Hilfe, mein Sohn,17 macht was er will

  • Ich bin 50 und alleinerziehende Mutter eines 17 jährigen Sohnes, der im November 18 wird.

    Er geht noch in die Schule, da er zwei mal sitzen geblieben ist . Ich habe seit längerer Zeit viele Probleme mit Ihm und weiß nicht mehr weiter, meine Kraft ist am Ende. Ich würde am liebsten wegrennen, fühle mich nicht mehr wohl.

    Er hat nicht wirklich Bock auf Schule, schwänzt laufend, kassiert einen Tadel nach dem anderen, hat auch keine Lust auf Ausbildung. Er wird Tik Tok Star, da braucht er all das nicht....

    Unzählige Gespräche von mir, seinen Brüdern, Lehrer etc. blieben fruchtlos.

    Er geht täglich live, verdient sich da zwar Geld, ja, aber er versteht nicht das das nicht von Dauer ist.

    Ist bis spät in die Nacht wach, laut, ich kann schlecht schlafen dadurch,

    Schwänzt dadurch auch oft die Schule, kifft ab und zu, macht sein Ding mit seiner Freundin die auch nicht dagegen wirkt....

    Er schikaniert mich täglich, bringt mich immer an meine Grenzen, wenn ich was sage , sagt er, ich bin in ein paar Monaten 18, da mache ich was ich will.....Ich kann so einfach nicht mehr weiter.

    Ich war auch schon beim Jugendamt, die können nicht helfen, er ist weder kriminell noch agressiv, das er untergebracht werden würde, in einer WG oder so, auch einen Beistand kann ich nicht bekommen, Sie sagen ich kann da nicht mehr viel machen, er wird bald 18....

    Auch das Gespräch zwischen Jugendamt und Ihm hat nichts gebracht....Wenn ich zu Ihm sage, dann soll er eben ausziehen, da ich das so nicht mehr ertrage, lacht er mich aus.

    Er kommt und geht wann er will, ich erreiche ihn selten am Telefon, wenn dann veralbert er mich ... Mit welchen Konsequenzen könnte ich ihm drohen? Ohne Konsequenz wird sich nichts ändern. Er hat Null Respekt, seinen Eltern und seinen Lehrern gegenüber.

    Ich bin ratlos.

  • Hallo bia


    Tatsächlich ist es so, das dass Jugendamt nicht ganz unrecht hat. Dein Sohn wird im November 18 schreibst du, da kannst du wirklich nur noch bis zum 18 Geburtstag waren und ihm dann Umzugskarton schenken. Du kannst natürlich 100derte Konsequenzen aussprechen, die aber werden nicht mehr fruchten.

    Im Prinzip ist es so: er macht was er will, Schule wird geschätzt, er ist ja auch nicht mehr Schulpflichtig sobald er 18 ist. Er kift und nimmt keine Rücksicht.

    Dir bleibt nur noch das abwarten bis er 18 ist und um ihn dann vor die Tür zu setzen. Dann kann er ja zur Freundin ziehen.


    Ich weiß, das ist nun nicht die Antwort, die du dir erhofft hast, aber ich sehe da keine andere Möglichkeit um ihn auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen und um natürlich deine Glaubwürdigkeit zu bewahren. Er scheint erstmal tief fallen zu müssen um zu begreifen was er da macht \ das er was ändern muss. Zudem scheint er sich auch noch etwas austoben zu müssen, was natürlich keine Entschuldigung für sein Verhalten \ Handeln ist.


    Was ist mit dem Vater, haben die beiden Kontakt? Vielleicht ist das ja eine Möglichkeit, wenn dein Sohn zu ihm zieht, das könnte er dann auch sofort.

    Gespräche werden ihn nicht erreichen, er hat die sogenannte " scheiß egal Phrase" ich bin bald 18 = ruf der Freiheit. Da sind so ziemlich alle Eltern Machtlos, wenn das Kind dicht macht!


    Deinen Sohn vor die Tür setzen klingt vielleicht hart, ist es aber nicht. Das ist auch eine Form von Hilfe die du ihm zukommen lässt, in dem du ihm deine Grenzen aufzeigst und er ins kalte Wasser geschubst wird . Ach, das Leben kostet ja Geld und " Mama Hotel " war ja so schön. Er muss sich dann entscheiden ob er dann doch eine Ausbildung macht oder sich halt nichts leisten kann. Das heißt natürlich auch für dich, wenn er nichts macht, unterstützt du ihn auch nicht mit Essen, Geld oder so etwas.


    Alles gute und starke Nerven bis November!

  • Hallo!


    Erst einmal: Du hast schon sehr viel getan! Du hast dir Hilfe geholt, Gespräche geführt, das Umfeld (Brüder, Lehrer) einbezogen... Der Ball liegt nicht bei dir. Da er ab November nicht mehr in die Zuständigkeit des Jugendamtes fällt, kann ich sogar nachvollziehen, dass die nicht mehr aktiv werden.


    Ich würde mir an deiner Stelle - unter Einbeziehung eines Coaches oder Therapeuten - für mich ganz, ganz klar machen, was du in Zukunft bereit bist zu geben und wo du deine Grenzen siehst. Im Vorfeld würde ich mich rechtlich beraten lassen und Faktenwissen darüber einholen, wie lange du bei einem volljährigen Kind unterhaltspflichtig bist und zu welchem Teil, wenn dieses seiner Schul-/Berufsausbildung nicht entsprechend nachkommt (das weiß ich für Deutschland nicht). Auf dieser Basis kannst du alle weiteren Entscheidungen treffen. Mit diesen Entscheidungen kannst du dein Kind konfrontieren. Das wäre vermutlich im Rahmen einer Mediation sinnvoll und keinesfalls in einem 2er-Gespräch. Er muss/wird wissen, was von ihm verlangt wird (Ausbildung, erwachsenes Verhalten und kein Drangsalieren von Familienmitgliedern) und welches die Konsequenzen sind (Auszug? Keine finanzielle Unterstützung mehr, sobald du nicht mehr "musst"?). Mit den Konsequenzen "drohst" du nicht, sondern diese kommunizierst du im Vorfeld und setzt sie dann durch.


    Ich weiß, es klingt hart. Ich habe solche Situationen nur schon sehr häufig erlebt. Wenn es jetzt nicht "eskaliert" durch dein Grenzen setzen, dann eskaliert es eben ein paar Jahre später. Irgendwann wird der Punkt kommen, wo du nicht mehr kannst. Das wird gleichzeitig der Punkt sein, an dem dein Sohn in die Aktivität kommt, weil es plötzlich keine Mama mehr gibt, der man auf der Nase herumtanzen kann. Menschen erkennen ernst gemeinte Grenzen sehr schnell und kommen dann recht rasch "zur Vernunft" bzw. eben in eine Eigeninitiative. Das läuft vielleicht nicht glatt und zügig, aber es läuft.


    Meine Bitte an dich: Schau auf dich, denn du hast auch nur ein Leben! Dein Sohn wird vermutlich ganz gut klarkommen, auch wenn er Konsequenzen bekommt und so wie du klingst, hat er im Ernstfall (also wenn er dann irgendwann die Kurve kriegt und anfängt, etwas mit seinem Leben zu machen) sowieso eine Mama, die für ihn da ist. :) Deshalb: Hol dir an diesem Punkt Hilfe für dich!


    Alles Liebe

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!