Mein Sohn ist bei mir nicht der, der eigentlich in im steckt.

  • Hallo zusammen,


    ich habe einen Sohn 13 Jahre, der hauptsächlich bei seiner Mama wohnt.


    Wenn er bei uns ist, ist er total still, kommt nicht aus sich heraus, redet wenig.

    Sein Selbstbewusstsein scheint nicht das stärkste zu sein.


    Er ist total unsicher und weis oft nicht was er machen soll, wenn man im eine Aufgabe gibt.


    Er grübelt sehr viel. Er ist oft auch sehr antriebslos und hat einen traurigen Gesichtsausdruck.


    Bei seiner Mama wird er nur als Befehlsempfänger erzogen, er bekommt alles gemacht, darf oft nicht selber entscheiden.


    Die Mama isoliert in ziemlich, er hat keine Hobbies mehr.

    Nur noch Schule und die Familie der Mama.



    Wenn wir in darauf ansprechen, sagt er immer es wäre alles in Ordnung, wir sollen uns keine Sorgen machen.


    Wir unternehmen viel mit im, gehen raus, spielen.

    Sobald wir wieder zurück sind, kommt leider nicht viel von im was wir machen könnten.



    ich möchte nur das er so sein soll wie er ist.

    ich kennen in ja auch anders.


    Vielleicht habt ihr Tipps für mich wie ich in der Situation umgehen soll, oder was ich machen kann.


    Vielen Dank für Eure Antworten.


    LG

    Steffen

  • Du schreibst, wenn er bei euch ist, du lebst also wieder mit einer neuen Partnerin zusammen, wie lange schon? Ich meine, ist das eine neue Situation für deinen Sohn?


    Seit wann kommt er zu dir/ euch und finden diese Besuche regelmäßig statt?

    Ist dein Sohn schon immer so in sich gekehrt oder ist es neu?

    Was meinst du, ist es eher Angst von deinem Sohn, etwas falsch zu machen, hat er vielleicht Angst das er schimpfe bekommt?


    Hast du mit der Mutter gesprochen, woher weißt du das er von ihr isoliert wird, nichts selbst entscheiden darf und sie diesen Befehlston hat?


    Wann ist dein Sohn anderes/ er selbst?


    Ich weiß, das sind viele Fragen, aber ich frage nicht ohne Grund. Ich kenne eine Familie, wo die Kinder ebenfalls kein Wort raus bringen, völlig eingeschüchtert sind, Angst haben. In dieser Familie liegt es eindeutig an dem Umgang des Vaters ( er ist alleinerziehend ) mit den Kindern. Für alles werden Strafen verhängt, angeschnautzt und gebrüllt. Diese Kinder leben wenn sie bei mir sind förmlich auf, aber dieses Verhalten steckt drin.


    Vielleicht wäre ein Gespräch bei einer Beratungsstelle hilfreich, nicht nur für dich, sondern für dein Sohn. Vielleicht öffnet er sich denen und sagt was ihn bedrückt. Das würde ich dir raten. Ich weiß nicht von wo du kommst, aber hier kann man Kontakt zur Caritas aufnehmen, das kostet nichts die können aber helfen.

  • Hast du tatsächlich das Gefühl, es geht ihm nicht gut, er ist nicht authentisch, oder könnte es ganz einfach die Pubertät sein? Es ist jetzt auch nicht arg untypisch, dass ehemals offene und aktive Kinder, mit der Hormonumstellung und Pubertät wortkarger, antriebsloser und verschlossener werden...


    Zwar können Unstimmigkeiten in der Erziehung zwischen deiner Ex-Partnerin und dir schon angesprochen werden, vllt auch mit externer Unterstützung (Erziehungsberatung, Mediation,...), allerdings wirst du die Sozialisation deines Sohnes in mütterlicher Umgebung nicht bis kaum beeinflussen können. Bleibt eigentlich meist nur, Energien auf den eigenen Umgang zu legen... Unternehmungen, Autonomie fördern, auf Augenhöhe behandeln, aber ihn auch so sein lassen, wie er ist, ist dein Part... Eventuell kann der Aufenthalt bei euch in Absprache auf intensiviert werden, wenn das sinnvoll erscheint...


