Beiträge von Johanna2

    Ja, ein lautes "Schluss" oder "Auseinander - sofort!" wirkt in der Regel am besten. Da kann man auch von der Polizei lernen: Kein Polizist würde sagen: "Bitte nehmen Sie die Hände hoch!", oder "Lassen Sie bitte die Waffe fallen!".


    Es sollte eine unangenehme Konsequenz erfolgen, wenn die sich Prügelnden sich darüber hinwegsetzen. Was in der Regel selten passiert. Sinnvoll ist es sofort die Eltern zu verständigen, damit sie das Kind abholen. Das Kind muss sich etwas zur Wiedergutmachung überlegen, kein gemurmeltes "Tschuldigung". Sondern etwas, was auch Zeit und Mühe kostet.

    Ich glaube, dass die Belastung für Kinder immer größer wird. Krippen haben teilweise von 6:00 bis 18:00 Uhr geöffnet (was kurioserweise als familienfreundlich bezeichnet wird!)


    Der Kindergarten steht der Krippe nichts nach. Aktuell ist es unter anderem dem Personalmangel geschuldet, dass sich die 24-Stunden-Kindergärten noch nicht etabliert haben.


    Es gibt viele Gesamtschulen, mit Unterricht bis in den späten Nachmittag. Oder die Kinder besuchen einen Hort, bzw. OGS.


    Es bleibt kaum Zeit zum selbst bestimmten Spiel. Wir sangen in der Kita damals noch ein Lied, in dem es darum ging, dass die Mittagszeit auch Abholzeit wäre.


    In der Schule hatten wir oft nur drei Stunden Unterricht - und anschließend Freizeit.


    Ich glaube, dass viele Kinder spüren, dass unser System völlig überlastet ist. Wenige (häufig wechselnde) Betreuer, viele Kinder, kleine Räume, Containerbauten, kaum Freispielfläche. Kinder, die montags bis freitags täglich zehn Stunden fremdbetreut wurden, klammern sich beim Abholen durch die Eltern, nicht selten weinend an eine Erzieherin.


    Müde Eltern, hohe Ansprüche an das Wochenende. Ich denke, solche Dinge tragen maßgeblich dazu bei, dass Kinder oft psychisch belastet sind.


    Manchen Fortschritt kann man wohl getrost als Rückschritt bezeichnen.

    Nein, ich finde Schummeln nicht in Ordnung. Wenn Eltern ihrem Kind einbläuen, an der Thermenkasse zu antworten, es sei fünf Jahre alt - dann ist es unschwer zu erraten, was das Kind später an der Kinokasse sagt, wenn der Film erst ab sechzehn ist...

    Gilfy, ich weiß nicht, ob dein Beitrag an mich gerichtet sein sollte? Es scheint mir so, daher gehe ich auf ihn ein.


    Mir ist bewusst, dass hochbegabte Kinder oft ein sehr auffälliges Verhalten zeigen. Wobei ich es von Grundschülern weniger so kenne, dass sie mit Gleichaltrigen nur selten etwas anfangen können. Wenngleich sie ihnen von den schulischen Leistungen weit voraus sein können, steht dies auf dem Bolzplatz, in der Eisbude oder im Schwimmbad doch im Hintergrund. Ältere Kinder berücksichtigen jedoch auch den Bildungsgrad und suchen sich instinktiv Kinder, die intellektuell in etwa auf dem gleichen Stand sind.


    Hochbegabte Kinder sind auch Kinder. Selbstverständlich.


    Ja, durch die von dir aufgezählten Dinge KANN sich eine Unterforderung zeigen.


    Lehrkräfte können nicht so nebenbei darin geschult werden, wie sie eine Hochbegabung diagnostizieren können. Dazu braucht es Profis. (Und selbst diese sagen oft, dass die Fehlerquote in diesen Testergebnissen sehr hoch ist, da die Tests bei Kindern unter acht Jahren noch nicht so aussagekräftig sind. Was Lehrer aber lernen: Welche Indizien für eine Hochbegabung sprechen könnten.


