Hallo,
ich denke, wir leben in einer Zeit, in der man aus vielen Möglichkeiten wählen kann. Und wenn da ein Partner ist, auf den man sich verlassen kann, kann man als Frau auch durchaus Hausfrau und Mutter sein und dieser Aufgabe nachgehen. Und das ist eine anspruchsvolle Aufgabe, wenn man sich der Verantwortung bewusst ist, was es bedeutet, so klassisch Heim und Familie zu managen und zusammenzuhalten. Es ist sehr schade, dass diesem Lebensentwurf leider nach wie vor so wenig Wertschätzung seitens der Gesellschaft entgegengebracht wird.
Und es gibt leider auch die Helikoptereltern, die es mit der Fürsorge maßlos übertreiben und ihre Kinder überbehüten, ihnen im Grunde zu wenig Luft zum Atmen lassen. Auch das ist keine Lösung und schafft unselbstständige, verwöhnte Kinder, für die im späteren Leben dann Schwierigkeiten geradezu vorprogrammiert sind, denn sie haben nie lernen dürfen, selbst Verantwortung für sich zu übernehmen und auch nicht, Frust auszuhalten und Konflikte zu lösen.
Ich verstehe aber ebenso, wenn eine Frau sich dafür entscheidet, arbeiten gehen zu wollen, um finanziell unabhängig zu sein. Und es gibt so viele Möglichkeiten, wie man beruflich tätig sein kann. Als Frau arbeiten zu gehen, das heißt ja nicht automatisch, dass man eine feministische Karrierefrau ist, für die der finanzielle Erfolg an oberster Stelle steht. Es gibt so viele Frauen, die gerne arbeiten wollen, weil ihnen der Job, den sie haben, einfach Spaß macht.
Und es gibt auch viele Familien, in denen beide Eltern arbeiten gehen, weil sie es müssen, weil die Mieten und die Lebenshaltungskosten so hoch sind - insbesondere in den Städten - dass es nicht anders geht.
Ich selbst durfte mir übrigens vor einigen Monaten vorwerfen lassen, ich würde mich vor Konflikten und schweren Zeiten drücken, als ich mich von meinem Partner getrennt habe. Ich würde vorschnell aufgeben. Schlechte Zeiten würden dazugehören. Ich wäre nicht bereit, mich dem zu stellen, das waren seine Vorwürfe.
Eine Beziehung aufrecht zu erhalten, wenn man mit jeder Faser spürt, dass diese einem selbst schadet, nur um zusammenzubleiben, das kann auch nicht die Lösung sein. Es gibt sicherlich Paare, die es schaffen, ein Leben lang zusammen zu bleiben. Aber es gibt auch Paare, die zusammenbleiben, es aber besser nicht bleiben sollten. Ich denke auch, dass gegenseitiger Respekt und gegenseitige Wertschätzung hier ein Schlüssel sind. Ach ja, in meiner Beziehung war dies nicht mehr der Fall, deshalb auch der Schritt, das Ende mit Schrecken dem Schrecken ohne Ende vorzuziehen.
Und im Grunde sind wir vom ursprünglichen Thema "Lehrer beklagen sich über Eltern" nun bei unterschiedlichen Lebensentwürfen im Leben einer Frau und beim Thema Beziehungen angekommen, was ja auch höchst spannend ist.
Klara