    Alles Liebe!


    Dani

  • Hallo zusammen,


    wir sind schon seit 6 Jahren zusammen, also ist dies keine neue Situation für David.


    Die Besuche finden schon seit dem ich ausgezogen bin vor 12 Jahren regelmäßig statt .

    Außer es kam mal was dazwischen das David krank war.


    Da ich die Mutter schon über 23 Jahren kenn weis ich wie sie manchmal/oft mit Ihrem verhalten umgeht, ja diese Befehlstöne hat sie schon gut drauf.

    Das hatte sie mit mir auch gemacht.


    David erzählt uns das auch oft, wie die Mama reagiert wenn sie was möchte.

    Der Ton ist schon streng und wird auch mit Strafen getadelt.


    Ja, es ist tatsächlich so, das er Angst hat was falsch zu machen.

    Wir sprechen viel mit im darüber und geben im die Sicherheit, das er nichts falsch machen kann.

    Wir hatten mal ein Spiel gemacht, David soll ab sofort den ganzen tag alles falsch machen was nur geht.

    Da fing es bei der 1. Sache schon an, das geht gar nicht sagte er.


    David sagte ja auch des Öfteren schon, er möchte mehr bei uns sein, aber die Mama sagt das es wohl nicht ginge. David versteht das so noch nicht.


    Er würde auch gerne sich mit mir mal beraten lassen was das 14 tägige Wechselmodel anbetrifft.


    Wir werden in weiterhin unterstützen wenn er da ist.

    natürlich darf er sein wie er ist, auch wenn er jetzt pupertätsbedingt anders ist.


    Vielen Dank Euch beiden :)

  • Ich denke das dein Sohn dir schon ganz deutlich gesagt hat, warum er so ängstlich ist und auch was er gerne möchte. Natürlich geht es, das er öfter zu dir kommen kann, ich meine man muss sich nicht unbedingt an die vorgeschriebenen Besuchszeiten halten wenn alle damit einverstanden sind.


    Kann es sein, das dein Sohn vielleicht viel lieber ganz bei dir leben möchte?

    Sprich nochmal mit ihm und vielleicht kannst du und deine Partnerin das ja dann auch einrichten!


    Ich denke das David dann aufblühen würde und es ihm sicher gut tun würde beim er selbst sein können / dürfen.

  • Hi ich bin es nochmal,


    es ist wieder folgender Fall eingetreten, dass David heute nicht in der Schule ist weil er krank ist.


    gestern wurde er nach der 3. Stunde entlassen weil es im schon nicht gut ging.


    Wir hatten schon mal besprochen, wenn er nach Hause geht weil es im nicht gut geht, soll er bitte mich anrufen ich bin in 10 Minuten in der Schule.

    Bevor er 45 Minuten mit dem Zug nach Hause fahren muss, da ja auch was passieren kann.


    Er hat mich wieder nicht angerufen.


    Ich wohne in Ludwigshafen und David geht in Mannheim in die Schule, wohnen tut er bei der Mama in Waghäusel.


    Das er nicht in der Schule ist, habe ich zufällig auf der Schulseite gesehen, da hat in die Mama krank gemeldet.


    Sie findet es aber auch nicht notwendig mir bescheid zu geben wenn so was ist, wenn er früher heimgeht oder krank gemeldet wird.


    Das ist doch aber ihre Pflicht?

    VG

  • Hallo Steffen

    Sage ich das mal so, klar hätte die Mutter von David dir Bescheid geben können das er krank ist, müssen muss sie es aber nicht, es sei denn es ist etwas schwerwiegendes. David hätte dir auch selbst Bescheid geben können.

    Ich bin selbst einem geschieden und aus meiner ersten Ehe gehen zwei ( heute erwachsene ) Kinder hervor. Ich habe meinem Ex Mann auch nicht bei jedem Schnupfen, Übergeben oder Grippe gesagt das eines der Kids krank ist. Anders ist es bei Krankenhausaufenthalte, da habe ich immer und sofort bei ihm angerufen. Er aber auch bei mir wenn etwas war bei den Besuchen der Kinder bei ihm.

