Immer wieder Krach im Kindergarten

  • Hallo ihr lieben.
    Als mein Sohn 3 wurde fing alles an
    Er ging in die Kita und die umgewöhnung in den Kiga begann.
    Am Anfang war alles toll und super .Dann nach kurzem fingen sie an er motzt immer lässt sich nicht die Nase säubern wollte die Windel nicht von jedem gewechselt bekommen . Wir sollten konsequenter mit ihm sein. Ok .
    Kurz vor seinem 4 Geburtstag haben die dann mal so kurzfristig entschieden ihm einfach so die pampers auszuziehen . Und von da an wars ganz rum . Er schrie weinte haute boxte war einfach nicht mehr mein Junge. Der Kinderarzt meinte der Schritt war zu radikal und ich solle ihm die Pampers wieder anziehen sehen was passiert. Und siehe da er war wieder der alte in den Sommerferien wurde er dann von heute auf morgen trocken von sich aus mit guter zurederei.
    Deshalb sollte er auch im kiga noch bei den 2-3 jährigen bleiben da er nicht trocken war. Danach wurde dann auch ganz spontan die Gruppe gewechselt .
    Die tage fing es dann wieder an .
    Ich ging ihn um 1 abholen da stand er vor der Tür....Die Erzieherin hat mich rausgestellt. Ich wollte nix essen und hab mich vor ihr versteckt und dann hat sie mich vor die Tür gezogen war seine Antwort auf die Frage wieso .
    Dann kam die Erzieherin zu mir Sie wolle mit mir reden . ok sagte ich .
    Da meinte sie zu mir das mein kleiner unausstehlich wäre er würde nur noch weinen und schreien wenn es nicht nach seinem Kopf geht, sich die Nase nicht säubern lassen. Nach dem turnen wollte er nicht mit in die Gruppe zurück da er kein hunger hatte . Fing an zu weinen und wollte bei ihr auf den Arm um dann mit zu gehen in die Gruppe. Machte sie nicht. Ok . Wenn er so weiter machen würde er nicht mehr tragbar für den kiga wäre. Wir doch mal ne Erziehungsberatung aufsuchen sollten oder zum Psychologe mit ihm sollen.ich weiß einfach nicht mehr weiter.
    Die Woche haben wir ein termin beim Kinderarzt mal sehen was er dazu sagt.
    Lg

  • hallo auch vom mir, das klingt sicher nach einen kleinen Kopf, der versucht, seine Grenzen auszuwerten. Die musst du ihm auch setzen und selbst standhaft bleiben. Es klingt aber noch viel mehr nach völlig inkompetent Pädagogik der Kita, da würde ich schon längst bei der Leitung auf der Mitte stehen. Sorry, bin gespannt, was die Fachfrau @Klara sagt....

  • Hallo Rino´s Mama,


    herzlich willkommen hier im Forum.


    Vielen Dank für Ihre ausführliche Schilderung und Ihre Offenheit. Sie erleben da wahrlich eine sehr intensive Zeit, vor allem, was die psychische/ nervliche Belastung betrifft.
    Wir wünschen uns alle am liebsten, dass immer alles reibungslos und "wie geschmiert" abläuft und wenn dann "Störungen" auftauchen und uns einen Strich durch unsere Erwartungen machen, wird es anstrengend, aber eigentlich auch richtig spannend.
    Ich sehe das Stören Ihres Sohnes als Symptom, nicht als Ursache und genau darum sollte es auch im Kiga gehen: Warum weint und schreit dieser Junge so oft? Woher kommt das, was ist die Ursache?


    Sie beschreiben die Situation des Naseputzens. Hier beginnt er zu schreien und wehrt sich. Und ich vermute, dass es an der Art und Weise liegt, wie man Ihrem Sohn die Nase putzen will.
    Sehr spannend ist hier der Ansatz von E. Pikler. Diese Art von Pädagogik ist auch auf der Homepage hier beschrieben. Wenn ich ein Kind ohne klare Ankündigung mit Gewalt die Nase putzen will und ihm einfach das Taschentuch ins Gesicht drücke, bekommt es Angst, weil es zudem keine Luft mehr bekommt und es wehrt sich. (Wer würde das nicht?)


    Sie beschreiben, Ihr Sohn wollte nichts essen und wurde dann vor die Tür gestellt. Auch hier vermute ich, dass man Ihren Sohn dazu zwingen wollte (und wenn es nur Worte waren, auch das kann Gewalt sein), dass er doch etwas ist. Und vielleicht hat er dann so lautstark reagiert, weil er diesen Druck nicht aushalten wollte.. konnte.


