Tochter hat Ihre Mama angezeigt...

  • Hallo zusammen,
    wir sind eine kleine Patchworkfamilie, Ich meine Frau meine Stieftochter 15 und das Nesthäckchen mit 3 1/2.
    Der ganzen Geschichte geht ein Netz aus Lügen, Anschuldigungen und und und voraus...
    Wir hatten schon (glaube ich) so ziemlich alles versucht, im Guten, im Bösen, mit allen Freiheiten, mit Verboten...
    Aber ihr scheint nichts recht zu sein, sie sieht sich zu wenig im Mittelpunkt...
    Letze Woche kam es dann nach erneuten Lügen zum Streit... Meine Stieftpochter wurde handgreiflich, erhob die Hand gegen meine Frau, die
    entsprechend abwehrte.
    Dann der Knaller.... am nächsten Tag erhielt meine Frau ein Anruf von der Polizei, ihre Tochte habe sie wegen "schwerer häuslicher Gewalt" angezeigt...
    Wir waren schockiert, die Anzeige hatte keinerlei Grundlage...
    Zum Glück reagierte das Jugendamt recht gut, und hat ihr klar gemacht dass das eine sehr schlechte Aktion gewesen ist.
    Wir müssen nun zu Konfliktlösungsterminen beim Jugendamt...
    Das Vertrauen ist weg, das Verhältnis mehr als nur angespannt.
    Nun überlegen wir ob eine Auszeit für alle besser wäre und sie für eine unbestimmte Zeit zu ihren Großeltern geht...
    Nun meine Fragen:
    - was würdet ihr tun?
    - ist das rechtlich überhaupt möglich?(meine Frau hat das alleinige Sorgerecht)


    Danke euch für Eure Meinung

  • Puh, das ist wirklich krass.
    Ich steck nun nicht drin und weiß nicht wie extrem die Situation derzeit bei euch ist. Mein erster Gedanke war, dass man das Ganze vielleicht verschlimmert, wenn man sie zu den Großeltern schickt.
    Aber ganz ehrlich, so ganz konsequenzlos würde ich das auch nicht hinnehmen. Das ist schon eine Nummer, die Folgen mit sich ziehen sollte. Ja, und wenn ihr sonst ein gutes Verhältnis zu den Großeltern habt...

  • Hallo Annike,
    danke für Deine Meinung.
    ja das ist krass, und wir sind uns wirklich mehr als unsicher was jetzt richtig ist. Aber was muss noch passieren,
    welche Anzeige / Behauptung kommt als nächstes? Was ist wenn ihr Glauben geschenkt wird?
    Ich sehe meine Familie in Gefahr. Vielleicht klingt das überzogen, aber genau das fühle ich derzeit.
    Sie ist sich der Konsequenzen in keinster Weise bewusst.


    Gerne noch mehr Meinungen, wir sind uns echt sehr unsicher...


    Grüße


    Andreas

  • Hallo Sofia,
    auch dir vielen leiben Dank für deine Antwort.
    Bei uns broddelt es gerade wie verrückt das könnt ihr euch denken...
    Kommt sie zu Ihren Großeeltern, wird ihr ja positiv zugespielt, es sind also keine Konsequenzen, befürchte ich.
    ich meine unterm Strich...


    • meine Frau gibt ein Stück weit Ihre Tochter auf
    • Das Ganze wird uns in ein unfähiges Licht rücken
    • der Kleine liebt seine Schwester, sie wird ihm entrissen
    • der Kleine wird als totales Einzelkind aufwachsen, seine große Schwester ist ein Martyrium, irgendwo in der Ferne


    Es wird also zwei Verlierer geben, wenn man das so nenne kann.... Der Kleine und meine Frau...


    Ihr wird wieder recht gegeben, anstatt man ihr die Stirn bietet...


    Eine Lösung wird extremst schwer...


    Vielleicht ist doch der harte Weg für alle der Richtige...


    Heisst ....sich mit dem Thema beschäftigen und nicht weg schieben....
    Aber was sind die Konsequenzen, wo der Lerneffekt...??


    Schreibt gerne weiter eure Meinung, unverblümt...



    Grüße


    Andreas

  • Hallo Andreas, wie verhält sie sich denn anderen gegenüber in der Schule, bei Freunden, bei entfernten Verwandten? Lässt sich irgendwie sagen seit wann sie so ist und warum, hat das vll. Mit dem neuen Familienzuwachs zu tun? Hat sie Kontakt zu ihrem Vater, setzt der ihr vll. Flöhe ins Ohr?


    Ach ja, Konsequenzen würde ich auch ziehen...


    VG

  • Hallo Piffi_k,
    sie ist eher eine Einzelgängerin, nach dem Moto " wer mich nicht nimmt wie ich bin ist selber schuld".
    Wir wissen als Erwachsene dass das nicht ganz richtig ist...
    Ihr Vater ist sehr weit weg und meldet sich nur sporadisch per Telefon, ist der deutschen Spreche nur wenig mächtig, und ist sicher nicht der Floh im Ohr ;)


    Sie stellt sich gerne und offen in den Mittelpunkt, ist (leider) sehr erwachsenen bezogen.


    Der Familienzuwuchs, ja sicher. Das ist natürlich ein Problem.
    Ich bin der Papa, ein sehr guter wie ich finde, immer für meinen Kleinen da. Ihr Vater ist es nicht... ja das ist sogar ganz sicher ein Grund der hier zu Problemen führt.
    Aber den kann ja keiner ändern...
    Ich merke seit meinem Sohn, dass das Gefühl ein völlig anderes ist... und das ist keine Boshaftigkeit..


