Beiträge von Dani

    Aua, gute Besserung an Luca!! Das klingt schlimm, zum Glück ist es das wohl nicht. Und fein, wenn er umsorgt wird. Das brauchen auch große Kinder in der Situation. (Meiner ist ständig verletzt, weil sehr aktiv. Wir kennen die Notaufnahme gut! :D)


    Ja, die Zelt-Schleusen im Krankenhaus. Ich habe schon viel davon gehört. Zum Glück mussten wir die letzten Monate nicht hinein...


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    @ Kitty: Müllsammeln sind unsere im Kindergarten auch immer gegangen. :D


    Ich drück die Daumen, dass deine Feier steigen kann. Wie viel Gäste würdest du denn erwarten?

    Hallo! :)


    Dass er ruhig ist, klingt nach deinen Erzählungen so. Dass das Verhalten "unauffällig" ist, sehe ich eher nicht so. Er lehnt ja momentan alles ab, geht auch mit der kleinen Schwester (die ja fast noch ein Baby ist, also nicht nur unwesentlich jünger) rüde um.


    Ob Verhaltensauffälligkeiten wie Rückzug, Aggression etc. vom Absetzen der AD (das ist ja doch schon länger her), von einem Drogenkonsum, von einer psychischen Krise oder sonstigem kommen, kann man schwer einschätzen. Drogenkonsum könnte man aber mit einer Testung natürlich evtl. sicher ausschließen. Verlässt er denn das Haus gar nicht bzw. erhält er gar keinen Besuch? Kann es sein, dass er etwas "gebunkert" hat? Der Entzug damals ist gegen seinen Willen passiert, das sehe ich problematisch. Die Rückfallquote ist gemeinhin sehr hoch, SOGAR wenn der Entzug aus eigenem Antrieb passiert. Ich würde zumindest nicht ausschließen, dass er nach wie vor Drogen konsumiert. Auch wenn ich es euch anders wünschen würde!


    Einen mit dem Amt abgesprochenen Drogentest würde ich so vereinbaren, dass der "von der Familie unabhängig" stattfindet. Dh. die Betreuerin des Jugendamtes sollte ihm den als "Standardprozedere des Amtes" erklären, der mit euch nicht zwingend etwas zu tun hat. Besser, er fühlt sich vom Staat kontrolliert, als von euch. ;) Wäre sonst der Beziehung nicht gerade zuträglich.


    Lässt sich das Verhalten euch ggü tatsächlich mit einem Drogenkonsum erklären, ist es sehr sicher nicht zu durchbrechen, BEVOR er tatsächlich "clean" ist. Geht es auf das Absetzen der AD zurück, sieht die Sache anders aus.


    Alles Liebe!

    Ooooh, so einen Kindergarten hätte mein Kind (= Öko-Freak) GELIEBT! :) Sie hatten im letzten Kindergarten-Jahr ein Naturprojekt (Schätze aus der Natur sammeln, Schnecken, Spinnen und Insekten "aufziehen" etc.), bei dem sie schlussendlich einen tollen Naturraum (also ein Raum im Kindergarten wurde umfunktioniert) gestaltet haben.


    Das fand ich persönlich so großartig! Wir leben als Familie auch sehr naturbezogen und ressourcenschonend. Ich finde es schön, wenn man kleinen Kindern die Natur nahe bringt. Nur allzu oft gehen sie sonst nämlich nicht sorgsam damit um (Ameisen zertreten, Äste abbrechen etc.). :)

    Hallo! :)


    Hm, das klingt tatsächlich ein wenig danach, als wäre die Beziehung für dich eigentlich schon recht abgeschlossen...


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    Rechtlich "einschätzen" kann ich deine Lage für den Fall einer Trennung nicht. Da macht die rechtliche Beratung sicher Sinn, weil ich ein wenig davon ausgehe, dass das fehlende Sorgerecht die Sache durchaus erschweren könnte. Andererseits gibt es eine Vaterschaftsanerkennung und du bist seit 12 Jahren rundum Bezugsperson. Da würde auch mich also ich Vorfeld genau erkundigen.


    Zum Wechselmodell kann ich etwas sagen, weil mir einige Fälle bekannt sind:


    ALLE (!) Fälle, die mir bekannt sind, fußen auf einer einwandfreien Elternebene. Das heißt nicht, dass es keine Konflikte gibt (diese gibt es ja auch in bestehenden Beziehungen), aber dass es eben eine gute Gesprächsbasis gibt und der Fokus bei den Kindern liegt, nicht bei persönlichen Differenzen. Ich denke, eine solche Ebene ist das Um und Auf.


