Kind rastet aus

Hallo!

Du brauchst dir gar keine Gedanken zu machen, denn das Verhalten ist absolut altersentsprechend. Dein Kind steckt mitten in der Autonomiephase (auch "Trotzphase" oder "Terrible twos"). Das bedeutet, dass sein Wollen im Alltag immer wieder an Grenzen stößt und es lernen muss, diese - natürlich unangenehmen - Gefühle zu integrieren. Dabei braucht es dich als Bezugsperson. Am besten ist es, du bleibst liebevoll bei deinen Grenzen, bleibst in solchen Situationen aber bei ihm und hältst seine Gefühle aus. Sobald es möglich ist, kannst du ihm helfen, sie zu integrieren. Das kann verbal sein ("Ich verstehe, dass du wütend/traurig bist") oder körperlich (trösten, wenn er es zulässt; sonst gerne auch helfen, die Wut zu kanalisieren, etwa in ein Kissen schlagen, einen Wutball kneten etc.). Keinesfalls ignorieren, sondern "da sein" und "auffangen".

Ich weiß, dass man da oft ohnmächtig daneben steht, wenn ein Kind diese Phase hemmungslos auslebt. Eines meiner Kinder war auch so. Da hilft in manchen Situationen, wo sonst nichts zu helfen scheint, wirklich einfach nur dabei bleiben, aushalten und das Kind nicht alleine mit seinen Gefühlen zu lassen.

Wenn sich so ein Anfall anbahnt, kann man in manchen Fällen auch vorab deeskalieren, indem man es ablenkt etc. Allerdings ist es für die Entwicklung auch notwendig, dass die Kleinen das durchmachen. Also nicht nur auf Ablenkung setzen!

Dein älteres Kind dürfte die Trotzphase nicht so heftig gehabt haben, wenn du das von ihm nicht kennst. Das kommt mir bekannt vor, mein älterer Sohn war da auch sehr pflegeleicht. Er ist ein phlegmatischer Typ geblieben, der sich rasch anpasst. Es ist durchaus auch stark ans Temperament gebunden, wie stark man die Phase durchmacht.

Alles Liebe,

Dani