    Hochbegabung geht sehr, sehr oft mit ADHS einher. Wenn eine "Ruhigstellung mit Pillen" erfolgt, ist das natürlich schrecklich. Aber es gibt Kinder die selber sehr darunter leiden, ständig "unter Strom" zu stehen, und mit den Pillen keineswegs ruhiggestellt werden. Ganz im Gegenteil: Die Aufmerksamkeit wird fokussiert und die Kinder können erst zeigen, was in ihnen steckt.


    Natürlich sollten Pillen nicht die erste Wahl sein: Eine Schulbegleitung kann für das Kind Vertrauensperson sein (und auch die Interessen des Kindes vor den Lehrern vertreten) und Strukturierungshilfe geben. In vielen Fällen entspannt sich die Situation in der Schule dann sehr.


    Auch wenn die Hochbegabung feststeht, treten weitere Probleme auf: Wie geht es weiter? Ist es möglich, dass das Kind eine Klasse überspringt? Wäre es für das Kind schlimm, das jüngste zu sein? Wie macht man es ihm möglich, dem Unterricht zu folgen, auch wenn der Stoff ihn nicht fordert? Wie gut ist es Langeweile auszuhalten?


    Eine Schulbegleitung ist günstiger als der Platz in einer Förderschule (die im Zuge der Inklusion auch immer weniger wurden).

    Eine Schulbegleitung wird auch keine große Hilfe sein, da diese Leute meistens nicht auf diesem Gebiet geschult sind. Das sind ganz normale Leute, die so gut wie keine Erfahrungen haben . Zudem bekommt man sowas auch erst dann, wenn die Schule alles probiert hat, was ihr zur Verfügung steht.


    Da haben wir unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Ich war lange Zeit in der Schulbegleitung tätig - mit pädagogischer Ausbildung und Berufserfahrung.


    Die Diagnose AD(H)S (wenn sie dann steht) kann ausreichend sein. Die Diagnose reicht - die Schule muss da nichts "ausprobieren". Ich habe auch mit Kräften zusammengearbeitet, denen nicht anzumerken war, dass sie nicht "vom Fach" waren. Auch wenn man natürlich auch eine weniger gute Begleitung erwischen kann. Für diejenigen, die keine Fachkräfte sind, sollten auch die Lehrer mehr für die Form des Umgangs mit dem entsprechenden Schüler verantwortlich sein - die Schulbegleitung wird angeleitet die ausgearbeiteten Maßnahmen umzusetzen.

    Ich finde, dass sollte jeder für sich entscheiden.


    Allerdings finde ich es verantwortungslos, wenn Gynäkologen oder andere Mediziner den Körper einer Frau dahingehend manipulieren, dass es ihr überhaupt möglich ist schwanger zu werden.

    An der Ostsee aufgewachsen, haben meine Eltern viel Wert darauf gelegt, dass ich ordentlich schwimmen lerne. Silber war Minimum. Ich bin oft erstaunt, wenn ich sehe, dass die Kassiererin im Schwimmbad Kinder abweisen muss: Da tauchen manchmal Achtjährige mit der dreijährigen Schwester auf und begehren Einlass!!! Wo sind die Eltern! (Sie werden natürlich nicht eingelassen).


    Oder wenn Fünfjährige am Strand aufgefordert werden, nur im flachen Wasser alleine zu spielen - und die Eltern sich zum sonnenbaden zurückziehen. Eine Welle reicht um das Kind ertrinken zu lassen.


    Und die DLRG mahnt: Es können immer weniger Kinder schwimmen. Allenfalls unzulänglich Hundepaddeln....

    Mit der Münze unter dem Kissen wäre ich einverstanden. Allerdings verderben manche Eltern die Preise, bekommen doch manche Kinder von der Zahnfee jede Menge teures Plastikspielzeug....

    Hallo Mutti1980,


    Autismus kann man leider nicht heilen. Es handelt sich auch um keine Erkrankung, sondern um eine tiefgreifende Entwicklungsstörung.


