Beiträge von Bettinka

    Diese Idee gefällt mir! Wie ich mich kenne, würde ich die Stelle im Garten aber vermutlich erst mit Eintritt ins Rentenalter wieder finden! :) Wenn ich mal endlich den Garten ordentlich umgrabe....


    Ich mach an Silvester etwas ähnliches - mit größeren Chancen, das Geschriebene wieder zu finden und etwas, das nur mir gehört.


    Ich schreibe mir - wenn die blaue Stunde anbricht, am letzten Tag des Jahres - einen ausführlichen Brief. dazu gibt es ein ausgeschaltes Telefon und die jeweilige Jahreskerze, die immer an bedeutenden Momenten gebrannt hat.

    Ich schreibe alles auf, was mir einfällt und für was ich dankbar bin, was mich gerade bewegt und was mir Sorgen bereitet. Worauf ich hinarbeite und wohin ich meine Kraft und Konzentration lenken will.

    Ich schreibe ein Motto für das kommende Jahr hinein, dass ich immer wieder mal in stillen Momenten bedenke.


    Und dann, wenn ich fertig bin schenke ich mir noch ein Glas Wein, esse etwas Schönes und dann lese ich mir meinen Brief vom letzten Jahr durch. Ich lese von Glücksmomenten und Dinge die mir wichtig waren, von Menschen die mein Leben in diesem Jahr begleitet haben, fröhliches und trauriges und Dinge die mir Sorgen gemacht haben - und in jedem Jahr stelle ich erleichtert fest, dass alles nicht so wichtig war. Nur Dankbarkeit und die guten Dinge, die bleiben dann noch übrig.

    Alles andere vergeht mit der Zeit - ein kleines bisschen was im großen Ganzen.

    Ich lese das alles seinen Platz gefunden hat und Dinge, die ich für schwierig hielt, mit der Zeit von allein ihre Lösung gefunden haben. Für manches habe ich aber auch richtig gekämpft und bin zufrieden und stolz. Oder ich musste Niederlagen einstecken.

    Es ist schön auf ein Jahr zurückzublicken und sich zu besinnen wohin man gehen möchte im Neuen Jahr.

    Den Brief tue ich in eine große Schachtel, in der auch die anderen Brief schon liegen und dann kommt sie in mein Bücherregal und wird erst ein Jahr später geöffnet.

    Hy Luzi!

    In unserem Landkreis gibt es einen Sprachheilbeauftragten, dessen Telefonnnummer man über das Gesundheitsamt erfragen kann. Vielleicht findset Du solche Möglichkeiten bei Euch auch?


    Da ich in einem Kindergarten arbeite kann ich aus Überzeugung sagen, dass Kinder viel von Kindern lernen und die anrgende Umgebung vielleicht ihren Teil dazu bei trägt, das Dein Kind Lust aufs Sprechen bekommt.


    Es wird nicht leicht sein, gleich zwei Sprachen zu erleben, wenn man keine von beiden sprechen kann.

    Aber eigentlich kommen Kinder nach einer gewissen Anlaufzeit gut mit zwei oder noch mehr Sprachen zurecht. Wir sagen unseren Eltern aber immer, dass es sinnig ist, dass Zuhause die Sprache der Eltern gesprochen wird.

    Dies trifft aber auf Kinder zu, die bereits sprechen, wenn auch wenig.


    Ich würde dies mit dem Sprachheilbeauftragten besprechen, ob man ihm da einen Gefallen tut oder eher nicht, wenn man ihn in einen guten Kiga schickt.


    Ich habe selbst auch schon mit bildgestützter Komunikation gearbeitet. Die Kinder lernen jede Woche mehrere Begriffe über ausgehängte Bilder: Gesten für essen, trinken, hören, laufen, schlafen, lieb haben, ärgerlich sein.... Vielleicht hilft das weiter!?


