Sinnvolle Strafe fuer hibbeliges Kind

  • Hallo,



    ich habe gesehen, dass es in diesem Forum oft sehr kompetente Antworten gibt und mich deshalb entschlossen eher etwas mehr Kontext zu geben. Deshalb zuerst eine kurze Frage und dann etwas mehr Kontext für die wirklich Interessierten. Jeglicher konstruktiver Kommentar ist willkommen (auch wenn jemand vielleicht nicht den ganzen Kontext gelesen hat).



    Die Frage:



    Wir (die Eltern) haben verschiedene Probleme mit unserem fast 5-jährigen Jungen. Am einfachsten lassen sie sich mit 'er hört nicht' zusammenfassen. Wir sind überzeugt, dass wir strenger sein müssen. Aber wie machen wir das? Wir haben bemerkt, dass wir noch nicht mal eine sinnvolle Strafe für ihn haben, die immer passt. Dazu muss man 2 dinge sagen: 1. dass er in keinster Weise ein strategischer thinker ist, das heißt mittelbare Strafen (morgen keinen Ausflug, die Woche keine Süßigkeiten mehr, morgen wir das Rad weggenommen) werden nur belächelt. 2. er kann nun mal nicht stillsitzen. er kann das einfach nicht, also fallen die ruhige Ecke, auf die Treppe setzen, ins Zimmer gehen leider auch weg. Wir wollen ihn nicht einsperren, wir wollen ihn nicht festbinden und nicht schlagen. Was gibt es denn noch an effektiven Strafen, die man zumindest zuhause direkt anwenden kann?


    Alternativen zu Strafen: was kann man den noch machen, um ihn, wenn er zu ‚aufgedreht‘ ist, wieder ‚runter zu holen‘?


    Nun etwas Hintergrund/ Kontext.


    'er hört nicht': Bedeutet natürlich, wenn man ihm etwas sagt, dann tut er es nicht. Es bedeutet auch, dass wenn man Nein sagt, er es dennoch tut (das deutlich größere Problem). Er ist sehr oft, sehr aufgedreht und stürmt dabei herum, ist sehr laut und macht Unsinn; wir wissen nicht, wie wir das stoppen können. Wir haben was die Sprache angeht schon vieles versucht (stiller befehlston, lauter befehlston, „papa haette gerne“, „mir würde es gefallen, wenn du“, lieb bitten, etc.), hat aber nichts geholfen – da scheint nicht die Lösung zu liegen. Er bringt sich dadurch selbst in Gefahr (Unfall) und beschädigt viel. Unser Nervenkostüm und Familienzusammenhalt leidet darunter sehr. Es bereitet ihm sichtlich Freude, andere zu ärgern.


    strategischer thinker: das bedeutet, dass es ihm egal ist, was in Zukunft ist. Für ihn zählt nur das jetzt und hier. Es ist fast unmöglich mit ihm eine Vereinbarung zu treffen, bei der seine Leistung nicht als erstes ausgeführt werden muss. Wenn er zuerst den Nutzen und später die Pflicht hat, wird man später genauso gut dran sein, wie ohne die Vereinbarung. Wir finden das sehr schade und wir würden mit ihn gerne an diesem Skill arbeiten, wenn wir wüssten wie. Man kann ihn natürlich mit einer kurzfristigen Vereinbarung, bei der zuerst die Pflicht und dann der Nutzen kommt, locken (oder erpressen?). Wenn er etwas sehr gerne machen will, ist er sofort bereit alles dazu Notwendige zu tun. Eine solche Situation lässt sich aber nicht immer auf Anhieb erzeugen.


    Stillsitzen: kann er leider nicht. Seitdem er nichtmehr durch seinen Stuhl festgehalten wird, kann ich mich an kein Essen erinnern, bei dem er nicht rumgerannt ist. Und es geht hier nicht um das noch sitzen bleiben, wenn er aufgegessen hat, sondern um das Sitzenbleiben bis er aufgegessen hat. Er ist im Allgemeinen sehr hibbelig. Er kann sich einer Sache nur dann annehmen, wenn er dazu eine starke Motivation hat. Wenn es über die Disziplinschiene laufen muss, dann bleibt er nicht lange dabei. Bei einer Strafe, wie der ‚stillen Ecke‘ müsste man sich daneben setzen und ihn physisch daran hintern, wegzulaufen. Er würde daraus ein Katz und Maus spiel machen.


    Was mit Sicherheit nicht funktioniert und die ganze Sache nur verschlimmert ist ihn zu ignorieren. Er hat Verhaltensweisen entwickelt, die es unmöglich machen ihn zu ignorieren. Er beschädigt etwas, bringt sich in höchste Unfallgefahr oder verwüstet ein Zimmer (so viel zur ‚ab in dein Zimmer‘ Strafe). Er kann sich manchmal mit sich selbst beschäftigen, aber wir haben das Gefühl, dass das immer weniger wird.


    Das hängt bestimmt auch mit seiner Screentime zusammen. YouTube oder Netflix ist die einzige immer verfügbare Möglichkeit, ihn ruhig an einem Platz zu halten. Er hat bis zu 1h Screentime pro Tag und zeigt deutliches Suchtverhalten (er will es schon beim Aufstehen, wird aggressiv wenn wir es ihm unerwartet wegnehmen, nimmt es sich auch ohne unsere Erlaubnis, wird es nicht von sich aus beenden). Ich weiß nicht, ob das Wort Sucht hier übertrieben ist; ich glaube, dass viele Kinder in dem Alter, die Zugang zu den Medien haben, auch eine starke Präferenz zu deren Nutzung zeigen; da wir das Problem nicht kleinreden wollen benutzen wir den Suchtbegriff. Wir sehen das und wollen es gerne reduzieren oder abschaffen, es fehlen uns aber Alternativen. Ihn vor den Screen zu setzten ist mit Sicherheit eine der schlechtesten Lösungen für unser Problem. Aber es ist oft der letzte Ausweg. Wir befürchten, dass er clever genug ist, sich in höchste Unfallgefahr zu begeben, Dinge zu beschädigen, zu verwüsten und völlig aufzudrehen mit dem Ziel, Screentime to erhalten. Dazu zu sagen ist noch, dass auch mehrtägige Abstinenz oder die Tatsache, dass es keine Möglichkeit für Screentime gibt, das Problem nicht lösen. Wir verstehen aber, dass die Screentime Sucht Teil des Problems ist. Falls jemand hierzu interessante Links hat, gerne posten.


    Er nimmt Routinen nur ganz schlecht an und ‚spiegelt‘ uns kaum. Letzteres haben wir bei unserer Tochter bemerkt, die uns gerne Dinge nachmacht: Tisch abputzen, rasieren, mit Hautcreme eincremen … lauter Dinge die sie plötzlich auch machen wollte … er hatte das NIE. Er rennt mit Socken auf die Straße und mit matschigen Gummistiefel durch das Haus. Er würde im Pyjama in die Schule und ohne Schuhe Roller fahren. Händewaschen, anziehen, essen, sogar das schmutzige Tshirt am Abend ausziehen: jedes Mal ein Kampf! Kein Kampf ist seltsamer weise das Zähneputzen (sofern er dabei rumlaufen darf), Duschen (nur manchmal) und die Toilette. Er macht halt was er will, und was er nicht will macht er leider nicht?


