Ähnlich wie Hauptschule und Realschule verzeichnet auch das Gymnasium einen allgemeinen Leistungsabfall, der sich durch die letzten Jahrzehnte zieht. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Sie hier aufzuzählen und zu erläutern, würde den Rahmen sprengen.
Die Lösungen, die gegen diesen Leistungsabfall ins Feld geführt werden, sind leider die vollkommen falschen. Denn sie haben alle den unangenehmen Effekt, dass einfach immer mehr Druck aufgebaut wird. Druck auf die Schüler und auch Druck auf die Eltern.
Es gilt also das Motto: "Nichts wird besser, dafür wird aber der Druck höher."
Wer sich für ein Gymnasium entscheidet, vor allem für eins mit "Tradition" (also die alteingesessenen Schulen, die eine bestimmte Linie verfolgen), muss also mit Stress rechnen. Dies muss dem Kind klar sein, dies muss aber vor allem den Eltern klar sein, denn aufgrund der viel zu frühen Selektion können Kinder noch gar nicht überblicken, auf was sie sich da einlassen.
Geht das Kind also auf ein Gymnasium, hat es zwar gute Zukunftsaussichten, es ist jedoch enorm wichtig, dass Eltern und Kinder hier an einem Strang ziehen und dass die Eltern zwar auf einer gewissen Leistung bestehen, sie aber auch eine Menge Verständnis dafür mitbringen, dass das Kind unter einem enormen Druck steht.
Wird der Druck zu groß, sodass das Kind richtig darunter leidet und mit Symptomen wie häufigen Krankheiten, häufigem Bauchweh, Kopfschmerzen etc. reagiert, sollte man ernsthaft in Erwägung ziehen, das "Unternehmen Gymnasium" vorerst abzubrechen und ein "Abitur auf Umwegen" anzustreben.