Hallo zusammen,
ich habe mich heute hier angemeldet, weil ich gerne einige Meinungen und Blickwinkel - und im besten Falle weiterführenden Rat - erhalten möchte.
Meine Tochter ist 16 - und verhält sich mir gegenüber ähnlich respektlos, wie ihr Vater dies seinerzeit getan hat. Wir Eltern sind seit 5 Jahren getrennt, also seitdem unsere Tochter, nennen wir sie Amy*, 11 war. Die Beziehung war leider sehr destruktiv; ich habe lange, viel zu lange gehofft und geglaubt, dass wir das schon noch in den Griff bekommen und eine "normale" Familie werden, mit Zusammenhalt und Loyalität und Respekt. Leider traf dies nicht ein, im Gegenteil, sogar nach der Trennung begegnet mir der Kindvater mit Feindseligkeit, eigentlich Hass; ich werde immer noch als "nerviges A*loch" etc. bezeichnet. Inzwischen, seit gut zwei Jahren, habe ich ihm den direkten Kontakt zu mir untersagt; da ich dieses Trauerspiel weder mir noch dem Kind zumuten wollte. Amy* hat mit ihrem Vater auch nicht mehr viel zu tun, eigentlich gar nicht mehr, da er auch sie sehr enttäuscht hat (Vertrauensbruch, hat ihm anvertrautes weitergegeben etc.) Ich lege ihr aber keinerlei Steine in den Weg: wenn sie ihren Papa sehen will, so kann sie dies gerne tun! Sie will aber nicht zum Vater. Elterlicher Austausch findet noch schriftlich statt.
Seit ca. zwei Jahren verhält sie sich nun mir gegenüber respektlos; sie motzt, mault ("geh mir nicht auf den Sack") benützt auch (nur gemurmelt, aber teilweise verständlich) Schimpfworte (heute meine ich "blöde F*tze" verstanden zu haben , hat sie aber abgestritten) Ihre Aufgaben zuhause erledigt sie eigentlich nie, und wenn, dann nur mit enormem Kraftaufwand meinerseits (mehrmaliges Drängen) ; auch hier sind enorme Parallelen zu ihrem Vater zu sehen, der ähnlich vorging. Dies erschwert die ganze Situation für mich zusätzlich: weil durch meine Tochter (leider!) immer wieder die alten Wunden im Zusammenhang mit dem Ex aufgerissen werden. Und, natürlich bemühe ich mich, das ganz sauber zu trennen - aber es gelingt mir oft nicht, da so naheliegend, leider!
In den letzten Tagen habe ich ihr mehrmals gesagt, dass 2017 für mich so nicht mehr weitergehen kann, da ich das kräftemäßig nicht mehr packe. (ich weiß: ein Armutszeugnis, ICH sollte die starke sein, aber es ist so, wie es eben ist) Ihre Reaktion: dann hätte ich eben keine Kinder bekommen dürfen. Sie wollte sowieso nicht auf diesen Planeten.
Heute Mittag war es soweit, dass sie mir, am Mittagstisch sitzend, entgegnete (sinngemäß), sie könne mein Gesicht nicht mehr sehen/ertragen.
Ich bin daraufhin ziemlich ausgerastet und erstmal gegangen. Dann habe ich ihr gesagt, ich möchte sie nicht mehr am Tisch sehen, daraufhin ging sie in ihr Zimmer. Nachdem ich durchgeatmet habe, war mir klar, dass ich handeln muss. Ich habe überlegt, sie für eine Zeit zu den Großeltern zu schicken. Sie möchte aber nicht gehen. Sind diese "Ausraster" vorbei, geht es wieder "relativ normal" weiter.
Ich bin mir bewusst, dass unsere Tochter einiges mitmachen musste, in unserer destruktiven Beziehung. Unser Mama-Tochter-Verhältnis war allerdings eigentlich immer gut und ich stand an ihrer Seite. Das tue ich auch immer noch. Manchmal, glaube ich, habe ich ihr auch zuviel abgenommen.
Ihr selber geht es übrigens auch nicht gut. Sie hat massive Selbstwertprobleme, viele Ängste, fühlt sich langweilig - aber zuhause "dreht" sie auf.
Mir ist sehr daran gelegen, das Klima zuhause erträglicher hinzubekommen; im Moment ist es wirklich oft unerträglich.
Puh, das einfach mal als erste Informationen; ich hoffe sehr auf guten Austausch hier!
Danke fürs lesen!
Malediva
P.S.: Wir haben übrigens auch schon einiges an Hilfe im Aussen bemüht, von Familientherapeutin etc. pp. ... leider fruchtet wenig/nichts....