    Ok, wir haben uns auch nach der Scheidung immer sehr gut verstanden und vertragen.


    Das David dich nicht angerufen hat, solltest du nochmal ganz in Ruhe mit ihm besprechen, aber ich gehe davon aus das er da einfach nicht dran gedacht hat. Das würde ich ihm nicht übel nehmen. Er musste ja dafür/ deswegen so lange unterwegs sein bis er Zuhause ankam.

  • Ich bin eigentlich dezent erschrocken, dass ein krankes 13-jähriges Kind bei euch einfach so entlassen werden darf. Ich das rechtens? Bei uns ist das schulbehördlich strikt geregelt, dass Kinder, die erkranken, zwingend von einem Elternteil oder Vertrauensperson (ich glaube, über 16, also ältere Geschwister gehen auch) abzuholen sind. Was, wenn dem kranken Kind am Heimweg etwas passiert (kollabieren, fiebrig vor ein Auto o.ä.). Wer haftet da? Schreckt mich gerade ziemlich...


    Sonst schließe ich mich vom Gefühl her Gilfy an (bin nicht getrennt). Würde vermutlich wegen banaler "Alltags-Krankheiten" nicht Bescheid geben (weil eventuell vergessen...), bei ernsthafteren Dingen sieht es anders aus...

  • Hallo Steffen,


    Ich hab mich in einer schlafarmen Vollmondnacht mal hier reingelesen und würde gern was beitragen.

    Eine Trennung verstärkt die persönlichen Unterschiede der Eltern ja meist, wo eine Partnerschaft auch Schnittmengen findet. Selbst habe ich auch viel mit den zuerst unerklärlichen Emotionalitäten meiner Töchter zu tun und bei solchen Dauerbrennern habe ich uns Hilfe gesucht.


    In jeder größeren Stadt gibt es auch unentgeltlich(gegen freiwillige Spende) und unverbindlich Erziehungsberatung -hier war es der Kinderschutzbund, der uns da zur Seite stand. Der Kontakt bestand schon länger und meinen Mädels hat die Zeit, die sich jemand absichtslos für sie nahm- im gemeinsamen Spiel kamen sie ins Reden, oft sehr gutgetan.

    Den Vorteil sehe ich , selbst befangen und manchmal auch wertend nach einer Partnerschaft, fallen Perspektivwechsel schwer. Die Kinder wechseln stets zwischen den Lebenswelten der Eltern (das kann später Vorteile haben, wie ich selbst gut weiß ) und brauchen vielleicht nur Hilfe beim sortieren, positive Verstärkung -gerade in diesen Zeiten und wie bei deinem Sohn in einer persönlichen Zeit des Umbruchs.

    Eine Organisation, wie Caritas, Kinderschutzbund, o.ä hat danach auch Möglichkeiten, Gespräche , Hilfsangebote , Mediation.


    .. und nicht zuletzt hat uns als Familie, auch wenn es manchmal Überwindung kostete, geholfen, wenn ich mit dem Vater ins Gespräch ging und mich um wertfreie, möglichst neutrale Kommunikation bemühte. Oft ging es gar nicht um den Konflikt sondern : wie geht es Dir, was machst Du , wie verhalten sich die Kinder denn bei Dir . Das war manchmal überraschend, da die Kinder auch ihre Rollen ausleben. Die Älteste hat zum Beispiel durch bestimmtes Verhalten sicher und sofort seine volle Aufmerksamkeit bekommen, als er dann ungefragt feste, kleine Qualitätszeit zu zweit einbaute, endete dies fast sofort. Übrigens eine Strategie, die ich von ihm während der Beziehung auch kannte 😀



    Schließlich bleiben wir auch nach der Trennung Eltern, das war nicht die Entscheidung der Kinder .


    Ich schick Dir Kraft

    Nadine

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!