Sitzen in der Kinderkrippe

  • Hallo!


    Mein Sohn ist 2,5 Jahre alt. Wir haben das Problem, dass er in der Kinderkrippe nicht im Sitzkreis bleibt und auch so nicht wirklich in der Gruppe bleibt wenn die Pädagogin zum Beispiel vorliest. Er mach immer irgendetwas anderes und spring von einem Spiel zum anderen. Er läuft auch gerne davon und spielt gerne nachlaufen. Wenn z.B. alle Kinder angezogen werden, möchte er nicht warten bis alle fertig sind und läuft daweil weg. Zuhause kann er sich sehr gut konzentrieren und spielt oft eine halbe Stunde oder länger mit dem gleichen Spielzeug. Nur in den Supermarkt gehen ohne das er im Einkaufswagen sitzt ist nicht wirklich möglich, da er mit mir dann immer nachlaufen spielen möchte und auch sonst läuft er im Freien gerne weg.

    Er hatte ein halbes Jahr lang einen Paukenerguss und dadurch nur sehr dumpf gehört, vielleicht kann er sich deswegen nicht so gut konzentrieren wenn viele Kinder da sind, weil er sich an die ganzen Geräusche gewöhnen muss.

    Meiner Meinung muss er in der Krippe nicht schon sitzen bleiben aber die Pädagogin möchte, dass wir eine Entwicklungsaustestung machen. Hat da jemand Erfahrung? Ist das nicht noch zu früh?

  • Hallo! :)


    Beobachtest du bei deinem Sohn ein sehr untypisches Verhalten? Ist es dein erstes Kind oder hast du entwicklungstechnisch "Vergleichsmöglichkeiten"?


    Was führt der Kindergarten als so auffällig an, dass eine Diagnostik notwendig ist? Nicht im Sitzkreis bleiben wollen/nicht gut warten können, würde ich in dem Alter als sehr normal einordnen... Ich würde konkret rückfragen, welche Auffälligkeiten (i.S. von EntwicklungsVERZÖGERUNGEN) zu beobachten sind.


    Eine Entwicklungsdiagnostik bei so einem kleinen Kind würde ich persönlich (!) nur dann durchführen lassen, wenn tatsächlich Rückstände/Auffälligkeiten in der Entwicklung zu beobachten sind (massive Verzögerungen, stereotype Verhaltensweisen, unerklärliche Impulsdurchbrüche etc.). Ansprechperson wäre für mich auch der Kinderarzt, weniger die Kindergartenpädagogen... Wenn der Arzt meines Kindes (dem ich vertraue) keinen Grund zu einer Diagnostik sieht und mir selbst auch nichts Besonderes auffällt, würde ich (m)ein so kleines Kind keiner Entwicklungsdiagnostik zuführen... Gerne würde ich dem Kindergarten aber Alternativen anbieten (Attest des Kinderarztes, dass die Entwicklung altersgerecht ist; Vereinbarung eines Beobachtungszeitraumes, nach dem geschaut wird, ob der Kleine nun etwas besser "warten" kann (anzunehmen, dass das mit der Zeit besser wird) etc.)


    Meine persönliche Meinung dazu... :)


    Alles Liebe.


    Dani

  • Ja, es ist mein erstes Kind. Ich persönlich finde sein Verhalten für sein Alter normal, es ist zwar nervig, dass er immer dieses Nachlaufen-Spiel spielen will aber ich hoffe das wächst sich raus. Mein Neffe war auch so nur im Kindergarten war er ganz anders als Zuhause und hat alles brav mitgemacht. Mein Kleiner ist es gewohnt, dass er zuhause von mir die volle Aufmerksamkeit bekommt und im Kindegarten sucht er diese Aufmerksamkeit denke ich. Er ist ein Entdecker und möchte alles sehen anstatt dauernd zu Rutschen oder zu Schaukeln. Er ist ein sehr fröhliches, lebhaftes und zugängliches Kind und er ist sehr stur wenn er was will und will halt immer seine Grenzen austesten. Und ja, sitzen ist nicht seine Stärke aber zuhause klappt das ganz gut wenn wir z.B. puzzeln oder mit Bausteinen spielen. Seine Grob- und Feinmotorik ist super. Er hat zwar eine Sprachverzögerung wegen dem Paukenerguss aber diesbezüglich sind wir mit der Logopädin in Kontakt und es ist keine Therapie derzeit notwendig da er, seit er wieder gut hört, viel aufgeholt hat.