    Das Ganze wird schlimmer, je müder er ist. Das bedeutet aber nicht, dass wir das Problem nur am Nachmittag haben, es wird dann nur schlimmer. Schlafen würde helfen, ist aber nicht immer möglich und gehört zu den Dingen, zu denen man Ihn zwingen muss.


    Körperliche Erschöpfung verbessert das Problem. Andersrum wird es schlimmer, wenn er nicht genug Bewegung hat. Wir haben das erkannt, dass wenn wir ihm keinen ‚Auslauf‘ geben, er schwieriger wird. Wir versuchen deshalb ihn bevorzugt morgens durch eine Aktivität schön körperlich zu ermüden. Danach ist im idealen Fall auch der Mittagsschlaf möglich. Das geht natürlich wiederum nicht immer, verbessert das Problem zwar, löst es aber nicht.


    Wegen dem Problem, dass er nicht hört, geht alles langsamer, als es sollte (morgens: essen, anziehen, zur Vorschule). Und wenn wir wirklichen Zeitdruck haben, haben wir schon verloren. Wir wissen das und vermeiden den Zeitdruck so gut wir können (Frühaufsteher ist er zum Glück/ leider :o). Aber manchmal passiert es halt und dann wird es schrecklich, wenn der Termin wirklich wichtig ist.


    Er verspürt auch keine Motivation seinen Teller leer zu machen. Da er eher schlank ist, wollen wir das Essen eigentlich nicht zu dem Punkt verknappen, an dem er immer hungrig ist. Er scheint wenig Essen zu benötigen. Er würde auch ohne Frühstück in die Vorschule gehen. Sehr selten (vielleicht 2 oder 3 mal in seinem Leben) hat er mich Abends mal gefragt, ob er noch was Essen kann … und das war wahrscheinlich eher zum Schlafenhinauszoegern als aus Hunger.


    Er hat eine jüngere Schwester, die etwa halb so alt ist. Natürlich spielt Eifersucht eine Rolle, aber wie wir dieses Wissen zu unserem Vorteil nutzen können, weiß ich nicht. Die beiden zu trennen (Papa geht mit Sohn, Mama bleibt bei der Tochter) hilft, ist aber zeitintensiv, nicht immer möglich und auch langfristig keine Lösung für unsere Familie. Eventuell könnten uns Praktiken zum Eifersuchtsabbau helfen, hat jemand links?


    Er hat eine kleine Hoerschwäche, hat aber keine Probleme beim Sprechen entwickelt und er trägt sein Hörgerät meistens. Er hört und versteht uns auf jeden Fall.


    Komisch ist, dass sich seine Probleme in der Vorschule nicht zeigen. Die Lehrer sind 100% vollauf zufrieden, ich sehe ihn beim Reingehen immer die Hände waschen und er geht dort auch gerne hin. Bei der Nachmittagsbetreuung sieht es schon etwas gemischter aus. Dort ist er manchmal auch schon schwierig (Müdigkeit), es kommt zu Verletzungen. Am schlimmsten ist das Problem jetzt, am Ende der Ferien wo er lange zu Hause bei uns und den Großeltern war. Dass ihm hier die Routine und der Kontakt zu anderen Kindern fehlt, ist uns klar. Da es vorwiegend Mama-Aktivitäten gab (Papa musste arbeiten, Mama hatte noch Elternzeit übrig), kam vielleicht die Bewegung zu kurz. Aber auch in dieser Situation muss ein Auskommen mit ihm möglich sein. Beispielsweise ein Restaurant Besuch ist mit ihm kaum möglich. Wir könnten soviel mehr mit ihm machen und ihn soviel besser fördern wenn : er_besser_hoeren_wuerde.


    Er ist sowohl mathematisch wie auch sprachlich sehr begabt (sorry, das musste einfach raus :o). Wir befürchten nur, dass er wegen seiner strategischen Disziplinschwaeche sein Potential nie erreichen wird.


    Und, um zurück auf die Eingangsfrage zu kommen, hoffen wir, dass wir mit einer passenden Strafe seine Disziplin verbessern können. So dass er zumindest öfter/ wenn es wirklich wichtig ist, auf uns hört und wir ihn aus dem aufgedrehten Zustand durch Strafandrohung raus bekommen.


    Danke für Euer Interesse und jegliche Hilfe.


    Liebe Gruesse


    Der Papa

  • Lieber Papa! :)


    Fein, dass du uns durch die Schilderung des Verhaltens deines Sohnes und Verortung in Kontexten ein breites Diskussionsfeld eröffnest. Ich möchte es aufgreifen und einige Ratschläge hier lassen. Beziehung ist immer geprägt von Dynamik, die zwischen Eltern und Kindern ist mitunter schwer aushaltbar. ;) Verhaltensveränderungen passieren meist wechselseitig. Es wird seinerseits keine Verhaltensänderung geben (können), wenn ihr (als der reifere und reflektiertere Part) nicht entsprechend einwirkt. Ihr habt dahingehend viel "in der Hand". Manchmal ist es dabei ein erster kleiner (und so wichtiger!) Schritt, aus der Perspektive des Elternteils wegzugehen und versuchen, sich in das Kind hineinzuversetzen! :)


    Einiges, das ich aus deinem Beitrag herauslese, irritiert mich. Ich habe das Gefühl, da wird ein (doch noch recht kleines Kind) problematisiert und in die Rolle eines "kleinen Erwachsenen" gedrängt, der diszipliniert zu gehorchen hat. Für manche Kinder wäre die Vorgehensweise kein Problem. Die können sich ganz gut anpassen und "parieren" leicht. Euer Kind funktioniert da anders (und das ist gut so!!!). Ich lese da extrem viel Persönlichkeit, Intellekt und Willen heraus. Alles gute Eigenschaften, wenn man sie gut zu kanalisieren weiß und nicht "abdrehen" möchte... Deine Wortwahl an manchen Stellen lässt mich aber vermuten, dass ihr durchaus ein Problem damit habt, dass euer Kleiner eben nicht so "hört", wie ihr euch das wünscht/als Ideal vorstellt...


    Irritierende Ausdrücke in diesem Kontext für mich: Strafe - Disziplin verbessern - Disziplinschwäche


    Sehr interessant für mich (hättest du es nicht geschrieben, hätte ich nachgefragt): In institutionellem Kontext (Vorschule) kann er sich einfügen, fällt nicht unangenehm auf. --> Sagt viel darüber aus, dass er sich eigentlich (dem Alter entsprechend) wohl schon ganz gut im Griff hat. Aus irgendeinem Grund geht es im familiären Kontext nicht. Für den familiären Kontext ist er aber nicht alleine verantwortlich --> Es muss eine Dynamik geben, die ihn triggert.


    --> Die Frage ist nicht: "Wie ist er zu disziplinieren? Welche Strafen könnten greifen?" sondern UNBEDINGT


    --> "Warum reagiert/agiert er so? Was könnte ihm helfen?"


    Ich bin eine alte Verfechterin des Spruches: "Kinder machen keine Probleme, sie haben welche."


