Corona...

  • Ich glaube, was das ganze Thema auch so dynamisch macht, ist, dass da auf einmal etwas ist, das sich nicht in den Griff bekommen lässt und wo die Spezies "Mensch" ansteht. Bei anderen Dingen (Klima zB) ist das ja subtiler bzw. wissen wir genau, was wir tun können/müssten...


    Das sorgt für ganz schön viel Emotion, weil es Angst macht, etwas nicht im Griff zu haben. Und wir haben das momentan leider tatsächlich nicht im Griff - weltweit nicht. :( Damit muss man erst einmal zurecht kommen...


    Ich habe mir mittlerweile wirklich angewöhnt von "Tag zu Tag" zu leben und nicht zu sehr in die Zukunft zu denken. Diese ist momentan einfach sehr ungewiss.

  • Die machen wir spannenderweise wenig Angst, das überhöre ich einfach. Was mir gerade persönlich Sorge bereitet, ist das Kippen der psychischen Stabilität bei von mir betreuten Personen. Das ist schon sehr an der Grenze und ich bin mit viel Leid und kippender Stimmung konfrontiert. Da fällt Abgrenzung nicht immer leicht. Oder anders gesagt: Es ist leichter Krisen zu begleiten, die nicht irgendwie auch die eigenen sind...


    Grundsätzlich bin ich aber ein positiver Mensch, fokussiere auf Ressourcen und Schönes... Das ist im Moment spärlicher vorhanden, aber es ist da. :)

  • Die Verschwörungstheorien machen mir nicht wirklich Angst, da höre ich auch nicht hin. Was ich einfach sagen wollte ist, das ich nichts mehr glauben kann was in den Medien berichtet wird.
    Ich sage ja nicht das es diesen Virus nicht gibt, ich sage aber das wird noch sehr sehr lange dauern. Ich denke , das wird ihn wahrscheinlich nie richtig los werden.
    Ich gehöre zu den Risiko Patienten und eigentlich sollte ich mich lieber gestern statt morgen impfen lassen. Doch ich bin so verwirrt durch all das was man ließt und hört, das ich mich lieber nicht impfen lassen sollte bis alles in " trockenen Tüchern " ist.


    Es ist schön Dani das du so positiv denken kannst, ich kann im Moment gar nicht sagen ob ich ein positiver Mensch bin.
    Ja, und viele schöne Momente sind auch hier Mangelware!!!

  • Ich finde Verschwörungstheorien insofern beängstigend, dass sie Anklang bei Bürgern finden, die "ihr normales Leben" zurückfordern. Da passt die Verbreitung der haltlosen Behauptungen, Masken seien gefährlich, Impfungen auch, Corona nur eine Erkältung oder ein reicher Amerikaner wolle uns einen Chip implantieren.


    Ich habe hier im Pflegeheim gesehen, was passiert, wenn man alte Menschen nicht "dem Risiko einer Impfung" aussetzt. Beziehungsweise noch gar nicht aussetzen konnte. Es starben so viele, bzw. sie erkrankten derart schwer, dass (intensiv)-medizinische Versorgung nötig war. Das Heim musste vom Katastrophenschutz geräumt werden. Mittlerweile wurden die verbliebenen Bewohner geimpft. Es gab dort keine weiteren Coronatoten.


    Gilfy, ich hätte gern gewusst, was du für die Situation in Pflegeheimen vorschlägst. Du schriebst ja, dass die alten Menschen als Versuchskaninchen missbraucht werden würden - aber was wäre dein Vorschlag, wie man sie vor dem gefährlichen Virus schützten soll?

  • Erstmal muss ich dir sagen, das es den Virus hier genauso lange gibt wie bei dir. Bei meiner Schwester im Alten und Pflegeheim gibt es nicht einen Bewohner der erkrankt war oder/ und gestorben ist an dem Virus.
    Hygiene ist bei allen Viruserkrankungen das A und O. Natürlich gehört das Tragen von Masken auch dazu. Bei meiner Schwester im Heim muss es ja gut funktioniert haben, sonst wäre es dort ja nicht so. Letzten Samstag sind dort im Heim die Ersten Bewohner und Pflegepersonal geimpft worden. Meine Schwester wollte sich nicht Impfen lassen, ob sie nun geimpft ist oder nicht, weiß ich nicht.