    Es hat sich nun die Großmutter eingehsclaten und würde sie aufnehmen, für mich je mehr ich drüber nachdenke falsch...
    Es würde heißen...
    - du hast recht
    - erreicht mit solchen Aktionen dein Ziel...


    Ich habe mich mit meinr frau darauf geeinigt dass wir und gemeinsam intensiv mit ihr beschäftigen, mit oder ohne Jugendamt.
    Alle anderen lassen wir jetzt endlich mal völlg aussen vor, spreche hier von den Großeltern etc...



    Würde mich freuen wenn das Thema hier weiter diskutiert wird...


    Danke euch


    Viele Grüße


    Andreas

  • Hallo meiers,


    herzlich willkommen.
    Sie stecken da ja in einer sehr explosiven und hoch emotionalen Situation mit Ihrer Patchworkfamilie, die sicherlich für ALLE Beteiligten nicht zufriedenstellend ist, auch wenn es jeder anders erlebt und zeigt.


    Ich finde es wichtig, dass Sie sich mit Ihrer Frau bewusst machen, dass ein weiterer Machtkampf in dieser sehr verfahrenen Situation nur noch mehr Kampf und Gewalt erzeugt, denn nichts anderes ist es doch, seine Mutter anzugreifen und sie sogar anzuzeigen. Gewalt erzeugt Gegengewalt.


    Manchmal sind Situationen so verfahren, weil sie so sehr emotional aufgeladen sind, dass im Moment keine Lösung möglich ist. Sind die Fronten verhärtet, sind keine Kompromisse möglich, weil zu viel Enttäuschung, zu viel Wut und Schmerz präsent ist. Deshalb finde ich die Idee, dass Ihre Stieftochter zur Oma geht, überhaupt nicht verkehrt, im Gegenteil.
    Wichtig wäre hier allerdings, dass Sie als Eltern mit der Großmutter im Vorfeld sprechen, dass diese sich nicht von der Enkelin manipulieren lässt, sondern dass das Ziel des Ganzen sein soll, dass das Mädchen zur Ruhe kommt und sich beruhigen kann und dies ist in einem "ruhigen", aktuell unbelasteten Umfeld schlicht einfacher als bei Ihnen zu Hause, wo die Luft ohnehin schon seit längerem recht dick zu sein scheint.


    Was Sie nicht vergessen dürfen ist, dass Ihre Stieftochter mitten in der Pubertät steckt und dies eine Entwicklungsphase ist, in der Rebellieren und Abgrenzen auch wichtig sind und gewissermaßen dazugehören. Natürlich muss auch hier das Maß stimmen - und seine Mutter anzuzeigen ist sicher weit über das Ziel hinausgeschossen, da diese Anzeige ja eine Behauptung ist, die nicht stimmt. Dennoch ist Ihre Stieftochter noch lange nicht erwachsen und Sie dürfen deshalb auch kein Erwachsenenverhalten von ihr erwarten.


    Ich finde es wichtig, dass Ihre Frau Ihrer Tochter sagt, wie sehr diese Anzeige verletzt, wie sehr sie ihr wehtut. Denn so schlecht über jemanden zu sprechen und ihn ja sogar verletzen zu wollen, ist etwas, was einfach nicht sein darf! Es gibt Dinge, die tut man einfach nicht, denn: Sie würde sich das ja auch sicherlich nicht für sich selbst wünschen. Dazu kommt, dass solche Falschaussagen dazu beitragen, dass man echten Opfern von häuslicher Gewalt dann nicht mehr glaubt und damit richtet Ihre Stieftochter einen richtig schlimmen Schaden an. Aber an solche Konsequenzen denkt man eben von alleine in der Pubertät nicht, weil man voll und ganz mit sich selbst beschäftigt ist. Das Gehirn ist eine echte Baustelle und die Emotionen kochen oftmals auch über deshalb. Sie "klassisch" zu bestrafen für diese Aktion finde ich nicht richtig. Ich würde ihr nur ganz klar sagen, wie verletztend das war und dass sie außerdem dazu beiträgt, dass man echten Opfern nicht mehr glaubt! Das ist doch Konsequenz genug.


    Da es öfter Probleme mit Ihrer Stieftochter zu geben scheint, frage ich mich, wann das begonnen hat, was der Auslöser dafür sein könnte. Sie scheint jedenfalls zu leiden in ihrer jetzigen Situation und vielleicht fällt es ihr ja nach wie vor schwer, mit dieser Patchworksituation zurecht zu kommen, zumal sie ja nun "nur" einen Stiefvater hat, aber der Kleine einen "richtigen" Papa....Sie ist quasi nicht wie der Kleine das "echte" Kind von Ihnen beiden, sondern eben auch noch da. Sie ist unglücklich, fühlt sich vernachlässigt und schreit mit ihrem Verhalten im Grunde nach Hilfe. Sicherlich auf eine mehr oder weniger unglückliche bzw. unpassende Weise, aber das ist ja nicht ungewöhnlich für Kinder und auch nicht für Jugendliche in der Pubertät.


    Ich würde Ihnen empfehlen, die Beratungsangebote des Jugendamtes zu nutzen, um sich Unterstützung zu holen, denn wenn man in einer verfahrenen Situation so mittendrin steckt, sieht man ja oftmals auch den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr - und dies ist etwas zutiefst Menschliches.


    Ich wünsche Ihnen alles Gute!
    Klara

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