Umgangsrecht

  • Hallo nikilouki,


    herzlich willkommen und vielen herzlichen Dank für Ihre sehr offenen und ausführlichen Worte. Sie erzählen da eine zutiefst bewegende Geschichte und es ist bewunderswert mit wie viel Lieb und Herzblut sie Ihre Tochter mit ihren Kindern und vor allem Ihre kleine Enkeltochter unterstützen, umsorgen und wie viel Halt und Wärme Sie schenken. Es ist sehr erschütternd und auch traurig, dass Ihre Tochter, also Lisannas Mutter so krank geworden ist und es scheint ganz so, als hätte Lisanna große Angst davor, dass Mama wieder als Notfall ins Krankenhaus muss und will deshalb lieber bei Ihnen als Großeltern schlafen, als bei Mama. So wie Sie schreiben, scheint Lisanna ja mehr als ein Mal unmittelbar miterlebt zu haben, wie der Notarzt -und dann auch noch nachts- kommen musste, um der Mama zu helfen. Das ist ein sehr traumatisierendes Erlebnis.


    Ich kann gut nachvollziehen, dass Sie nun traurig und auch verzweifelt sind, dass Ihre großen Bemühungen und die viele Zeit und Kraft, die Sie investiert haben, um Ihrer Enkelin einen Papa zu "schenken", von Lisanna nicht dankend angenommn wird. Andererseits: Versetzen Sie sich in Lisannas Lage: Die beiden Menschen, die Lisanna eigentlich am nächsten stehen sollten, die ihr Halt, Sicherheit, Geborgenheit, Wärme und Liebe schenken sollten, sind nicht verlässlich. Das steht alles auf wackeligen Füßen, denn leider ist die Mama schwer krank und der Papa hat ebenfalls eine intensive, schwere Krankheitsgeschichte (schwer depressiv, suizidgefährdet...) und wohnt auch noch woanders, ist also auch keine Vertrauensperson für Lisanna.
    Wirklich geborgen und gut aufgehoben scheint sie sich tatsächlich nur bei Ihnen zu fühlen!
    Interessant und beeindruckend finde ich, dass Lisanna ihren ganz eigenen Kopf hat und sich von den materiellen Geschenken von Vater samt dessen Mutter nicht "kaufen" lässt. Beziehung, Vertrauen und Liebe kann man eben nicht kaufen!

    Oma und Papa legen ihr alles zu Füßen ( sie haben ziemlich viel Geld). Lisanne liebt Pfrede über alles. Und Oma hat jetzt ein Fohlen gekauft zu dem Pferd was sie schon hat. Sie hat Hunde und Katzen und und und. Doch das beeindruckt Lisanne nicht. Vom Gericht wurde nun angeordnet, dass ein begleitetr Umgang stattfinden soll.
    Sie sagt gleich, da geh ich nicht mit. Ihr könnt mich nicht zwingen.

    Ich denke, es ist sehr wichtig für Lisannas Entwicklung, dass Sie akzeptieren, dass sie momentan den Kontakt zu ihrem biologischen Vater ablehnt und einfach nicht will.
    Sicherlich wünschen Sie sich eine andere Familienkonstellation und wünschen sich ein intaktes Familiengefüge für Ihre Enkelin. Aber das war ja nie gegeben und eine Beziehung zum biologischen Vater, der in der Vergangenheit ja die Vaterschaft massiv abgelehnt hat, kann schlicht nicht erzwungen werden!
    Wenn Lisanna ihren Vater jetzt und heute ablehnt heißt das außerdem nicht, dass dies ein Zustand für immer und alle Zeit ist. Wir verändern und entwickeln uns tagtäglich weiter, unser ganzes Leben lang. Sehen und hören Sie die Not von Lisanna und akzeptieren sie ihre Wünsche. Sie dürfen Lisanna nicht dazu zwingen, ihren Vater zu treffen und ihn zu mögen, damit richten sie mehr Schaden an als dass dies nutzen kann.


    Alles Gute wünscht Ihnen
    Klara

  • Liebe ninilouki,


    das klingt alles sehr sehr traurig. Ich finde es unbegreiflich, wie ein Vater, der sich zuerst so vehement gegen die Vaterschaft gewehrt hat, nun solch einen Krieg um die Tochter anzettelt und die Kleine zwingen will, Zeit mit ihm zu verbringen. Vor allem verstehe ich nicht, dass da gleich scharfe Geschütze aufgefahren werden wie Gericht, Drohung mit Familiengutachten und und. Wo bleibt das Zwischenmenschliche? Wo bleibt das Menschliche? Vor allem: Wo bleibt das Einfühlungsvermögen, die Empathie? Das klingt alles so nach schlichtem Machtkampf. So schade.


