Seit letztem Jahr geht meine Große in die erste Klasse. Fast ein Jahr lang hat sie sich so sehr darauf gefreut. Leider ließ die Begeisterung sehr schnell nach.
Natürlich ist Schule anstrengend. Ich mache mir auch nichts vor und habe nicht die Erwartung, dass sie nun jahrelang freudestrahlend zur Schule geht. Sie geht bei uns im Ort in eine kleine, sehr gemütliche Schule. Die Klassen sind klein, die Lehrer auch engagiert. Wird meine Tochter mal kritisiert oder sagt der Sportlehrer, sie soll weiter laufen, obwohl ihre Beine wehtun, kommt sie weinend nach Hause. Sie hatte kurz ein für sie größeres Problem mit einer eher strengen und direkten Lehrerin. Sie wollte absolut nicht mehr in die Schule und stand weinend und kaum noch ansprechbar mit mir vor dem Schultor. Ich habe dann mit der Klassenlehrerin gesprochen und sie gebeten, mir zu helfen, dass mein Kind wieder gern zur Schule geht. Das hat ganz gut geklappt. Man scheint sich darüber geeinigt zu haben, mit ihr etwas vorsichtiger umzugehen.
Trotzdem reicht morgens eine winzige Kleinigkeit und die Laune kippt. Morgens nach dem Aufstehen scheint alles in Ordnung, aber ein falsches Wort, ein Stein im Schuh, Lieblingsunterhose nicht im Schrank,... und es ist wieder vorbei.
Seit kurzem geht sie nach der Schule in den Hort. Es war ihr Wunsch, weil ihre Freundinnen auch fast alle dort sind. Das gefällt ihr sehr und ist momentan unser Antrieb.
Ich bin gerade einfach nur traurig. Ich habe gehofft, dass diese Begeisterung wenigstens in der Grundschule anhält. Sie hat doch noch so viele Jahre vor sich und die werden schließlich nicht leichter.