Beiträge von Lynn

    Übrigens habe ich nicht über irgendjemanden gelästert. Und Randfiguren sind wir hier in Westeuropa sicherlich, wenn man bedenkt, wie die Mehrheit der Menschheit lebt.


    Und für's Protokoll: Ich gehöre zu keiner Elite und führe auch nicht irgendeine hochqualifizierte Tätigkeit im Managementbereich aus.

    Wenn Luxus oder Elite dein Ziel oder dein Standart ist, @Lynn

    Wo liest Du DAS denn? Das habe ich doch gar nicht geschrieben?

    Nur weil man nicht studiert oder eine Leitungsstelle hat, heißt das noch lange nicht, dass man unzufrieden ist!
    Ich habe weder studiert noch Abitur und bin sehr zufrieden mit meiner Arbeit!

    Das ist richtig. Und auch das habe ich nicht gesagt. Ich weiß echt nicht, was Du in meinen Text hineinliest.

    Ja, es gibt Jobs die evtl. nicht jeder gerne macht und die gemacht werden müssen, deshalb muss man sie noch lange nicht schlecht machen, sondern anerkennen, dass es Menschen gibt die es tun und froh sind damit Geld verdienen zu können!

    Es gibt eine Menge Jobs, die wenige Menschen gerne machen. Ich mache diese Jobs gar nicht schlecht, und ich frage mich wieder, WO Du das liest.


    Wir leben einfach in einer privilegierten Gesellschaft hier in Westeuropa. Wir haben einen hohen Lebensstandard. Bildung, die nicht bis zum Abitur geht, ist dennoch in den meisten Fällen qualifiziert. Der Druck, schlimme Arbeitsbedingungen ertragen zu müssen, ist hier relativ gering, selbst wenn der Druck auf Menschen, die staatliche Leistungen wie ALG II beziehen oft sehr hoch ist und oft genug krank macht.
    Das hat aber damit zu tun, dass wir hier insgesamt betrachtet, also als Gesellschaft, sehr gut leben. Und das ist nur deswegen möglich, weil unter anderem woanders Leute Arbeit machen, die keinen angemessenen Ausgleich für ihre Wertschöpfung erhalten. Davon profitieren vor allem die ohnehin schon reichen Gesellschaften, wie die unsere (oder die ohnehin schon reichen Menschen in den weniger reichen Gesellschaften).
    Und auch hier gibt es eine Menge Job, die die Menschen nicht erfüllt, die sie nicht gerne machen, die aber gemacht werden müssen. Bzw. die man sich evtl. nicht auswählen kann.
    Ich denke nicht, dass es möglich ist, allen Menschen eine Arbeit zu verschaffen, die sie erfüllt, die ihnen Freude macht. Auch wenn es schön wäre. Und es Sinn macht und völlig legitim ist danach zu streben.


    Ich fühle mich davon angegriffen, dass Du mir unterstellst, Luxus oder Elite seien mein Standard oder mein Ziel. Das finde ich nicht fair und auch jenseits der Netiqette... Ich hoffe mal, dass das auf einem Missverständnis beruht.

    Da bin ich mir ziemlich sicher. Oder glaubst Du im Ernst, dass es genügend Reinigungskräfte gibt, die völlig erfüllt von ihrer Tätigkeit sind? Oder Pflegekräfte. Gerade im nicht gehobenen Dienstleistungsbereich gibt es viele Tätigkeiten, die keine Freude bereiten. Deswegen muss man es nicht gerade hassen, aber dass man sich unbedingt darauf freut...


    Ich halte es für eine idealisierte Vorstellung, dass Arbeit Spaß machen sollte. Arbeit ist oft genug anstrengend, und zwar so, dass es irgendwann keinen Spaß mehr macht, weil man über seine Grenzen gehen muss. Dass Arbeit an sich Spaß machen kann, und das vordergründig, und keine Notwendigkeit ist, die auch mal Spaß macht, ist wohl eher eine neuere Erscheinung.


    Anders ist das bei vielen anderen Tieren, deren Verhalten durch angenehme Reize belohnt wird, z.B. wenn Vögel in der Aufzucht der Jungen sehr viel Jagen und Füttern müssen. Davon hat sich der Mensch evolutiv sehr entfernt. Übergänge gibt es übrigens bei anderen Primaten, und je komplexer Verhalten und Gehirn, desto häufiger (wenn auch nicht gleichmäßig gehäuft) treten als solcher explizit und mehr oder weniger bewusst empfundener Frust auf.

