welt mit allen Sinnen zu erkunden, zu matschen mit Lehm oder Papiermaschee, Burgen aus Sand oder Teig bauen. Nachtwanderungen machen und Fühlpfade bauen. Und sich selbst dabei von der riesigen sinnlichen Freude der Kinder anstecken lassen. Um sich gemeinsam sauwohl und geliebt zu fühlen.
    Helga Gürtler, geb. 1936, Dipl.- und Kinderpsychologin, ist Autorin zahlreicher Bücher und Aufsätze, hält Vorträge und ist in der Fortbildung von Erziehern sowie in der Elternarbeit tätig. Sie hat neben drei erwachsenen Kindern auch drei Enkelkinder und lebt in Berlin.


    Buchtipp: Helga Gürtler: Glückliche Dreckspatzen. Kinder brauchen Matsch und Liebe. Patmos Verlag, 180 Seiten, Juni 2011, ISBN: 978-3-8436-0016-3 [Titel anhand dieser ISBN in Citavi-Projekt übernehmen] ,
    € 14,90"


    Ich hoffe, dieser Fachartikel hilft Ihnen weiter.


    Sie schreiben auch, dass Sie schon vieles ausprobiert haben. Was mir nicht klar ist: Wie gehen Sie mit Ihrer Tochter um, wenn sie mal wieder mit ihrem Kot gespielt hat? Was sagen Sie zu Ihr? Wie reagieren Sie?


    Haben Sie die Möglichkeit, mit Ihrer Tochter regelmäßig nach draußen ins Grüne zu gehen? Ich frage mich, ob es Ihrer Tochter gut tun würde, wirklich im Freien "matschen" zu dürfen - mit Wasser und Sand im Sandkasten oder sich im Wald über den Boden wälzen, sich Erde in die Haare streuen, das Gesicht mit Matsch bemalen usw.

  • Hallo Klara,


    vielen Dank für deine antwort. Dass das verhalten meiner tochter "normal" ist, ist mir klar. das ändert aber leider nichts daran, dass es absolut ekelhaft ist und ich langsam daran verzweifel, dass ich meine tochter 3 mal am tag duschen muss und ihr ganzes zimmer grundreinigen kann...


    Zu ihren fragen:
    als die aktionen angefangen haben, habe ich so gut wie gar nicht reagiert. ich habe sowohl meine tochter ruhig und gelassen von allem schmutz befreit und ohne schimpfen oder ähnliches reagiert. schließlich wusste ich, dass sie das nicht macht um mich zu ärgern, sondern dass ein schritt in ihrer entwicklung ist. mittlerweile, das muss ich ehrlich zugeben, schimpfe ich mit ihr, wenn sie alles mit ihrem kot beschmiert. ich kann mich da so langsam nicht mehr zurück halten ;( ;(


    ich gehe mit meiner tochter jeden tag raus. wir haben einen garten, in dem sie eine sandkiste hat und auch eine wasserquelle. sie darf sich so schmutzig machen wie sie möchte. da gibt es bei uns keine grenzen. sie findet es auch großartig und strahlt jedes mal vor glück, wenn sie mit matsch spielen darf. nachmittags geht sie dann in den kindergarten, wo sie ebenfalls nochmal nach draußen kommt. im kindergarten gibt es für sie dann ja noch mal ganz andere möglichkeiten zu matschen und zu spielen als zu hause. alles in allem ist sie fast den ganzen tag draußen (es sei denn es regnet :P ).


    ich habe auch schon versucht herauszufinden, ob ihr verhalten nach bestimmten situationen auftritt. sie hat zb. noch einen kleinen bruder. er ist jetzt 7,5 monate alt. anfangs dachte ich ihre aktionen seien trotzverhalten, weil mama jetzt nicht mehr nur noch zeit für sie hat. also habe ich mit meinem mann einen "mama-tag" bzw. "papa-tag" eingeführt. einen tag an dem meine tochter dann nur bei mama bzw papa ist und das jeweilige elternteil nur für sich alleine hat. aber auch an diesen tagen schmiert sie unbehelligt weiter. ?(


    ich bin langsam wirklich am ende meiner nerven...

