1 klasse wiederholen?

  • Hallo! Mein Sohn geht in die erste Klasse, er ist 7 Jahre alt und zu Hause sehr selbstständig, hilfsbereit, freundlich, weil manche Sachen vielleicht etwas schwer von Begriff. Aber im Großen und Ganzen absolut selbstständig und toll.


    Seine Klassenlehrerin möchte ihn jetzt allerdings die erste Klasse wiederholen lassen, weil sie das Gefühl hat, dass er überfordert ist.

    Er hat in der Schule anscheinend große Probleme sich länger konzentrieren zu können. Ist sehr unsicher, und braucht bei sehr vielen Sachen Hilfe von Mitschülern oder der Lehrerin. Wenn es ihm zu stressig (oder langweilig?) wird, schreibt er in Mathematik z.b. einfach für jede Lösung eine 0 hin, nur damit der fertig ist.


    Beim Lesen ist er in der Schule so nervös dass er zu stottern beginnt. Und auch Diktate schreiben (3 sätze pro Woche) klappt niemals fehlerfrei obwohl wir sehr viel dafür üben zu Hause.


    Zu Hause bei den Hausübungen funktioniert alles zu meiner Zufriedenheit. Er lest brav, kann rechnen, kann schreiben. Nicht fehlerfrei, aber ich finde sehr wohl gut genug.


    Jetzt ist es so, dass ich mein Kind in ihrer Beschreibung absolut nicht wieder erkenne. Von seiner Leistung zuhause, denke ich, würde er die zweite Klasse sehr wohl schaffen, müsste sich aber sicherlich viel Mühe geben. Die Leistung in der Schule ist aber wirklich nicht berauschend.


    Ich bin hin und hergerissen, ob ich ihre Empfehlung folgen soll... auf der einen Seite, hätte er dann auch Burschen in seiner Klasse. Jetzt sitzt deinen reine Mädchenklasse.


    Er würde dann allerdings mit einem verhaltensauffälligen Kind in die Klasse gehen, welches momentan in der Vorschule ist. Mit diesem Kind versteht er sich absolut nicht. Und ich bin mir nicht ganz sicher, ob seine Probleme in der Schule nicht auch etwas daher kommen.

    ( Vorschulkinder sitze bei uns bei den Erstklässlern in der Klasse)


    Ich habe einfach das Gefühl, dass es ihm besser gehen würde, wenn mehr Ruhe in der Klasse herrschen würde. dies wäre der Fall, wenn er in die 2 aufsteigen würde. Wenn er wieder die erste Klasse wiederholt, ist es ganz bestimmt nicht so.


    Ich will allerdings auch nicht, dass es sich nur deswegen die nächsten Jahre schwer tut. Ich habe eigentlich das Gefühl, dass er gerne in die Schule geht.


    Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben wie man so etwas am besten entscheidet.


    Herzlichen Dank

  • Hallo

    Zuerst einmal musst du dir bewusst werden, das es keine wirklich ruhige Klassen gibt. In jeder Klasse werden Kinder sein die unruhig sind. Auch müssen die Kinder in der 1 Klasse nicht Fehlerfrei schreiben können.

    Auch ist es normal das Kinder in den ersten Schuljahren unterschiedlich schnell arbeiten und sich fix / oft ablenken lassen. Sie müssen das ja alles erstmal lernen, ruhig zu sein, still zu sitzen, aufmerksam zu Zuhören und so weiter. Auch zu einer Gemeinschaft zusammen zu arbeiten / zu wachsen muss erlernt werden und braucht seine Zeit.

    Ob dein Sohn sich im Unterricht wirklich so viel anderes verhält als Zuhause bei den Hausaufgaben, kann ich nicht beurteilen, kann ich mir aber auch nicht vorstellen.

    Ich würde um ein Gespräch mit der Klassenlehrerin beten und ihr sagen wie das er Zuhause läuft mit ihm.

    Wenn du der Meinung bist das er durchaus das kommende Schuljahr schaffen kann, würde ich um andere Möglichkeiten bitten. Die Lehrerschaft kann ihn zum Beispiel alleine was vorlesen lassen, schreiben lassen oder sowas in der Art. Zu verlieren hat sie ja nichts.