    --> Genau hinschauen: Wo sind seine Stärken? Was kann er gut? Ressourcenorientiert mit ihm umgehen. Ihm das Gefühl geben, akzeptiert zu sein in seiner Art, das ist wichtig. Vielleicht muss er dann nicht mehr so viel "rebellieren" und die Aufmerksamkeit mit unangenehmen Verhalten suchen (bringt sich in Gefahr; macht Dinge kaputt)...


    Dinge, die ihm spürbar nicht guttun ("Screentime") reduzieren! Dinge, die ihn "auspowern" und seinen Stärken entgegenkommen, fördern. Natur bringt "hibbelige" Kinder auch gut runter. Ihm Zeit widmen, ihm zuhören, ihn verstehen wollen,... Da gilt es anzusetzen. DAS kann negatives Verhalten verändern. Strafen und (falsch verstandene) Disziplin brechen (kleine) Menschen im Normalfall eigentlich nur...


    Aber Vorsicht: Strafen und Konsequenz ist NICHT dasselbe. Konsequenz für unangebrachtes Verhalten (Zerstörung etc.) muss es geben, aber immer im Kontext. Hier müssen Grenzen gesetzt werden. Für die meisten Kinder in dem Alter, die ich kenne, ist so ein "Ab ins Zimmer" oder "Jetzt gibt es keine Screentime" eigentlich maximal irritierend, mehr nicht.


    ---


    Ich würde euch tatsächlich eine Erziehungsberatung empfehlen, weil ich glaube, dass da viel negative Dynamik abgebaut werden muss und ein anderer Blickwinkel aufs Kind (nämlich kein so problembehafteter) sinnvoll wäre, damit sich familienintern etwas entspannen kann. Für mich in dem Kontext tatsächlich eben sehr aussagekräftig, dass die Schwierigkeiten im institutionellen Rahmen (wo ihr eben nicht dabei seid und keinen Einfluss nehmen könnt) überschaubar sind. Lägen eventuelle Problemfelder vor (zB Wahrnehmungsstörung o.ä.) würde man das im Regelfall in jedem anderen Kontext auch beobachten können. Und gerade Betreuungseinrichtungen melden sich in der Regel sehr schnell, wenn sie auffälliges Verhalten feststellen. Die haben dort ja auch recht viel Vergleichsmöglichkeit. ;)


    ---


    Alles Liebe euch - und dem Kleinen ganz besonders! :)


    (Man merkt es vielleicht an meiner Antwort. Ich kann mich in kleine Rebellen und Rebellinnen im Regelfall gut hineinversetzen...)

  • Hi Dani,


    danke schonmal fuer die Antwort.

    ich werde mit der Mama die punkte besprechen und wir werden schauen, was wir tun koennen.

    falls wir noch fragen haben posten wir wieder.


    Wir werden uns mal mit "Ab ins Zimmer" und "Jetzt gibt es keine Screentime" beschaeftigen. als ich den text formuliert habe, ist mir aufgefallen, dass 'ab ins zimmer' vielleicht moeglich sein koennte (und nicht sofot zur zerstoerung des zimmers fuehren muss). wir brauchen auf jedenfall etwas , um konzquenzen coordiniert klar zu machen. da fehlt uns was und wir muessen da etwas finden.


    Ich bin natuerlich kein experte und benutze die ausdruecke, die mir dazu einfallen. es hilft aber auf jedenfall mal die ausdruecke aufgezeigt zu bekommen, die in dem kontext nicht angebracht sind/ sein sollten.


    Das thema mit keinen Schwierigkeiten im institutionellen Rahmen sehe ich auch als gutes Zeichen dahingehend, dass wir das eigentlich selbst in der hand haben und das selbst auch verbessern koennen.


    Was unser grosser Fehler ist und warum das so schrecklich schief laeuft ist mir leider noch nicht ganz klar. Wir machen vielles mit ihm, von dem er sehr begeistert ist.

    Ich glaube, dass wir eher an dem thema Konsequenzen/Grenzenaufzeigen arbeiten muessen. da waren wir vielleicht etwas schwach in der vergangenheit. das kann man hoffentlich noch nachholen.


    mehr bewegung, mehr natur, auch mehr kontakt zu anderen kindern; das ist auf jedenfall etwas, an dem wir arbeiten werden. das gute ist: wir kommen ja nun bald wieder nach hause, in den mehr geregelten tagesablauf mit der Vorschule und wir werden auch neue sportarten mit ihm ausprobieren. es wird sich also bald wieder einiges fuer ihn aendern. da haben wir gute chancen, dass die beziehung sich positiv entwickelt.


    vielleicht eine Frage von mir vorweg: was sind den veraenderungen, die wir unternehmen koennen, die in der regel gross genug sind, um eine solche 100% rebellion zumindest auf 50% runter zu schrauben. Reicht es, mehr nach draussen zu gehen und weniger eifersuchtssituationen entstehen zu lassen, oder muss man da schon groessere veraenderungen anstossen? was waere den etwas, das gross genug waere? fallen dir beispiele ein?



    Liebe Gruesse


    Der Papa

  • Hallo! :)


    Zunächst zu der "Ab-ins-Zimmer"-Sache: Davon halte ich nur etwas, wenn das eine positiv konnotierte Sache wäre ("liebevolles, gemeinsames Runterkommen") und einer von euch bei ihm bleibt. Für mich ist das sonst ganz klar eine Strafe und klar zu vermeiden. Er zeigt durch sein provokantes Verhalten auf, dass er Aufmerksamkeit und Zuwendung braucht (versucht sie sich so zu holen, leider eben auf eine problembesetzte Weise) und das Ergebnis ist die Verbannung von der restlichen Familie. --> Nicht gut!


    Zu deiner Frage nach der Reduktion von 100 auf 50 % Rebellion, versuche ich es salopp:


    Er ist keine Rechenaufgabe, du kannst seine "rebellischen" Verhaltensweisen nicht "reduzieren". Du kannst versuchen, dich in ihn hineinzuversetzen und deine Verhaltensweisen zu ändern, um die Dynamik herauszunehmen. Dann kann es IHM gelingen, sein Verhalten zu verändern. Verhaltensänderung geht immer von der Person selbst aus, nicht von seinem Umfeld. Du kannst fremdes Verhalten nicht ändern, nur u.U. beeinflussen.


    Das ist ein sehr intuitiver Prozess, den du nicht nach dem "Ursache-Wirkungs-Prinzip" planen und durchziehen kannst. Das ist von so vielen Faktoren abhängig.


    Versuche es nicht so verkopft nach dem Motto: "Es muss gelingen, sein Verhalten durch Maßnahme XYZ zu verbessern/verändern!" Das ist nicht der richtige Weg. Versuche, dich auf ihn und sein Verhalten einzulassen, ihm zugewandt zu bleiben, ihm nicht ablehnend ("böses Verhalten") zu begegnen und Anreize zu setzen (Sport, Natur, Freunde, Auspowern - das sind alles GUTE Ansätze), um euch beide aus der Dynamik rauszubringen.