    Konkret meint die Kindergärtnerin, dass der Abstand zu den gleichaltrigen Kindern immer größer wird weil er Regeln nicht befolgt wie zum Beispiel vor der Jause das Spielzeug wegräumen, während dem Essen nicht aufstehen, in der Gruppe bleiben und zuhören beim vorlesen oder singen, warten bis alle fertig sind. Anscheinend machen das alle nur er nicht, er macht immer irgendwas anderes. Er springt von einem Spiel zum anderen und sie finden nichts was im länger beschäftigt. Die Pädagogin meint er würde sich in ein paar Monaten im Kindergarten bei den größeren Kindern dann schwer tun wenn er immer was anderes macht als er soll und umso früher man vielleicht eine Ergotherapie macht umso leichter wird es für ihn, damit er sich spüren lernt und ausgeglichener ist. Ich hatte auch bereits ein Vorgespräch mit der Psychologin und die meinte auch, dass sie eine Entwicklungsaustestung machen will und wahrscheinlich eine Ergotherapie gut wäre, dass er ruhiger wird, umso früher umso besser. Die Kinderärztin meinte nur, dass sie das nicht beurteilen kann weil sie ihn nicht so oft oder lange sieht.

    Mich beschäftigt das schon sehr und ich möchte nicht das er später in der Schule dann Probleme hat weil er sich nicht so gut konzentrieren kann uns sich leicht ablenken lässt. Da mich die Kindergärtnerin immer wieder auf die Entwicklungssaustestung anspricht, denke ich das er aus ihrer Sicht schon auffällig ist und sie meinte, sie ist sich nicht sicher ob das noch in der Norm ist. Ich weiß auch nicht wie ich die Situation im Kindergarten beeinflussen kann. Andererseits finde ich das schon sehr früh und würde lieber abwarten und nichts unnötiges machen lassen.

  • Hallo! :)


    Wenn DU kein Problem damit hast, eine Diagnostik machen zu lassen und evtl. Ergotherapie für deinen Sohn in Anspruch zu nehmen, ist das jetzt nicht so, dass es nicht passt... Weder die Diagnostik, noch die Therapie sind unangenehm (im Gegenteil, das wird sehr kindgerecht gemacht und es wenn es nicht hilft, schadet es nicht). Für mich ist nur durchaus auffällig, dass die engste Bezugsperson keine Auffälligkeiten wahrnimmt und ich finde das Kind sehr jung für eine Diagnostik und Therapie, wenn keine augenscheinlichen Problematiken vorhanden sind (für mich sehr stimmig z.B. die Abklärung des Gehörs wegen des Paukenergusses).


    Dass ein 2,5-jähriger lebhaft ist und in der Gruppe noch nicht so gut "funktioniert" wäre für mich per se keine Auffälligkeit, sofern nicht andere Faktoren dazu kommen (zB wirklich Verzögerungen in der Motorik). Es fällt mir tatsächlich auch schwer, mir vorzustellen, dass in einer Gruppe so kleiner Kinder alle im Gleichklang agieren... (aufräumen, sitzenbleiben,...) Wie lange ist dein Kleiner denn schon in der Gruppe?


    Ich will nicht, dass du mich falsch verstehst. Ich bin keinesfalls dafür, Diagnostik und Therapie zurückzuhalten, wenn sie notwendig sind... Aber der Ruf nach "Entwicklungsdiagnostik" und "Ergotherapie" bei sehr kleinen aufgeweckten Kindern ist auch bei uns (Österreich) groß. Bringt halt auch monetär etwas ein (je nachdem, ob Kassen übernehmen oder privat gezahlt werden muss). Spannenderweise ist es mehr als einmal passiert, dass auf die direkte Nachfrage (zB an die Pädagogen), was Ergotherapie denn überhaupt ist, kann und wo ihre Grenzen sind, so gar keine Antworten gegeben werden können... "Ergotherapie" ist aber eine sehr beliebte Therapieform, die rasch mal empfohlen wird. ;)


    Ich würde solche Dinge für mich entscheiden, am ehesten in Absprache mit dem Kinderarzt (der sich da aber scheinbar vornehm zurückhält) und mich nicht stressen lassen... Würde aber gleichzeitig in gutem Austausch mit dem Kindergarten bleiben und mein Entgegenkommen signalisieren (eben z.B. einen Beobachtungszeitraum vereinbaren, in dem die Entwicklung einfach beobachtet wird etc.). Ich tu mir mit solchen Dingen aber sehr leicht, weil ich "vom Fach" bin...


