Es lässt sich nicht mehr leugnen, der Fernseher gehört mittlerweile zum Alltag dazu. Dagegen, dass Kinder ihn lieben und nutzen ist im Grunde nichts einzuwenden, denn gerade in der heutigen multimedialen Welt ist es wichtig, den adäquaten Umgang mit Medien zu erlernen. Nur wenn aus dem gelegentlichen Fernsehen "Dauerglotzen" wird und für andere Dinge keine Zeit bleibt, wird es kritisch. Für Kinder im Grundschulalter können Sie sich an folgenden Tipps, Hinweisen und Empfehlungen orientieren, wenn Sie ihr Kind zu einem kritischen Konsumenten der Maß halten kann hinführen möchten:
- Kinder lernen durch "erfahren" und "tun", die Zeit vor dem Fernseher ist deswegen leere Entwicklungszeit, begrenzen Sie den Fernsehkonsum des Kindesdaher in der Woche, je nach Alter auf täglich 20 bis max. 40 Minuten am Tag. Berücksichtigen Sie dabei auch wieviel das Kind außerdem noch vor dem Computer, der Spielekonsole o.Ä. sitzt. Am Wochenende darf es vielleicht auch einmal etwas mehr sein.
- Seien sie Vorbild. Läuft bei Ihnen der Fernseher ohnehin permanet ist es schwer möglich dem Kind klar zu machen, wieso es selbst nur wenig schauen darf.
- Lassen Sie Langeweile zu. Tv gegen Langeweile? Warum? Langeweile ist ein Zustand, den man aushalten können sollte. In der Regel bringt er sehr positive Nebeneffekte wie Entpannung und das Entwickeln neuer Ideen mit sich. Also nicht vorschnell zum "Langeweile-Killer" Fernbedienung greifen.
- Lassen Sie ihr Kind die Sendung auswählen. Auch wenn heute Kinderkanäle ununterbrochen Sendungen für Kinder bringen, ist es wichtig das Kind zum kritischen Auswählen hinzuführen. Dabei ist es zweitrangig, ob das Kind dann die knallbunte Zeichentrickserie oder eine Sendung mit Lernelementen auswählt. Die Auseinandersetzung mit dem "Was will ich sehen", "Worauf verzichte ich dafür", "Wielange muss ich warten, bis meine Sendung beginnt" steht hier im Vordergrund.
- Achten Sie auf Altersempfehlungen. Die Freiwillige Selbstkontrolle (FSK) scheint Kindern heute wesentlich mehr zuzumuten, als noch vor zehn oder gar zwanzig Jahren, deshalb sind Sie gut beraten, ihr Kind keine Filme schauen zu lassen, die für eine höhere Altersstufe empfohlen wurden. Wer sichergehen will, was sein Kind sieht (oder hört), schaut vorher selbst in den Film hinein.
- Ein eigener Fernseher im Zimmer eines Grundschülers sollte Tabu sein.
- Natürlich kann und darf es Ausnahmen geben, gegen einen gemeinsamen Fernseh-Tag an einem verregneten Sonntag, spricht nicht unbedingt etwas. Aber achten Sie darauf (und machen sie es auch deutlich), dass das Ausnahme bleibt. Beim nächsten Regensonntag gibt es halt einen Museumsbesuch oder Spielenachmittag, wichtig ist, dass das Kind eine Vielzahl an Beschäftigungsmöglichkeiten kennt, dann wird Das Tv-Gerät nicht zur Universallösung.
- Fernsehen nicht als Seelentröster einsetzen. Das Fernsehen hat ohnehin einen gewissen "Suchtfaktor" wird er zustzlich noch zum Trost bei physischen oder emotionalen Schmerzen eingesetzt, verstärkt sich dies noch mehr. Das Kind ist traurig, hat sich verletzt oder ist enttäuscht? Bringen Sie ihm Verständnis und Liebe entgegen, dann wird es diese "blöden Gefühle" ganz ohne oberflächliche Ablenkungsmanöver überstehen und es wird kein Suchtverhalten unterstützt.
- Kinder im Grundschulalter können sich oft noch keine kritische Meinung über im Fernsehen Gezeigtes bilden, dehalb tun Sie ihre Meinung kund und begründen sie diese, z.B. "Diese Sendung mag ich nicht, weil..." oder erklären Sie wie Werbung funktioniert usw.
- Schauen sie hin und wieder gemeinsam, so wissen Sie, was ihr Kind beschäftigt und sie können über das Gesehene sprechen, manche Inhalte versteht das Kind vielleicht nicht oder machen ihm sogar Angst.
- Führen Sie das Kind an andere, weniger passive Beschäftigungen heran: Spielen mit den Nachbarskindern, Radfahren, Malen,Basteln, Lesen, Sport, die Pfadfindergruppe, Haustiere usw. sollten die Dinge sein, mit denen sich das Kind überwiegend beschäftigt!