13-jährige Tochter von meinem Mann ist auf Konfrontation

    • Hallo,


    ich bin neu hier, möchte mich aber bzgl. meiner Situation mit der Tochter meines Mannes austauschen.


    Ich erzähle mal kurz etwas zu der Vorgeschichte:


    Mein Mann und ich sind jetzt über 4 Jahre zusammen und seit einem Jahr verheiratet. Mein Mann hat eine 13-jährige Tochter, die es nicht so einfach mit der Scheidung hatte ( ich war nicht der Trennungsgrund, mein Mann war schon 1 Jahr getrennt, als wir uns kennenlernten).
    Anfangs wurde sie dem Vater entzogen, und die Eltern haben sich oft vor der Tochter gestritten, die Mutter hatte oft gehetzt und vor der Tochter auf dem Papa geschimpft. Vor ca. 3 Jahren war wieder mehr vertrauen da von der Tochter in den Vater . Wir sind auch die letzten 3 Jahre im Urlaub gewesen, und es hat auch gut funktioniert.


    Nun haben wir ja letztes Jahr geheiratet, was Ihre Tochter nicht wollte und auch nicht auf der Hochzeit war. Sie wollte sogar eher, dass wir uns trennen, was wir natürlich nicht gemacht haben. So seit 3-4 Monaten wird es zunehmend schwieriger. Mein Mann hat halt immer noch ein schlechtes Gewissen, und macht sehr viel für sie. Ich sehe das etwas anders. Und hab z.B. auch mal was gesagt: da ging es mal wieder ums Essen, und sie ist ja kaum was, was ich gekocht hab. Da ich weiss was sie mag hab ich mich drauf eingestellt, und was dementsprechendes gekocht. Ihre Reaktion: das mag ich nicht. Meine Reaktion: das ist schwierig für mich zu wissen was Du isst, wenn ich schon das koche was Du sonst magst. Schreib mir doch mal auf für die Ferien ( sie ist jedes 2. We da und die Hälfte der Ferien) was ich kochen soll!?


    Ihre Reaktion: ich hab keine Zeit dafür, und bei Mama schmeckt es besser.


    Ich bin sehr genervt mittlerweile, und weiss auch nicht mehr wie ich mit der Situation umgehen soll. Sie sagt mir nicht mehr Hallo und auch nicht Tschüss, geschweige denn,dass sie mal sich mit mir unterhält.


    Heute ist mir am Mittagstisch ( nachdem ich wieder das Gespräch gesucht hatte, und sie immer dagegen ging) der Kragen geplatzt, ich hab ihr gesagt, dass ich das Gefühl habe, dass sie immer dagegen geht, und mir das keinen Spass mehr macht. Sie meinte sie hat halt immer eine andere Meinung. Punkt.


    Mein Mann zeigt auch wenig Verständnis für mich. Ich müsste mehr auf sie eingehen, was ich ja schon versuche, aber wenn ich noch nicht mal meine Meinung sagen darf?


    Was ratet Ihr mir, habt Ihr vielleicht einen Tipp? Möchte ungern, dass die Beiden nur noch ihr Ding machen und ich meins .


    Danke, und danke fürs Lesen :)


    Sunny761

  • hallo und herzlich willkommen


    Zu allererst musst du dringend mit deinem Mann sprechen, am besten wenn die Kleine nicht da ist.
    Mache ihm klar, was du denkst, wie es dir mit dem Kind ergeht und so weiter. Mache ihm klar,das ihr nur eine Familie sein könnt, wenn ihr zusammen haltet. Er muss mit seiner Tochter sprechen, ihr verständlich machen, das du ihr nichts böses willst, das du ihr nicht die Mutter ersetzen willst und sie dich mehr als eine Freundin betrachten könne.
    Er muss ihr sagen, das ihr miteinander auskommen müsst.


    Das es mit ihr Schwierigkeiten gibt, kann ich gut nachvollziehen. Sie hat bestimmt noch Hoffnung gehabt,das ihre Eltern wieder zusammen finden werden, nun weiß sie durch die Heirat, das es nicht so ist. Dazu kommt ihre Pupertät.


    Versuche doch beim nächsten mal, mit ihr zusammen für das Essen einkaufen zu gehen und dann mit ihr gemeinsam zu kochen.


    Natürlich hat sie ihre eigene Meinung und das darf sie auch. Sie sollte aber schon wissen, was es an Regeln in eurem Hause gibt und an die sie sich halten muss. Ganz bestimmt sind es andere wie bei Mutter Zuhause.


    Ich denke da hilft nur ein gemeinsames Gespräch, erstmal mit dem Vater, dann vielleicht zu dritt und dann kannst du ja mal mit ihr alleine shoppen gehen oder Eis essen und dich mit ihr unterhalten.