    Liebe Grüße aus der Ferne! :)

    Bettinka

    Ich habe jetzt nochmals genauer Danis Beitrag gelesen und ich finde, er bringts echt auf den Punkt. Supervision ist ein gutes Mittel, einen Umgang mit schwierigen Dingen zu entwickeln. Vielleicht findet Ihr alle zusammen etwas, was wir aus der Ferne nicht so gut erkennen und benennen können!?

    Auf dem Weg zur Arbeit habe ich noch lange über das geschilderte Problem nachgedacht. Und ich würde auch gerne wissen, mit was die Kids sich während der Pausen beschäftigen?

    Welche Möglichkeiten bietet das Außengelände?

    Habt Ihr gutes Spielzeug? Fahrzeuge? Dinge die zur Teamarbeit einladen? Gute Bälle? Tore? Kletterbäume oder ähnliches?

    Gibt es Sozialarbeiter an Eurer Schule?

    Bis bald mal wieder!
    Bettinka

    Hy Dan! Ich glaub auch nicht, dass man da mit Reden einfach so durchkommt. Es müsste aber andere Schulen in sozialen Brennpunkten geben, mit denen ihr euch vernetzen könntet. Gemeinsame Fortbildungen, gemeinsame Fachleute die ihr heran ziehen könnt. Von den Erfahrungen anderer profitieren,


    Aufklärung der Eltern ist bestimmt schwierig, stelle ich mir vor, den oft sind sie noch nicht richtig angekommen, fühlen sich als Außenseiter und benehmen sich auch so.


    Was ist mit gut sozialisierten Migranten? Habt Ihr Kontakt zu solchen Personen? Ist Euch irgendwer aus der Öffentlichkeit bekannt? Ich denke, dass solche Menschen gute Vermittler sein können und ihr solltet eine Zusammenarbeiten mit Ausländerbeauftragten anleiern. Vielleicht könt Ihr dort Rat bekommen.


    Was ist mit Flüchtlingskindern? Habt Ihr traumatisierte Kinder von denen ihr wißt, dass sie auf der Flucht waren?

    Der Umgang mit ihnen erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Fachkenntniss. Traumatisierte Kinder reagieren auf Trigger und dann knallts oft. Es ist keine Lösung einfach nur dazwischen zu gehen.


    Ich denke, da ist ein hohes Maß an Integrationsarbeit erforderlich. Fast noch wichtiger ales Rechnen und Lesen .

    Gibt es bei Euch gut geleitete Jugendtreffs, mit besonderen Zeiten für Grundschulkids?

    Dort sollten Leute arbeiten die aus der streetworker Szene kommen und "voll cool" sind


    Wenn Ihr gute, leidenschaftliche Lehrer seit, ist das eine großartige Aufgabe.

    Was ist mit Straßenfesten? Eltern die miteinbezogen sind und Essen herstellen? Ihr müsst in Beziehung gehen, wenn ihr was erreichen wollt. Da ist Phantasie und viel Menschenliebe gefragt...

    Bitte schreib weiter, wie es Euch ergeht!
    Liebe Grüße!
    Bettinka

    Ich bin echt erschüttert, zu lesen, dass sich da an einer Grundschule ein Mob bildet, der sich sogar gegen die Lehrer wendet und verhindert, dass Prügeleien aufgelöst und vernünftig geklärt werden können, dass Türen zugehalten werden, dass Lehrer Kinder weg schieben müssen um an den "Herd" der Auseinandersetzungen zu kommen.

    Habt Ihr dort einen sozialen Brennpunkt, der besondere Maßnahmen in präventiever Hinsicht notwendig werden lässt. Was besagt das Schutzkonzept Eurer Schule?
    Wie ist die Haltung der Lehrerschaft?

    Ich bin kein Freund von Strafen und meine dass hier ein Projekt soziales Trainig stattfinden muss. Eine Projektwoche vielleicht, wo auf verschiedenen Ebenen das Thema Gewalt augearbeitet wird. Wo workshops stattfinden etc. Wo die Schüler dann hinterher mit an die Öffentlichkeit und ihre Arbeiten präsentieren...


