Kann mit 5 nicht sprechen, kann nicht auf die Toilette

  • Hallo ihr lieben Eltern,


    ich mache mir Sorgen um meinen Urcousin. Er wird im Dezember 2020 6 Jahre alt und ist somit eigentlich ab nächstem Jahr schulpflichtig.
    Leider hat er gewissen Entwicklungsrückstände. Soweit ich immer wieder höre, spricht er nicht richtig, er lallt eher noch. Verstehen kann ihn keiner, außer meine Tante (weil sie die Wörter kennt). Daher kann er auch momentan zu anderen Kindern keinen Kontakt aufbauen. Meine Cousine war mit ihm schon bei einem Sprachtherapeuten, die Therapie wurde aber aufgrund eines Umzugs nach kurzer Zeit wieder abgebrochen. Zum Zahnarzt wird er nicht gebracht. Hält man nicht für notwendig. Man möchte wohl warten, bis die bleibenden Zähne kommen (Ich weiß, dass auch die Milchzähne wichtig sind. Leider hat meine Cousine diverse Ängste, dazu gleich mehr.). Da er alles versteht, liegt kein Hörschaden vor.


    Ebenso braucht er noch Windeln. Er hat zwar schon versucht auf die Toilette zu gehen, aber es klappt wohl nicht so richtig. Er hatte bei der Geburt eine Fehlbildung am Harnleiter, die aber wohl nicht weiter schlimm war. Laut damaligen Kinderarzt verwächst sie sich. In die Hose machen kann er jedenfalls gut.


    Ich bin mir sicher, dass er so nächstes Jahr nicht eingeschult werden kann. :( Soweit ich mich belesen habe, werden Kinder dann ein Jahr zurückgestellt. Ich weiß aber nicht, was in diesem Fall noch alles unternommen wird. Entweder bin ich zu doof zum googlen oder es steht echt nichts im Netz.


    Im Falle, dass er einfach weiter bei meiner Cousine verbleibt, sehe ich das Problem, das nichts unternommen wird. Meine Cousine ist, wie oben beschrieben, schwer psychisch krank und das nicht erst seit gestern. Kurz, sie ist selbst wie ein Kleinkind. Sie kann nicht alleine bleiben, weil sie dann Panikattacken bekommt. Früher war es so, dass sobald ihre Mutter nur mal den Müll runter gebracht hat, sie schon gesagt hat, sie würde keine Luft mehr bekommen (Standardsituation). Auch heute kann sie nicht alleine bleiben und träumt sich ihre Welt zusammen. Zuerst hatte ihr Mann einen Bürojob und hat diesen aufgegeben, weil sie zu eifersüchtig auf ihn war. Danach haben sie einen Laden für Tierfutter aufgemacht. Weil niemand dort je etwas gekauft hat und sie zudem dort nicht selbst arbeiten konnte wegen ihrer Erkrankung (meine Tante hat stattdessen dort kostenlos gearbeitet, bis das Amt es verboten hat aufgrund Arbeitnehmergesetze etc., was aber offiziell niemanden gestört hatte) haben sie auch noch einen Haufen Schulden gemacht. Zuerst hat ihr Mann seine Lebensversicherung dafür aufgelöst, aber trotzdem machten sie erneut Schulden und haben somit jetzt keine Rücklage. Seitdem arbeitet ihr Mann für alle drei von Zuhause aus. Jetzt haben sie auch noch ein Haus mit ihrem Bruder zusammen gemietet und sind dafür extra umgezogen. Bitte fragt mich nicht, wovon sie das bezahlt haben, das kann nicht gut gehen.
    Ständig heißt es, sie sind knapp bei Kasse. Sie selbst bekommt vom Amt nichts, weil sie nichts macht. Da sie nicht arbeitsfähig ist, ist sie nicht arbeitslos gemeldet. Zum Arzt geht sie aber auch nicht (War früher schon ein Problem.).
    Wenn sie mal Hilfe brauchte, war irgendwie immer jemand da. Entweder ihre Eltern oder ihre Großeltern (sind mittlerweile beide über 80).
    Das war schon seit der Pubertät bei ihr so. Immer wenn wir zu Besuch kamen, sperrte sie sich aus irgendeinem Grund in ihr Zimmer ein und war für mich (10 Jahre jünger) die mysteriöse Cousine, die immer da war, aber man nie sah. Ihr Bruder hat übrigens einen normalen Beruf erlernt, hat aber mittlerweile auch einige Panikattacken gehabt. Er kann aber normal arbeiten gehen.
    Um den Haushalt kümmert sich ebenfalls komplett ihr Mann.


    So viel zum allg. Umfeld.


    Um ihren Sohn kümmert sie sich nicht wirklich. Soweit ich höre, sitzt er ständig vorm Fernseher. Was er dort schaut, weiß ich nicht, aber auf jedenfall die Teletubbies. Ihr Mann versucht sich um das Kind zu kümmern, aber ich aufgrund der hohen Arbeitsbelastung teilweise sehr überfordert. Er würde gerne noch ein Kind haben. Es ist jedoch fraglich ob dies in der derzeitigen Situation eine gute Entscheidung wäre. Auf der anderen Seite ist meine Cousine bereits 40 Jahre alt und wohl bald nicht mehr fruchtbar (Ich lehne mich hier weit aus dem Fenster.).


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es normal ist, dass ein Kind bis 6 Jahren kaum sprechen lernt und bin am verzweifeln.
    Besser gesagt, ich mache mir richtig Sorgen.


    Überall heißt es: "Das geht uns nichts an.", "Da kann man nichts machen." etc. Das erinnert mich teilweise an meine eigene Kindheit, wo auch solche Sprüche gefallen sind und wodurch heute mega Nachteile für mich resultiert sind.



    Ich selbst habe zudem auch noch eine Autismusdiagnose und daher tauchen jetzt Gerüchte auf, dass der Junge auch betroffen sein könnte. Eine Abklärung möchte man wohl aber nicht machen, da Mama nicht zum Arzt will.
    Ich fühle mich teilweise schuldig und versuche mittlerweile so zu tun, als ob ich nicht zur Familie gehöre. Momentan arbeite ich selbst an einer genetischen Abklärung für mich, die aber aufgrund der Forschung eher nicht möglich erscheint. Dank Corona liegt alles derzeit auf Eis, da die Labore überlastet sind.