    Für mich klingt das alles so, als wäre Ihr Sohn ein recht sensibler, feinfühliger Junge, der entsprechend deutlich darauf reagiert, wenn man ihn zu etwas zwingen will, was er nicht versteht oder gerade nicht will.
    Möglicherweise spielt hier auch die so genannte "Trotzphase" mit, aber ich finde, dass diese Entwicklungsphase nicht als "Ausrede" verwendet werden darf, um unerwünschtes Verhalten eines Kindes pauschal zu erklären. Es ist wichtig, genauer hinzuschauen.


    Auch die Aussage der Erzieherin, der Junge wäre nicht mehr tragbar, wenn das so weitergeht, ist meines Erachtens nach nicht sehr professionell. Wenn es Schwierigkeiten gibt, dann sollte ein Elterngespräch in Ruhe und in einem entsprechenden Rahmen stattfinden und nicht solch eine Aussage in den Raum geworfen werden. Vielleicht können Sie um ein Elterngespräch bitten?
    Wenn Sie einen guten Kinderarzt haben, wäre es sicherlich auch noch eine Idee, sich von ihm beraten zu lassen.


    Was mich noch interessieren würde: Wie alt ist Ihr Sohn denn inzwischen?



    Herzliche Grüße
    Klara

  • Vielleicht wäre es mal gut, wenn sich jemand Außenstehendes anguckt. Im Rahmen einer Ergotherapie oder so? Oder ein anderer Therapeut. Das heißt nun nicht, dass dein Sohn sowas braucht, aber diese Menschen erkennen doch ganz andere Zusammenhänge, die Eltern und Erzieher möglicherweise nicht sehen.

  • Hallo und danke für die antworten .
    Ja er ist sehr sensibel ist fast 4 1/2 Jahre.
    Zwecks Nasen putzen is es eben so das er noch nie Tempos mag immer nur diese feuchttucher .
    Heute erzählte mir die erzieherin das es so war: seine Nase lief und sie wollte ihm n Tempo geben er direkt abgeblockt kein ja oder nein sondern son jammern und weg drehen.Sie hätte dann gefragt ob er n feuchttuch möchte darauf nickte er. Als sie dann kam mit dem feuchttuch hätte er es aber dann weggeworfen.sie wäre dann zu Nem andern Kind das gerufen hat und dann hat er sich schon beruhigt wäre zu ihr gekommen und hätte sie umarmt.


    Nach dem Elterngespräch hab ich gefragt da sagte sie mir eben sie würde damit gerne noch etwas warten denn heute wäre es ja gegangen. Ich sagte vielleicht war ihm einfach alles mal zuviel denn wenn wir erkältet oder krank sind reagieren wir ja auch mal anders auf Sachen.
    Den Kinderarzt hab ich schon angerufen und der Termin ist am Donnerstag Mittag.
    Die erzieherin meinte er hätte ein oppositives Verhalten. Es wären noch zwei Kinder in seiner Gruppe die ebenfalls so gewesen wären und sie wären beide mittlerweile in Behandlung und es hätte sich viel gebessert .

  • Hallo,


    die Geschichte mit dem Taschentuch finde ich sehr interessant. Ihr Sohn scheint da wirklich sehr auf seiner Vorliebe nach Feuchttüchtern zu bestehen. ;) ... er weiß, was er will.
    Sein Verhalten, das Feuchttuch dann doch erst einmal wegzuwerfen und dann aber zur Erzieherin zu gehen und sie zu umarmen finde ich ehrlich gesagt sogar richtig be-rührend.


    Vielleicht war es tatsächlich die Erkältung, die Ihren Sohn so dünnhäutig und gereizt hat reagieren lassen, dass er erstmal das Tuch weggeworfen hat. Ich finde es wichtig, auch nicht jede Kleinigkeit gleich als großes Problem oder etwaiges Symptom für eine Störung oder Krankheit zu werten. Wir sind, wenn wir ehrlich sind, ja auch als Erwachsene nicht jeden Tag gut gelaunt und gefasst.


    Dass er dann nach seinem impulsiven Anfall mit dem Wegwerfen zur Erzieherin ging, um sie zu umarmen, zeigt mir, dass er die Erzieherin mag und ihr vertraut. Vielleicht war es sogar eine Geste von ihm, sich zu entschuldigen.