    Es gibt auch ein Projekt "Faustlos" das in Kindergärten beginnt und dann fortgesetzt wird in Grundschhulen. Kennt Ihr das?


    Wie arbeitet Ihr mit Kindergärten zusammen, wie seit Ihr vernetzt um solchem Verhalten effektiv jeden Boden zu entziehen?


    Du fragst nach Strafen? Bestraft Ihr Schüler??? Wie denn?

    Liebe Grüße!

    Bettinka

    Hy Du! Glückwunsch! Du hast ein tolles Kind finde ich. Muss schön sein, so ein hellwaches, kleines Gegenüber zu haben! :)

    ich würd ihn weiter gut beobachten und intervenieren, wenn Du selber auch bemerkst, dass es störend wird und er zu dominant oder laut ist. Vielleicht kannst du ihn zur Seite nehmen und ihm ganz ruhig sagen, dass Du das gerade nicht gut findest. Ich würde das nicht laut tun, vor anderen weil ihm das sicher peinlich ist. Du schreibst ja auch dass er eher sensibel ist...

    Aber generell würde ich sagen, dass solches Verhalten einfach dazugehört ausprobiert zu werden in diesem Alter. Manchmal darf man sie dann aber auch ruhig einwenig "zügeln". Dann wird das schon.

    Langweile? Würde ich jetzt so aus deiner Beschreibung eher nicht rauslesen.

    Viel Spaß noch miteinander!

    Grüßle!
    Bettinka

    Hy Papa! Also gut ich rede in Zukunft nicht mehr von k. K. ! :) Ich habs nicht negativ gemeint.


    Vielen Dank für Deine ausführlichen Berichte. Jetzt kann ich mir gut oder zumindest BESSER vorstellen, wie es bei Euch so ist. Und ich freue mich für Euch, das Euer gewohnter Alltag wieder mehr Ruhe reingebracht hat ins Familienleben.


    Eine Frage habe ich aber doch: Weißt Du noch ein paar Dinge, die Du gerne gemacht hast als Kind?

    Vater sein gibt Dir eine wundervolle Gelegenheit all das nochmal wieder zu machen. Pfützen platschen, bis die Stiefel von innen nass sind. Böötchen falten und schwimmen lassen. Einen Drachen steigen lassen und geheime Schriften verfassen (mit Zitonensaft was malen und dann drüber bügeln).

    Jemanden mit was überraschen. Reiten. Im Wasser rum toben. Eine riesen Sandburg auf dem Spielplatz bauen und oben Wunderkerzen reinstecken - schon habt ihr einen Vulkan.


    Alles was so richtig Spaß macht, macht Eure Beziehung reicher und lebendiger und belastbarer für schwierigere Zeiten.


    Im Kindergarten habe ich anfangs von Coronazeiten Eltern erlebt, die panische Gefühle entwickelten, wenn sie daran dachten wochenlang allein mit ihren Kindern sein zu müssen und niemanden zu haben, der ihnen das alles was damit zusammenhängt abnimmt. Das ist auch verständlich, denn wenn die Eltern Vollzeit arbeiten, bleibt vom Familienleben nur wenig. Sowas muss wachsen und man braucht Rituale und verlässliche Tagesabläufe, damit Kinder ruhiger werden - weil sie weniger gestresst sind und sich in ihrem Tag von allein zurecht finden.


    In deinem Bericht ist mir aufgefallen, dass ihr wirklich viele Termine in eure noch verbleibende freie Zeit steckt.

    Wann kommt Dein Sohn zur Ruhe?

    Ich verstehe Dein Ansinnen ihn zu fordern, bis er ausgepowert ist. Aber es ist wichtig, dass Kinder lernen, dass auch ruhige Zeiten schön und gut sind.

    Ich sehe immer zu, dass ich Kindern ins Spiel bringe und mich dann leise zurück ziehe. Oder dass ich intensiv etwas mit ihnen mache und dann machen sie was allein. So ähnlich wie Ebbe und Flut. Langsam steigern sich dann damit die Zeiten wo sie sich allein beschäftigen wollen und können.