  • Hallo Gilfy,


    danke für die schnelle Antwort. Das mit dem Einkaufen und Kochen ist ein Versuch wert. Ob es funktioniert weiß ich nicht. Leider stehe ich mit meiner Meinung alleine. Mein Mann wird nicht mit Ihr reden, weil er der Meinung ist, dass es nix bringt und ich " sensibler" bei solchen Situation mit dem Kind umgehen soll. Er möchte, dass ich erstmal alleine zur Erziehungsberatung gehe, und mir mal erklären lasse, wie es "richtig" läuft. Solche Gespräche finde ich für unsere Ehe nicht vorteilhaft. Sagt aber auch ich bin tolerant und rücksichtsvoll. Darf man also einer 13 jährigen nicht mal sagen, dass man es nicht gut findet, wenn sie ständig ( immer) eine gegenteilige Meinung hat, und gar nicht drüber nach denkt und pauschal immer gegen geht!? Und das ich mich damit unwohl fühle!? Son Kind muss doch mal vertragen, wenn man sowas sagt.


    Viele Grüße Sunny

  • Hallo Sunny, das misst du dir sicher nicht gefallen lassen. Schwierig ist sicher ihre Grundeinstellung zur Situation gepaart mit Pubertät. Kein leichtes Spiel. Als Team müssen dein Mann und du funktionieren, also ich würde da auch stärker auf ihn zu gehen und er ist offensichtlich ein Erziehungseckpfeiler des Mädchens., was für mich heisst, er muss sich oft, offen, deutlich für dich, für eure Beziehung aussprechen.


    Kannst du denn auch mal was mit ihr allein machen, vll. Was was verbindet?

  • Ich finde auch, dass dein Mann da mal was machen muss. Das Mädchen ist 13, Anfang der Pupertät, da sind sie sowieso nicht selten auf Krawall aus. Aber er muss ihr klar machen, dass sie diese Bockereien lassen soll. Eine Trennung ist zwar nicht schön, aber für sie scheint sie auch kein Weltuntergang gewesen zu sein, sonst würde sie sich doch anders verhalten.


    Ich hab da leider auch so einen Mann abgegriffen, der immer der Gute sein will. Und wenn dein Mann nichts macht, machst du eben auh nichts mehr. Ich würde die Bemühungen runterschrauben. Essen kochen, was alle zumindest theoretisch mögen. Wenn sie dann nichts isst, nicht die Verletzte spielen, was sie ja erwartet, sondern in Gleichgültigkeit üben.

  • Sunny ich kann dich gut verstehen. Ich habe so das Gefühl daß der Tochter deines Mannes viel daran liegt, einen Keil zwischen euch beide zu treiben. Sie ist nicht mehr klein und weiß genau, was sie macht. Vielleicht wird sie auch von ihrer Mutti beeinflußt und die stichelt auch mit. Es ist ganz wichtig, daß du deinem Mann klar machst, daß er zu dir halten sollte wenn eure Ehe nicht daran zerbrechen soll. Sicher ist es ein Balance-Akt für euch alle, gut mit dieser Situation umzgehen. Ich denke, es wird viel Zeit brauchen. Gerade in der Pupertät sind Kinder oder Teenies recht schwierig.

  • Hallo Ihr Lieben,


    danke für die Antworten. Das mit dem Unternehmen ist so eine Sache. Früher haben wir Kekse gebacken, zusammen gemalt, waren Rad fahren und haben morgens alleine zu zweit im Wohnzimmer erzählt. Heute verlässt sie das Zimmer sofort, wenn mein Mann nicht mehr im Zimmer ist, und das verletzt mich schon. Sicher muss man sich etwas in Gleichgültigkeit üben, denn was Anderes funktioniert im Moment auch nicht. Man darf es halt aufgrund der Pupertät nicht zu nah an sich rankommen lassen. Werde aber trotzdem mal zu einer Erziehungsberatung gehen, und schauen, ob die mir da helfen können. Denn einfach " aufgeben" möchte ich nicht.


    Wünsch Euch einen schönen Abend

  • Oh ja, das lässt sich gut nachvollziehen, gerade wenn es schon mal besser lief. Hast du sie vielleicht mal unbewusst verletzt? Was gegen ihre Mutter gesagt oder mit dem Vater zu was bestimmten gestritten?


    Lass uns doch mal wissen, was die Beratung gesagt hat - toi, toi, toi...

  • Ich würde auch den Mann mir einbeziehen. Hast du bezüglich deiner Probleme mit dem Mädchen mit ihm schon mal ein Gespräch geführt. Weiß er um die Situation? Meistens ist es ja so, dass die Männer sich doch in der Erziehung ehr zurückhalten. Vielleicht hilft es, wenn er mal ein klärendes Gespräch mit seiner Tochter führt. In dem Alter beginnt ja meist die Pubertät und dann versuchen die Kiddies ihre Grenzen bis zum letzten auszutesten. Ich kann die total verstehen, das dir die Situation an die Substanz geht. Ich wünsche dir, das sich alles zum Guten wendet.

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