    Wir sind nicht mehr direkt verwandt. Er ist der Urenkel der Schwester meiner Oma. Durch die enge Bindung kennen wir diesen Familienteil jedoch sehr gut.
    Ich wurde in der humangenetischen Beratung auf das Fragile-X-Syndrom hingewiesen, da jenes auch autistische Züge zeigt. Jedoch ist es was anderes, wenn man autistische Züge hat, als wenn eine Autismusdiagnose besteht. Bitte nicht verwechseln.
    Das Fragile-X-Syndrom ist bei Frauen oft nur schwach bis gar nicht ausgeprägt, da sie zwei X-Chromosomen haben. Häufig sind die Personen geistig behindert bis leicht lernbehindert. Da ich Abitur gemacht habe, scheidet diese Diagnose zumindest symptomatisch für mich aus, was aber nicht heißt, dass sie genetisch nicht vorhanden ist.


    Ich frage mich daher, ob der Junge evtl. das Syndrom haben könnte.


    Auch frage ich mich, wie es weitergehen soll. Jedenfalls nicht so, dass er zurückgestellt wird und dann, wie meine Mutter sagt, auf eine Sonderschule abgeschoben wird, weil sich die Eltern nicht richtig um ihn kümmern.
    Auch ist die Frage, was wirklich schuld der Eltern ist, da es noch mehr Kinder gibt, die von alleine viel lernen. Mir musste niemand sprechen beibringen und mir musste auch niemand beibringen, aufs Klo zu gehen.
    Im Vergleich zu Minh habe ich bereits mit 1,5 Jahren ganze Sätze gesprochen. Auf Klo hätte ich theorethisch schon gekonnt, wollte aber erst mit 3 gehen (Warum auch immer... ich war ein Dickkopf.).



    Bestimmt kennen einige Eltern die Situation, wenn die Kinder aus irgendwelchen Gründen vor der Einschulung zurückgestellt werden müssen.
    Was geschieht dann? Wird man irgendwie überwacht oder kontrolliert?


    Was kann man tun, wenn ein Kind mit 5 Jahren noch lallt?


    Was kann man tun, wenn ein Kind mit 5 Jahren noch Windeln trägt?


    Ich denke jedes Elternteil hier kann verstehen, wenn man bei sowas nicht wegsehen möchte. Er gehört ja irgendwie zu einem.



    PS: Beim Kinderarzt war meine Tante mit ihm natürlich schon, da fand man nichts. Meine Cousine kann dort aus besagten Gründen mit ihm leider nicht hin.


    Bitte keine Vorwürfe und Hasspredigten, es ist wirklich ein psych. Problem, dass man mit Anschuldigungen nicht lösen kann.
    Die Beziehung zu ihrem Mann tut nichts zur Sache. Es geht hier alleinig um das Kindeswohl.

  • Hallo! :)


    Ich finde es toll, dass du dir Gedanken machst und nicht wegsehen möchtest! :)


    Was mir aus dem Text noch nicht ganz klar ist: Hast du irgendeine Art von persönlichen Kontakt (also könntest du persönlich intervenieren?) oder nur über Verwandte? In erstem Fall könntest du durchaus selbst aktiv werden (das Gespräch suchen, unter die Arme greifen,...), im zweiten Fall wäre es eine Möglichkeit, helfende Personen zu instruieren...


    Das, was du beschreibst, klingt nach einem massiven Entwicklungsrückstand. Dass da der Kinderarzt in keiner Weise agiert, wundert mich sehr. (Bei einem Kind, das nur lallt und einnässt, findet nan nichts und lässt es einfach so - glaube ich nicht! Der Kinderarzt müsste sofort aktiv werden.) In solch einem Fall (kein Spracherwerb, kein Erlernen der Basisfähigkeiten) müsste entsprechende Abklärung samt Therapien stattfinden. Verweigern die Eltern diese beziehungsweise muss der Kinderarzt aus einem anderen Grund davon ausgehen, dass dem Kind nicht geholfen wird, wäre die Meldung ans Jugendamt der nächste Schritt. Und die werden definitiv aktiiv bei einer Arztmeldung.


    Weißt du da Genaueres? Dass ein Kind dermaßen Entwicklungsrückstände hat und niemand reagiert, ist eher ungewöhnlich. Geht das Kind in einen Kindergarten?


    Meines Erachtens stellt sich die Frage nach einer Einschulung in die Regelschule nach jetzigen Voraussetzungen überhaupt nicht. Das Kind gehört schnellstmöglich entwicklungsdiagnostisch abgeklärt (Mutmaßungen, woran der Rückstand liegen könnte, sind nicht sinnvoll. Es kann von einer geistigen Beeinträchtigung bis hin zu einem Sprachfehler oder Autismus alles sein) und mit entsprechenden Therapien versorgt. Alles andere ist absolut nachrangig!


    Alles Liebe,


    Dani!

  • Hi,



    Was mir aus dem Text noch nicht ganz klar ist: Hast du irgendeine Art von persönlichen Kontakt

    Ich wollte immer Kontakt haben, aber alle Kontaktversuche wurden irgendwie seitens meiner Mutter unterbunden und früher hat sie sich ja nur in ihrem Zimmer eingeschlossen.
    Wir haben immer nur meine Tante besucht. Sie selbst habe ich vor 2 Jahren auf der Diamanthochzeit meiner Großtante gesehen, aber wir kamen nicht ins Gespräch. Bin auch nicht so der Typ, der auf alle zugeht.
    Ich müsste daher helfende Institutionen anrufen, weiß aber im Moment die aktuelle Adresse (außer die von meiner Tante) nicht. Aber ich glaube, als Familienmitglied wäre das kein guter Schritt, weil man sich damit nur alles verbaut an Kontakt. Zudem glaube ich, wenn er sowieso nächstes Jahr eingeschult wird, muss er eh zu einem Arzt und dann wird mit Sicherheit was geschehen.


    Habe eben gelesen, dass sie das Gewerbe noch weiterbetreibt, aber nur via Onlinehandel. Im Impressum müsste auch die neue Adresse stehen.


