Hallo Dani,
danke für die erneute Rückmeldung.
Ich habe gestern den freien Tag genutzt und wieder das Gespräch mit ihm gesucht. Ihm ganz ehrlich meine Sorgen genannt und Beobachtungen gespiegelt und über die möglichen Wege seiner Zukunft gesprochen. Es war ein gutes Gespräch und er hat selbst erkannt, dass er in letzter Zeit anders war. Er hat sein Verhalten auf den Druck durch die Schule und unsere diesbezüglichen elterlichen Erwartungen projeziert, was ja nun erstmal vorbei ist (meine Erwartungen waren allerdings nicht höher als dass er bestehen sollte). Aber er hat jetzt Pläne für "die Zeit danach", will sich künstlerisch betätigen, Praktika machen und in Ruhe seinen Weg wählen. Im Grunde weiß er noch nicht, was er mal werden will. Aber woher auch, in dem Alter wissen das die wenigsten und wenn er jetzt erstmal ein Jahr braucht, um das in verschiedenen Praktika herauszufinden, habe ich damit kein Problem. Das gibt mir Hoffnung, wenn auch abzuwarten bleibt, ob dem Gespräch Taten folgen bzw. die Grundstimmung tatsächlich wieder besser wird bei ihm.
Einem psychiatrischen Gespräch gegenüber war er auch nicht völlig abgeneigt, meinte aber, dass er dazu momentan nicht wirklich einen Anlass sieht. Da warte ich jetzt auch erstmal ab, wie es sich weiter entwickelt, zumal ja momentan eh kein Psychiater verfügbar wäre (auch nicht im näheren Umkreis). Tageskliniken haben Wartezeiten von 5 Monaten und mehr, in die psychiatrischen Institutambulanzen ist seit 2 Jahren kein Reinkommen aufgrund extremen Personalmangels ...