    Das ist aber erst ab einem gewissen Lebensstandard möglich, der wiederum nur gehalten werden kann, wenn irgendwer die Arbeit macht (zu schlechter Bezahlung), die keiner machen will. Irgendwer muss den Müllkübel leeren. Wie man genügend Leute finden mag, die sich dazu berufen fühlen und sich darauf freuen, es auch morgen wieder zu tun, erschließt sich mir nicht.


    Dass Arbeit Freude macht und erfüllt, ist eine Erscheinung, die bislang immer (feudalen und sonstigen) Oberschichten und kleinen Randfiguren zugefallen ist.


    Dennoch ist es ein schöner Traum. Und wenn man es Kindern zumindest ermöglichen kann, dass Lernen Freude macht, und wenn es überhaupt möglichst vielen Menschen möglich ist, ein möglichst leidensarmes oder sogar ein möglichst erfülltes Leben zu führen, dann bin ich dabei. :)

    Erziehungsexperiment? Das klingt fast so, als wären da Kinder beteiligt und ein maßgeblicher Bestandteil des Experiments. :whistling: Ob das wohl so gut und im Sinne der Kinder wäre, wenn es denn so wäre...

    Ich denke, dass, wenn kein Unterricht im Nachmittag liegt, tatsächlich ein großer Teil davon in der OGS stattfindet. Meine Tochter verabredet sich zum Spielen manchmal auch in der OGS, also sie weiß manchmal schon, mit wem sie am nächsten Tag in der OGS spielt.
    Bleibt ein Kind bis 16 Uhr, sind die Hausaufgaben bereits erledigt. So ist das bei uns. In der Parallelschule werden die Hausaufgaben sogar vor Uhr erledigt.
    D.h. Kindsein kann in der OGS stattfinden.


    Außerdem kann sie auch nach 15:15 Uhr (dann sind wir ungefähr zu Hause) noch Kind sein.


    Ich fände es schöner, käme sie früher, aber ich glaub, man darf nicht unterschätzen, was in der OGS zwischen den Kindern möglich ist.


    Aber man kann sich auch noch ab 15 Uhr verabreden, es gibt Wochenenden und Feiertage.


    Ja, ich denke, dass es möglich ist.

    Hallo,


    meine Tochter hat keine Probleme Aktivitäten mit Erstklässlern zu machen, sie ist in der 4. Klasse. Aber sie ist das auch gewohnt aus der Schule.
    Ich würde zunächste vorlesen. Dann könnte man den Kindern sagen, sie sollen beim nächsten Mal Bücher mitbringen, und dann haben sie dort eine Lesezeit, in der sie lesen können, und dabei dürfen sie sich auf und unter die Tische legen. Entweder gibt es dort schon Decken und Kissen oder sie DÜRFEN (nicht sollen) sich Decken und Kissen mitbringen. Am Ende gibt es eine Traumreise oder ein Spiel im Kreis.
    Aber es kommt echt auf die Kinder an, ob sie das anspricht oder nicht.


    Viel Erfolg.

    Hallo,


    meine Tochter ist in der 4. Klasse. An einem Tag habe ich sie von der OGS befreit. An den anderen Tagen hole ich sich um 15 Uhr. Manchmal hat sie dann noch Aktivitäten, meistens nicht. Sie verabredet sich, wenn sie nicht zur Musikschule geht, auch mal mit anderen Kindern, das aber eher selten, weil die sich ja in der OGS sehen, hat aber ihre Freunde hier im Haus. Spielen kommt also nicht zu kurz. Allerdings haben wir auch die Hausaufgaben gedeckelt.
    Unterricht hat sie maximal bis 13:15 Uhr. Also kein Unterricht am Nachmittag mehr. An anderen Schulen, mit gebundenem Ganztag, ist das anders.
    Da sie in der OGS bereits gespielt hat und soziale Interaktion hatte, ist das für uns ok so. Allerdings ist dadurch die frei nutzbare Zeit sehr begrenzt, und in diesem Schuljahr konnte sie nicht an ihrem Sporttraining teilnehmen wegen der OGS. Das finde ich bescheiden.