    Das der Kinderarzt da nichts macht, kommt mir auch komisch vor, aber manche Eltern können lange vieles verstecken. Ich kenne durch mein Umfeld mittlerweile einige Fälle von schlechter Kindesbehandlung und damit meine ich nicht, dass die Eltern neber dem Kind rauchen oder andere "Kleinigkeiten".
    Da meine Tante in Hessen wohnt, sind die U-Untersuchungen dort Pflicht, aber die Abstände verringern sich mit der Zeit. Wahrscheinlich hat der Kinderarzt ihn erst vor langer Zeit gesehen.
    Daher wurde ja auch eine Sprachtherapie empfohlen und durchgeführt (die aber bei Abbruch wenig bringt).


    Natürlich will ich hier auch nicht rätselraten, ich habe nur Sorgen, dass es in der Genetik liegen könnte. Wenn das der Fall ist, sind plötzlich alle betroffen und jeder schuldigt jeden an, man hätte diese und jene Symptome. Das ist für mich echt schlimm, weil das damals bei meiner Diagnose schon so war. Da war mein Vater total der Buhmann gegenüber meiner Mutter. Von wem ichs wirklich habe, weiß aber keiner, was dann zu unbegründeten Anschuldigungen führt. Ich befürchte hier dasselbe.


    Das mit dem Jugendamt sagt meine Mutter auch immerwieder. Soweit ich mich belesen habe, versucht man immer, die Kinder bei den Eltern zu lassen. Eine akute Gefahrenlage besteht hier nicht. Man müsste nur dafür Sorge tragen, dass er schulreif gemacht wird. Alles andere würde sich dann wohl von selbst entwickeln, wenn er erstmal Kontakte aufbauen kann. Leider bringt aber auch die Meldung beim Jugendamt nicht immer etwas. Ich war damals auf einer Schule für Erwachsene, um das Abitur nachzumachen. Wir hatten eine Altersverteilung von 16 - 35 Jahren.
    Eine junge Frau war von vielen Schulen geflogen und auch bei uns. Der Vater war bekannt und einige Wochen vor meiner Einschulung in der Schule zu irgendeinem Gespräch. Eine Woche nach meiner Einschulung, also einige Wochen später nach seinem Schulgespräch, hat er sie im Alkoholrausch erstochen. Auch diese Familie stand unter der Obhut des Jugendamtes.


    Auch bei mir hätte damals jemand schauen müssen, dass alles irgendwie anders läuft. Mein Vater war internetsüchtig und das hat damals vieles kaputt gemacht. Meine Defizite sind heute z.B., dass ich kein Fahrrad fahren kann. Sowas führt dann wieder zu Scham, somit zur Abkapselung, was wiederrum weitere Defizite nach sich zieht.


    In den Kindergarten geht er nicht, weil meine Tante ihn größtenteils betreut. Ansonsten ist er bei meiner Cousine.
    Würde jetzt kurz vor der Einschulung wohl auch eher mehr Verwirrung für ihn bedeuten. Zudem kann er ohne Sprache sowieso keine Kontakte zu Gleichaltrigen knüpfen.
    Wir alle befürchten jetzt schon, wenn er mal in die Schule kommen sollte, wird er wohl gemobbt werden, weil er so anders ist. Genauso wie ich. Ich wurde damals auch gemobbt und sehe alles wie einen Film wieder vor mir ablaufen.


    Das er so natürlich nicht eingeschult werden kann ist allen klar. Das Hauptproblem liegt einfach bei meiner Cousine, die nichts unternimmt, sondern irgendwie in einer Traumwelt versunken ist.
    Sie selbst hat irgendwann vor Jahren mal den Hauptschulabschluss gemacht und dann den Kontakt zur "realen" Welt verloren. Sie hat also nie eine Ausbildung gemacht und sie war nie richtig arbeiten. Ihren Mann hat sie über das Internet kennengelernt.
    Meine Tante hat damals auch nichts dagegen unternommen, genauso wie heute (Daher war meine Cousine auch nie beim Arzt.). Sie lässt passiv alles geschehen.
    Diesmal ist sie allerdings nicht in der Pflicht etwas zu unternehmen. Die Erziehungsgewalt liegt erstmal immer bei den Eltern.


    Auf jedenfall weiß ich aber, dass der Kleine viel lieber bei meiner Tante ist, weil sie sich mit ihm beschäftigt.


    Wann sind denn die Einschulungsuntersuchungen für 2021? (Nein, ich habe es nicht im Google gefunden. Bezeichnet mich ruhig als dämlich.) Wird die U zusammen mit ihr gemacht?



    PS: Mir ist noch eingefallen, dass wir alle unterschiedliche Persönlichkeiten haben. Es gibt z.B. Kinder, die schon von anfang an sehr lebhaft sind und es gibt Kinder, wie mich damals, die sich eher zurückziehen und lieber beobachten und alles lieber alleine machen.
    Nur weil er manchmal kein Wort spricht, muss es also nicht unbedingt heißen, dass er es nicht kann. Er versucht richtig zu sprechen, lässt es aber, wenn er es nicht hinkriegt. Ich glaube, er schämt sich.
    Bei der Toilette war es einmal, dass er einmal war, aber als sein Vater mit im Bad dabei war (war gerade beim Rasieren oder so), konnte er nicht und ist wieder raus gegangen. Seit dem hat er aber auch keine Versuche mehr unternommen aufs Klo zu gehen.
    Wahrscheinlich gehört er genauso wie ich zu der Sorte, die man ganz lieb und ohne Druck heranführen muss.

  • Kindergarten ist keine Pflicht, macht aber durchaus Sinn, da die Kinder dort viel lernen. Zum Beispiel sprechen, soziale Kontakte aufbauen, die Motorik wird erweitert und und und.
    Die Schuluntersuchungen für die Einschulung 2020/ 2021 waren schon. Von daher wurde die Mutter des Jungen wohl aufgefordert gewesen sein, das Kind dem Kinderarzt vor zu stellen. Auch die U Untersuchung müsste er doch erst gehabt haben, die ist mit 5 Jahren.
    Du willst dem Jungen doch helfen oder? Oder willst du nur rausfinden woher du deine Erkrankung hast?


    Natürlich kannst du was tun, so wie Dani schon schrieb. Aber auch du kannst beim Jugendamt anrufen, denen alles sagen und vor allem das die Mutter nicht zum Kinderarzt geht mit dem Kind.



