Hallo liebe Forumnutzer, liebe Eltern,
haben Sie gewusst, dass zu viele materielle Geschenke Kindern in ihrer Entwicklung schaden? Nun ist die Frage, was ist "zu viel"?
Schaut man sich die Entwicklung des Schenkverhaltens an, fällt auf, dass in den letzten Jahrzehnten immer mehr Anlässe gefunden bzw. geschaffen werden, um Kinder zu beschenken.
War es "früher" einmal das Geschenk zum Geburtstag und zu Weihnachten, an Ostern das Osternest und an Nikolaus Schokolade in den Stiefeln, so finden heute viele Eltern einiges mehr an Anlässen, um ihre Kinder mit Materiellem regelrecht zu überhäufen. Da gibt es dann auch zum Valentinstag ein Geschenk, zum Zeugnis, an Ostern hat das Osternest Geschenken wie Spielsachen Platz gemacht, ebenso der Schokoladennikolaus. Sogar Halloween wird schon genutzt, um Kinder zu beschenken. In vielen Familien gibt es dann zudem auch noch Geschenke einfach so zwischendurch wie die neue Spielkonsole, ein neues Smartphone oder Tablet.
Dass Eltern damit ihren Kindern schaden, ist vielen nicht bewusst.
Die Konsequenz von materiellem Überhäufen ist:
1. Zu viele Geschenke fördern destruktives Verhalten
Kinder, die viele Geschenke bekommen, lernen schnell, auch nach diesen zu verlangen. Später als Erwachsene neigen diese Kinder häufiger zu Spielsucht, Verschuldung und Kaufsucht.
2. Zu viele Geschenke verringern das Selbstwertgefühl
Ein gutes Selbstwertgefühl wurzelt nicht in materiellen Gütern und Statussymbolen, sondern in einer guten Beziehung zu sich selbst (ich bin okay, so wie ich bin) und zu den Eltern. Ein gutes soziales Netz fördert das Selbstwertgefühl, im Gegensatz zu Geschenken und macht außerdem stressresistenter. Kinder, die mit Geschenken überhäuft werden, zeigen häufiger Verhaltensauffälligkeiten als andere Kinder.
3. Zu viele Geschenke machen unglücklich und egoistisch
"Geben macht seliger denn nehmen", so ein altes Sprichwort, in dem sehr viel Wahrheit steckt, wie auch moderne Forscher bestätigt haben. Wer nur lernt, zu bekommen, entwickelt weniger Empathie und ist unzufriedener als jemand, der auch gelernt hat, zu geben.
Es sind zudem die eher tyrannischen Kinder, die viele Geschenke bekommen, weil sie schnell lernen, diese auch mit Nachdruck einzufordern. So entsteht eine Art "Negativspirale".
Die Konsequenz sollte nun aber nicht sein, Kindern nichts mehr zu schenken. Es geht vielmehr darum, bewusst zu schenken:
- Achten Sie darauf, dass das Geschenk etwas Besonderes ist (damit ist NICHT dessen finanzieller Wert gemeint!)
- Schenken Sie Dinge, die das Selbstwertgefühl des Kindes aufbauen, ihm zeigen, dass es von Ihnen wertgeschätzt wird.
- Setzen Sie sich ein klares Budget, das Sie einhalten (Anlass und Kosten).
- Schenken Sie Dinge, die die Fantasie, Kreativität und damit die Entwicklung fördern (etwas zum Basteln, Forschen, musizieren, malen, lesen etc.).
- Zeigen und vermitteln Sie Ihrem Kind, das Schenken glücklich macht.
Klara