    DAS kann etwas bewirken, ein stures Beharren darauf, dass sein Verhalten von außen diszipliniert werden muss, verändern ganz sicher nicht. Er kann sein Verhalten nur selbst ändern und dazu braucht er Veränderungen in der Dynamik. :)


    (Du darfst auch bitte sein Alter nicht vergessen. Er ist erst fünf Jahre alt! :))

  • Ich würde empfehlen ein SPZ aufzusuchen, und gegebenenfalls auch mal mit dem Kinderarzt über das "hippelige" Kind sprechen, unser Sohn ist 11, seit er 6 ist war klar dass er ADHS hat - "Strafen" sind hier schwierig, und das "hibbelige" wir so schnell auch nicht verfliegen.

  • Hallo Papa!

    Vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht über Dein Kind.

    Was mir einwenig fehlt, ist eine ebenso ausführliche Erklärung die STÄRKEN UND INTERESSEN DEINES SOHNES und über eure Familie. Was macht ihr so? Was ist euch wichtig? Wie gestaltet euch das Leben mit Euren Kindern im Alltag? Habt ihr beruflich viel um die Ohren?

    Welchen Stellenwert nimmt das Thema SPIELEN bei euch ein? Handwerkst Du gerne? Bist du eher ein "Kopfmensch" der in seinen Uni - Studien versinkt oder eine ellenlange to do Liste hat, was die eigene Arbeit angeht?


    Ich freue mich zu lesen, das euer Sohn im Kindergarten wenig negativ auffällt. Das Nachmittags seine Energien erschöpft sind und er dann auch dort über die Grenzen geht finde ich verständlich und nicht so schlimm.


    Ich würde daher auch an erster Stelle nicht den Rat vom SPZ einholen. Mir kräuseln sich stets die Nackenhaare, wenn ich sofort ADHS höre, denn leider weiß ich aus beruflicher Erfahrung, dass die Problem oft in der Struktur des Elternhauses - oft eines SEHR wohlmeinenden Elternhauses - liegen.


    Das Dein Kind allergisch auf auf deine sanften, leicht hilflos wirkenden Ansprachen reagiert kann ich total nachvollziehen.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, das Kinder authentische Erwachsene wollen, die mit ihnen in Beziehung gehen wollen. Die klip und klar und eindeutig sagen was jetzt zu geschehen hat.

    Ehrlich gesagt würde ich auch gerne jemanden zum ausflippen bringen wollen, der wenn er über mich nachdenkt über STRAFEN diskutieren will und der mit sanfter Stimme sagt: Papa hätte gerne...;

    Mir würde gefallen, wenn...!


    Wann hast Du zuletzt im Kinderzimmer auf dem Teppich gelegen und Lego mit Deinem Sohn gebaut?

    Wann habt ihr zuletzt ein Lagerfeuer gemacht?

    Wann habt ihr was zusammengeschraubt für sein Zimmer? Oder ein tolles Poster aufgehängt?

    Wann hast Du mit ihm zusammen sein Fahrrädchen geputzt und eine neue Lampe montiert? Oder ne coole Klingel?


    Man kann Kinder nur erziehen, wenn man in steter Beziehung mit ihnen ist. Wenn man sie ernst nimmt in ihren Bedürfnissen und nicht einfach verlangt, dass sie sich dem Familientrott anpassen. Ich meine jetzt nicht, dass Du den lieben langen Tag Lego spielen sollst. Aber Du solltst gute ZEit mit deinem Sohn haben. Danach kannst Du iohm dann auch sagen, dass Du jetzt was arbeiten musst.


    Ich bekomm ne mitteleichte Krise, wenn Du von SCREEN TIME redest. Redest Du auch so mit deinem Sohn?

    Autsch!


    Hast Du schon mal daran gedacht mit ihm darüber zu sprechen, dass Du in Kürze sein Zimmer komplett lehrräumen wirst, sollte er es noch ein einziges Mal absichtlich in Frustration verwüsten?

    Dann darf er noch 4 Sachen behalten die ihm besonders wichtig sind und der Rest kommt in Säcke auf den Dachboden.


    SCREENTIME ist total out ( Räum den Mist weg. An einen Ort, wo er nicht dran kommt!) nur am Wochenende eine halbe Stunde - und stattdessen boxt Du mit ihm auf einer dicken Matte nach zuvor abgesprochenen Regeln?


    In der Mittagszeit ist Pausenzeit für alle! Er darf ein Hörspiel hören oder leise was spielen, denn: wenn ein Tag gut gelaufen ist, darf er sich was vom Dachboden von seinen Spielsachen holen. Ein oder zwei Teile.

    Sollte er wieder damit beginnen, alles zu verwüsten, kommt der ganze Kram bis auf vier Teile wieder weg und das Ganze geht von vorne los.


    Bevor er vom Tisch während des Essens aufsteht, hat er zu fragen, ober er jetzt aufstehen DARF.

    Wenn er aufsteht, ist das Essen für ihn beendet, es ein denn, er möchte ein Tuch holen oder was zu trinken.

    Wenn das Essen beendet ist, kommt der Teller weg. Du musst es ihm vorher deutlich erklären und einkalkulieren, dass nicht alles sofort gut läuft. Dann ist Konsequenz - nicht bestrafen - angesagt. Durchhalten, Papa!


    Süßigkeiten die oft großen Teil daran haben, das Kinder herum flippen und nicht mehr zur Ruhe kommen sind - bis auf ein Teil nach dem Mittagessen - out. Keine Softdrinks, weil da massenhaft Zucker drin ist.

    Stattdessen gibt es zu jeder Zeit Obst und Gemüsesticks vorbereitet und zur freien Verfügung am Tisch!


    Das allerwichtigste für mich ist immer, genau zu beobachten was ein Kind toll findet und dann daran ansetzen. Jetzt ist Herbstzeit. Habt ihr einen kindgerechten Drachen und könnt ihn mal steigen lassen?


    Das der Kleine eifersüchtig ist auf die Schwester, kann daran liegen, dass man sich als Eltern natürlich mehr um kleinere Kinder kümmern MUSS. Aber es muss genaus so intensive Zeiten geben, für den kleinen Knaller!


    Und dann kommst Du langsam dahin, dass Du ihm auch mal sagen kannst - so, Bürschchen SCHLUSS JETZT! Dann ist ihm das nicht egal!


    Kinder in diesem Alter sind oft sehr humorvoll. Du kannst ihm Rätselfragen stellen oder ein Kinderwitzebuch kaufen und das auf dem Sofa kuschelnd mit ihm lesen,

    Mach schöne Dinge mit deinem Sohn, die du auch toll findest und schaff damit eine Verbindung zu ihm. DANN ist es ihm sicher NICHT EGAL, was Du sagst und wenn Du auch mal ärgerlich wirst.

    STRAFEN sind out. Sie erübrigen sich, wenn man den anderen Weg geht - nämlich über eine fröhliche, positive, freundliche, verlässliche Beziehung.

    Das man da auch mal auf die Pauke haut und sagt: Mir reichts jetzt mit dem Theater - das gehört ganz natürlich dazu. Du zeigst damit Deinem Kind das Du auch ein Mensch bist und Grenzen hast.