    Kinder können +- mit 3 Jahren ihre Schließmuskel kontrollieren und werden deshalb in diesem Alter trocken. Wenige Ausnahmen sind früher trocken. Das hat nichts mit " Dickkopf " zu tun.


    Kinder lernen viel durch ab schauen, er kann sich aber nichts ab schauen von anderen Kindern, wenn er keinen Kontakt zu ihnen hat. Es ist ganz wichtig für die Entwicklung, Selbstbewusstsein und co, das Kinder soziale Kontakte haben und die bekommen sie in der Kita.

  • Zitat von Gilfy

    Oder willst du nur rausfinden woher du deine Erkrankung hast?

    Ich habe extra angemerkt, dass Autismus vererbt wird. Da kann man nicht so verfahren, X hat das und Y hat es nicht.
    Er stammt von einer meiner Verwandschaftlinien ab. Autismus wird durch das X-Chromosom vererbt (also nicht autosomal). Das kann sich über Generationen hinziehen und wird nicht durch spez. Partnerschaftswahlen ausgelöscht. Daher kann er es sehr wohl auch haben. Es ist ein Erklärungsversuch, keine Diagnosestellung meinerseits. Irgendwo muss man ja ansetzen.


    Versuchs mal damit: Fragile-X-Syndrom, S.4
    Hier wird genau beschrieben, wie so eine Vererbung ablaufen kann und warum nicht auftreten nicht heißt, dass es verschwunden ist. Es kommt hier auf die Codierung der Gene an, da es keine klassische Erbkrankheit ist. Das der Artikel österreichisch ist, tut nichts zur Sache.
    Die Vererbung wird durch die x-linked-Situation durch die Vererbung des jeweiligen X-Chromosoms bestimmt. Somit besteht bei der Mutter eine 50% Chance es weiterzugeben (Ich wiederhole, 2 X-Chromosomen). Der Vater gibt es bei Betroffenheit immer weiter, er hat nur eines. Das Y-Chromosom besitzt diese Gene nicht, sondern nur einige nennenswerte zur Ausprägung des männlichen Geschlechts. Daher ist jenes für Erbkrankheiten unerheblich.
    Die Ausprägung der Erbkrankheiten, und das habe ich auch nicht in der Schule gelernt, hängt mit der Inaktivierung der X-Chromosomen in den Zellen zusammen. Somit haben Frauen X-Chromosomen von der Mutter in den einen Zellen und Zellen mit dem X-Chromosom des Vaters in der anderen Zelle.
    Wenn man sich dieses Vererbungsmuster vor Augen hält, ist klar, warum dabei alles mögliche rauskommen kann.
    Da er ein Junge ist, dürfte aber diesbezüglich alles etwas leichter sein.


    Er wird nicht 2020 eingeschult, er wird 2021 eingeschult.



    Wann sind denn die Einschulungsuntersuchungen für 2021?


    Wann er die letzte U hatte, weiß ich wie gesagt nicht. Ich kann nur nachsehen, in welchen Abständen jene geschehen und da er im Dezember geboren ist, kann die sonst wann gewesen sein (Ja, nicht jedes Kind ist ein Sommerkind.).



    Kinder können +- mit 3 Jahren ihre Schließmuskel kontrollieren und werden deshalb in diesem Alter trocken. Wenige Ausnahmen sind früher trocken. Das hat nichts mit " Dickkopf " zu tun.

    Die motorische Fähigkeit den Schließmuskel zu kontrollieren hat mit dem Willen eines Individuums nichts zu tun. Erst recht nicht bei autistischen Kindern, wie mir damals z.B.
    Autistische Kinder halten sich oft an Routinen fest und wenn die Routine ist eine Windel zu tragen, dann brauchen sie wohl andere Anreize für den Toilettengang.
    Autisten verhalten sich vor allem oft nicht gesellschaftskonform. Diesen Kindern sind Hygieneregeln oft egal. Vor allem Jungs, da sie nur ein X-Chromosom haben und daher keine Fehler ausgleichen können.
    Gerade diese Unterschiede zwischen Autisten und Nichtautisten führen oft zu Missverständnissen. Der Nichtautist sieht erstmal einen Menschen (weil man Autismus niemanden ansieht) und erwartet auch ein dementsprechend genormtes Verhalten. Dem Autisten ist es egal, was er sieht. Er verfolgt sein Ziel und rennt die Gesellschaft dabei über den Haufen.
    Bei autistischen Frauen ist es zwar häufig noch so, dass sie sich für ihre Umwelt interessieren, sobald es aber um das Erreichen der eigenen Ziele geht, hört die Freundschaft auf. Gerade hier sieht man, was Autismus ausmacht. Von Frauen wird erwartet, dass sie zurückstecken. Autistische Frauen stecken nicht zurück, die teilen aus und gehen ihren Weg. Das wird dann wieder als zickig, krankhaft oder sonstwas gewertet.



    Das mit dem Kindergarten hat man bei mir damals auch gedacht. Hat genau wegen des Autismuses nicht funktioniert. Muss hier nicht so sein, sag nur, dass man nicht eins mit eins vergleichen kann.
    Es ist wie gesagt nicht jedes Kind gleich. Aber Kinder derselben Familie ähneln sich nach meiner Erfahrung doch etwas mehr.
    Zudem ist er, wie schon gesagt, zu alt dafür. Ich halte es für keine gute Idee ihn jetzt noch in den Kindergarten zu stecken, wenn er sowieso nächstes Jahr in die Schule kommt.
    Wenn er dort Freundschaften aufbaut, werden diese wieder zerschlagen, bleibt er länger drinnen, fragen die Kinder, warum er schon so alt ist.
    Viel besser halte ich da eher sowas wie Gruppen, die länger bestehen. Bei Kleinkindern gibt es da Krabbelgruppen. Ich glaub für Schulkinder gibts doch bestimmt schon sowas wie Vereine oder?


    Momentan interessiert er sich sehr für Dinosaurier. Jeder denkt jetzt wohl, dass ist so eine typische Phase. Ich warne vor, bei mir hat diese Phase ganze 2 Jahre gedauert und ich hatte alle Namen der Dinosaurier auswendig gelernt, wohingegen andere Kinder mit sowas nichts anfangen konnten. Daher ist es wichtig die Entwicklung etwas differenzierter zu betrachten, gerade wegen der Möglichkeit eines bestehenden Autismuses.


