Kind, 7 Jahre, traut sich wenig zu

  • Hallo alle zusammen,

    unser Sohn, 7 Jahre, steht sich so oft selbst im Weg. Er ist letzten Sommer in die Schule gekommen. Die schulische Leistung ist top. Allerdings merke ich, dass er dort keine neuen Freundschaften knüpfen kann. Er ist zusammen mit seinem besten Freund, den er schon aus dem Kindergarten kennt, in eine Klasse gekommen. Darüber hinaus spielt er in den Pausen wohl auch schon mal mit anderen Kindern, aber auch nur dann wenn die Kinder auf meinen Sohn zu kommen. Er schafft es nicht mal ein Kind nach den Namen zu fragen. Warum er sich dazu nicht überwinden kann, weiß er nicht. Er war schon immer etwas "schüchtern". Im gewohnten Umfeld nicht, aber woanders. Als Kleinkind hat er sogar geweint, wenn wir irgendwo hin gegangen sind, wo er vorher noch nie war. Das hat sich dann aber zum Glück verwachsen. Die Unsicherheit in neuen Situationen/Umgebungen ist aber geblieben.

    Im privaten merke ich auch, dass er ganz oft Sachen machen möchte, die er toll findet und sich dann am Ende aber nicht traut. Ganz aktuell wollte er unbedingt ins Kletterzentrum (extra für kids), als wir dann da waren, hat er sich nirgendwo hoch getraut, nicht einmal versucht. Solche Situationen passieren immer mal wieder. Er findet etwas total super, möchte es ausprobieren und schafft dann doch nicht über seinen Schatten zu springen. Klettern ist jetzt ein hoch gegriffenes Beispiel. Es gibt auch viele kleinere Lebenssituationen, die er gerne meistern möchte, sich dann aber nicht traut. Ich verzweifel daran manchmal...

    Für Tipps wie ich meinen Sohn bestärken kann, wäre ich sehr dankbar.

    VG

  • Hallo! :)


    Am ehesten bestärkst du ihn meiner Meinung nach, wenn du ihn in seiner reservierten und vorsichtigen Persönlichkeit (die gleich "gut" oder "schlecht" wie eine extrovertierte und draufgängerische :D) bestärkst und ihm im Alltag Erfahrungsspielraum ermöglichst. Das tust du beides, so wie ich das herauslese! Hast du das Gefühl, er selbst hat einen Leidensdruck? Oder ist es eher so, dass du ihm anderweitige Erfahrungen einfach so sehr wünschen würdest? Am Beispiel der Kletterhalle: War er traurig, dass er sich nicht getraut hat, oder war es okay für ihn?


    Manchmal geht es bei solchen Dingen ja auch um Projektionen. Wir alle wünschen uns so viel für unsere Kinder...


    Ich denke, durch seine Persönlichkeit an sich hat er wahrscheinlich ganz viele gute Eigenschaften, die er im Alltag gut wird einsetzen können. Er ist aber noch sehr jung, das wird/muss sich erst entwickeln.


    Bezüglich Anschluss in der Schule würde ich ihm an deiner Stelle helfend unter die Arme greifen. Kinder in dem Alter schaffen das tatsächlich selten alleine. Einfach Mitschüler, die ihm sympathisch sind, einladen oder auf Ausflüge mitnehmen und schauen, was sich ergibt, wenn man die Kinder dann einfach machen lässt.


    Alles Liebe!


    Dani

  • Dass er keinen Leidensdruck hat, ist gut. :) Manchmal haben wir so eine Vorstellung im Kopf und interpretieren/projizieren etwas in Kinder, wo vielleicht gar nichts zu projizieren ist...


    Ich hab ein ganz aktuelles Beispiel, weil es mir zuletzt bei meiner 10-jährigen Tochter auch so gegangen ist. War für mich ein ziemliches Aha-Erlebnis... ;) Ihre enge Freundin seit vielen Jahren hat sich vermehrt auch einem anderen Mädchen zugewandt, die beiden haben dann viel miteinander unternommen/gespielt... Nach ein paar Wochen meinte ich dann mal so vorsichtig: "Ist das eigentlich sehr schlimm für dich, dass die XY momentan viel mit der ZA macht?" (Ich bin fix davon ausgegangen, dass sich meine Tochter ein wenig ausgeschlossen fühlt...) Meine Tochter war völlig überrascht und meinte, dass das für sie gut passt. XY spiele mit ihr ja genau so und außerdem findet sie ZA ja auch sehr nett. War sehr authentisch... Tja, und ich dachte, mein Kind sei extrem traurig und fühlt sich zurückgesetzt. In Wirklichkeit wars ihr egal :D

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