    Im privaten Umfeld kenne ich drei Fälle, wo die Kinder (meist wöchentlich) wechselweise bei Mutter und Vater leben. Alle Beteiligten kommen mir sehr entspannt vor.


    Meiner Erfahrung nach schließt ein Wechselmodell Unterhaltsleistung nicht prinzipiell aus (ich denke, wenn der Verdienst der Eltern sehr unterschiedlich ist). Ich würde das auch rechtlich erfragen...


    Eine generelle Frage von mir dazu: Von deinen beruflichen Gegebenheiten wäre es machbar, dass du die Kinder durchgehend für mehrere Tage bis eine Woche alleine betreust?


    Alles Liebe! :)

    Hallo Marina!


    Uff... :( Es klingt momentan ehrlich nicht so, als hättet ihr viele Möglichkeiten, in einen Kontakt/eine Kommunikation zu kommen. Von "Familienleben" ganz zu schweigen. Versuche, deine Energie nicht darauf zu verwenden, beständig in Kontakt treten zu wollen. Setze ihm von Zeit zu Zeit Angebote und lass es dann dabei bewenden, wenn er sich sperrt. Alles andere ist leider vergebene Liebesmühe. Er hat für den Moment seine Entscheidung getroffen, sich in seinem Zimmer zu verbarrikatieren und böse auf euch zu sein.


    Es würde wahrscheinlich schon schwierig bis unmöglich werden, ihn zu gemeinsamen Unternehmungen (Essen etc.) zu "zwingen". Klappt es doch, wäre es keinesfalls das "schöne Familienleben", das du dir wünscht.


    Gehst du aktuell von einem Drogenkonsum aus? Es würde das extreme Verhalten jedenfalls erklären.


    (Nein, keinesfalls die Schwester bei ihm alleine lassen! Nachdem sein Verhalten Bände spricht und ein Drogenkonsum nicht ausgeschlossen ist, wäre das fahrlässig. Braucht er sie nur ignorieren, um euch zu strafen und ihr passiert etwas... Besser nicht!)


    Alles Liebe und starke Nerven!


    Dani!

    Hallo! :)


    Ihr seid in keiner einfachen Situation und ich würde euch tatsächlich raten, sehr langsam zu machen, empathisch beim Kind zu bleiben und gegebenenfalls auch Hilfe von außen zu holen.


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    .) Wie habt ihr ihm erklärt, dass die Großeltern nun doch nicht kommen? Das muss kindgerecht und so passieren, dass er es nicht auf sich bezieht.


    .) Nicht essen: Unbedingt beobachten! Nimmt er genug Wasser zu sich? Isst er ein bisschen? Da spielen jetzt sicher mehrere Faktoren mit hinein. Der Umzug, die unterschiedliche Ernährungsweise,... Habt ihr schon einen Kinderarzt? Sollte das mit der Nahrungsaufnahme nicht besser werden, unbedingt aufsuchen!


    .) Kennenlernen/Ausflüge: Ihr könnt natürlich alles mit ihm machen (Spielplatz, Zoo,...), solange es für ihn passt. Ich würde nur tatsächlich raten, eher langsam zu machen und das Kind gut zu beobachten, um es nicht zu überfordern. Fremdes Land, Sprache, seine bisherigen Bezugspersonen sind nichtgreifbar (und zu euch muss Bindung und Vertrauen erst - wieder - wachsen) - das verlangt ihm jetzt extrem viel ab. Von meinem Bauchgefühl her, sind massig neue Eindrücke nun eher kontraproduktiv.


    .) Therapie: Ja, einfach einmal schauen, ob ihr Therapeuten mit Sprachkenntnissen findet. Alternativ könnt ihr sonst sicher etwas zuwarten. Ich gehe nämlich davon aus, dass die Sprachbarriere bald keine mehr sein wird. Kinder erlernen eine Sprache rasch. Vor allem war es ja die ersten zwei Jahre seine Muttersprache und er dürfte sie noch verstehen.


    .) Hilfsangebote für euch: Ich würde an eurer Stelle auch den Gedanken fassen, ob ihr euch nicht vorsorglich an eine Erziehungsberatungsstelle wenden wollt. Ich denke, ihr steht vor einem längeren Prozess, bei dem ihr als Eltern Unterstützung benötigen könntet. :)


    .) Kindergarten: Ich persönlich würde mir grundsätzlich die Kindergärten in Wohnnähe ansehen und mich auf mein Bauchgefühl verlassen. Ich denke, in Kindergarten und Grundschule steht und fällt alles vorrangig mit der Empathie und dem Einsatz der Pädagogen. Aktuell wäre es für mich aber noch kein Thema (es sei denn, ihr müsstet euch schon für einen Platz anmelden?)



    Alles Liebe!