    Solltest Du merken, dass Du mit diesem Weg überfordert bist, würde ich mir an Deiner Stelle Hilfe bei einer Beratungsstelle holen. Aber ich würde es unbedingt so versuchen. Du wirst dann schon nach kurzer Zeit sehen, dass euer Familienleben entspannter wird.


    Ich drück euch die Daumen. Aber ganz besonders dem KLEINEN KNALLER!

    Bettinka, die, die mit Kindern und Schafen tanzt :)

  • Hi,

    danke fuer die antworten.


    zuersteinmal hab ich was zur geschichte hinzuzufuegen, weil ja einige zeit vergangen ist.


    Wir sind wieder zuhause, er geht wieder in die vorschule und die situation hat sich verbessert.

    Wir gehen davon aus, dass ihm in der ferien situation 3 dinge gefehlt haben:

    1. kontakt zu anderen kindern. nicht nur wegen der kommunikation, sondern auch weil er seinem herdentrieb da auch lauf lassen kann. als er zuhause war, hatte er einfach immer die option zu protestieren, das ist einfach eine unguenstige situation.

    2. bewegung. Mama und Oma sind halt nicht so diejenigen, die ihn zur koerplerlichen hoechstleistung treiben. hinzu kam noch regen. auch wenn Papa da regelmaessig aerger fuer bekommt, bin ich einfach ueberzeugt, dass er zumindest jeden 2. tag richtig ausgepowered werden muss ... sonst geht die energy wo anders hin.

    3. die qualitaet der spielzeuge bei den grosseltern blieb auch hinter der in seinem richtigen zuhause und in der vorschule/ nachmittagsbetreuung zurueck.


    Ausserdem war da auch noch Oma, deren bestrafungsstrategie so ausgesehen hat: du aergerst mich/ hoerst nicht, dann ignoriere ich dich ab jetzt. Das ist bei diesem kind warscheinlich auch der falsche ansatz.


    jetzt im moment laesst er sich auch nicht gerade 'fernsteuern', aber wir haben eine bessere mischung aus ja und nein. er geht ausserdem zum fussballtraining, das hilft mit punkt 1 und 2 gleichzeitig. Jetzt ist es so, dass es nur dann richtig schwierig ist, wenn er sehr muede ist - aber das ist ja auch verstaendlich.


    ADHS war in der diskussion mit meiner Frau auch ein Thema. in der feriensituation, hat es sehr danach ausgesehen. im moment muss ich sagen, er ist auch in der lage zumindest fuer einige zeit (vielleicht biszu 30 min, aber deutlich mehr als 10 minuten) sich durchaus auch mit sich selbst zu beschaeftigen (duplo bauen, tiptoi buch, wenn ein buch neu ist dann schaut er sich das auch gerne einmal genau durch). Ich habe das gefuehl er hat eine starke tendenz zu ADHS, einige aspecte hat er. aber es ist nicht zum vollen Umfang extrem ausgepraegt.

    => Dennoch oder deswegen wuerde mich interessieren, welche massnahmen man bei ADHS kindern ergreift, um es zurueckzudraengen ... die helfen ihm sicherlich auch seine konzentrationsphasen zu verlaengern. aber ok, das kann ich ja (und sollte ich mal) googlen. tips und links sind welcome.


    Offen ist fuer mich auch immernoch die urspruengliche frage nach einer guten strafe. wir nutzen im moment keine screentime mehr und andere situationsabhaengige topics. ab ins zimmer passt irgendwie oft nicht. tips sind hier wirklich wilkommen.


    Nun aber zu Bettinas kommentaren:

    Wir haben eigentlich schon immer recht viele aktivitaeten mit den kindern.

    er geht jetzt zum schwimmen (ca. 2x die woche), 1x fussball, am wochenden machen wir gerne ausfluege (wir waren aepfelpfluecken letzte woche). Ich mag es mit ihm radtouren zu machen, das kombinieren wir oft mit einer zugfahrt und enwenig zeit auf einem spielplatz. er liebt es dinge zu bauen, er baut viel mit sand und kann sich in einem sandkasten unglaublich lange beschaeftigen. zuhause haben wir duplo und stellen fuer ihn bald auf lego um. ich hab einen guten bestand an tiptoi buechern aufgebaut.


    ich bin eher der kopfmensch der ihm zeigt, wie man eine richtig stabile mauer baut (steinreihen versetzt aufbauen). zuhause kann ich mich wirklich schlecht mit ihm beschaeftigen. nur wenn er eben im mood fuer ein buch/ tiptoi buch oder einem spiel nach regeln ist. Dafuer muss er allerdings fit sein. ich kann auch tolle dinge mit ihm bauen ... aber hier muss er halt gedult haben, weil man rom halt nicht an einem tag (zumindest nicht in 3 minuten) erbauen kann. meine frau ist da viel besser als ich, sie malt, bastelt und backt mit ihm. Bei bewegungsthemen und draussen im allgemeinen bin ich schon wieder besser. radtouren und schwimmen sind meist papa aktivitaeten. er darf mir auch beim rasenmaehen helfen (wir haben zum glueck einen elektromaeher, da ist das einfacher als bei einem benziner).


    Wir nehemn die kinder mit zu abendessen mit freunden. es gab demletzt eine hochzeit, dort hat er sich sehr gut amusiert und hat sich auch gut verhalten. Wir wuerden da gerne mehr tun, aber es ist nicht so einfach mit einem kind, das nicht auf seinem platz bleiben kann.


    Wir arbeiten in der tat beide vollzeit. das heisst er geht in vorschule und nachmittagsbetreuung. seine schwester von 0800 bis 1700 in den kindergarten. morgens haben wir ca 60-90 minuten mit den kindern. da geht es um essen, zaehneputzen, anziehen, ein bischen spielen und los. abends holen wir sie zwischen 17:00 und 18:00 ab. da haben wir dann nochmal 2-3 stunden, wovon die haelfte quality time ist und die andere essen, umziehen, bett. Wochende hat Max auch samstag morgen verplant. es gibt meist zumindest einen familien ausflug am wochenende (kann einfach nur ein besonderer spielplatz sein, play date, oder etwas wie zoo, museum, saisonales event (aepfel pfluecken).


    mir ist schon wichtig, dass er schon frueh geistige und koerperliche faehigkeiten entwickelt und trainiert. er soll einen vorteil anderen gegenueber haben. ich pushe ihn da einwenig. meiner frau gefaellt das nicht so. die will ihm nicht so viel druck aussetzen und sagt immer, dass er dies und das auch in zukunft lernen kann. typisches beispiel ist englisch: vom kindergarten her kann er englisch sprechen und das sollte meiner ansicht nach jetzt gefoerdert werden, damit er sein level verbessert/ nicht verliert. meine frau hat kein problem damit dass er das vergisst und dann erst in der schule wieder aufpickt, wenn es dort gelehrt wird (recht spaet in unserem system, nur als 2. fremdsprache moeglich).