    Ich finde es großartig, dass Sie sich Unterstützung gesucht haben für Ihre Enkelin. Ich denke, das beste, was Sie tun können, ist, sich weiterhin für Ihre Enkelin stark zu machen. Ich hoffe, Sie halten weiterhin durch und können Ihre Enkelin unterstützen, dass diese nicht gezwungen wird, ihren Vater sehen zu müssen, wenn sie es momentan einfach nicht will und offenbar auch psychisch und seelisch nicht wirklich kann. Zuneigung, Vertrauen und Beziehung kann man einfach nicht erzwingen, wie soll denn das funktionieren?


    Gab es denn schon ein persönliches Gespräch mit dem Vater, darüber, wie Lisanne sich momentan fühlt und was sie sich wünscht? Wenn nein, wäre es denn für Sie denkbar, Kontakt mit ihm aufzunehmen und sich privat zu treffen, um miteinander in Ruhe zu besprechen, welche Sorgen Sie sich um Ihre Enkelin machen, in der Hoffnung, dass der Vater Herz zeigt, Verständnis und Geduld? Vielleicht können Sie ja auch einmal bei dieser Stelle "Wendepunkt" nachfragen, ob es eine Möglichkeit gibt, einen Moderator für ein solches Gespräch zu finden? Ich kenne diese Stelle leider nicht, aber vielleicht haben die Mitarbeiter dort ja eine Idee, die gut für alle Beteiligten wäre?


    Bitte halten Sie mich und uns gerne auf dem Laufenden.
    Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie, vor allem Lisanne alles erdenklich Gute!!!


    Klara

  • Liebe ninilouki,


    danke für Ihr nettes Feedback. Ich schenke Ihnen gerne mein Ohr und versuche auch gerne, Ihnen zu helfen. Die Situation klingt wirklich außerordentlich anstrengend, zermürbend und auch verfahren.
    Und so wie Sie das alles schildern, scheint es in der Tat aussichtslos, mit Vernunft und Verständnis weiterzukommen.
    Ich bewundere Sie für Ihr Verständnis für die andere Oma Ihrer Enkelin. Allerdings bezweifle ich, dass sich diese Frau Sorgen um Ihren Sohn macht und deswegen so aggressiv und geradezu herzlos agiert. Sie scheint ja regelrecht getrieben von der fixen Idee, dass sie am besten weiß, was für ihren Sohn gut ist. Sie möchte offenbar absolute Kontrolle haben, sprich: alles und alle Beteiligten so kontrollieren wollen, wie sie es sich wünscht, ohne jegliche Spur von Komromissbereitschaft bzw. -fähigkeit. Sie gesteht ihrem eigenen Sohn keinerlei Verantwortungsfähigkeit zu. Und ihr Sohn scheint keinerlei Durchsetzungsvermögen und Abgrenzungsfähigkeit gegenüber seiner Mutter zu besitzen. Eigentlich eine zutiefst tragische Geschichte...eine extrem dominante Mutter, die ihr Herz verschlossen hat und ein inzwischen biologisch lange erwachsener Sohn, der an dieser Härte und Herzlosigkeit zerbricht oder schon zerbrochen ist. ;(


    Manchmal ist es sicherlich besser, in die Defensive zu gehen und sich ruhig zu verhalten, sachlich und auch verständnisvoll zu bleiben. Man will ja keinen Ärger haben und manchmal verlaufen sich mit einer defensiven Taktik ja durchaus auch Dinge wieder im Sand. Es ist sicherlich gut und richtig, seine eigenen Kräfte und Energien gut einzuteilen... Aber ich kann nur sagen: irgendwann ist das Mass voll und ich frage mich, ob es nicht eine gute Idee wäre, etwas offensiver zu werden und Grenzen zu setzen?! Zumindest ist das mein Gedanke.
    Sie und auch Ihre Tochter und Ihre Enkelin brauchen sich nicht alles gefallen zu lassen und sich vor allem nicht schikanieren lassen! Diese Frau scheint bei Ihnen dasselbe Verhaltensmuster anzuwenden (vielleicht kann sie nicht anders), wie bei ihrem eigenen Sohn: Kontrollsucht, Herzlosigkeit und der Wunsch nach absoluter Kontrolle und Macht.