    Etwas mit einem Kind bauen muss nicht zu einer Doktorarbeit werden. Einen Turm aus Holzbausteinen bauen - so hoch wie das Kind. Das ist simpel und wenn das Ding umfällt und laut kracht, ist für Fünfjährige ein Riesenspaß. (Jedenfalls bei den 5 Jährigen die ich kenne!)

    Eine ruhige Zeit am Mittag muss nicht heißen, dass sie langweilig ist. Ihr könntet auch zusammen kuscheln

    und dabei vorlesen oder ein Bilderbuch zusammen betrachten.

    Mit Bilderbuch meine ich nicht tiptoy Bücher. Die sind nicht generell schlecht.

    Aber sie machen es so leicht, dass die Kinder mit diesem elektronischen Zeug sich allein beschäftigen sollen. Wenn man aber davon ausgeht, dass Beziehung immer in gemeinsamen Tun und Interaktion, in echtem zuhören und genauem Hinschauen entsteht, dann würde ich echte Geschichtenbücher vorziehen. Z. B. Petterson und Findus. Mama Muh. Carlson vom Dach oder Jim Knopf.


    Du schreibt, dass Du viel draußen mit Deinem Kind machst und es sich mindestens jeden 2. Tag so richtig auspowern sollte. Ich finde es toll, dass Du darauf achtest viel mit ihm draußen zu machen. Aber noch besser wäre er JEDEN Tag noch ein Weilchen mit Dir draußen. Kinder powern sich nicht nur aus, wenn sie ne Fahrradtour oder eine große Aktion machen, sondern allein Wind und Sonne, Regen, frische Luft hilft ALLEN Kindern in sich zur Ruhe zu kommen. Dabei kann es auch mal ruhig zugehen. Trotzdem wirkt das Draußensein ausgleichend. Schaukeln, Tunnel im Sandbauen - das entspannt das Gehirn und macht heimlich still und leise zufriedene Kinder.


    In der Vorschule geht es außerdem NICHT darum dass KInder ENGLISCH LERNEN. Sie sollen auch dabei an aller erster Stelle Kinder sein dürfen. Wenn da ein nativpeaker ist, dann hören die Kinder und entwickeln Freude an der Sprache im Umgang mit der Sprache und in Verbindung mit alltäglichen Dingen. Die FREUDE daran und das geweckte Interesse, das AHA - Erlebnis, das kenn ich schon - das ist ein Türöffner für frühkindliches Lernen und hat nichts mit Englisch lernen zu tun. Es geht um die Freude, das Spielerische. Und an diese freudigen AHA Erlebnisse knüpft sich zu einem späteren Zeitpunkt die Lust am tatsächlichen Lernen.

    Er braucht auch keine Vorsprünge in irgendwas, sondern LUST AM LEBEN denn alles Lernen geschieht zu seiner Zeit und am Besten durch FREUDE und INTERESSE an einer Sache! Wenn es dran ist und sich das geistige Fenster dafür aufgrund von Entwicklung geöffnet hat, lernt er die Dinge quasi von allein.

    Wenn Du in drängelst rechnen zu lernen und er dabei aufgrund seine derzeitigen Entwicklungsstandes noch keine Erfolgserlebnisse haben kann, ist die Wahrscheinlichkeit da, dass Du ihn nicht erreichst und er abschaltet.


    Ich kann auch gut verstehen, dass Du zusammenzuckst, wenn Du daran denkst ihm Deine Werkzeuge zu geben, weil die ja in der Tat gefährlich sein können.

    Aber vielleicht baut ihr ja mal was ZUSAMMEN. Eine Leiter oder ein Häusschen für den Garten. Du wirst Dich wundern wie achtsam Kinder mit echtem Werkzeug umgehen und Du lässt ihn damit ja nicht allein.

    Ich würd ihm nicht grad die Kreissäge geben. :)

    Aber einen Akkuschrauber ist das Größte für Jungs in diesem Alter.