    Wir wollen beide etwas im beruf erreichen. da sind wir schon manchmal geistig etwas ausgepowered am abend. einfach mal einen netflix abend oder mit einem nachbarn den abend verreden, geht mit den kindern natuerlich nicht. wenn die kinder in dem zustand dann auchnoch schwierig sind, wird man noch weiter erschoeft. das ist natuerlich ein offensichtliches problem. Wir wollen auch noch urlaube planen, mit freunden in kontakt bleiben und dann sind ja auch noch die haushalts sachen (waeschen, putzen, kochen, buegeln, garten, etc.). ein bischen unter wasser sind wir schon.


    zu den W fragen:

    lego haben wir beide (mama und papa) letzte woche mit ihm gespielt.

    Lagerfeuer gab es noch keines, und das belassen wir noch ne weile so.

    meine werkzeuge sind tabu, da ist die verletzungsgefahr zu hoch, wenn er etwas wirft oder beim rumtragen stolpert.

    Seinen Kalender aus der schule haben wir die woche aufgehaent, der war ihm so wichtig, dass er sogar die lehrerin dazu gebracht hat, bei uns nachzufragen, was aus dem kalender geworden ist.

    Wir fahren mit dem fahrrad, maintainance mache ich ohne ihn. ich hab die woche die lampe von meinem alten mountenbike auf seinem fahrad montiert, jetzt schauen wir mal ob wir eine nacht oder daemmerungsfahrt machen koennen.

    ... ich sehe worauf die fragen hinauslaeufen, aber bei den punkten sind wir im allgemeinen nicht schlecht.


    nein, den ausdruck screentime benutzte ich eigentlich nur hier. wenn er darueber redet, dann sagt er, dass er etwas schauen will. mit meiner frau rede ich vom Ipad.


    das mit der Pausenzeit waere schoen. diese pause legt er aber leider nicht ein. es haengt wirklich von seiner tagesform ab, ob er alleine spielen geht. hoerbuecher sind nicht so sein ding, hat er mal einwenig im auto gehoert, hat er aber kein grosses interesse. dass er leise und alleine spielt waere das ziel, das wir ansteuern. hin und wieder macht er das, aber wir schaffen es nicht, dass er das regemaessig macht und schon garnicht dann, wenn wir es gerade wollen.


    das mit dem fragen beim tischaufstehen waere auch ein traum fuer uns. das ist einfach nicht drin bei ihm. er scheint wie bereits erwaehnt meist nicht wirklich schrecklichen hunger zu haben/ kann malzeiten nach belieben verschieben oder hinauszoegern, ohne von seinem eigenen magen zum essen getrieben zu werden. wenn er jedenfalls beschlossen hat, es ist zeit aufzustehen dann haelt ihn da nichtsmehr. nicht unsere bitte, kein zurueckpfeifen und naja: fragen tut er sowieso nicht.

    "Wenn das Essen beendet ist, kommt der Teller weg. Du musst es ihm vorher deutlich erklären und einkalkulieren, dass nicht alles sofort gut läuft. Dann ist Konsequenz - nicht bestrafen - angesagt. Durchhalten, Papa!"

    => das werde ich mit meiner frau mal besprechen. ich befuerchte, dass ihn diese konsequenz nicht sonderlich stoeren wird. aber vielleicht doch ... versuchen sollte man es mal.


    zum glueck ist er (im gegensatz zu seiner schwester) nicht so scharf auf suesses. er fragt zwar 1 oder 2 mal in der woche nach einen lutscher, aber das ist mehr lifestyle als drang nach suessem. was er derzeit oefter moechte sind gummi baerchen, aber da bleibt die anzahl meist einstellig und oft sind sie aus (weil ich die auch mag). er ist auch ein grosser fan vom wasser drinken, softdrinks gibts bei uns nicht. selbst saft drinkt er selten. das ist warscheinlch nicht das problem.


    drachensteigen lassen ist eine gute idee. das haben wir schonmal gemacht, das mochte er eigentlich.

    kinder raetzel buch und kinder witz buch werde ich auch mal versuchen. ich kann mich erinnern dass ich als (etwas groesseres kind) unbedingt ein witz buch wollte.


    kurzes feedback: den ausdruck "Knaller" mag ich garnicht im zusammenhang mit meinem sohn. der ist bei mir (und vielleicht auch bei vielen anderen) sehr negativ belegt.


    gruesse vom Papa

  • Hallo Papa! :)


    Weil du noch einmal danach fragst: Ich würde keine (!) Strafe (!) für normales Kinderverhalten verhängen (und auch nicht danach suchen). Versuche es wirklich mit Augenhöhe und Interaktion. Meist reicht das aus. Passt das Verhalten gar nicht, dann geht es - wie bereits besprochen - um angemessene Konsequenzen. Keine Strafen... Ein "braves" Verhalten mit Strafen zu konditionieren, ist mEn nicht der richtige Weg...


    Warum denkst du, dass dein Kind einen geistigen/physischen Vorteil anderen Kindern gegenüber haben sollte, der von dir "gepusht" werden muss? Er klingt nach einem Kind, das gut aufgestellt ist. Es reicht da meist in Interaktion liebevoll zu fördern. "Pushen" kommt in unserer Leistungsgesellschaft schon früh genug... Ich bin da aber in meinen Ansätzen eher alternativ und "kindgerecht" unterwegs. Kindheit sollte Kindheit sein und nicht "Leistung"...


    ---


    Das Programm deines Sohnes scheint mir für das Alter sehr üppig... Wenn ihr die Kinder jeden Tag zwischen 17 und 18 Uhr abholt, wo bringt ihr zwei Mal schwimmen und ein Mal Fußball unter? Oder findet das in der Schulbetreuung statt?


    Eine Idee von mir: Vielleicht bräuchte er öfter "Freizeit" (im Sinne von: kein Programm). Manchmal hilft das "hibbeligen" Kindern beim Runterkommen... Von früh bis spät Programm ist schon für viele Erwachsene von den Eindrücken her sehr erschlagend...


    (Ich finde es super, dass es bei euch momentan scheinbar wieder entspannter zugeht. Zumindest liest sich das so! :))


    Alles Liebe

  • Hi,


    ja, im moment ist es nichtmehr so schlimm, fuer mich ist es ok.


    diese feriensituation war allerdings eine katastrophe.

    man kann jetzt natuerlich sagen: dann vermeidet solche situationen wie in den ferien, damit ist das problem geloesst.

    allerdings ist es einwenig beaengstigend, dass wir in der feriensituation ueberhaupt keinen weg aus der verfahrenen situation raus gefunden haben.

    Wie sollen wir dann in zukunft unsere ferien gestallten? niemals laenger als eine woche?

    Die sache mit der bewegung bekomme ich kompensiert, aber gleichaltrige spielkammeraden kann ich nicht herzaubern. nurnoch urlaub mit kinderbetraeung buchen?

    oder ganz daruf verzichten?


    und so eine situation kann ja nicht nur im urlaub entstehen. was ist wenn es in seiner klasse einen covid fall gibt und er wieder in quarantaene muss? da wird er dann bald wieder bewegungsmangel haben und darf keinen seiner freunde sehen. was machen wir in einer solchen situaiton, in der wir ihm nicht diesen tagesablauf von vorschule und nachmittagsbetraeung geben koennen? wenn er dann langsam wieder grampy wird und auf nichts hoert?


    im moment kann ich nur hoffen, dass sich so eine feriensituation nicht wieder ergibt.


    also auch wenn es gerade besser ist, weiss ich immer noch nicht, was ich haette tun koennen in der situation.