  • Hallo vajudomi,


    vielen Dank für Ihre Antwort. Ich finde es sehr schön, dass Sie mit Gelassenheit, Verständnis für die Entwicklung und Wertschätzung auf das Schmieren mit Kot reagiert haben. Und ich kann es gut nachvollziehen, dass Sie inzwischen nicht mehr gelassen sein können und schimpfen. Wie schimpfen Sie denn dann it Ihrer Tochter? Was sagen Sie zu Ihr?


    als die aktionen angefangen haben, habe ich so gut wie gar nicht reagiert. ich habe sowohl meine tochter ruhig und gelassen von allem schmutz befreit und ohne schimpfen oder ähnliches reagiert. schließlich wusste ich, dass sie das nicht macht um mich zu ärgern, sondern dass ein schritt in ihrer entwicklung ist. mittlerweile, das muss ich ehrlich zugeben, schimpfe ich mit ihr, wenn sie alles mit ihrem kot beschmiert. ich kann mich da so langsam nicht mehr zurück halten


    Interessant finde ich, dass Ihre Tochter noch ein kleineres Geschwisterchen hat und dass das Kot-Problem recht schnell nach der Geburt des Geschwisterchens aufgetreten ist. Mit einem Mama- bzw. Papa-Tag zu reagieren, finde ich großartig und zeigt wieder, dass Sie Ihrer Tochter mit viel Wertschätzung begegnen und auch mit viel Verständnis für die neue Situation, nicht mehr das einzige Kind zu sein.


    Was Ihre Tochter auf jeden Fall durch ihr Spielen mit Kot erreicht, ist Aufmerksamkeit, auch wenn diese vermutlich nicht die Aufmerksamkeit ist, die sie sich im Grunde wünscht. Es kommt sehr häufig vor, dass sich Kinder durch "negatives", also nicht erwünschtes Verhalten, Aufmerksamkeit holen, weil es ihnen durch "positives" Verhalten nicht gelingt oder sie keine andere Möglichkeit sehen als das "negative" Verhalten.

    Ich kann auch nur Vermutungen anstellen.... doch ich frage mich, ob es möglicherweise so sein könnte, dass es Ihrer Tochter sehr schwer fällt, mit der neuen Situation (nicht mehr Einzelkind) zurecht zu kommen und dass der Mama-/ Papatag nicht ausreicht, um dies aufzufangen. Das Spielen mit Kot passt zum Alter Ihrer Tochter und zum entsprechenden Entwicklungsschritt und gleichzeitig merkt sie, dass sie damit die absolute Aufmerksamkeit erhält...


    Haben Sie schon in Erwägung gezogen, sich Unterstützung bei einem Psychologen zu holen? Vielleicht erhalten Sie so noch andere hilfreiche Tipps.


    Alles Gute wünscht
    Klara

  • Hallo Klara,


    vielen dank für die antwort.


    dass meine tochter es nicht mag einzelkind zu sein, ist, so glaube ich, nicht der fall. das erste was sie morgens nach dem aufstehen macht ist sich zu ihrem bruder zu setzen und mit ihm zu reden. bei jeder gelegenheit wird ihr bruder mit ausgiebigen streicheleinheiten und küssen verwöhnt. ist der kleine ungnädig läuft sie sofort los und holt einen schnuller oder eine flasche für ihn. selbst ihr heißgeliebtes kuschelschäfchen, dass nicht mal mama oder papa in die finger bekommen teilt sie mit ihm, wenn der kleine weint. sie liebt ihren bruder wirklich sehr.


    ich glaube, ich habe aber die lösung des problems gefunden. :D :D


    seit 5 tagen haben wir jetzt ein töpfchen und einen toilettensitz. meine tochter braucht nicht mal mehr eine windel. außer zum schlafen natpürlich. von tag eins hat sie sofort bescheid gesagt wenn sie mal muss, bzw. zieht sich selbsständig aus und geht eigenständig aufs töpchen. sie freut sich riesig wenn mama und papa sie loben, weil sie wie ein großes mädchen auf die toilette geht und bescheid sagt, dass sie mal muss. :D :D :D


    seit wir mit dem töpchen, bzw. der toilette angefangen haben, sind ihre schmiereien nicht mehr aufgetreten. nun schon ganze 5 tage musste ich keinen kot mehr von dingen entfernen, wo er eigentllich nicht hingehört.