    Oder einen Hammer und viele lange Nägel. Anfangs gebe ich den Kids immer eine Zange mit denen sie die Nägel festhalten können wenn sie drauf schlagen. Aber schon bald legen sie die weg und dann machen sie es wie die Großen. Ich gebe Kindern auch immer gleich ein richtiges Messer, wenn sie mir in der Küche helfen. Ich sag ihnen, dass das doll scharf ist und dass sie es auf eine bestimmte Art halten müsssen, aber dann machen sie es ganz gut. Und ich behalt sie dabei im Auge. Zur Not gibts Pflaster und einen kleinen Trost. Aber das klappt eigentlich immer gut.


    Zum Thema Urlaub könnte ich mir vorstellen dass Dien Sohn Ferien auf einem Bauernhof klasse finden könnte. Mit dem Bauern auf dem Trecker fahren. Tiere kennen lernen und versorgen. Ganze Tage an der frischen Luft. Das fänd er vielleicht toll und ihr dann auch, wenn ihr merkt, dass ihr euch entspannen könnt.


    Abschließend noch die Sache mit dem Essen am Tisch: wenn Dein Sohn bisher nicht dazu konsequent angehalten wurde am Tisch sitzen zu bleiben, wird es nicht so einfach sein, das nun einzuführen. Wenn ich das mit Kindern übe, sage ich den Kindern zuvor immer klar und deutlich, dass es ab sofort eine neue Regel gibt, nämlich...

    UNd wenn sie sich daran nicht halten, hole ich sie konsequent zurück und setze sie wieder an ihren Platz bis sie was gegessen haben.

    Ich gebe ihnen zu verstehen, dass das Essen erst dann beendet sind, wenn sie aufstehen durften. Und ich freue mich immer sichtlich und sage es ihnen auch , wenn sie es geschafft haben. Dann dürfen sie ihren Platz abräumen und gehen Hände waschen.

    Aber andfangs braucht man mal ein paar Tage gute Nerven und muss das durchhalten. Dann gehts es aber sehr gut.


    Ich wünsch Euch weiterhin vor allem viel Freude aneinander! Und gute Erfolge.

    Ich weiß, wie schrecklich Krankheiten einem zusetzen können. Hoffentlich hast Du alle Unterstützung die Du benötigst um wenigstens einigermaßen klar zu kommen. Ich wünsche Dir jedenfalls gute Besserung und guten Mut, dass die Dinge auch wieder besser werden. Das eine ist im Leben ganz sicher: NICHTS bleibt wie es ist. (Im HInblick auf Krankheiten finde ich das aus meiner Sicht jedenfalls hoffnunfsvoll...)

    Nase hoch. Eimer fürs K... parat halten....

    :)

    Liebe Grüße!

    Bettinka

    HY! ;) Danke für die nette Begrüßung!

    Ich freu mich auch auf den Austausch mit Euch und gute Kontakte!

    Find ich toll, wie Euer Forum aufgebaut ist und - Ihr habt spannende Themen hier! Bin gespannt so das eine oder andere im Laufe der Zeit zu lesen.

    Bettinka

    Ohje! Tut einem ja auch unbekannter Weise leid so ein hin und her - zerrt bestimmt an den Nerven!

    Alles Gute Dir!

    Bettinka

    Ich heiße Bettinka, habe vor kurzem Euer Forum gefunden und bin ganz angetan!

    Beruflich bin ich einerseits als Schäferin und andererseits als Erzieherin mit heilpädagogischer Zusatzqualifikation unterwegs.

    Bis Mittags arbeite ich im Kindergarten, leite dort eine Gruppe mit 25 Kindern und des Nachmittags arbeite ich als Schäferin, bin viel im Wald mit den Tieren und wundere mich manchmal das beide Berufe doch einiges an Ähnlichkeit haben. ;)

    Mein Schwerpunkt im Kindergarten besteht darin, ein positives Gruppengefüge entstehen zu lassen, in das auch sehr gerne die Eltern, wo es geht, mit einbezogen sind und IMMER bei den Stärken der Kinder mit meiner pädagogischen Arbeit anzuknüpfen. Zeit zu haben, da sein - zuhören, die Neugier der Kinder auf die Welt zu nähren und zu pflegen, Kinder zu befähigen Konflikte möglichst eigenständig zu lösen. Dazu gibt es natürlich immer wenn es notwenig ist, Hifestellungen und Streitschlichtergespräche.