    ___


    das erfraeulichere thema ist unser program:


    zum schwimmen bringe ich ihn einmal in der woche ('extended lunch break') und hab meistens ein wochend schwimmen. das fussball ist nach der nachmittagsbetraeung (1700-1800), das geht von unserer zeit ab. machen wir nur einmal in der woche (gibt eigentlich 2 trainingseinheiten und zusatzlich noch ein wochenendspiel). er hat nach fussball gefragt.


    wir sehen auch, dass er ein recht volles programm hat. meine frau mag das nicht. fuer mich ist es so: wenn er etwas macht das er mag, dann verschwindet sein drank zur rebelion. ich mach mir lieber die muehe mit ihm schwimmen zu gehen und hab dann spass mit ihm, als wenn er in seinem zimmer mit mir ist, nicht gut drauf ist und staendig nach dem ipad fragt. vor allem finde ich es wichtig, dass er von zeit zu zeit (vielleicht alle 2 tage) ausgepowered wird und sich sein koerperlicher bewegungsdrang abschwaecht.


    Dieser ausdruck 'pushen' kommt eigentlich von meiner frau. ich schlag vielleicht mal was vor was er tun koennte, zeige ihm was und erlaube es ihm, aber wenn er nicht will, dann lass ich das auch. ich pushe ihn nicht in dem sinne, dass ich ihn zwinge etwas zu tun, was ich fuer richtig halte aber er ablehnt. ich ermoegliche es ihm ein bischen mehr zu machen als andere, und stoppe ihn nicht mit der sorge dass er zu muede wird. meine frau sieht nur, dass er totmuede aus dem schwimmbad kommt und kritisiert das und sagt 'ich push ihn zusehr'.


    in geistigen sachen sieht es halt so aus, dass ich ihm immer alles vorgezaehlt habe: treppen, schaukelbewegungen, essenstuecke, autos die uns ueberholen etc. als er die zahlen konnte, hab ich ihn zaehlen lassen. er kann deshalb besser und weiter zaehlen als seine altersgenossen. ich erklaehre ihm immer wieder das plus rechnen, auch wenn es offensichtilich noch schwierig fuer ihn ist, er zaehlt einfach von vorne durch. derzeit nenne ich ihm die automarken von autos, die uns ueberhollen. dinge die ich ihm erklaehrt habe, frage ich immer wieder ab: wie nennt man ebbe und flut => gezeiten. Wo immer er sich fuer interessiert, ueberschwaeme ich ihn mit infos. seit das mit la palma in den nachrichten war, interessiert er sich ungemein fuer vulkane. er kann sich unglaublich viel merken und ist damit auch schon in der vorschule positiv aufgefallen ('er weiss viel'). bei buechern ist es so, dass er, wenn er muede ist eine normale geschichte bekommt, aber wenn er fit ist geh ich mit ihm ein tiptoi buch durch. 'erste zahlen' sind schon trivial fuer ihn, mathe erste klasse ist nach der ersten seite natuerlich sehr anspruchsvoll fuer ihn, aber in solchen sachen habe ich halt sehr viel gedult. ich haette auch gerne, dass er bald einwenig lesen kann, damit er sich selbst mit buechern beschaeftigt.


    wenn ihn etwas partou nicht interessiert, dann gestehe ich mir das auch ein und lasse das dann nach 3 oder 4 versuchen sein. ich hab ihn nicht zum cricket spielen gebracht (die community waere gut fuer sein englisch gewesen) und Tennis haben wir auch aufgegeben, da hat er nicht mitgemacht.


    aber ja: ich moechte ihm einen startvorteil verschaffen. mir hat das immer geholfen: da ich mathe in der unterstuffe 100% verstanden und verinnerlicht habe, fiel es mir in der mittelstufe regelrecht leicht. ich musste weniger lernen als andere, war mehr motiviert und hatte bessere ergebnisse. das ist ein positiver zyklus der einem das leben sehr leicht macht, wenn er sich aus der eigenen dynamik heraus noch verstaerkt. Ich moechte dass er auch solche erfahrungen macht, dass die erfolge sich ihm einpraegen, und dass er das dann auch auf andere bereiche uebertragen kann.


    umso frueher er gut schwimmen lernt, desto frueher kann er wasser sport machen und dann ist er im urlaub vielleicht auch besser beschaeftigt. Wenn wir skifahren gehen, dann ist der skikurs fuer ihn die ideale beschaeftigung. ab ab diesem jahr kann er vorraussichtlich auch normale (also blau und einfache rote) pisten mit uns machen .


    ich weiss, dass sich das alles einwenig ergeizig anhoert. aber ich will ihm wie gesagt einen vorteil mitgeben anstatt einfach dem schicksal seinen lauf zu lassen.

    In dem bereich, wo ich mit ihm etwas unternehme oder ihm etwas beibringe, haben wir auch kein problem mit ihm. Offensichtlich ist das gut fuer ihn.

    Seine Nachmittagsbetraeung hat sich eigentlich das thema beduerfnissorientierung auf die fahnen geschrieben.


    Im allgmeinen waere es uns ganz recht, wenn er oefter mal sich alleine in seinem zimmer beschaeftigt. morgens vor der schule will er das auch manchmal machen (scheitert dann allerdings am schulbeginn) ... abends allerdings weniger. und wenn er sieht, dass wir uns mit seiner schwester beschaeftigen, ist es ganz aus. Also das mit Freizeit geben, scheint mir auch leichter gesagt als getan. oder wir haben einfach noch nicht den richtigen zugang gefunden.


    jedenfalls danke fuer den dialog


    gruesse Papa

  • Hy Papa! Also gut ich rede in Zukunft nicht mehr von k. K. ! :) Ich habs nicht negativ gemeint.


    Vielen Dank für Deine ausführlichen Berichte. Jetzt kann ich mir gut oder zumindest BESSER vorstellen, wie es bei Euch so ist. Und ich freue mich für Euch, das Euer gewohnter Alltag wieder mehr Ruhe reingebracht hat ins Familienleben.


    Eine Frage habe ich aber doch: Weißt Du noch ein paar Dinge, die Du gerne gemacht hast als Kind?

    Vater sein gibt Dir eine wundervolle Gelegenheit all das nochmal wieder zu machen. Pfützen platschen, bis die Stiefel von innen nass sind. Böötchen falten und schwimmen lassen. Einen Drachen steigen lassen und geheime Schriften verfassen (mit Zitonensaft was malen und dann drüber bügeln).

    Jemanden mit was überraschen. Reiten. Im Wasser rum toben. Eine riesen Sandburg auf dem Spielplatz bauen und oben Wunderkerzen reinstecken - schon habt ihr einen Vulkan.


    Alles was so richtig Spaß macht, macht Eure Beziehung reicher und lebendiger und belastbarer für schwierigere Zeiten.