    ich habe offensichtlich nicht gemerkt, dass sie keine windel mehr haben möchte, weil ich dachte, mit 1,5 jahren kann sie dieses bewusstsein über ihren körper noch gar nicht entwickelt haben.


    aber mein wundervolles kind hat mich eines besseren belehrt und mir wieder einmal gezeigt, dass sie gerne neues lernt & kein typisches mädchen von 19 monaten ist. :P


    vielen dank für die tollen ratschläge.


    alles liebe.


    vajudomi

  • Hallo vajudomi,


    das ist ja großartig! Ich freue mich sehr für Sie und auch für Ihre Tochter! Klasse! :D
    Genial, dass Sie nun offenbar tatsächlich die Antwort gefunden haben auf das, was Ihnen Ihre Tochter schon seit einiger Zeit mitteilen und signalisieren wollte.


    ich glaube, ich habe aber die lösung des problems gefunden. :D :D


    seit 5 tagen haben wir jetzt ein töpfchen und einen toilettensitz. meine tochter braucht nicht mal mehr eine windel. außer zum schlafen natpürlich.


    Sehr rührend und berührend ist auch, wie Ihre Tochter mit ihrem kleinen Bruder umgeht, ihn liebt, umsorgt, beschützt....


    Ich wünsche Ihnen alles alles Gute - und viel Spaß beim zukünftigen Matschen und Mantschen mit Materialien wie Ton, Pappmaché, Fingerfarbe, Erde, Sand und klassischem Matsch aus Wald und Feld ;)


    Klara

  • Kinder sind doch so..alles muss mal ausprobiert werden

    das mag ja sein. solche aussagen helfen teilweise verzweifelten eltern aber nicht weiter. und wie ich in den beitragen bereits beschrieben habe, hatte ich anfangs auch kein problem damit, dass meine tochter das "mal" ausprobiert hat.


    aber es gibt wohl einen riesen unterschied zwischen "mal ausprobieren" und "seit 6 monaten 3 mal am tag".

  • Hallo vajudomi,


    ich gebe Ihnen da absolut Recht. Manche Kommentare sind wenig hilfreich und helfen insbesondere verzweifelten Eltern in der Tat alles andere als weiter. Nun denn ^^ Wie geht es Ihnen und Ihrer Familie?
    Zuletzt schrieben Sie ja, dass Ihre Tochter nun selbst auf die Toilette geht und sich das "Problem" damit gelöst hat.
    Ist es weiter dabei geblieben?


    Herzliche Grüße
    Klara

  • Hallo Klara,


    meine Tochter hat das Töpfchen und den Toilettensitz extrem gut angenommen. In der ersten Woche, in der wir das ausprobiert haben, ging max. 1-2 mal am Tag was daneben. Nach einer Woche hatte Sie den dreh komplett raus und alles ging da hin, wo es hingehört. :)


    Die Schmiererein sind allerdings abends ab und an nochmal aufgetreten. Wir haben Ihr dann das Töpfchen in ihr Zimmer gestellt um zu sehen, ob sie das dann unterlässt. Und siehe da, meine Tochter steht nachts auf, zieht sich die Windel aus und setzt sich aufs Töpfchen, macht ihre Geschäfte und ruft uns dann nur, um eine neue Windel zu bekommen. Seit dem steht das Töpfchen nun auch abends immer in ihrem Zimmer und wir mussten bisher nie wieder Kot von Dingen entfernen, wo er nicht hingehört. :)


    Klappt alles wirklich super :) und ich bin wahnsinnig stolz auf meine kleine Motte, dass sie so selbstständig ist. :)


    Alles liebe,


    vajudomi

  • Hallo vajudomi,


    vielen Dank für Ihre Rückmeldung! Es ist toll, was Sie berichten und ich freue mich sehr für Sie und Ihre kleine Tochter!
    ^^


    Alles alles Gute weiterhin
    wünscht Klara

  • Na ja, stolz zu sein, wenn alles sich entwickelt, wie gewünscht, ist einfach.