    Hingegen der Lehre der Schulmedizin gibt es jedoch in meiner Familie keine geistigen Behinderten. Die Diagnose Fragil-X-Syndrom ist somit nicht passend. Man kann sich nur am Vererbungsmuster orientieren. Ich forsche diesbezüglich momentan noch herum.


    Viel interessanter ist die Intelligenzverteilung, die in unserer Familie eher erhöht erscheint (zumindest auf der maternalen Linie). Ich frage mich, ob eine verkürzte Abfolge dieser Proteine zu einer erhöhten Intelligenz und einem Diagnosekriterium führen könnte, aber ich verliere mich in Sachen, die hier zu weit gehen.

  • Die Schuluntersuchungen für die Kinder die 2021 eingeschult werden sollen, waren schon.
    Die U Untersuchung ist +- ein paar Wochen mit 5 Jahren.
    Das weiß ich so genau, weil ich selbst 3 Kinder habe und zwei Enkel und eines meiner Enkel nächstes Jahr, also 2021 eingeschult wird.


    Ein Autist ist auch nicht wie der andere und man sollte sie so gut es geht, normal behandeln. Es gibt unzählige verschiedene Arten von Autismus.


    Und ja, es gibt so manchen Autisten der eine Hochbegabung hat, aber das ist nicht bei allen so. Vielleicht ist es bei dir so, aber das könntest du ja testen lassen, wenn du es wissen willst. Nicht jeder Autist hat den Autismus vererbt bekommen.

  • Ah, du hast Recht.


    Termine Schulpflicht Hessen


    Manche Menschen brauchen es genauer. Also mit Nachweisen.
    Kommt davon, wenn man Jura studiert hat.


    Dann muss er wohl im Dez. 2019 +- das letzte Mal beim Kinderarzt gewesen sein. Hab gelesen, wenn man nicht zur Schuleingangsuntersuchung geht, bekommt man einen Brief für einen 2. Termin. Aber dazu muss er doch erstmal angemeldet werden oder?



    Ein Autist ist auch nicht wie der andere

    Das widerspricht sich. Autismus beschreibt ein Spektrum, dass von einer definierten Referenz abweicht.
    Hier sind wir wieder bei dem Punkt:"Das Kind sieht doch normal aus, also ist es auch normal."
    Ist ein Kind mit Diabetes ebenso gesund, nur weil es normal aussieht? Ist ein Kind mit Glasknochen normal, weil es normal aussieht? Es macht keinen Sinn Krankheiten ohne Abweichungen zu definieren.



    Und ja, es gibt so manchen Autisten der eine Hochbegabung hat, aber das ist nicht bei allen so.

    Von einer Hochbegabung steht dort nichts. Dort steht eine leicht erhöhte Intelligenz (Cave: 2 X-Chromosomen. Bei Frauen ist das Erscheinungsbild anders.). Jene ist aber nicht nenneswert.
    Das hängt auch immer mit dem Testmodul zusammen. Bei mir wurden zwei Test durchgeführt. Höher als 112 kam ich bisher nicht. Reicht auch aus.
    Ich orientiere mich daher daran, wie Menschen ihr Leben so bewältigen.
    Mein Opa hat z.B. 4 Sprachen gesprochen, bis er in Rente ging. Das hat er sich alles selbst beigebracht.
    Ich habe meine eigenen Intelligenztest gemacht.
    Z.B. das Umgehen der Verweildauer der Oberstufenverordnung vom Bundesland Hessen, einem Notenaustausch des Zeugnisses der 12. Klasse durch erneute Zeugnisausstellung und in der vollen Kostenübernahme für den ganzen Spaß inkl. Fahrtkosten durch das Land Hessen.
    Jetzt darf das Schulamt noch weitere Fälle wie mich betreuen.


    Nicht jeder Autist hat den Autismus vererbt bekommen.

    Autismus kann nicht anerzogen werden. Steht ganz klar in jedem Lehrbuch der Medizin heutzutage.
    Das Bild der "Kühlschrankmutter" ist alt und überholt.
    Daher kann Autismus nach heutiger Ansicht nur vererbt werden.


    Ich berufe mich nur auf anerkannte Quellen. Quellen die auf Impfschäden etc. verweisen sind nicht anerkannt und nach stand der Forschung widerlegt.
    Anerkannte Quellen sind Dissertationen, Lehrbücher, Kommentare und Studien. Nicht anerkannte Quellen sind Zeitungs-, Fernseh-, und Radioberichte aller Art, politische Reden, Meinungsäußerungen und sonstiges, was nicht wissenschaftlich bewiesen ist.
    Ebenso ungern gesehen sind bestimmte Lehrbücher, die nur Wissen aus anderen Quellen wiedergeben.



    (Würden wir so urteilen, müssten wir meine Diagnose, wenn nicht gar mich als Individuum selbst streichen. Dies kann nicht der Gleichungs Lösung sein.)




    Aber gut, ich verstrick mich hier in Randsachen.

  • Hallo! :)


    Es geht doch um den Jungen. Und der hat aktuell ja noch gar keine Diagnose, oder? Ob und welche Diagnose da im Raum stehen könnte, ist im Rahmen einer Diagnostik abzuklären. Dafür sind die Eltern zuständig. Schaffen sie das selbst nicht, müssen entsprechende Hilfsangebote (am besten über das Amt für Jugend und Familie, da professionell) in Gang gesetzt werden.


    Nachdem der Junge viel bei seiner Oma (also deiner Tante?) sein dürfte, wäre das eventuell eine Möglichkeit, dass entsprechende Kooperationen durch sie begleitet werden. Oder ist der Vater eine Möglichkeit?
    Woher beziehst du deine Informationen über das Kind? Du dürftest ja selbst keinen direkten Kontakt haben? Vielleicht kann diese Person entsprechend intervenieren?


