Kinder mit einer Hochbegabung zeigen sehr oft ein auffälliges Verhalten wenn sie unterfordert sind. Sie sind gleich altigen Kinder weiter vorraus, können mit ihnen nur selten was anfangen weil diese ihm langweilen. Bei älteren Kindern sieht es anders aus, weil diese weiter sind vom Verhalten, Interessen, Sprachgewandtheit und vieles mehr.
HB Kinder sind auch Kinder und können ihre Probleme und Sorgen genauso wenig in Worte fassen wie nicht HB Kinder und sprechen auch genauso wenig gern darüber.
Eine Unterforderung bei so einem kleinen Kind zeigt sich aus in Ungeduld, Unzufriedenheit, Aggressionen, kaputt machen von Dingen, streiten, provozieren, nicht hören, Wiederworte und und und.
Lehrkräfte sind auf HB nicht geschult und auch in ihrer Ausbildung wird ihnen nicht gezeigt wie sie damit umgehen sollen, noch wie sie eine HB erkennen. Das ist auch ein Grund mit, warum bei solchen Kindern dann gesagt wird, das es ADHS hat und die HB nicht erkannt wird. Diese Kinder werden dann mit Pillen ruhig gestellt und ihre Begabung wird unterdrückt.
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Gilfy, ich weiß nicht, ob dein Beitrag an mich gerichtet sein sollte? Es scheint mir so, daher gehe ich auf ihn ein.
Mir ist bewusst, dass hochbegabte Kinder oft ein sehr auffälliges Verhalten zeigen. Wobei ich es von Grundschülern weniger so kenne, dass sie mit Gleichaltrigen nur selten etwas anfangen können. Wenngleich sie ihnen von den schulischen Leistungen weit voraus sein können, steht dies auf dem Bolzplatz, in der Eisbude oder im Schwimmbad doch im Hintergrund. Ältere Kinder berücksichtigen jedoch auch den Bildungsgrad und suchen sich instinktiv Kinder, die intellektuell in etwa auf dem gleichen Stand sind.
Hochbegabte Kinder sind auch Kinder. Selbstverständlich.
Ja, durch die von dir aufgezählten Dinge KANN sich eine Unterforderung zeigen.
Lehrkräfte können nicht so nebenbei darin geschult werden, wie sie eine Hochbegabung diagnostizieren können. Dazu braucht es Profis. (Und selbst diese sagen oft, dass die Fehlerquote in diesen Testergebnissen sehr hoch ist, da die Tests bei Kindern unter acht Jahren noch nicht so aussagekräftig sind. Was Lehrer aber lernen: Welche Indizien für eine Hochbegabung sprechen könnten.
Hochbegabung geht sehr, sehr oft mit ADHS einher. Wenn eine "Ruhigstellung mit Pillen" erfolgt, ist das natürlich schrecklich. Aber es gibt Kinder die selber sehr darunter leiden, ständig "unter Strom" zu stehen, und mit den Pillen keineswegs ruhiggestellt werden. Ganz im Gegenteil: Die Aufmerksamkeit wird fokussiert und die Kinder können erst zeigen, was in ihnen steckt.
Natürlich sollten Pillen nicht die erste Wahl sein: Eine Schulbegleitung kann für das Kind Vertrauensperson sein (und auch die Interessen des Kindes vor den Lehrern vertreten) und Strukturierungshilfe geben. In vielen Fällen entspannt sich die Situation in der Schule dann sehr.
Auch wenn die Hochbegabung feststeht, treten weitere Probleme auf: Wie geht es weiter? Ist es möglich, dass das Kind eine Klasse überspringt? Wäre es für das Kind schlimm, das jüngste zu sein? Wie macht man es ihm möglich, dem Unterricht zu folgen, auch wenn der Stoff ihn nicht fordert? Wie gut ist es Langeweile auszuhalten?
Eine Schulbegleitung ist günstiger als der Platz in einer Förderschule (die im Zuge der Inklusion auch immer weniger wurden).