    Aber das Kind zeigte ja auch vor der "Töpfchen-Lösung" und dem blitzschnellen Lernschritt des Sauberwerdens schon "kein typisches" Verhalten, mit dem hartnäckigen Schmieren. Da schien sie aber in Ihren Augen nicht ganz so "wundervoll" zu sein. Nichts gegen Elternstolz (...mein Kind ist aussergewöhnlich begabt...), aber mit der Zeit stellt man fest (gerade mit dem zweiten Kind), dass es das "Durchschnittskind aus der Literatur" sowieso nicht gibt. Kinder konzentrieren sich oft auf ein Thema (hier: die Ausscheidungen) und in diesem Bereich sammeln sie intensiv Erfahrungen, lernen schnell. Manchmal wundert man sich, warum ein Kind in einem bestimmten Bereich gegenüber Gleichaltrigen "zurückzuliegen" scheint. Wenn man als Erwachsener schon meint, in diesem Bereich ist das Kind einfach unbegabt, belehrt das Kind einen eines Besseren, konzentriert sich auf selbiges Thema und holt alles auf.

    Menschen sind einfach unterschiedlich und reagieren schon als Kinder nicht "nach Schema F". Unangenehm wird das immer dann, wenn man (bzw. das Kind) einen vermeintlichen Standard nicht erfüllt (...alle anderen sind aber schon "sauber"... / ...alle anderen können aber schon laufen/sprechen/selbst einschlafen/mit der Schere umgehen...). Oft ist das Kind gar nicht "unbegabt", sondern hat gerade andere Interessen, beschäftigt sich mit einem anderen Schwerpunkt.

    Hier wünsche ich mir allgemein mehr Toleranz, die da anfängt, wo man "gewünschte Verhaltensweisen" nicht mit einen Übermaß an Stolz quittiert, sondern sich einfach nur freut, dass es unkompliziert läuft.

  • Hallo!

    Ich schiebe das Thema mal nach oben.

    Unser Sohn ist 6 Jahre und pult ständig am Po.

    Danach schmiert er es in seinem Zimmer über all hin.Aber versteckt.

    Das Zimmer riecht extrem nach kot.Der Geruch geht nicht mehr raus.

    Ich bin ratlos.Er sagt er hat Langeweile.Gerade sollte er nur den schlafanzug anziehen .Und wieder runter kommen.Und schon hat er Geduld und geschmiert .

  • Hallo! :)


    Ist das eine relativ neue Phase oder zieht sich das Kotschmieren schon länger durch?


    Grundsätzlich ist das (auch noch ins Grundschulalter hinein) nicht arg ungewöhnlich, wenn sich Kinder für ihre Ausscheidungen interessieren/damit herumspielen/sich nicht ekeln. Ekel ist anerzogen, nicht ursprünglich vorhanden... Bei deinem Sohn handelt es sich aber um kein Kleinkind mehr (da ist das oft schwerer zu durchbrechen), dh. es geht vorrangig darum, Grenzen anderer (in dem Fall wohl die Grenzen von euch Eltern ;)) zu akzeptieren... Macht er es nur daheim oder auch außerhalb?


    Er hat explizit "Langeweile" benannt... Das heißt, eventuell kompensiert er etwas mit dem Verhalten. Hier würde ich nachhaken und nach Alternativen suchen... Was kann man ihm stattdessen anbieten? Unbedingt im Gespräch mit ihm gemeinsam überlegen/festlegen.


    Fruchtet Grenzsetzung/Alternativen anbieten nicht, wäre es auch eine Möglichkeit, einige Stunden Psychotherapie in Anspruch zu nehmen, in denen er das Thema professionell bearbeitet und Möglichkeiten erarbeitet, das Kotschmieren abzulegen... Hat er Leidensdruck? Also ist es ihm unangenehm? Dann hat die Therapie durchaus gute Erfolgsaussichten.


    Alles Liebe! :)

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