    Ich würde diese Situation auch ganz klar von deiner aktuellen Situation trennen. Du bist erwachsen, wirkst reflektiert und in der Lage, dir professionelle Hilfsangebote (so gewünscht/gebraucht/gewollt) zu organisieren. Ein Kind kann das gemeinhin nicht und ist auf die diesbezügliche Aktivität anderer angewiesen. Für mich ist also die eigentliche Frage nur:


    Wer kann wie organisieren, dass das Kind einer Entwicklungsdiagnostik zugeführt wird? Wer kann den - in weiterer Folge vermutlich aufgestellten - Therapieplan mit dem Kind durchlaufen? Kann das aus der engen oder ferneren Verwandtschaft niemand, sollte professionelle Begleitung (Familienhilfe etc.) abgestellt werden. Das Kind benötigt jetzt Hilfe, nicht erst nach der Schuleinschreibung! (Die bei uns in Österreich immer Jahresanfang/Frühjahr für das kommende Schuljahr stattfindet)


    Für mich klingt das grundsätzlich nach nichts, was sich "rauswächst", sobald der Bub - in welcher Form auch immer - eingeschult wird. Für mich klingt das eher nach etwas, das therapiebedürftig sein könnte. Und mit Therapien zuzuwarten, sehe ich immer skeptisch. In jedem Alter - aber bei Kindern ganz besonders. Dass einem 5jährigen Kind mit deutlich fehlenden Basisfähigkeiten (Sprache/Kommunikation, Kontinenz) nicht geholfen wird, verstehe ich in diesem Zusammenhang überhaupt nicht. Das ist so auffällig, dass das eigentlich gar nicht unter "passt schon - weiter mit dem Alltag" laufen dürfe...


    Wenn du helfen möchtest, würde ich an deiner Stelle jemanden ins Boot holen, der Kontakt zu dem Kind und seinen Eltern hat und intervenieren kann...



    Alles Liebe,


    Dani!

  • Ja, hast Recht. Ich hab mich, wie gesagt, da in Fachsimpeleien verloren. Ist eben nicht leicht, wenn man an die eigene Zeit zurückdenken muss. So eine Diagnose hat leider auch nicht immer etwas Gutes, muss man auch mal so sagen. Aber gut, dazu irgendwann vielleicht mehr, jetzt erstmal zum Förderungsthema.


    Ich hab meine Tante im März angerufen, weil sie Geburtstag hatte und dabei so ganz nebenbei mal nachgefragt. Soll ich eigentlich nicht machen, weil das meine Mutter nicht gut findet. Aber ich bin zu neugierig.


    Ich habe mich derweil mal im hess. Schulgesetz belesen. Die Antwort findet sich in §58 Abs. 1 S.1. Dort steht, Kinder die bis zum 30. Juni 6 Jahre alt werden, sind im Vorjahr in den Monaten März/April anzumelden. Dies ist hier nicht der Fall. Daher wurden auch noch keine Einschulungsuntersuchungsschreiben geschickt.


    Das Problem hatte man damals schon bei mir. Man geht immer von Geburtstagskindern in der ersten Jahreshälfte aus und prompt gibt es bei diesem Thema Irrtümer.



    Den Vater hab ich nur einmal gesehen, genauso wie meine Cousine seit Jahren auf der Diamanthochzeit damals. Das liegt eben auch daran, dass sie 10 Jahre älter ist als ich. Als ich geboren wurde, war sie bereits 10. Als ich eingeschult wurde, wurde sie bald schon ausgeschult. Das kann man nicht mit Erwachsenen vergleichen, bei diesen Altersunterschieden können Kinder miteinander nichts anfangen.



    Ich sehe es genauso wie du, Dani. Nur darf man auch nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen.
    Da ich selbst nicht rankomme, würde ich wie gesagt, erstmal eine Familienberatungsstelle aufsuchen und fragen, ob eine Meldung Sinn machen würde. Ich möchte hier weder der Teufel, noch der Engel sein, der eine Show abzieht.


    Die Frage wäre, was würde das Jugendamt machen?


    1. Er bräuchte eine Sprachförderung, damit er sich richtig unterhalten kann und bis zur Schule auch richtig sprechen kann.


    2. Man müsste feststellen, warum er noch nicht tagsüber trocken ist (kein reines Bettnässen).


    Welche Maßnahmen würde das Jugendamt da vorsehen?


    Ich möchte nichts in die Wege leiten, wovon ich die Konsequenzen nicht weiß.

  • Hallo! :)


    Dass Kinder bis zu einem gewissen Stichtag kein Schreiben für die Schuleinschreibung erhalten, ist kein "Irrtum". Kinder nach diesem Geburtsdatum sind "Kann-Kinder". Sie müssen nicht eingeschult werden, können aber. Grundsätzlich fallen sie vom Gesetz her ins nächste Schuljahr.


    ---


    In deinem Fall würde ich persönlich zunächst versuchen, über jemanden, der tatsächlich mit dem Kind in Kontakt steht, zu agieren. Dann agierst du ja auch! :) Ich finde es nicht ganz ausgewogen, wenn tatsächlich gleich *du* aktiv wirst (Meldung ans Amt), die du GAR KEINEN Kontakt mit dem Kind hast, es nicht siehst, alles nur vom Hörensagen weißt. Du kannst ja im engeren Sinne keine tatsächliche Beobachtung weitergeben, sondern nur Vermutungen ohne Grundlage. Das ist schwieriger, als wenn jemand etwas meldet, der tatsächlich etwas beobachtet.


    Erst wenn das nicht halbwegs zeitnah fruchtet, würde ich selbst in dem Fall (also ich stehe nicht in Kontakt mit dem Kind, beziehe meine Infos aus "Familientratsch" - nicht abwertend gemeint) aktiv werden. Wie eine Meldung beim Jugendamt bei euch in der Gegend abläuft, kannst du gut mit der Familienberatungsstelle besprechen.


    Im Grunde laufen solche Meldungen mWn in Deutschland und Österreich (da komm ich her) gleich ab: Du kannst anonym Meldung machen und das Amt muss der Meldung nachgehen.


    Dann wird der Fall geprüft und überlegt, in welchem Grad Kindeswohlgefährdung besteht und welche Maßnahmen gesetzt werden müssen, um dieses abzuwenden.


    Grunsätzlich kann natürlich auch eine Unterlassung (also im beschriebenen Fall Nichtdurchführen von Therapien bei einem deutlich entwicklungsverzögerndem Kind) eine Gefährdung darstellen.


