Zimmer aufräumen

  • Hallo zusammen.


    Ich habe ein Problem. ?(
    Meine Tochter,10 Jahre,kann keine Ordnung halten.
    Ihr Zimmer sieht immer aus wie ein Schlachtfeld.
    Ich habe schon dutzende male mit ihr zusammen aufgeräumt,aussortiert,etc.
    Wir haben Kisten gemacht,wo ihr Spielzeug,sortiert,rein kann.LPS,Barbie,Bastelsachen usw.
    Ihre Wäsche,egal ob gewaschen,getragen oder schmutzig,liegt überall rum.Obwohl sie eh am Wäschekorb vorbei kommt,wenn sie ihr Zimmer verlässt.
    Jeden Tag müssen wir ihr sagen,das sie ihr Zimmer aufräumen soll.
    Ihr ist es noch nicht mal peinlich,Freunde mitzubringen,die das Chaos dann zu sehen bekommen.
    Sie achtet sonst sehr auf sich.Auf Körperhygiene,wie ihre Haare gemacht sind,ob ihre Klamotten zusammen passen etc.


    Was kann ich tun???
    Habe es schon mit Stubenarrest versucht.Habe ihr auch schonmal für eine gewisse Zeit ihr Lieblingsspielzeug abgenommen,LPS.Aber es hat absolut nicht's gebracht.


    Wir sind für jeden Ratschlag dankbar !!!


    LG

  • Hallo SusiSonnenschein78,


    vielen Eltern geht es so wie Ihnen. Das Thema Zimmer aufräumen ist ein Thema, dass viele Eltern immer wieder mit ihren Kindern durchdiskutieren. Mich überrascht es nicht, dass es Ihrer Tochter nicht peinlich ist, Freunde in Ihrem Zimmer zu Besuch zu haben, weil Kinder häufig wenig Wert auf ein aufgeräumtes Zimmer legen und deshalb auch kein Unrechtsbewusstsein vorhanden ist. (Womöglich sieht es bei den Freunden auch nicht anders aus ;) ?).


    Ich kann aber gut verstehen, dass Sie als Eltern die Unordnung stört und ich finde es auch richtig, dass Sie Ihrer Tochter dazu erziehen wollen, Ordnung zu halten. Dass Sie Ihre Tochter unterstützen und mit ihr gemeinsam aufgeräumt, aussortiert und Ordnungssysteme angelegt haben, finde ich sehr schön. Mit Ihren 10 Jahren sollte sie nach der Vorarbeit nun in der Lage sein, selbst ihr Zimmer in Ordnung zu halten.


    Grundsätzlich fallen mir da verschiedene Möglichkeiten ein, mit diesem Thema umzugehen. Vielleicht ist für Sie ja etwas passendes dabei?


    1. Belohnungssystem


    Da können Sie sich natürlich sagen "warum soll ich meine Tochter belohnen, Zimmer aufräumen sollte doch selbstverständlich sein". Häufig ist die Motivation aber am leichtesten über Belohnung zu erreichen.


    Sie könnten mit Ihrer Tochter gemeinsam einen Plan aufstellen, wann das Zimmer aufgeräumt wird. Sie kontrollieren dann, ob das Aufräumen auch ordentlich gemacht wurde, und wenn dies der Fall ist, bekommt Ihre Tochter ein Sternchen, ein Smiley, oder ein anderes Symbol. Bei einer gewissen Anzahl erreichter Punkte, bekommt Sie dann etwas, was sie sich wünscht. Natürlich keine großen Dinge, sondern eher Kleinigkeiten. Das muss auch nicht unbedingt etwas materielles sein, sondern kann auch eine gemeinsame Aktivität sein oder die Erlaubnis etwas besonderes mit Freunden zu unternehmen.


    So ein Belohnungssystem funktioniert natürlich nur, wenn es auch Wünsche gibt, deren Erfüllung sie sich "verdienen" muss.


    2. Fester Aufräumplan


    Sie schreiben, dass Sie Ihrer Tochter erzählen, dass Sie sie jeden Tag ermahnen ihr Zimmer aufzuräumen. Vielleicht ist dies zu unkonkret/unstrukturiert für Ihre Tochter und sie findet zu leicht die Möglichkeit, sich dem einfach zu entziehen. Ohne festen Termin ist es sehr einfach, sich selbst zu sagen "Mach ich nachher, mach ich morgen" und es dann gar nicht zu tun. Hilfreich kann es sein, wenn feste Zeiten festgelegt werden, an denen bestimmte Aufgaben erledigt werden müssen (ähnlich wie beim Stundenplan in der Schule). Da muss dann keine genaue Uhrzeit stehen, aber ein Rahmen wie z. B. Montag zwischen Hausaufgaben und Freizeit. Sie würden dann ebenfalls kontrollieren, ob die Aufgabe erledigt ist. Ist die Aufgabe nicht erledigt, darf Ihre Tochter das, was sie im Anschluss machen wollte (Freunde treffen, Fernsehen, Spielen) nicht machen. Dies darf sie erst, wenn die Aufgabe vollständig erledigt ist. Diese Methode arbeitet mit der Konsequenz, ähnlich wie in der Schule, in der es auch Konsequenzen gibt, wenn die Hausaufgaben nicht gemacht sind.