    Haben Sie denn schon enmal Kontakt zu einer Beratungsstelle aufgenommen? Da Sie von Wendepunkt in Köln geschrieben haben, habe ich mal ein klein wenig recherchiert: Vielleicht wäre ein Beratungstermin bei fips e.V. oder Pro Familia für Sie hilfreich?
    http://www.fipskoeln.de/
    Verleumdung ist z.B. eine Straftat, gegen die man Anzeige erstatten kann... nur so ein Gedanke am Rande.

    Sie macht sich große Sorgen um ihren Sohn, dass er , wenn Nika-Lisanne sich weiter weigert, wieder in alte Muster zurückfällt. Er ist spielsüchtig gewesen und hat eine Menge Geld verspielt.Danach, als die Mutter das bemerkt hatte, hat sie seine Geschäftlichen Dinge geregelt. Sie hat auch dafür gesorgt, dass der UNterhalt der Kleinen nur nach 100 % festgelegt wurde, nicht wie vom Jugendamt gewünscht auf 130%.

    Allzusehr scheint die Mutter des biologischen Vaters von Nika-Lisanne ja nicht um das Wohl ihrer Enkelin besorgt zu sein, denn sonst hätte sie ja kaum dafür gekämpft, dass dieser nur das Minimum an Unterhalt bezahlt. Und vergessen Sie nicht: Der Vater hat sich zu Beginn ja vehement geweigert, seine Tochter anzunehmen und sogar den vom Gericht geforderten Vaterschaftstest angezweifelt. Es ist den Behörden ja auch sicherlich bekannt, dass der Vater psychische Probleme hat, oder? Sie brauchen sich also keine Sorgen zu machen, dass man Ihnen und Ihrer Tochter Nika-Lisanne wegnimmt!!! ^^


    Ich wünsche Ihnen, Ihrer Tochter und Nika-Lisanne alleserdenklich Gute.
    Klara

  • Hallo ninilouki,


    es tut mir sehr sehr leid für Sie und Ihre Familie, durch welch turbulente und harte Zeiten Sie gehen müssen. Ich freue mich, dass Ihnen meine Worte gut tun. Und ich wünsche Ihnen sehr, dass es zu einer guten Lösung kommt.
    Ich finde es zutiefst erschütternd, was Sie da alles erleben und erlebt haben... sei es die Gerichtsverhandlung oder auch das Gespräch mit dem Caritamitarbeiter. Das ist zutiefst unprofessionell. Dieser Mitarbeiter ist überhaupt nicht befugt, solche intimen Details zu erfragen. Das hat mit der Sachlage überhaupt nichts zu tun und geht ihn auch nichts an.
    Ich kann Ihnen nur raten, alles, was vorfällt, zu dokumentieren. Ich würde mir sogar überlegen, ob Sie solche Gepräche nicht in Zukunft auch aufzeichnen/ aufnehmen sollten bzw. gleich zu Beginn eines solchen Gesprächs nach einem Gesprächsprotokoll verlangen. Ich würde mir auch überlegen, ob ich mich nicht über den Caritasmitarbeiter bei dessen Vorgesetzten beschweren würde.
    Dass Ihre Tochter aus ihrer passiven und defensiven Haltung herausgekommen ist, finde ich sehr gut. Wie gesagt, auch mein Gedanke ist: Es reicht.
    Mit der befreundeten Sozialpädagogin haben Sie offenbar eine kompetente und gute Unterstützerin. Sie hat Recht, denn auch psychischer Druck ist Gewalt und damit eine Straftat.

    Das Jugendamt hat meiner Tochter empfohlen diesem Vergleich nur zuzustimmen, wenn meine Tochter zuerst ein Gespräch mit der Familienstelle führen kann und auch die Stellungnahmen vom Jugendamt und die vom Verfahrenpfleger vorlegen kann. Meine Tochter wollte zusammen mit dem Vater den Termin wahrnehmen, weil sie wußte , dass er sich immer vergißt wenn sie dabei ist . Doch er will überhaupt keinen Kontakt mit ihr und will auch nicht mit ihr reden. Er will die Kleine und zwar sofort.