    In der weiterführenden Schule wird es explizit keine Hausaufgaben geben (mit Ausnahmen, manchmal Vokabeln lernen oder so). Sie hat dann dreimal die Woche um 15:15 Uhr Schluss und wäre dann um 16 Uhr zu Hause, zweimal die Woche hat die um 13 Uhr Schluss. Ich finde das ok, obwohl mir lieber wäre, um 13 Uhr wäre spätestens Schluss. Aber das ist halt der Mist mit der Über-Mittag-Betreuung und dem Essen in den Schulen.


    Glücklich bin ich damit nicht, aber wir haben eine gute Alternative gefunden.


    Sie wird dann ab nächstem Schuljahr auch wieder zum Sport gehen können.


    Was verstehst Du unter privat integriert?

    Hallo,


    kennt Ihr das Continuum Concept von Jean Liedloff ("Auf der Suche nach dem verlorenen Glück")? Habt Ihr ganz oder in Teilen danach gehandelt? Und welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht?

    Da bin ich ganz bei Dir, Gilfy. Eigentlich sollte ein Mensch, der gearbeitet hat, auch eine würdige Rente erhalten. Und ich finde auch, dass die Zeit, die eine Frau (oder in selteneren Fällen ein Mann) zu Hause mit Kindern verbracht hat, mehr auch bei der Rente gewürdigt wird.
    Ebenso schwierig ist es, dass Geringverdiener, die ohnehin mit einer niedrigen Rente rechnen müssen, nicht den Hauch einer Chance haben, noch privat vorzusorgen. Wie auch.
    Es gibt viele unfaire Dinge, z.B. die Situation von Menschen mit Handicap. Das persönliche Budget ist niedrig, es darf nicht wirklich angespart werden, Vorsorgen/Erspartes müssen aufgebraucht werden, und daraus erwächst dann wiederum, dass in Pflege und persönlicher Assistenz nur wenig gezahlt werden kann, was zu niedrigen Renten führt oder im Falle einer Erwerbslosigkeit zu ALG I, das elend niedrig ist, wenn nicht ohnehin aufgestockt werden musste.


    Natürlich muss es irgendwo herkommen. Ich denke aber, dass eine Umverteilung fällig wäre. Und das nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern weltweit. Das wird aber nicht stattfinden.


    Mir gefällt auch die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens gut, die Idee, die Arbeitszeit anders zu bewerten, Reduktion bei Lohnausgleich, Anerkennung von Ehrenamt usw. usf.

    Naja, aber man kann doch absehen, wie die Rente ausfallen wird. Also, ich meine, DU kannst doch absehen, wie hoch Deine Rente voraussichtlich sein wird. Wenn Du jetzt schon ersehen kannst, dass das voraussichtlich eine sehr niedrige Rente sein wird, macht es sicherlich Sinn, alternativ vorzusorgen.


    Ich finde eine Alltagsvorsorge z.B. dann sinnvoll, wenn ein Paar das sogenannte Versorgermodell wählt, in dem ein Part hauptsächlich erwerbstätig ist und der andere Part Haushalt und Kinder versorgt. Wenn dann aus dem Erwerbseinkommen für den nicht-erwerbstätigen Part eine Altersvorsorge angespart wird, in welchem Konzept auch immer, ist das sicherlich eine faire Sache.

    Naja, das kommt ja darauf an, wieviel Du in die Rentenkasse eingezahlt hast. Wenn auf Deinem Bescheid, den Du von der Rentenversicherung sicherlich regelmäßig bekommst, eine stattliche Summe steht, die Du pro Monat voraussichtlich bekommen wirst, dann wird Grundsicherung für Dich mit geringerer Wahrscheinlichkeit ein Thema werden, als für jemanden, der einen Betrag dort stehen hat, der unter dem der Grundsicherung liegt.
    Riester zahlt sich angeblich nicht aus.
    Es ist auch immer die Frage, wie sehr sich der eigene Lebensstandard ändern würde, wenn das Fall der Fälle eintrifft, also z.B. Unfall oder Berufsunfähigkeit.

    Ja, es ist sicherlich aufwändig, das zu machen. Außerdem muss man dann ja auch schauen, wieviel Obst man isst. Und welches. Da ist ja auch meistens Fructose drin.