Meine 24 Jährige bringt keine Leistung nach zwei Studiengängen

  • Hallo Forum,


    Ich weiß nicht, ob ich in diesem Forum richtig bin, und traue mich eigentlich auch nicht mein Problem hier zu schildern.


    Meine 24-Jährige Tochter (hat auch diagnostizierte Borderline) studiert in einer anderen Stadt ca. 400 Km entfernt, hat mit dem ersten Studium abgebrochen und ein zweites angefangen.


    Nachdem ich Verdacht geschöpft habe, dass sie auch mit dem zweiten Studium nur einen Zeitvertreib mit ihrem Freund (der kein Abschluss hat, und mit meiner Tochter, in der Wohnung, die ich für sie für das Studium gemietet habe, wohnt) sieht, habe ich mit ihr die bisher geleisteten Leistungspunkte (LP) kontrolliert und festgestellt, dass sie einige Prüfungen bestanden, aber von notwendiges LPs keine erreicht hat. Sie ist im 6. Semester und sollte bisher mind. 50 LPs erreichen.


    Kurzgefasst, es ist zeitlich nicht möglich die fehlende LPs zu schaffen und sie hört auch mit dem zweiten auf. Was mich aber am meisten stört, ist die Verwahrlosung :(:( , die ich bei ihr jetzt gesehen habe. Ihr Freund (keine Arbeit, keine Ausbildung und keinen Plan) wohnt mit ihr in dieser kleinen Wohnung und tut nichts.


    Sie hört jetzt auch mit dem zweiten Studium nach 6 Semestern auf, will nicht, das der Freund auszieht und behauptet seit zwei Jahren, dass er sich eine Wohnung sucht und noch nicht gefunden hat. X(X(


    Wie soll ich mich verhalten?


    Geldhahn zudrehen und sie loslassen? Ist das richtig? Sie will nicht nachhause ziehen, und hier eine Ausbildung anfangen oder arbeiten.

    Kennt jemand hier ein gutes Buch, wie man sich verhalten soll?



    Danke im Voraus

  • Hm, schwierig! DA gibt es kein Buch für das richtige handeln oder Verhalten. Ich kann dir nur sagen was ich tun würde!

    Ich würde ein Gespräch mit ihr suchen, ihr ganz deutlich sagen, das ich ihr für eine Zeit x ( April/ Mai ) noch Geld zum Lebensunterhalt und Miete zukommen lassen würde und wenn sie bis Ablauf dieser Frist keinen Ausbildungsplatz oder Arbeit hat, ich die Zahlung einstellen.

    Ja, du musst sie los lassen.

  • Hallo! :)


    Oje, eine ziemlich verzwickte Situation...


    Was ich keinesfalls tun würde: Etwaige Freunde mitzufinanzieren... Wenn die Tochter kostenfrei in der Wohnung wohnt, ist das eine Sache, aber weshalb der Freund? Von diesem würde ich die Miete anteilig verlangen. Da es ja scheinbar nicht die Wohnung deiner Tochter ist, kann sie dort auch niemanden kostenfrei wohnen lassen...


    Bezüglich Geldhahn würde ich mich an deiner Stelle vorab einmal rechtlich beraten lassen, wozu du verpflichtet bist und wozu nicht. Da kenne ich mich nicht aus... Aufgrund einer rechtlich fundierten Auskunft würde ich eine Entscheidung treffen. Eine Kompromisslösung würde ich persönlich wahrscheinlich anstreben... Das erwachsene Kind nicht "aushalten", aber dennoch keine "von 100 auf 0"-Aktion...


    Alles Liebe!

  • Vielen Dank für eure Antworten


    Gilfy: Ich habe jetzt genauso die Notbremse gezogen und ihr gesagt, dass ich die Miete und Ihr Unterhalt -wie bisher- bis Ende-Mail zahle, und bis dahin soll sie sich eine Arbeit suchen, wenn sie in der Stadt wohnen will.
    Wenn Sie bis dahin einen Ausbildungsplatz hat, werde ich sie bei der Wohnungssuche helfen.


    Das Problem, das ich nicht hier angesprochen habe, ist, dass sie nicht mit dem Geld umgehen kann. ?(?( Sie hat in der Zeit -Lt. Steuererklärungen, die ich für sie gemacht habe- über 10.000 € verdient, :huh::huh: und in dieser Zeit hat sie auch meine Unterstützung weiterhin bekommen (Miete und Unterhalt). Hat aber jetzt nichts auf dem Konto.


    Dani: rechtlich gesehen, bin ich verpflichtet, ihr eine Ausbildung zu finanzieren, wenn sie ernsthaft das macht. Aber ich kann auch emotional sie nicht in dieser Lage allein lassen. Meine Vernunft sagt mir aber, dass ich ihr nicht gute tue, wenn ich weiterhin die Augen zumache und sie in dieser Verwahrlosigkeit lasse.



    Andere Freunde, mit denen ich mich unterhalten habe, meinen, dass sie vielleicht ein paar Mal auf die Schnauze fallen muss, damit sie aufwacht. Bis jetzt denkt sie, der Papa ist da und unterstützt mich .



    Danke für eure Meinungen, das stärkt mich dann, meine Entscheidung durchzuziehen, auch wenn es für mich unangenehm ist.

  • Das Ultimatum, das du ihr gestellt hast, ist so schlecht nicht. Vielleicht regt es sie zum Nachdenken an... Meine Erfahrung: Wenn es denn plötzlich gehen muss, - Überraschung - dann geht es auch. Vielleicht braucht es seine Zeit, aber langfristig ist meist schon eine positive Tendenz zu sehen...


    Hmmm, der Umgang mit Geld mag gelernt sein. Und das von Kindesbeinen an. Hier bei uns in Wien gibt es eine Schuldnerberatung. Die kann man durchführen, auch wenn man (noch) keine Schulden hat, weil es eben eine Präventivmaßnahme ist. Auf diese Weise gewinnt man mal ganz gut einen ersten Überblick über Einnahmen-Ausgaben.


    Was ich ihr vermitteln würde: Fixkosten, die die Wohnung betreffen, kommen immer zuerst... Ob man die Hälfte des Monats Nudeln mit Ketchup isst oder im Zweifelsfall langfristig ohne Strom, Warmwasser, Heizung oder gar Wohnung dasteht, macht einen Unterschied. Wenn man relevante Dinge nicht zahlen kann, unbedingt Kontakt suchen, Zahlungswillen deutlich machen und Lösungen anbieten. Klingt zwar recht "logisch", aber vielen jungen Leuten muss das wirklich vermittelt werden.


    Alles Liebe!

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