    3. Wäsche


    Sie schreiben, dass Ihre Tochter sehr viel Wert auf ihr Äußeres legt. Sie muss also ein Interesse daran haben, dass Ihre Klamotten gewaschen zum Anziehen bereit liegen. Warum sollte das aber nur Ihre Aufgabe und Verantwortung als Mutter sein? Wenn Ihre Tochter ihre Lieblingssachen gewaschen haben möchte, dass sollte sie wissen, dass sie mit ihren 10 Jahren auch ihren Teil dazu beitragen sollte - und dieser Teil besteht darin, dass sie die Wäsche in den Wäschekorb legt, wenn sie gewaschen werden muss.


    Sie können Ihrer Tochter erklären, dass Sie nicht mehr bereit sind, die Schmutzwäsche aus dem Zimmer zu suchen, sondern nur noch die Wäsche waschen werden, die auch im Wäschekorb liegt. Um es Ihrer Tochter anfangs etwas leichter zu machen, könnten Sie Ihre Tochter noch mal erinnern: "Ich wasche jetzt, wenn Du etwas gewaschen haben willst, musst Du es jetzt in die Wäsche tun!" Vielleicht haben Sie auch bestimmte Waschtage? Dann könnten Sie Ihrer Tochter auf einen Aufgabenplan die Tage eintragen, an denen sie Ihre Wäsche rausbringen muss.


    Ich würde mich freuen, wenn Sie uns schreiben, wie es bei Ihnen mit dieser Thematik weitergegangen ist, da wie gesagt viele Eltern in ähnlich unaufgeräumten Kinderzimmern stehen.


    Aufgeräumte Zeiten wünscht


    Anne

  • Klingt vielleicht paradox, aber wie wäre es, sie einfach eine Weile in ihrem Müll ersticken zu lassen?
    Ausgehend von Annes Gedanke, nur die Wäsche zu waschen, die im Wäschekorb ist, zu sagen, dass sie sich ja in ihrem Zimmer wohlfühlen muss und ihr die Verantwortung ganz einfach zu zuschieben.
    Ich war als Kind auch nie sehr ordentlich, und meine Eltern haben es mir dann einfach irgendwann selbst überlassen. Das war eine Weile toll, aber irgendwann störte mich meine Unordnung derartig, dass ich anfing, aufzuräumen und auch eine gewisse Ordnung zu halten.
    Es ist nervig, wenn das Lieblingsshirt nicht gewaschen ist, weil man vergessen hat, es in den Wäschekorb zu legen, wenn man nichts wiederfindet, irgendwo drauf tritt und es kaputt macht ...
    Vielleicht muss man diese Erfahrung einfach machen. ;)

  • Hallo SusiSonnenschein78,


    herzlich willkommen hier im Forum und danke, dass Sie sich an uns wenden.
    Anne hat Ihnen ja bereits einige Anregungen gegeben, wie Sie mit der beschriebenen Situation umgehen können.
    Das Wichtigste scheint mir auch, konsequent zu sein und eine klare Struktur ohne Ausnahmen vorzugeben.
    Das heißt, wenn Sie klare Regeln aufstellen, wann und wie das Zimmer aufgeräumt werden soll, auch wie das Wäschewaschen abläuft, muss es eine Konsequenz geben, wenn sich Ihre Tochter nicht an die Absprachen hält. Tecret hat Ihnen dies ja bereits im Zusammenhang mit der Wäsche beschrieben.


    Als Belohnung für das Einhalten von Absprachen würde mir noch einfallen, nach dem Aufräumen des Zimmers dort etwas Gemeinsames mit Ihrer Tochter zu machen, z.B. mit ihr zu spielen, mit ihr eine Fantasiereise zu machen oder ihr etwas vorzulesen. Und für solche Aktivitäten ist es dann natürlich auch wichtig, dass Sie sich selbst im Zimmer Ihrer Tochter wohlfühlen können, womit Sie ein Argument mehr hätten, zum Aufräumen zu motivieren.
    Auch würde es sich anbieten (es gibt hierzu im Forum einen Beitrag von Marion Rosenkranz zum Thema Putzparty), einen gemeinsamen Termin mit Ihrer Tochter zu finden, an dem Sie zusammen aufräumen. Damit meine ich nicht, dass Sie gemeinsam ihr Zimmer aufräumen, sondern Ihre Tochter kümmert sich um ihr Zimmer und Sie selbst räumen auch in der Wohnung auf. Vielleicht ja sogar zur Lieblingsmusik Ihrer Tochter?! So könnten Sie eine Art Wohlfühlatmosphäre schaffen, denn Aufräumen kann man sich ja auch nett und angenehm gestalten. So könnte das Aufräumen für Sie beide zu einem schönen neuen Ritual werden... ;)


    Ich bin auch sehr gespannt auf Ihre weiteren Erfahrungen und wünsche Ihnen Freude und Spaß beim Ausprobieren.


    Ihre Klara

  • Hallo Susi Sonnenschein,


    ich möchte zu dem Thema einfach mal auf meinen älteren Beitrag
    "Ich will nicht aufräumen!" Kleine Tipps gegen das Chaos im Kinderzimmer (zu finden unter Grundschule) verweisen. Vielleicht finden Sie darin noch einen Tipp, den Sie noch nicht ausprobiert haben.
    Ich wünsche viel Erfolg und viele Grüße
    K. Gandras

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