    @ Kitty: Das mit dem Picknick klingt schön. Ihr seid ein engagierter Kindergarten, denke ich. :)


    Bin auch sehr gespannt, wie es bei uns im Laufe des Sommers und vor allem im Herbst weitergeht. Es ist alles sehr unsicher und offen, wenig planbar. Das mag ich generell nicht unbedingt! :(
    Wir machen heuer nur 2-3 Tage Kurzurlaub im Heimatland. Ins Ausland würde ich momentan nicht fahren wollen - nicht "zum Spaß"!


    @ Brille: Ich habe zwar keine, aber nun schon öfter gehört, dass es beim Optiker "Anti-Beschlagungs-Spray" zu kaufen gibt. Nachdem absehbar ist, dass uns die Masken wohl noch etwas länger begleiten, wäre das vielleicht eine Option für euch? Es soll wohl gut wirken! :)

    Gilfy: Halt uns auf jeden Fall am Laufenden, wie es mit Luca und J1 weitergeht. :) (Ich bin immer so neugierig.) Aber Luca hat scheinbar andere - bessere - Freunde und ist auf den Jungen nicht angewiesen.


    (Zur Mutter: Erwachsene, die andere - vor allem Kinder - in der Tonalität beschimpfen, sind mir mehr als suspekt. Da wäre es mir schon nicht recht, wenn mein Kind mit dieser Mutter in Kontakt kommen muss. Umso mehr würde ich die Kontrolle durch Treffen bei mir Zuhause/gemeinsame Unternehmungen forcieren, wenn sich die Sache nicht ohnehin bald von selbst gibt.)


    @ Johanna: Ich verstehe deine Sichtweise auch gut. Bei vielen Dingen wäre es tatsächlich die einfachste Lösung, als Elternteil eine Entscheidung - im Sinne des Kindes - treffen zu können, das Kind hält sich daran und versteht irgendwann auch die Hintergründe. Die Praxis hat mich da aber wohl etwas skeptisch gemacht. :D


    Manchmal schwenke ich dann zu Handlungsweisen, die vielleicht nicht "naheliegend"/"direkt" sind (oder eben auf Umwegen), aber dafür Aussicht auf einen "positiven Ausgang" haben. Das ist individuell sehr verschieden. Ich denke, es gibt durchaus Jugendliche, die sich an ein "Freundeverbot" tatsächlich halten würden. Ich denke aber auch, die sind die Ausnahme. Vieles würde dann wohl tatsächlich im Verborgenen laufen - und das mag ich nicht. Dann ist es mir schon lieber, ich weiß, woran ich bin.


    Es spielt sicher auch die eigene Erziehung mit hinein. Ich bin nicht nur "an der langen Leine gelaufen", sondern tatsächlich sehr liberal erzogen worden. Das heißt aber nicht, dass ich keine Verantwortung übernehmen konnte. Das konnten meine Geschwister und ich sehr gut. Selbst bin ich tatsächlich oft überrascht bis erschrocken, wie wenig Eigenverantwortung Kindern und Jugendlichen mittlweile oftmals zugetraut wird. Das war vor 1-2 Generationen noch komplett anders!


    Bei mir bin ich mir übrigens recht sicher, dass ich mich an ein "Freundeverbot" ab einem Alter von 12, 13 Jahren sicher nicht mehr gehalten hätte. Ich bin mir aber auch relativ sicher, dass ich im Endeffekt "guten" von "schlechtem" Umgang hätte unterscheiden können. Vermutlich hätte das aber ein wenig länger gedauert als bei einem reflektierten Erwachsenen. ;) Das traue ich Luca auch zu. :)


    Darf ich fragen, welcher Jahrgang du ungefähr bist? Würde mich interessieren! (Ich: frühe 80er)


    (Deine Ansichten finde ich übrigens spannend, unverblümt und sehr reflektiert - das gefällt mir. Du bist Pädagogin, hast du einmal geschrieben, nicht? :))

    Hallo! :)


    Für mein Verständnis: Seid ihr jetzt alle drei in Deutschland? Und wie lange waren der Sohn und du tatsächlich im Vorfeld getrennt (dass er so gar kein Deutsch mehr spricht?)?


    Grundsätzlich ist die Angst, dass euch euer 3-jähriger "hasst" und ablehnt, weil er bei euch nicht alles darf, sehr gering. Kinder (vor allem Kleine) sind bei solchen Dingen (dürfen/nicht dürfen; verwöhnt werden) sehr anpassungsfähig und flexibel.