    Sinnvoll fände ich es, wenn die Erzieherinnen die Kinder in der Gruppe über Autismus informieren würden. Es gibt kindgerechtes Material dazu.


    Für Autisten sind Veränderungen in ihrem Alltag oft nur schwer zu ertragen. Es ist anzunehmen, dass die Situation im Kiga sich durchaus verbessern wird, wenn das Kind "angekommen" ist.


    Gibt es große Probleme, wird man vermutlich versuchen, eine Kindergartenbegleitung für das Kind zu beantragen.

    Gegen Fortbildungskurse generell habe ich nichts einzuwenden. Allerdings würde diesen theoretischen Wissenserwerb nicht überbewerten. Mir wären klare Formulierungen wichtiger als Firlefanz. Wie z.B. Zertifikate. Oder kann eine Mutter die am Ende des Kurses ein Zertifikat bekommt besser mit ihrem Kind umgehen als ein unzertifizierte?

    Dafür erachte ich die Kita nicht als notwendig. Kinder die keinen Kindergarten besuchen wachsen ja nicht unter einer Glasglocke auf, die sie von der Außenwelt abschottet. Ich kenne aus dem Familien- und Freundeskreis einige Kinder die nie eine Kita besucht haben. Und keines von ihnen hat in der Schule Probleme bekommen.

    @Pfiffi-k: Ich wüsste wirklich keinen Reiz, den jemand der pädagogisch weniger Bewandter nicht ebenfalls setzen könnte. Die meisten Kleinkinder sind jedoch eher einer Reizüberflutung als mangelnden Reizen ausgesetzt. Ich finde der Wichtigkeit der Nestwärme wird allgemein immer weniger Bedeutung zugestanden.


    Annike: Bei einer sanften Eingewöhnung in der Kita kann von einem Kulturschock nicht die Rede sein. Im Normalfall werden die Eltern von Kleinkindern nicht mit den Kindern in völliger Abgeschiedenheit gelebt haben. Muss ein Kind für einen Kitabesuch wirklich "abgehärtet" werden? Läuft es tatsächlich andernfalls auf einen "Schock" hinaus? Dann wäre der Fehler doch eher im System zu suchen als anzunehmen, dass Kind muss "härter" werden, um es in der Kita aushalten zu können.


    sofia: Ich meine natürlich nicht, dass sich am dritten Geburtstag schlagartig die Wahrnehmung von Kindern ändert. Sie haben jedoch ein deutlich besseres Verständnis von Raum und Zeit als Kleinkinder. Gerade die Antroprosophen plädierten dafür, Kinder nicht vor dem vierten Geburtstag in die Kita zu geben. Heute gibt es sogar Waldorf-Krippen......


    Ich denke auch nicht, dass die Entscheidung ein Kind in die Krippe zu geben von Dauer sein muss. Immerhin kann eine Entscheidung sich auch mit Verspätung als Fehlentscheidung erweisen.

    Ich gestehe, dass ich generell gegen die Fremdbetreuung von Kindern unter drei Jahren bin. Hierunter zähle ich jetzt keine anderen vertrauten Personen aus dem engen Familien-und Freundeskreis.


    Besonders verwundert es mich oft zu lesen, dass Kinder die Krippe bräuchten um sozialisiert zu werden. Tatsächlich sind die Bedürfnisse von Kleinkindern in der Krippe kaum zu befriedigen. Keiner Mutter würde man es zumuten 5-7 Kleinkinder Siebenlinge alleine zu betreuen. Geschweige denn würde man davon ausgehen, dass sie es schafft, all ihren Kleinkindern gerecht zu werden. Von daher hat die Natur es so eingerichtet, dass Frauen nur ein Kind oder Zwillinge bekommt. Im Tierreich sind Würfe von sieben Welpen hingegen nichts ungewöhnliches. Der Mensch hingegegen ist eine biologische Frühgeburt, der deutlich intensiverer Aufmerksamkeit bedarf um überleben zu können. Und sich wohlzufühlen.