    ---


    So wie du das Kind beschreibst, wäre die Basis für alles Weitere eben eine gescheite Entwicklungsdiagnostik.


    Für mich ist in dem Fall aber eben noch nicht klar, weshalb von Seiten des Kinderarztes noch nicht reagiert wurde. Dieser "kann" nämlich nicht nur eine Meldung ans Amt machen, er *muss* sogar, wenn er sieht, dass bei einem derart entwicklungsverzögerten Kind keine Diagnostik und Therapien stattfinden (eine kurz stattgefundene und wieder abgebrochene Therapie zählt eher nicht). Das kommt mir extrem ungewöhnlich vor, weil Ärzte da normalweise kein Risiko eingehen (sie stehen ja in der Verantwortung). Bist du sicher, dass nicht eventuell ohnehin das Jugendamt bereits dran ist und du es eventuell nur nicht weißt (das posaunt man im Normalfall ja auch nicht in der erweiterten Familie herum, mit der man nicht im Kontakt steht).


    Alles Liebe!

  • Achja, weil du schreibst, du möchtest nichts in die Wege leiten, bei dem du über die Konsequenzen nichts weißt:


    Das weißt du bei einer Meldung ans Jugendamt nie (also die Konsequenzen), weil alle weiteren Schritte ja bereits Prozess/Entscheidung des Amts sind.


    Dein Part als "besorgter Bürger" ist quasi mit der Meldung erledigt. Das muss einem bei einer Meldung ans Amt bewusst sein. Eine Meldung deinerseits führt dazu, dass der Fall geprüft wird. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Alles weiteren Entscheidungen liegen beim Amt in Kooperation mit der Familie. Das ist der Punkt, wo man sich als "Meldender" dann bewusst rausnehmen muss. Das kann für dich dahingehend einfacher sein, da du mit der Familie nicht in Kontakt stehst.


    Meine ganz persönliche Meinung: Im Zweifelsfall lieber melden. Wenn es keinen Grund zum Agieren gibt, wird das Amt nicht agieren. Aber man selbst ist seiner Verantwortung nachgekommen.


    ---


    Versetze ich mich in deine Lage (also das ist der Sohn meiner Cousine, ich stehe aber nicht in direktem Kontakt - höre entsprechendes aber über "Familien-Gossip"), würde ich so reagieren, wie ich es dir rate: Versuchen über Menschen zu agieren, die in direktem Kontakt stehen.


    Funktioniert das nicht und gehe ich davon aus, dass meine Infos über das Kind halbwegs stimmig sind, würde ich ziemlich sicher eine anonyme Meldung machen und weitergeben, was ich "gehört" habe. Alles weitere wäre für mich Sache der zuständigen Stelle. Ich würde mich dann aber auch bewusst rausnehmen. Das würde mir dahingehend leicht fallen, da ich ja weder zur Cousine noch zu ihrem Sohn ein aufrechtes Naheverhältnis habe.



    Alles Liebe! :)

  • (Solltest du aber tatsächlich Meldung machen, würde ich dir raten, das für dich zu behalten. ;) Die Info, dass du das warst, ist völlig unerheblich für den Prozess und würde familiär *garantiert* für böses Blut sorgen)

  • Ich kenne den §28a. Meine Cousine ist erst Anfang des Jahres umgezogen. Bis dato muss die Therapie in der alten Stadt noch stattgefunden haben. Da Minh im Dez. Geburtstag hat, hat der Kinderarzt hiervon evtl. nichts mitbekommen und es hat sich überschnitten.


    Evtl. haben sie in der Zeit auch einen anderen Therapeuten gefunden, es ist ja schon fast Juni. Abgebrochene Therapien zählen nicht, weil sie eine Entziehung der Pflichten darstellen, wenn kein anderer Therapeut gesucht wird, es also dauerhaft geschieht.



    Wie gesagt, komme ich über weitere Kontakte wohl nicht heran, weil ich die Sache eigentlich gar nicht hinterfragen soll und "maulaffenfeil" stehen soll.
    Eine ständig sich wiederholende Meldung ans Jugendamt würde keinen Sinn ergeben.



    Wieso sollte ich das in der Familie rumerzählen, wenn ich einen IQ von 112 habe?
    Ich habe schon genug Leuten juristisch das Handwerk gelegt, um die Reaktionen über Sanktionen zu kennen.
    Ich habe mich derweil entschieden eine Meldung zu machen, da immer alles auf die lange Bank in dieser Familie hinausgeschoben wird und "alles ist gut" gespielt wird. Es geht erstmal darum ihn schulfähig zu machen, dafür ist jetzt noch der beste Zeitpunkt. Das können die sicher in die Wege leiten. Mache ich nicht gerne, aber halte ich in diesem Falle für sinnvoll.
    Da ich verwandt bin bekomme ich das auch anonym mit, was weiterhin geschieht.



    Die gesetzliche Frist für die Schulpflicht ist der 30.6. für alle 6-jährigen. Minh wird im Dezember 6. Somit ist er ab dem 1.8.2021 schulpflichtig. Er ist kein Kann-Kind mehr.
    Der Feiertag "Neujahr" hat auf die Berechnung der Frist keine Auswirkung (§188 Abs.1 BGB).


    Natürlich können 5-jährige, die nach dem 30.6. 6 Jahre alt werden eingeschult werden. Davon ist hier aber nicht auszugehen.

  • Also okay, du weißt gar nicht, ob nicht eventuell ohnehin eine Therapie stattfindet? Womöglich ist der Junge nach dem Umzug weiterhin therapeutisch versorgt worden? Das klingt schon erfreulicher... Das ist halt immer das Problem beim "Hörensagen". Was sind die tatsächlichen Fakten? Eventuell gab es ja eine Abklärung und der Bub ist versorgt? Eventuell erlernt er das Sprechen und Reinwerden trotz Therapien nicht beziehungsweise in seinem Tempo? Vielleicht liegen Verzögerungen vor, über die im erweiterten Familienkreis nicht gesprochen wird? Vielleicht ist eine altersgemäße Entwicklung schlicht nicht möglich?


