Kindergarten Pädagogin

  • Erzieherin hat im Kindergarten die Beobachtung gemacht dass der Sohn aggressiv ist. Er haut andere kinder ohne grund. Diese Mitteilung erreicht uns nach knapp 4 Monaten Kindergarten.

    Es gibt ein time out da muss das Kind sich auf einen Stuhl setzen und strafen die als logische Konsequenz dargestellt werden.

    Die Pädagogin hat 30 Jahre Erfahrung Und verurteilt die Eltern da diese nicht wie von ihr vorgeschlagen psychologische Hilfe für ihr Kind in Anspruch nehmen.

    Es gibt keinen Austausch und auch keine Unterstützung, sodass nun der schwierige Wechsel des Kindergartens wenn ein Platz gefunden werden kann ansteht.

    Da mittlerweile das Selbstvertrauen meines Sohnes stark gelitten hat und auch die anderen kinder ihn als den der immer hautabstempeln.

    Als Elternteil denkt man was habe ich falsch gemacht bzw. Übersehen und wie kann ich neven der berufstätigen diesen Wechsel bewerkstelligen und meinen Sohn unterstützen damit er wieder seine unbeschwerten und freude zurück bekommt.

  • Hallo!


    Du hast, wie ich lese, schon eine Entscheidung getroffen, nämlich einen Kindergartenwechsel, so du einen Platz findest. Damit ist schon ganz viel geschehen (mit der Entscheidung) und du hast eine neue Perspektive. Ich habe ganz, ganz selten gehört, dass ein Wechsel der Betreuungseinrichtung aus triftigen Gründen im Nachhinein bereut wurde. Zumeist war es die richtige Entscheidung. Allein beim "Time-Out-Sessel" gruselt es mich. Auch, dass es keine Kommunikation/Rückmeldung von Seiten des Kindergartens gibt, zeigt auf, dass da ganz schöne Machtstrukturen herrschen (man lässt dich trotz Nachfrage bewusst im Unklaren, denn du bist ein "schwieriger Elternteil"). Wenn Kindergärten oder Schulen auf psychologische Austestungen/Unterstützung beharren, macht mich das auch stutzig. So etwas kann empfohlen werden. Letztlich ist der Prozess aber immer Sache der "Betroffenen" und beruht auf Freiwilligkeit und nicht auf Druck.


    Darf ich fragen, wie alt dein Sohn ist und wie gut er spricht? Bis zu einem gewissen Alter ist das körperliche Austragen von Konflikten eigentlich sehr normal, vor allem, wenn man verbal noch nicht so viel weiter kommt... Das heißt natürlich nicht, dass man hier nicht intervenieren muss (eigentlich die Pädagogen, denn es passiert ja unter ihrer Aufsicht), aber man neigt vielerorts leider auch dazu, normales Kinderverhalten zu problematisieren. Das wird dann rasch zum Teufelskreis und einen Stempel hat man als Kind leider rasch aufgedrückt. Zudem schreibst du, dass das ganze nach vier Monaten Kindergarten passiert. Kinder reagieren oftmals verzögert. Eventuell ist es auch eine ganz normale Reaktion auf die Eingewöhnung.


    Zeigt dein Sohn in anderem Kontext (euch gegenüber, bei privaten Kontakten mit Kindern) ein auffällig aggressives Verhalten, oder wäre euch das noch nicht aufgefallen? Das wäre auch ein Anhaltspunkt...


    Falls ein Kindergartenwechsel stattfindet, würde ich den als Elternteil empathisch vorbereiten und begleiten. Aber möglichst locker dabei bleiben, dann überträgt sich das aufs Kind. Neuer Versuch, neue Chance... Wenn er erst seit vier Monaten im Kindergarten ist, ist ein Wechsel zudem wahrscheinlich leichter möglich, als wenn er schon länger dort wäre. Wobei solche Dinge sehr individuell sind... Funktioniert ein Kindergartenwechsel nicht, dann würde ich eventuell einen internen Wechsel der Gruppe andenken (ich würde nicht wollen, dass mein Kind auf einem "Time-Out-Sessel" sitzt) und eine Basis-Kommunikation forcieren. Diese dürfte für mich auch schriftlich erfolgen (zB kurze Notiz im Fach, wenn etwas vorgefallen ist bzw. etwas besonders gut gelaufen ist).



    Alles Liebe! :)

  • Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

    Ich habe das Gefühl sie wollen einen Psychologen da sie mit ihrem latein am Ende sind.

    Unsere Beraterin - eine Kindergärtnerin die gewaltfreie Kommunikation in Kindergärten und Schulen vorträgt war gesrern vor Ort im Kindergarten.

    Sie wurde gleich angesprochen was sie wolle nachdem sie keine Psychologin ist. Sie hat erzählt bekommen wie schwierig wir Eltern sind und dass es von Anfang an - mein Sohn war vorher bereits 2 Jahre in der kinderkrippe- probleme gegeben habe.