    Im Kindergarten habe ich anfangs von Coronazeiten Eltern erlebt, die panische Gefühle entwickelten, wenn sie daran dachten wochenlang allein mit ihren Kindern sein zu müssen und niemanden zu haben, der ihnen das alles was damit zusammenhängt abnimmt. Das ist auch verständlich, denn wenn die Eltern Vollzeit arbeiten, bleibt vom Familienleben nur wenig. Sowas muss wachsen und man braucht Rituale und verlässliche Tagesabläufe, damit Kinder ruhiger werden - weil sie weniger gestresst sind und sich in ihrem Tag von allein zurecht finden.


    In deinem Bericht ist mir aufgefallen, dass ihr wirklich viele Termine in eure noch verbleibende freie Zeit steckt.

    Wann kommt Dein Sohn zur Ruhe?

    Ich verstehe Dein Ansinnen ihn zu fordern, bis er ausgepowert ist. Aber es ist wichtig, dass Kinder lernen, dass auch ruhige Zeiten schön und gut sind.

    Ich sehe immer zu, dass ich Kindern ins Spiel bringe und mich dann leise zurück ziehe. Oder dass ich intensiv etwas mit ihnen mache und dann machen sie was allein. So ähnlich wie Ebbe und Flut. Langsam steigern sich dann damit die Zeiten wo sie sich allein beschäftigen wollen und können.

    Etwas mit einem Kind bauen muss nicht zu einer Doktorarbeit werden. Einen Turm aus Holzbausteinen bauen - so hoch wie das Kind. Das ist simpel und wenn das Ding umfällt und laut kracht, ist für Fünfjährige ein Riesenspaß. (Jedenfalls bei den 5 Jährigen die ich kenne!)

    Eine ruhige Zeit am Mittag muss nicht heißen, dass sie langweilig ist. Ihr könntet auch zusammen kuscheln

    und dabei vorlesen oder ein Bilderbuch zusammen betrachten.

    Mit Bilderbuch meine ich nicht tiptoy Bücher. Die sind nicht generell schlecht.

    Aber sie machen es so leicht, dass die Kinder mit diesem elektronischen Zeug sich allein beschäftigen sollen. Wenn man aber davon ausgeht, dass Beziehung immer in gemeinsamen Tun und Interaktion, in echtem zuhören und genauem Hinschauen entsteht, dann würde ich echte Geschichtenbücher vorziehen. Z. B. Petterson und Findus. Mama Muh. Carlson vom Dach oder Jim Knopf.


    Du schreibt, dass Du viel draußen mit Deinem Kind machst und es sich mindestens jeden 2. Tag so richtig auspowern sollte. Ich finde es toll, dass Du darauf achtest viel mit ihm draußen zu machen. Aber noch besser wäre er JEDEN Tag noch ein Weilchen mit Dir draußen. Kinder powern sich nicht nur aus, wenn sie ne Fahrradtour oder eine große Aktion machen, sondern allein Wind und Sonne, Regen, frische Luft hilft ALLEN Kindern in sich zur Ruhe zu kommen. Dabei kann es auch mal ruhig zugehen. Trotzdem wirkt das Draußensein ausgleichend. Schaukeln, Tunnel im Sandbauen - das entspannt das Gehirn und macht heimlich still und leise zufriedene Kinder.


    In der Vorschule geht es außerdem NICHT darum dass KInder ENGLISCH LERNEN. Sie sollen auch dabei an aller erster Stelle Kinder sein dürfen. Wenn da ein nativpeaker ist, dann hören die Kinder und entwickeln Freude an der Sprache im Umgang mit der Sprache und in Verbindung mit alltäglichen Dingen. Die FREUDE daran und das geweckte Interesse, das AHA - Erlebnis, das kenn ich schon - das ist ein Türöffner für frühkindliches Lernen und hat nichts mit Englisch lernen zu tun. Es geht um die Freude, das Spielerische. Und an diese freudigen AHA Erlebnisse knüpft sich zu einem späteren Zeitpunkt die Lust am tatsächlichen Lernen.

    Er braucht auch keine Vorsprünge in irgendwas, sondern LUST AM LEBEN denn alles Lernen geschieht zu seiner Zeit und am Besten durch FREUDE und INTERESSE an einer Sache! Wenn es dran ist und sich das geistige Fenster dafür aufgrund von Entwicklung geöffnet hat, lernt er die Dinge quasi von allein.

    Wenn Du in drängelst rechnen zu lernen und er dabei aufgrund seine derzeitigen Entwicklungsstandes noch keine Erfolgserlebnisse haben kann, ist die Wahrscheinlichkeit da, dass Du ihn nicht erreichst und er abschaltet.


    Ich kann auch gut verstehen, dass Du zusammenzuckst, wenn Du daran denkst ihm Deine Werkzeuge zu geben, weil die ja in der Tat gefährlich sein können.

    Aber vielleicht baut ihr ja mal was ZUSAMMEN. Eine Leiter oder ein Häusschen für den Garten. Du wirst Dich wundern wie achtsam Kinder mit echtem Werkzeug umgehen und Du lässt ihn damit ja nicht allein.

    Ich würd ihm nicht grad die Kreissäge geben. :)

    Aber einen Akkuschrauber ist das Größte für Jungs in diesem Alter.

    Oder einen Hammer und viele lange Nägel. Anfangs gebe ich den Kids immer eine Zange mit denen sie die Nägel festhalten können wenn sie drauf schlagen. Aber schon bald legen sie die weg und dann machen sie es wie die Großen. Ich gebe Kindern auch immer gleich ein richtiges Messer, wenn sie mir in der Küche helfen. Ich sag ihnen, dass das doll scharf ist und dass sie es auf eine bestimmte Art halten müsssen, aber dann machen sie es ganz gut. Und ich behalt sie dabei im Auge. Zur Not gibts Pflaster und einen kleinen Trost. Aber das klappt eigentlich immer gut.


    Zum Thema Urlaub könnte ich mir vorstellen dass Dien Sohn Ferien auf einem Bauernhof klasse finden könnte. Mit dem Bauern auf dem Trecker fahren. Tiere kennen lernen und versorgen. Ganze Tage an der frischen Luft. Das fänd er vielleicht toll und ihr dann auch, wenn ihr merkt, dass ihr euch entspannen könnt.


    Abschließend noch die Sache mit dem Essen am Tisch: wenn Dein Sohn bisher nicht dazu konsequent angehalten wurde am Tisch sitzen zu bleiben, wird es nicht so einfach sein, das nun einzuführen. Wenn ich das mit Kindern übe, sage ich den Kindern zuvor immer klar und deutlich, dass es ab sofort eine neue Regel gibt, nämlich...

    UNd wenn sie sich daran nicht halten, hole ich sie konsequent zurück und setze sie wieder an ihren Platz bis sie was gegessen haben.

    Ich gebe ihnen zu verstehen, dass das Essen erst dann beendet sind, wenn sie aufstehen durften. Und ich freue mich immer sichtlich und sage es ihnen auch , wenn sie es geschafft haben. Dann dürfen sie ihren Platz abräumen und gehen Hände waschen.

    Aber andfangs braucht man mal ein paar Tage gute Nerven und muss das durchhalten. Dann gehts es aber sehr gut.


    Ich wünsch Euch weiterhin vor allem viel Freude aneinander! Und gute Erfolge.

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      • pusteblume
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      • Zahnfee71
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      • Dani
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      • Gilfy
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