    Nachmittags arbeite ich wie gesagt bei den Schafen oder wenn diese zufrieden und versorgt sind mit der Wolle der Schafe. Ich stelle hochwertige Bettdecken her, verspinne, färbe und verstricke die Wolle aber auch.

    Bei diesen ruhigen Arbeiten bleibt viel Raum, alles was am Vormittag im Kindergarten passiert ist, sacken zu lassen und darüber nachzudenken.

    In diesem Rahmen bin ich ein sehr zufriedener und ausgeglichener Mensch und freue mich nun, hier gelandet zu sein.

    Liebe Grüße!
    Bettinka

    Hallo Papa!

    Vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht über Dein Kind.

    Was mir einwenig fehlt, ist eine ebenso ausführliche Erklärung die STÄRKEN UND INTERESSEN DEINES SOHNES und über eure Familie. Was macht ihr so? Was ist euch wichtig? Wie gestaltet euch das Leben mit Euren Kindern im Alltag? Habt ihr beruflich viel um die Ohren?

    Welchen Stellenwert nimmt das Thema SPIELEN bei euch ein? Handwerkst Du gerne? Bist du eher ein "Kopfmensch" der in seinen Uni - Studien versinkt oder eine ellenlange to do Liste hat, was die eigene Arbeit angeht?


    Ich freue mich zu lesen, das euer Sohn im Kindergarten wenig negativ auffällt. Das Nachmittags seine Energien erschöpft sind und er dann auch dort über die Grenzen geht finde ich verständlich und nicht so schlimm.


    Ich würde daher auch an erster Stelle nicht den Rat vom SPZ einholen. Mir kräuseln sich stets die Nackenhaare, wenn ich sofort ADHS höre, denn leider weiß ich aus beruflicher Erfahrung, dass die Problem oft in der Struktur des Elternhauses - oft eines SEHR wohlmeinenden Elternhauses - liegen.


    Das Dein Kind allergisch auf auf deine sanften, leicht hilflos wirkenden Ansprachen reagiert kann ich total nachvollziehen.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, das Kinder authentische Erwachsene wollen, die mit ihnen in Beziehung gehen wollen. Die klip und klar und eindeutig sagen was jetzt zu geschehen hat.

    Ehrlich gesagt würde ich auch gerne jemanden zum ausflippen bringen wollen, der wenn er über mich nachdenkt über STRAFEN diskutieren will und der mit sanfter Stimme sagt: Papa hätte gerne...;

    Mir würde gefallen, wenn...!


    Wann hast Du zuletzt im Kinderzimmer auf dem Teppich gelegen und Lego mit Deinem Sohn gebaut?

    Wann habt ihr zuletzt ein Lagerfeuer gemacht?

    Wann habt ihr was zusammengeschraubt für sein Zimmer? Oder ein tolles Poster aufgehängt?

    Wann hast Du mit ihm zusammen sein Fahrrädchen geputzt und eine neue Lampe montiert? Oder ne coole Klingel?


    Man kann Kinder nur erziehen, wenn man in steter Beziehung mit ihnen ist. Wenn man sie ernst nimmt in ihren Bedürfnissen und nicht einfach verlangt, dass sie sich dem Familientrott anpassen. Ich meine jetzt nicht, dass Du den lieben langen Tag Lego spielen sollst. Aber Du solltst gute ZEit mit deinem Sohn haben. Danach kannst Du iohm dann auch sagen, dass Du jetzt was arbeiten musst.


    Ich bekomm ne mitteleichte Krise, wenn Du von SCREEN TIME redest. Redest Du auch so mit deinem Sohn?

    Autsch!


