sehr aktives kind wer hat tipps und ratschläge

Liebe stolze Mama,
ich nehme an, Dein Sohn ist Dein einziges Kind. Alles, was Du schreibst, erinnert mich an meinen kleinen Sohn. Immer aktiv, gern an der frischen Luft, sehr gern schnell laufend oder Roller fahrend. Dein Kleiner macht wahrscheinlich ganz schön viel "Arbeit"... im Vergleich zu Kindern, die ruhig sitzend spielen können... Dein Sohn ist eine andere Nummer
Möglicherweise sind die Dinge, die Du beschreibst nur eine Phase. Aber möglicherweise eben auch nicht.
Sollte Dein Sohn ein Kaiserschnitt-Baby sein oder eine außergewöhnliche Geburt gehabt haben (z.B. Zangengeburt, ungewöhnlich lange oder kurze Wehen...) würde ich Dir raten, ihn einmal von einer Ergotherapeutin anschauen zu lassen, die sich mit dem Thema sensomotorische Wahrnehmungsstörungen auskennt.
In Deutschland führend und am erfahrendsten Frau Rega Schaefgen in Bergen/Dumme. Sie hat uns sehr geholfen.
5% der Kinder in Deutschland leiden an so genannten sensomotorischen Wahrnehmungsstörungen, vor allem Kaiserschnittkinder und Frühgeborene. Häufig zeigen diese im späteren Kinderalter die Symptome eines Zappelphilipps ... in Richtung ADHS gehend
Die Kinder sind so überaktiv und zappelig, weil sie sich in ihrer Haut "nicht richtig wohl fühlen". Tierversuche haben gezeigt, dass Kaiserschnittbabys immer ängstlicher und nähebedürftiger als andere Kinder sind. Außerdem haben Kaiserschnittkinder den Druck der Wehen während der Geburt nicht erlebt. Dadurch werden Nervenzellen in der Haut schlechter ausgebildet. Es kann zu Störungen in der Temperaturregulation kommen bzw. im "Fühlen".
Die von Dir beschriebene Anhänglichkeit deines Sohnes ergibt einen Sinn und passt in das Gesamtbild. Diese Kinder brauchen besonders gute Mütter, genau solche wie Dich. Teste Deinen Sohn einmal aus, ob er ruhiger wird, wenn Du ihn mal 1 h auf dem Trabolin hüpfen lässt oder wenn du ihn wirklich lange lange schaukelst. Schaukeln und Hüpfen sind ganz einfache Dinge, die bei aktiven Kindern ungeahnte Wirkungen erzielen.
Die Symptomatik der Überaktivität und des Unruhigen kann durch gezielte Übungen verbessert werden. Leider wissen Ärzte und Kinderärzte meistens überhaupt nichts über diese Problematik. Es wird im Studium nicht gelernt. Ich bin auch Ärztin und habe mich sehr geärgert, dass ich noch keinen Arzt gefunden habe, der sich mit diesen Dingen auskennt. Geh doch mal auf die Seite von Rega Schaefgen.
Das Problem von uns Müttern in Deutschland ist, dass wir bei der durchschnittlichen Kinderzahl von 1,4 keine wirklichen Vergleichsmöglichkeiten haben, wie schwer oder leicht ein Kind in der Betreuung und dem Aufziehen ist. Du hast ganz schön viel zu leisten. Es kostet sehr viel Kraft, einen aktiven Jungen aufzuziehen. Aber es gibt Möglichkeiten der Verbesserung.
Schreib gern mehr von Deinem Sohn. Vielleicht kann ich Dir noch weitere Dinge sagen.
Wie reagiert Dein Sohn wenn er sich aufregt? Hat er Probleme oder braucht er besonders lange, um sich zu beruhigen? Ist er ein Kuschel-Kind oder eher ein Junge, der sich nicht gern anfassen lässt? Ist er weinerlich, wenn er mal hinfällt, oder eher jemand, der sich weh tut und keine Miene verzieht? Hast du das Gefühl, dass er Geräusche besser hört als andere oder eher nicht wahrnimmt. Ist er beim Essen mäkelig? Ekelt er sich vor bestimmten Gerüchen? Wird er unruhig oder missgelaunt, wenn er warm angezogen wird?

LG Mama M