    Wichtig finde ich, sich auch immer wieder bewusst zu machen, dass Kinder die so genannte Impulskontrolle erst lernen müssen, also Frust auszuhalten und nicht blindlings wider jeder Vernunft und Logik hoch emotional zu reagieren. Und auch wir Erwachsene tun uns ja in manchen Situationen, die uns emotional aufwühlen, schwer damit, stets gefasst und sachlich (und angepasst) zu reagieren. Zudem lernen Kinder, dass sie eigenständige Persönlichkeiten sind, die selbst einen Einfluss haben, die selbst etwas bewirken können. Sie entwickeln mit zunehmendem Alter einen eigenen Standpunkt, äußern ihre persönlichen Vorlieben, ihre Meinung (wir Erwachsenen nennen das kindliche Trotzphase) ...
    Hier dann direkt von oppositionellem Verhalten zu sprechen, finde ich bedenklich. Ist es nicht vielmehr Teil einer gesunden Entwicklung, dass Kinder widersprechen und anecken wollen, dass sie Grenzen suchen und austesten?!?!?? In der Pubertät setzen wir als Jugendliche ja dann noch eins drauf.


    Bei der Bezeichnung oppositionelles Verhalten sind wir dann ganz schnell bei Krankheitsbildern wie ADHS und ADS oder bei anderen psychischen Störungen. Wir reagieren doch alle manchmal über, wir verlieren doch alle mal die Beherrschung... warum gehen wir hier mit Kindern so streng ins Gericht?


    Gut finde ich, dass die Erzieherin mit einem Elterngespräch noch abwarten will, weil eine Entwicklung erkennbar ist. Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte weiter entwickelt und wünsche Ihnen alles Gute!


    Klara

  • Hallo,


    klar ist das ein einfacher Weg, wenn man den anderen, in dem Fall ein Kind mit einem "Stempel" versieht und dann an einen Spezialisten weiterschickt. So muss man sich selbst nicht mehr hinterfragen, ob vielleicht ja auch das eigene Verhalten etwas zur Situation beigetragen hat - oder die eigene Erwartungshaltung.


    Es ärgert mich maßlos, wenn ich den Eindruck bekomme, dass immer wieder vergessen wird, dass Kinder eben Kinder sind und sie noch das ein oder andere lernen müssen und auch dürfen. Da fällt jemand aus dem Rahmen, ist mal nicht super pflegeleicht und angepasst und schon stimmt etwas nicht, schon wittert man eine Störung oder Krankheit. :( Schade.


    Klara

  • Ja, das ist wirklich schlimm. Wir hatten auch schon mal mit einer Erzieherin zu tun, die so gar nicht herzlich war. Sie war immer eher unnahbar, also niemand, bei dem die Kinder Schutz gesucht hätten. Und dazu herrschte sie noch mit einem Kommandoton. Zum Glück wurde dagegen angegangen. Sie konnte ihr verändertes Verhalten aber nie langfristig durchhalten und hat dann irgendwann doch eingesehen, dass sie woanders besser aufgehoben ist.


    Erzieher ist schon ein harter Beruf, denke ich. Nicht zu unterschätzen. Immer unterbesetzt, viele unterschiedliche Kinder, dazu anstrengende Eltern,... Entweder man macht ihn mit Herz oder gar nicht. Da es aber so viele offene Stellen gibt und eher wenig Bewerber, werden leider auch die Idioten eingestellt, weil AG vielleicht mangels Bewerber die Messlatte runtersetzen müssen.

  • Tja, so wirds wohl sein. Ich wäre gerne mal Erzieher, stelle mir das sehr interessant vor, ich glaube eine gute Lebenseinstellung und vor allem experimentelle Beschäftigungsqualitäten zu haben. Aber ich habe es nicht gelernt, der Alltag wird mit Lärm auch nicht einfach sein und ich finde die Bezahlung Mega schlecht!

  • Hallo,


    das ist leider sogar ein richtig politisches Thema. :( Es fehlen Interessenten für die zu vergebenden Stellen und so werden dann leider auch Bewerber eingestellt, die nicht so sehr geeignet sind. Im Bereich Pflege kann man ähnliches beobachten. Der Knackpunkt sind im sozialen Bereich einfach die Rahmenbedingungen, denn der Verdienst ist vergleichsweise niedrig, die Arbeitsbelastung, v.a. psychisch aber dagegen hoch. So lange hier nichts vom Gesetzgeber verändert wird, werden sich wohl solche Fälle eher noch häufen.... schade.


    Klara

  • Das ist ja eine gruselige Vorstellung, aber wir fragen unser Kind tatsächlich immer wieder mal wer sie wo anfasst und ob sie gehauen, genießen oder irgendwie brutal angepackt wird und man erfährt es noch ganz offen, wenn Kinder oder Erzieher sie anpacken, sicher wird es mit zunehmendem Alter schwerer, aber alles was bisher erzählt wurde nahmen wir ernst und sprachen es an. Bis auf Doktorspielchen war aber nichts Dramatisches dabei-zum Glück!

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