    Mit diesem Verhalten, das Gespräch bei der Familienstelle abzulehnen, damit schneidet sich der Vater dann ins eigene Fleisch. Denn damit zeigt er ganz klar, dass er nicht kompromissbereit ist und in in Wahrheit nicht an einer wirklichen Annäherung interessiert ist. Ein Kind braucht eine fürsorgliche Mutter ebenso wie einen fürsorglichen Vater. Sie haben gesagt, Sie können alles belegen. Und zudem erzählt der Vater offenbar auch sogar nach außen herum, dass das Kind durch einen One-Night-Stand "entstanden" ist. Er hat zudem die Vaterschaft abgestritten, sogar gelogen (sein Freund sei der Vater) und sogar den Vaterschaftstest angezweifelt. Diese vehemente Ablehnung und Verleumdung der Vaterschaft und jetzt ein so starkes Interesse an dem Kind? Und dann plötzlich so aggressiv und intensiv, dass er das dazu Kind zwingen will, ihn als Vater zu akzeptieren, mehr noch: Er will das Kind, dass er total abgelehnt hat, nun dazu zwingen, ihn zu mögen, ihn als Bezugs- und Vertrauensperson anzunehmen? Wie widersprüchlich ist das denn???
    Und wo bleibt beim Vater die Fürsorge für sein Kind??? Fürsorge bedeutet, sich um das Wohlergehen des Kindes zu sorgen und zu kümmern, einfühlsam zu sein, empathisch, liebevoll, behutsam, verständnisvoll, geduldig, sich für das Kind nur das Beste zu wünschen, nämlich, glücklich und gesund (körperlich, psychisch und seelisch) zu sein, dessen körperliche und geistige Entwicklung fördern, sich kümmern, es versorgen, umsorgen.... Ich sehe da nichts dergleichen. Und wo kommt dieses plötzliche "brennende Verlangen" her, sich mit seinem Kind um jeden Preis beschäftigen zu wollen? Und andererseits strikt jeden Kontakt und jedes Gespräch mit der Mutter ablehnen? Noch mehr Widersprüche.


    Versuchen Sie doch dringend einmal, die ganze Geschichte chronologisch zu dokumentieren und alle Belege, die Sie dazu haben, entsprechend zu sortieren. Gehen Sie mit dieser Dokumentation (bitte behalten Sie stets eine "Sicherungskopie" zu Hause auf!) zu einer Beratungsstelle und zum Anwalt und lassen Sie sich beraten. Schreiben Sie jedes Gespräch, jeden Kontakt auf, auch die Zeit, als der Vater zu Ihnen kam, um in Begleitung seine Tochter zu sehen... Vielleicht ist ja die befreundete Sozialpädagogin bereit, Sie bzw. Sie und Ihre Tochter bzw. Ihre Tochter zu begleiten?!


    Ich wünsche Ihnen alles alles Gute!
    Klara

  • Hallo ninilouki,


    ich freue mich sehr, dass Sie ein so schönes Wochenende hatten! Und ebenso freut es mich, dass Sie Ihren Kampfgeist wiedergefunden haben und nun Grenzen setzen wollen. Alles, was Sie da von diesem Caritasgespräch erzählen, ist geradezu unfassbar. Dieses Verhalten ist schlicht hoch unprofessionell und scheint nur auf eines abzuzielen: Schikane und Einschüchterung. Und dies ist nicht der Auftrag, den diese Stelle hat. Ich würde Ihren Beschwerdebrief unbedingt z.B. von Ihrer befreundeten Sozialpädagogin oder sogar von Ihrer Anwältin gegenlesen lassen, ehe Sie diesen abschicken bzw. abgeben. Und da diese Stelle vom Gericht vorgeschlagen wurde, würde ich auch dieses in Kenntnis darüber setzen.


    Ich finde es klasse, dass Sie aus der "Angststarre" ausbrechen und sich wehren wollen.
    Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Kraft und Mut und auch, dass Sie dabei einen "kühlen Kopf" bewahren können.


    Herzlichst
    Klara

  • Liebe ninilouki,


    wow, da kommt echt was in Bewegung! Klasse! :thumbup: Und die Bewegung selbst klingt wirklich phantastisch!!! Das Blatt scheint sich in der Tat zu wenden.
    Ich finde es auch sehr gut, die Kleine nicht alleine in das Gespräch zu schicken, sondern in Begleitung der Betreuerin.


    Bleiben Sie dran, bleiben Sie stark und hoffnungsvoll - und ich wünsche Ihnen weiterhin alles alles Gute!



    Herzlichst
    Klara

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