    Auf der anderen Seite finde ich persönlich es nicht schlimm wenn ein Kind das erste Schuljahr wiederholt. Im Prinzip ist es eine reine Übungssache und er kann so noch ein Jahr länger seine Kindheit genießen.


    Hast du mit deinem Sohn mal darüber gesprochen, was sagt er denn dazu? Vielleicht möchte er doch wiederholen, schon aus dem Grund das er nur Mädels in seiner Klasse hat.

  • Danke für deine Antwort 😊😊


    Er sagt, alles was für mich in Ordnung ist ist für ihn auch in Ordnung. Egal ob Wiederholen oder nicht.


    Ich lasse ihn mit seinen Hausübungen zu Hause nicht alleine. Er macht sie zwar selbstständig, ich weise ihn aber sehr wohl auf Fehler hin. Wenn er aus der Schule kommt, sehen die Hefte teilweise wirklich chaotisch aus. Werde wahrscheinlich zu Hause auch so, wenn ich ihm das durchgehen lassen würde. Er ist etwas chaotisch. Und natürlich mache ich zu Hause dann die Hausübung mit ihm fertig wenn ich weiß, dass er gut aufnahmefähig ist.


    Auf die Frage, warum er z.b. einfach irgendetwas bei den Aufgaben hinschreibt gibt er mir als Antwort: “die Frau Lehrer hat gesagt, es ist kein Problem, wenn man etwas noch nicht kann und deswegen macht es nichts wenn es falsch ist. “ da kann ich im 100 mal sagen, dass man Sicht trotzdem bemühen muss... Es ist immer wieder gleich.



    Unsere Lehrerin weiß, dass er sich zu Hause leichter tut. Sie sagt allerdings natürlich, dass sie nur die schulische Leistung werden kann.

    Wenn man rein die schulische Leistung betrachtet, verstehe ich vollkommen, dass unsere Lehrerin in wiederholen lassen will. Ich sehe ja selbst, dass das nicht gut ist.


    Nur befürchte ich, dass er dann erst recht nicht mehr Konzentration zeigt....

  • Hallo! :)


    Ich finde Gilfys Tipps sehr gut. Auch ich würde es nicht von einem Kind abhängig machen. Viel wichtiger ist das Klassengefüge als solches und - vor allem - die Lehrkraft.


    Die Entscheidung selbst kann dir niemand abnehmen. Vor allem, weil wir dein Kind nicht kennen. Doch einige Aspekte zur Entscheidungsfindung, die ich berücksichtigen würde:


    - Wie kompetent schätzt du die Meinung der Lehrerin ein? Bei uns ist es zB so, dass ich von der Klassenlehrerin meiner Kinder große Stücke halte. Hätte sie eine Rückstufung empfohlen, hätte ich das in jedem Fall sehr ernst genommen, da sie es aus professioneller Sicht einschätzen kann, ich "nur" als Mutter. Das heißt allerdings nicht, dass ich blind eingewilligt hätte.


    - Kommt mir mein Kind noch sehr verspielt vor/der Schuleintritt verfrüht? (Manchmal bei Kindern der Fall, die eher später geboren sind.)


    - Findet kontinuierliche Verbesserung in den "problematischen" Bereichen statt (Konzentration etc.)? (Dann würde ich eher von "Anfangsschwierigkeiten" ausgehen, die sich durchaus wieder ausgleichen können...)


    - Wäre es fürs Kind selbst ein Problem? (Anscheinend nicht?)


    Zu berücksichtigen ist jedenfalls, dass ein Wechsel jetzt noch relativ problemlos möglich ist. Ab der zweiten Schulstufe - wenn nicht mehr alles so neu ist - formiert sich die Klassengemeinschaft schon ziemlich. Im Hinblick auf ein gesamtes Schulleben macht es eher weniger aus, ein Schuljahr zu wiederholen, finde ich... Mein Bruder (Herbstkind) wurde - als Versuch - frühzeitig eingeschult und ist danach (weil es nicht geklappt hat) in die Vorschulklasse gekommen und ein Jahr darauf dann in die "neue erste Klasse". In Bezug auf seine Schullaufbahn hat das keine negativen Auswirkungen gehabt, eher positive...


    Alles Liebe!

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