    Dein Kind und sein Verhalten kenne ich nicht, einschätzen kann ICH die Situation also nicht. Die Faktoren, die mich hellhörig werden lassen sind aber sehr wohl: keine offensichtlichen geistigen/körperlichen Verzögerungen; Kind ist sehr jung; Gruppensituation; keine Geschwister (also Dinge wie "warten können" etc. sind da oft Thema); Kind ist von der aufgeweckten Sorte... Der vergangene Paukenerguss kann eventuell ein ganz kleiner Faktor sein (Reizverarbeitung), ist aber medizinisch abgeklärt und dahingehend scheint sich der Kleine ja gut zu adaptieren...


    Ich würde - wäre es mein Kind - nach Bauchgefühl entscheiden und mich nicht zu etwas drängen lassen, hinter dem ich nicht stehe. Für die Zukunft würde ich eine Diagnostik u/o Therapie sicher nicht ablehnen... Die Dinge, die du beschreibst, wären für mich bei einem Kleinstkind (das er noch ist) absolut im Rahmen, bei einem 4-5jährigen Kind sähe die Sache anders aus...


    Alles Liebe dir! :)

  • Ja, es ist mein erstes Kind. Ich persönlich finde sein Verhalten für sein Alter normal, es ist zwar nervig, dass er immer dieses Nachlaufen-Spiel spielen will aber ich hoffe das wächst sich raus. Mein Neffe war auch so nur im Kindergarten war er ganz anders als Zuhause und hat alles brav mitgemacht. Mein Kleiner ist es gewohnt, dass er zuhause von mir die volle Aufmerksamkeit bekommt und im Kindegarten sucht er diese Aufmerksamkeit denke ich. Er ist ein Entdecker und möchte alles sehen anstatt dauernd zu Rutschen oder zu Schaukeln. Er ist ein sehr fröhliches, lebhaftes und zugängliches Kind und er ist sehr stur wenn er was will und will halt immer seine Grenzen austesten. Und ja, sitzen ist nicht seine Stärke aber zuhause klappt das ganz gut wenn wir z.B. puzzeln oder mit Bausteinen spielen. Seine Grob- und Feinmotorik ist super. Er hat zwar eine Sprachverzögerung wegen dem Paukenerguss aber diesbezüglich sind wir mit der Logopädin in Kontakt und es ist keine Therapie derzeit notwendig da er, seit er wieder gut hört, viel aufgeholt hat.

    Konkret meint die Kindergärtnerin, dass der Abstand zu den gleichaltrigen Kindern immer größer wird weil er Regeln nicht befolgt wie zum Beispiel vor der Jause das Spielzeug wegräumen, während dem Essen nicht aufstehen, in der Gruppe bleiben und zuhören beim vorlesen oder singen, warten bis alle fertig sind. Anscheinend machen das alle nur er nicht, er macht immer irgendwas anderes. Er springt von einem Spiel zum anderen und sie finden nichts was im länger beschäftigt. Die Pädagogin meint er würde sich in ein paar Monaten im Kindergarten bei den größeren Kindern dann schwer tun wenn er immer was anderes macht als er soll und umso früher man vielleicht eine Ergotherapie macht umso leichter wird es für ihn, damit er sich spüren lernt und ausgeglichener ist. Ich hatte auch bereits ein Vorgespräch mit der Psychologin und die meinte auch, dass sie eine Entwicklungsaustestung machen will und wahrscheinlich eine Ergotherapie gut wäre, dass er ruhiger wird, umso früher umso besser. Die Kinderärztin meinte nur, dass sie das nicht beurteilen kann weil sie ihn nicht so oft oder lange sieht.

    Mich beschäftigt das schon sehr und ich möchte nicht das er später in der Schule dann Probleme hat weil er sich nicht so gut konzentrieren kann uns sich leicht ablenken lässt. Da mich die Kindergärtnerin immer wieder auf die Entwicklungssaustestung anspricht, denke ich das er aus ihrer Sicht schon auffällig ist und sie meinte, sie ist sich nicht sicher ob das noch in der Norm ist. Ich weiß auch nicht wie ich die Situation im Kindergarten beeinflussen kann. Andererseits finde ich das schon sehr früh und würde lieber abwarten und nichts unnötiges machen lassen.

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