Lästerei über neuen Schulrucksack

  • Da die Schultasche von unserem David, 7, kaputt war, ist Oma mit ihm in die Stadt gefahren, damit er sich eine neue Schultaschen aussucht, die Oma spendiert. Er kam stolz mit einem Schulrucksack von Deuter wieder. Ich fand den Rucksack richtig schön. Am anderen Tag sagte David, dass die anderen Kinder ihn geärgert haben. Sie sagten zu ihm, er sei mit seinem Rucksack jetzt ein Angeber. Zwei größere Jungen haben ihm den Rucksack sogar abgenommen und über den Schulhofzaun geworfen. David war ganz verzweifelt. Am nächsten Tag ging die Lästerei wieder los. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Meint ihr, ich sollte deswegen mal mit der Lehrerin sprechen?

  • Hallo und willkommen Corinna, das Wuerde ich dir auf jeden Fall empfehlen, der Respekt vor fremdem Eigentum muss da zügig vermittelt werden. Vorsicht aber, nicht dass die anderen sich dann bei deinem Sohn als Petze rächen, die Lehrerin wird wissen, wie da vorzugehen ist.


    Ansonsten stärke deinem Sohn den Ruecken und denkt euch Argumente für Diskussionen bzw. schlagfertige Antworten auf Anfeindungen aus


    Viel Erfolg :)

  • Hallo Corinna,


    ich schließ mich Pfiffi_k an und sage herzlich Willkommen! ^^


    Ich kann Ihnen auch nur raten, dass Sie Kontakt mit der Klassenlehrerin aufnehmen. Und es ist sicherlich auch sinnvoll, mit Ihrem Sohn zu besprechen, wie er mit dieser Hänselei gut umgehen könnte. Oftmals ist es eine gute Lösung, auf "dumme Kommentare" einfach gar nicht zu reagieren, sie an sich abperlen zu lassen und dem Konflikt aus dem Weg zu gehen. Da ich allerdings diese Mitschüler nicht einschätzen kann, ist es sicherlich ratsam, erst einmal Ihren Sohn zu fragen, was das genau für eine Sorte Mitschüler sind und ob diese Taktik hier sinnnvoll wäre.


    Klara

  • Und das mit 7 Jahren... Ne, finde ich auch nicht gut. Da würde ich auf jeden Fall die Lehrer ansprechen, damit darauf geachtet werden kann und das Thema mal im Unterricht angesprochen wird.
    Vor allem muss der Verursacher heraus gefunden werden. Deuter ist eine gute Marke, die aber 7-jährige Kinder eigentlich so noch nicht bewusst als solche wahrnehmen, denke ich. Vielleicht ist da einer in der Klasse, der neidisch ist, weil er nicht so einen Rucksack hat.

  • Meine Tochter ist jetzt in der 2. Klasse. Bei uns in der Schule ist es leider genau anders. Es ging los mit teuren Markenklamotten. Alle, die noname-Produkte trugen, wurden mitleidig angeschaut.
    Nun ist es genau so mit den Schultaschen geworden. Deshalb wollte auch meine Tochter unbedingt einen Deuter. Ich habe ihr erklärt, dass sie ihren alten noch eine Weile tragen muss, weil Mama kein Geld für einen teuren Deuter hat. Sie hat es wortlos akzeptiert.

  • Meine Tochter ist jetzt in der 2. Klasse. Bei uns in der Schule ist es leider genau anders. Es ging los mit teuren Markenklamotten. Alle, die noname-Produkte trugen, wurden mitleidig angeschaut.
    Nun ist es genau so mit den Schultaschen geworden. Deshalb wollte auch meine Tochter unbedingt einen Deuter. Ich habe ihr erklärt, dass sie ihren alten noch eine Weile tragen muss, weil Mama kein Geld für einen teuren Deuter hat. Sie hat es wortlos akzeptiert.

    Wenn so "kleine" Kinder schon so auf Marken achten, muss doch irgendwas bei der "Aufzucht" schief gelaufen sein.


    Ich glaub', ich würde zu viel kriegen und mir eine andere Schule für mein Kind suchen. Das wird ja sicher nicht überall so sein.

