Hey, das Eisenhower-Diagramm kenne ich auch und finde es oft sehr hilfreich. Manchmal ist es allerdings schwer zu entscheiden, was jetzt "wichtig" und/oder "dringend" ist. Zum Beispiel meinen Schreibtisch aufzuräumen könnte nach irgendwelchen objektiven Maßnahmen noch warten, mir ist es aber ein wichtiges und dringendes Anliegen, weil es mich beruhigt
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Ich würde mir gerne morgens und abends kleine Rituale schaffen.
Ich hab früher auch jeden Tag meditiert oder Frühsport gemacht und das war natürlich viel besser, als jeden Tag neu zu entscheiden, ob ich gerade Lust dazu habe.
Das Problem am Morgen:
Ich versuche deshalb jetzt immer und immer zeitiger aufzustehen, um noch Zeit für Meditation oder Frühsport zu haben, bevor unser Kind aufwacht, aber irgendwie wacht es dann auch immer noch zeitiger auf. Und noch viiiel zeitiger ins Bett gehen kann ich nicht, weil ich dann abends das Gefühl habe, direkt von der ganzen Arbeit schlafen zu gehen.
Das Problem am Abend:
Nachdem wir das Kind ins Bett gebracht haben, macht meine Freundin meistens noch Computerarbeit. Also müsste ich eigentlich was alleine für mich machen, habe aber meistens das Bedürfnis, die Zeit mit ihr zu verbringen, weil wir uns den ganzen Tag kaum gesehen haben. Also setze ich mich zu ihr ins Zimmer und lese noch mails oder irgendwas, in der ständigen Erwartung, dass sie vielleicht irgendwann fertig wird und wir Zeit füreinander haben - was aber selten passiert. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich wenig Idee hab, womit ich sie locken könnte: Die Filme, die ich mag, mag sie meistens nicht, bei Büchern genauso, zusammen spazieren gehen geht nicht, weil das Babyfon ja nicht so weit reicht, für Sport o.ä. fehlt mir abends nach einem langen Tag die Kraft und einfach auf der Terasse sitzen oder auf dem Sofa liegen ist ihr zu unproduktiv.
Wahrscheinlich müsste ich mir überlegen, worauf ich jetzt Lust habe, ihr sagen, dass ich das jetzt mache, fragen, ob sie Lust hat, mitzumachen und wenn nicht, es einfach alleine machen.
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Meine Ausgangsfrage bleibt übrigens bestehen: Wie kann ich es hinbekommen, meine innere Einstellung zur Kindbetreuung zu verändern, sodass sie mir nicht wie die anstrengendste aller Arbeiten vorkommt?
Ich habe schon versucht, es in Perspektive zu setzen, mir zu sagen, dass mein erster Job damals viel schlimmer war und ich froh sein kann, jetzt das Kind zu betreuen und nicht mehr dort arbeiten zu müssen - und dass andere Menschen viel viel viel schwierigere Lebensumstände haben - aber ich kann mich trotzdem nicht entspannen.