    Mein Sohn ist 4 seid September und er ist sprachlich sehr gut drauf. Vor 2 Wochen hat er laut Pädagogin einem anderen kind ins Gesicht gegriffen ohne grund. Daraufhin hat sie ihn mit dem gaderoben Platz von den anderen seiner Gruppe weg gesetzt. Wir haben nachgefragt das sei sie logische konsequenz und alle im Haus also Pädagogen und Leitung sind sich einig das bleibt so.

    Ja der Stempel ist deutlich aucv andere kinder sagen er ist der der immer haut. Wir sind auch nachmittags oft unter Kindern natürlich nicht so vielen aber es klappt gut bis auf normale Streitigkeiten betreffend Spielzeug.


    Die letzten Wochen ist mein Sohn dünnhäutig geworden traut sich nichts zu ist sehr rasch am verzweifeln. Und hat auch daheim gehaut, wir haben das ruhig begleitet dass er merkt dass er nicht falsch ist.


    Wir scheuen uns ihn weiter hin zu bringen und duche schon seit 2 Wochen nach einer Alternative. Möchte ihn diesem Druck und der fehlenden Hilfe der Pädagogin nicht länger aussetzen.

    Aber natürlich fragt er warum er heute nicht gehen kann und ob er morgen wieder geht.

    Möchte ihn Ja nicht bestrafen aber habe Sorge dass auch die anderen kinder auf ihm herum hacken. War bei der faschingsfeier auch so.


    Beste Grüße und danke

  • Er sagt er geht gern wenn seine 2-3 Freunde da sind, 2 davon sind aber in einer anderen Gruppe also sieht er sie nicht so oft.

    Bisher ging er immer gerne und wir haben ihn auch montag bis freitag hingebracht. Da es eher selten einen freien/chill tag ausser urksub gegeben hat denke ich er nimmt es als selbstverständlich an.

    Ihm sind klare und gleiche Abläufe lieber.


    Hatten gerade ein Gespräch mit einem Kindergarten bei dem wir auf warteliste sind. Sie könnten uns bis August einen Platz anbieten, eventuell auch länger.

    Morgen dürfen wir mal schauen gehen, bin gespannt wie mein Sohn es findet.

  • Das probespielen war zuerst sehr skeptisch aber das Eis ist dann gebrochen. Mein Sohn durfte sogar dort mittag essen.

    Der kleine ist sichtlich gelöst und wir starten am 1.3. Mit der Eingewöhnung und gaben mal vorübergehend einen platz bis 08/23 - die Leiterin meinte es schaut gut aus dass wir dann verlängern können.

    Wir sind unglaublich erleichtert uns hiffen auf einen guten start. Leitung und Pädagogin sind eingeweiht was bisher so passiert ist und wir werden uns viel austauschen damit wir gut auf den kleinen eingehen können.

    Vielen Dank auch für Ihre tollen Rückmeldungen.

  • hallo nochmal, jetzt ist mein sohn ca. 1 monat im neuen Kindergarten. Er hat dort nicht mehr gehaut aber er ist öfters sehr aufgeregt und will sich dann in die garderobe zurückziehen.

    Die Pädagogin im neuen kiga hat erzählt dass er oft schwer ins Spiel hinein findet sondern aufmerksam beobachtet wer sich nicht an die Regeln hält.

    Ihr kommt es vor als ob er davon ausgeht dass ihm die anderen alle was zu Fleiß tun wollen. Denke dass er sich angegriffen fühlt, vielleicht durch die vorangegangenen Ereignisse im alten Kindergarten.

    Wie können wir ihm als Eltern die Sicherheit vermitteln oder ihn unterstützen damit er mit solchen Situationen besser umgehen kann?

    Wir sind natürlich in Sorge dass sich diese Spirale weiter dreht, wären daher um jeden Tipp froh.

    Dankeschön

  • Hallo! :)


    Es klingt trotzdem nach einer guten Entwicklung. Er ist ja erst einen Monat dabei, da ist es noch sehr normal, dass er nicht gleich "mitmischt" :)


    Du kannst ihn daheim verbal bestärken, dass sein Verhalten (auch einmal zurückziehen wollen etc.) ganz normal ist und ihn ggf. motivieren, die Dinge, die ihn interessieren/Freude machen, auszuprobieren... Der Löwenanteil an Motivation und Integration liegt aber wohl beim Kindergarten, denn du bist ja nicht vor Ort!


    An eine Spirale, die sich weiterdreht, würde ich jetzt erstmal nicht denken und den Druck rausnehmen. Wären die Vorkommnisse in der vorherigen Einrichtung nicht passiert, würdest du dem Verhalten vermutlich etwas weniger Bedeutung beimessen... Anfangs unsicher zu sein bzw. aufgeregt und sich ab und zu zurückzuziehen ist sehr normal. Die Situation ist ja relativ neu une es sind noch viele neue Eindrücke und neue Gesichter, mit denen er zu tun hat! Die ganz auffälligen Verhaltensweisen (Aggression/"Hauen") hat er ja abgelegt! :) Das ist ein sehr gutes Zeichen!


    Alles Liebe

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