    Nicht nur die alten Leuten müssen und sollten geschützt werden, sondern alle Menschen.
    Wenn man nun nicht nach Altersklassen impfen würde, sondern alle durcheinander von Alter her, dann würde man doch viel besser sehen können, wo was und wer, wie reagiert und daraus Erfahrungen ziehen.


    Auch würde ich persönlich es besser finden, wenn man sich den Impfstoff selbst aussuchen könnte und nicht den der einem vorgeschrieben wird. Die sind ja nicht alle gleich.


    Ich selbst gehöre zu den Risikopatienten und habe unter anderem jede Menge Allergien auch auf Medikamente und deren Zusatzstoffe. Ich muss da halt vorsichtig sein und bin skeptisch. Vielleicht kannst du das ja verstehen.


    Außerdem geht es nicht nur um die Bewohner in Heimen, sondern um alle Senioren.
    Es sollen und werden zuerst alle über 80 geimpft, ja, aber nur die die in Heimen leben. Was ist mit denen die noch Zuhause wohnen? Hier in unserem Dorf gibt es super viele davon , nicht einer ist geimpft oder gar eingeladen zum Impfen. Keiner fragt wie sie zu Impfzentren kommen, erst Recht bei diesem Wetter.


    Ich würde es bevorzugen wenn Hausärzte Impfen dürfen, es gibt ja Impfstoff der nicht so gefrostet gelagert werden muss.
    Da würden die Senioren hinkommen, können sich in aller Ruhe alles genau erklären lassen und ihre Fragen und Bedenken äußern. Und das meine ich auch für alle anderen Menschen.
    In Mecklenburg Vorpommern funktioniert das ja auch.

  • Ich denke, schwierig an der Situation ist einfach die Gewissheit, "machtlos" zu sein, keine Strategie zu haben, die "alles gut macht". Egal, was man macht oder wie man verfährt, es ist eigentlich immer falsch, weil Konsequenzen (in aller Härte) wenig vorhersehbar sind. Habe vor kurzem ein paar Artikeln zur spanischen Grippe gelesen, das fand ich irgendwie auch spannend...


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    Für mich gerade wichtige Info: Ein Freund von mir arbeitet in einer WG (für Menschen mit Behinderung). Da gibt es gerade Fälle - acht von zehn Klienten erkrankt. Von den Mitarbeitern aber niemand (es steht noch ein Test aus). Das überzeugt mich wirklich darin, penibel die FFP2-Maske zu tragen...

  • Bitte? Du musst mir gewiss nicht sagen, dass es den Virus bei "dir schon so lange gibt wie bei mir"!!!


    Hier weiß ich aus einer Schule, dass die Maßnahmen verantwortungsbewusst umgesetzt werden - an einer anderen sieht man die Schüler auf dem Schulhof "kuscheln" und die Betreuer gemeinsam herumstehen. Trotzdem reichte ein Superspreader um für eine gründliche Verteilung dort zu sorgen, wo man auf Hygiene und Abstand bedacht war.


    Russisches Roulette geht eben so lange gut, bis es schief geht. Hier waren teilweise neunzig Prozent der Heime betroffen. Eine demente Person, die mal wieder durch die Flure irrt, reicht, um einen Dominoeffekt in Gang zu setzen. Hier sind in den Pflegeheimen reichlich Plätze frei geworden....


    Noch immer frage ich mich, wie man darauf kommt, alte Menschen die geimpft werden, als "Versuchskaninchen" zu bezeichnen. Immerhin starben mehr als 60 Prozent der Coronatoten in Pflegeheimen. Was also passiert, wenn man sie nicht impft, wissen wir. Ich fände es unverantwortlich, ihnen aufgrund dieses Wissens, den Impfstoff vorzuenthalten.


    Es wundert mich nicht, dass im dünn besiedelten Meck-Pomm Dinge klappen, die in Köln und Berlin unmöglich sind.

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