  • Das Problem wird in manchen Gegenden sein, dass man nicht einfach so eine andere Schule findet, hier ist es aehnlich...


    Eine Freundin von uns hat eine Tochter der in der 2. Klasse die neuen Schuhe abgenommen wurde - manche Goeren sind schon sowas von verroht - furchtbar!

  • ach ja, ne neue Schule würde ich deshalb auch nicht unbedingt suchen. Bei uns war das auf der weiterführenden Schule anfangs auch so. Dann haben sich Grüppchen gebildet: Die Marken-Kinder und auf der anderen Seite diejenigen, die keine Marken wollten. Vielleicht kann man als Elternteil hier ja auch mit gutem Beispiel voran gehen...

  • Hallo,


    ich denke, das A und O ist und bleibt, die eigenen Kinder darin zu stärken, dass sie sich nicht über Markenprodukte definieren müssen. Das hat viel mit Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein zu tun.
    Und es endet ja nicht mit dem Rucksack und der Kleidung, irgendwann kommt dann das Handy dazu, später dann das Auto, das man fährt usw.


    Wir leben in einer Konsumgesellschaft und umso wichtiger ist es, Kinder darin zu stärken, dass namhafte Marken eben nicht das Wichtigste im Leben sind.


    Klara

  • Das stimmt natürlich einerseits. Es wird aber immer schwieriger den Kindern zu erklären, warum sie die Marken nicht brauchen, alle anderen sie aber eben haben. Da kommt ja auch die umgebende Gruppe ins Spiel. Wenn es da eben wichtig ist, dass man Markenklamotten hat, hilft auch die Bestätigung der Eltern nicht viel. Leider.

  • Hallo Sofia,


    da haben Sie einerseits Recht. Es ist sicherlich nicht leicht, als Eltern hier bewusst und v.a. mit guten Argumenten und als Vorbild gegenzulenken. Dennoch bin ich mir sicher, dass es einen enormen Unterschied macht, ob ein Kind aufwächst und dabei von seinem gesamten Umfeld erlebt, dass man sich mit materiellen Dingen offenbar definieren kann oder ob es auch erlebt, dass es Wichtigeres gibt, als sich über Materielles (Marken) zu definieren.
    Das hat letztlich mit dem Thema Sozialisation zu tun und hier können Eltern einen wichtigen Beitrag leisten und entsprechend "prägen", auch wenn der Nachwuchs dann doch eine "Markenphase" hat. Denn diese hat auch was mit Abgrenzung gegenüber den Eltern zu tun, die spätestens in der Pubertät ihren Höhepunkt erreicht.


    Klara

  • Hallo Sofia,


    da haben Sie einerseits Recht. Es ist sicherlich nicht leicht, als Eltern hier bewusst und v.a. mit guten Argumenten und als Vorbild gegenzulenken. Dennoch bin ich mir sicher, dass es einen enormen Unterschied macht, ob ein Kind aufwächst und dabei von seinem gesamten Umfeld erlebt, dass man sich mit materiellen Dingen offenbar definieren kann oder ob es auch erlebt, dass es Wichtigeres gibt, als sich über Materielles (Marken) zu definieren.
    Das hat letztlich mit dem Thema Sozialisation zu tun und hier können Eltern einen wichtigen Beitrag leisten und entsprechend "prägen", auch wenn der Nachwuchs dann doch eine "Markenphase" hat. Denn diese hat auch was mit Abgrenzung gegenüber den Eltern zu tun, die spätestens in der Pubertät ihren Höhepunkt erreicht.


    Klara

    Stimmt, man sollte möglichst vor der Pubertät gegensteuern. In der Pubertät ist man ja als Elternteil leider abgeschrieben ;)
    Darf ich fragen, in welchem Alter Ihre Kinder sind, Klara?

  • Hallo Sofia,


    ja, das dürfen Sie fragen. Ich habe keine eigenen Kinder, sondern eine 17 Jahre jüngere Schwester und bin diplomierte Sozialpädagogin. Ich arbeite seit rund 15 Jahren mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachensen zwischen 6 und 27 Jahren im Bereich der Jugendhilfe und Jugend- und Erwachsenenbildung.


    Klara

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