    Hast Du schon mal daran gedacht mit ihm darüber zu sprechen, dass Du in Kürze sein Zimmer komplett lehrräumen wirst, sollte er es noch ein einziges Mal absichtlich in Frustration verwüsten?

    Dann darf er noch 4 Sachen behalten die ihm besonders wichtig sind und der Rest kommt in Säcke auf den Dachboden.


    SCREENTIME ist total out ( Räum den Mist weg. An einen Ort, wo er nicht dran kommt!) nur am Wochenende eine halbe Stunde - und stattdessen boxt Du mit ihm auf einer dicken Matte nach zuvor abgesprochenen Regeln?


    In der Mittagszeit ist Pausenzeit für alle! Er darf ein Hörspiel hören oder leise was spielen, denn: wenn ein Tag gut gelaufen ist, darf er sich was vom Dachboden von seinen Spielsachen holen. Ein oder zwei Teile.

    Sollte er wieder damit beginnen, alles zu verwüsten, kommt der ganze Kram bis auf vier Teile wieder weg und das Ganze geht von vorne los.


    Bevor er vom Tisch während des Essens aufsteht, hat er zu fragen, ober er jetzt aufstehen DARF.

    Wenn er aufsteht, ist das Essen für ihn beendet, es ein denn, er möchte ein Tuch holen oder was zu trinken.

    Wenn das Essen beendet ist, kommt der Teller weg. Du musst es ihm vorher deutlich erklären und einkalkulieren, dass nicht alles sofort gut läuft. Dann ist Konsequenz - nicht bestrafen - angesagt. Durchhalten, Papa!


    Süßigkeiten die oft großen Teil daran haben, das Kinder herum flippen und nicht mehr zur Ruhe kommen sind - bis auf ein Teil nach dem Mittagessen - out. Keine Softdrinks, weil da massenhaft Zucker drin ist.

    Stattdessen gibt es zu jeder Zeit Obst und Gemüsesticks vorbereitet und zur freien Verfügung am Tisch!


    Das allerwichtigste für mich ist immer, genau zu beobachten was ein Kind toll findet und dann daran ansetzen. Jetzt ist Herbstzeit. Habt ihr einen kindgerechten Drachen und könnt ihn mal steigen lassen?


    Das der Kleine eifersüchtig ist auf die Schwester, kann daran liegen, dass man sich als Eltern natürlich mehr um kleinere Kinder kümmern MUSS. Aber es muss genaus so intensive Zeiten geben, für den kleinen Knaller!


    Und dann kommst Du langsam dahin, dass Du ihm auch mal sagen kannst - so, Bürschchen SCHLUSS JETZT! Dann ist ihm das nicht egal!


    Kinder in diesem Alter sind oft sehr humorvoll. Du kannst ihm Rätselfragen stellen oder ein Kinderwitzebuch kaufen und das auf dem Sofa kuschelnd mit ihm lesen,

    Mach schöne Dinge mit deinem Sohn, die du auch toll findest und schaff damit eine Verbindung zu ihm. DANN ist es ihm sicher NICHT EGAL, was Du sagst und wenn Du auch mal ärgerlich wirst.

    STRAFEN sind out. Sie erübrigen sich, wenn man den anderen Weg geht - nämlich über eine fröhliche, positive, freundliche, verlässliche Beziehung.

    Das man da auch mal auf die Pauke haut und sagt: Mir reichts jetzt mit dem Theater - das gehört ganz natürlich dazu. Du zeigst damit Deinem Kind das Du auch ein Mensch bist und Grenzen hast.


    Solltest Du merken, dass Du mit diesem Weg überfordert bist, würde ich mir an Deiner Stelle Hilfe bei einer Beratungsstelle holen. Aber ich würde es unbedingt so versuchen. Du wirst dann schon nach kurzer Zeit sehen, dass euer Familienleben entspannter wird.


    Ich drück euch die Daumen. Aber ganz besonders dem KLEINEN KNALLER!

    Bettinka, die, die mit Kindern und Schafen tanzt :)