    Eine wiederholte Meldung ans Jugendamt ist tatsächlich nicht sinnvoll. Wenn du das Gefühl hast, das Kind wird nicht therapeutisch versorgt, reicht eine einmalige Meldung aus. Das Amt wird dem nachgehen und sich einen Überblick verschaffen. Dann werden die tatsächlichen Fakten vom Amt abgefragt und müssen auch vorgelegt werden (diagnostische Abklärung, aufrechte Therapien).


    Was hat dein IQ mit der Sache zu tun? Ich meinte, du solltest nicht herumerzählen, wenn du Meldung machst. :)


    ---


    Das mit der Schuleinschreibung hat Gilfy dann schon genau erklärt. Die Einschreibung für 2020/21 war bereits. (Da ist der Sohn der Cousine als Dezember-Kind dann ohnehin nicht betroffen gewesen). Die Schuleinschreibung für 2021/22 (da gehört er dazu) kommt erst. Vermutlich auch bei euch nach dem Jahreswechsel. Gut möglich, dass da auch weitere Schritte (Therapien) empfohlen werden.

  • "In seinem Tempo lernen" ist im Alter von 5 Jahren doch etwas überzogen oder nicht?
    Er müsste, um schulfähig zu werden, in seinem Tempo innerhalb von 12 Monaten jetzt die komplette deutsche Aussprache richtig lernen. Wie soll das ohne Hilfe gehen?


    So dachte ich mir das auch.


    Ich hab das zuständige Jugendamt via Mail gefragt, wie die die Sachlage beurteilen. Sollen die das entscheiden.




    Was hat dein IQ mit der Sache zu tun? Ich meinte, du solltest nicht herumerzählen, wenn du Meldung machst.

    Ganz einfach. Leute mit einer Lernbehinderung (IQ <90) agieren emotional unüberlegt.
    Meine damalige Hausverwaltung meinte auch, sie könne im Studentenwohnheim die Wohnung betreten, wie sie lustig ist, ohne sich vorher anzukündigen.
    Nach mehrmaliger Verwarnung meinerseits hat dann erst eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch gefruchtet, die dadurch belegt werden konnte, dass ich mir den neuen Mitbewohner als Zeugen genommen hatte.
    Zu glauben, ich würde mütterlich zurückhaltend reagieren, nur weil ich eine Frau bin, war ein Fehler.

  • @ In seinem Tempo lernen:


    Wenn jemand aufgrund einer Beeinträchtigung (welcher Art auch immer) nicht fähig ist, mit dem Altersdurchschnitt Schritt zu halten, ist das überhaupt nicht überzogen. Wieso auch? Und ich habe ja geschrieben "trotz Therapien" (!). Dass bei jeglicher Form der Entwicklungsverzögerung Therapie schlichtweg angezeigt ist, steht für mich außer Frage.


    Nur: Therapie bedeutet nicht zwangsläufig, dass jemand "schulfähig" (was auch immer man darunter versteht) im engeren Sinne gemacht wird. Therapie bedeutet, dass jemand nach seinen Möglichkeiten gefördert wird - mit hoffentlich dem besten Output. Ganz unabhängig von anderen Variablen.


    --> Gut möglich, dass auch mit Therapien keine altersadäquate Sprachfähigkeit gegeben ist. Das wissen wir in dem Fall ja noch gar nicht.


    ---


    Dass du beim zuständigen Jugendamt um eine Einschätzung angefragt hast, ist schon einmal gut. Da bist du auf der sicheren Seite. :)


    ---


    Dass Leute mit einem IQ unter 90 emotional unüberlegt agieren, möchte ich als Sonderpädagogin nicht unkommentiert stehenlassen. Mir sind genug Leute mit "passendem" IQ bekannt, die genauso nicht davor gefeit sind, emotional überzureagieren (mich eingeschlossen ;)). Das ist schlicht menschlich und korreliert nicht mit einem IQ-Standard-Wert.

  • Ich kenne den Paragrafen bereits dazu mit der Definition. §53 SGB XII. Dort steht auch, je nach ihren Fähigkeiten.


    Es gibt eine kurative, symptomatische, kausale usw. Therapie.
    Du unterschätzt mein Wissen.



    Ohne Ansatzpunkt ist keine Beurteilung möglich.
    Man müsste die Ursache für die Sprachverzögerung wissen.
    Jene kann auch im Mund-Zahn-Bereich liegen. Problem ist hierbei jedoch unser "tolles" Gesundheitssystem. Es werden ausschließlich Sprachförderungstherapien bezahlt, deshalb geht man auf solche Diagnostik erst gar nicht ein.


    Dies kann dazu führen, dass eine kognitive Behinderung angenommen wird, obwohl gar keine besteht.


    Ich sprach nicht von überreagieren. Ich sprach von emotional unüberlegt agieren. Damit meine ich rein nach gesellschaftlichen Normen zu agieren und dabei nicht darüber nachzudenken, was man tut.
    Z.B. das Rauchen anzufangen, weil es eben alle machen, sich aber nicht vorher über die Konsequenzen zu informieren.


    Der Fokus liegt hier auf den gesellschaftlichen Druck, die Vorgabe eines Musters.
    Man kann von jedem Menschen mit normalen IQ erwarten, sich vorher genau über das eigene Handeln zu informieren und Sachverhalte zu hinterfragen.



    Daher hat ein Großhändler jetzt auch von mir eine Mahnung bekommen, dass autom. Abonnements ohne nochmaligen Hinweis nicht zulässig sind und ein Kursleiter eine nette Erinnerungsmail vom Universitätsdirektor, er möge doch bitte die Termine für die Bewerbungsfrist an die verschobenen Abitermine angleichen.


    Die Mehrheit geht eher von was anderem aus und lässt sich schädigen.

  • Ich hoffe in jedem Fall, dass dem Sohn der Cousine bestmöglich geholfen wird - egal, worin das Problem ursächlich besteht! Das ist ja das Wichtigste. Dass Kindern, die sich nicht selbst helfen können, geholfen wird. :)


    Mal sehen, wie es in dem Fall weitergeht! :)

  • Das hoffe ich auch.


    Ich kenne mittlerweile 7 Menschen unter 50 Jahren, die auf dem Friedhof liegen und ich will nicht mehr wegsehen.
    5 Davon waren gerade mal am Anfang ihres Lebens.


    Ich bin fast eine der Ältesten.

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