    Mehr Gedanken mache ich mir tatsächlich um die Bindung (zu den Großeltern/zu euch). Wenn er von klein an über 10 Stunden/Tag von den Großeltern betreut wurde und diese 24h/Tag für ihn da waren, als ihr in Deutschland alles vorbereitet hat, sind die Großeltern momentan tatsächlich als Bezugspersonen zu sehen. Nicht ihr! Das heißt, ihr habt ihn von seinen Bezugspersonen getrennt und in ein völlig fremdes Land mitgenommen, in dem er scheinbar die Sprache nicht (mehr) versteht (gut, die Sprachbarriere wird sich bald geben, denke ich). Das kann ungemein traumatisierend wirken!


    An deiner Stelle würde ich mir momentan keine Gedanken über Fremdbetreuung machen (Kindergarten), sondern dafür sorgen, dass einer von euch beiden für die nächste Zeit dauerhaft bei dem Kind bleibt und der andere so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringt. Langsam "ankommen" lassen, aneinander gewöhnen, nicht überfordern! Aktivität gerne - aber nicht überfordern. Hochtrabende Unternehmungen im noch fremden Land können verunsichern. Gemeinsam im neuen Zuhause etwas naschen, Buch lesen, spielen,... kann Sicherheit geben. Auf Annäherungsversuche (also körperliche) von ihm reagieren. Dies aber eurerseits dann nicht forcieren, wenn sie ihn zu verunsichern scheinen.


    Sinnvoll wäre eine therapeutische Begleitung (Spieltherapie, Gestalttherapie) für den Kleinen. Da müsste aber die Sprachbarriere beachtet werden. Der Therapeut/die Therapeutin müsste die derzeitige Muttersprache des Kindes sprechen!


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    Alles Liebe!

    Hallo!


    Freut mich, wieder von euch zu hören! :)


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    Nachdem ich mich meist zuerst auf die positiven Dinge fokussiere: Er hält sich nun schon knappe drei Wochen an eure Regeln. Das ist durchaus nicht nichts. Ob er es nun gerne macht oder nicht - es gehört gewürdigt. Ich würde ihm durchaus zurückmelden, dass mich das froh macht, dass er für den Moment scheinbar weise Entscheidungen trifft. Besser so für ihn und seine Zukunft!


    Zur Essens-Thematik: Gut, die Ablehnung ist spürbar. Ich finde das sehr traurig für euch, aber das müsst ihr wohl momentan hinnehmen. Ablehnung ist nichts, das man mit übermäßiger Aktion (Verbote zB) rasch ändert. Dazu braucht es eher einen langen Atem. "Zwingt" ihr ihn, mit euch zu essen, wird es wohl noch ungemütlicher als sowieso schon. Damit ist eigentlich niemandem geholfen.


    Ich würde ihm an deiner Stelle deutlich machen, dass ich ihn nicht zwingen möchte, gemeinsam mit der Familie zu essen, aber immer wieder betonen, wie sehr ihr euch über seine Anwesenheit (die freiwillige!) freuen würdet. Ladet ihn ein zum Essen, bittet ihn zu Tisch, macht ihm deutlich, dass er erwünscht ist. Die Entscheidung trifft er. Ich würde durchaus auch die kleine Schwester ins Gespräch bringen. Sie fängt jetzt an, mit euch bei Tisch zu essen, oder? Vielleicht fände sie die Anwesenheit ihres Bruders ja gut! :)


    Alles Liebe (und starke Nerven!)

    Lieber Richard!


    Danke für deine ausführliche Antwort.


    Die Entscheidung für oder gegen die Partnerschaft würde ich - ähnlich wie es Kitty auch rät - ganz unabhängig von den Kindern treffen. Das heißt natürlich nicht, dass du verschiedene Aspekte nicht berücksichtigen sollst (Reaktion der Kinder, Wie kann man sie stützen,...). Die Paarebene ist aber immer noch eine ganz andere... Ich würde mir an deiner Stelle zwei Fragen stellen: WILL ich an dieser Liebesbeziehung arbeiten? KANN ich an dieser Liebesbeziehung arbeiten? Dass eine vorangegangene Paartherapie keinen Erfolg gebracht hat, ist grundsätzlich kein Ausschlussgrund für eine weitere Hilfsmaßnahme. Die Frage ist eben, was man will und kann (und zwar beide!).


    Ich glaube nicht, dass die Frage, in welchem Alter eine Trennung der Eltern schlimm/am schlimmsten ist, tatsächlich zu beantworten ist. Das hängt von so vielen Faktoren ab, dass da tatsächlich immer nur der Einzelfall betrachtet werden kann. Tatsache ist, die Trennung der eigenen Eltern macht was mit Kindern - vom Kleinkind bis zum Erwachsenen.


    Je kleiner die Kinder, desto stärker ist aber mEn die Tendenz, die Trennung der Eltern auf sich zu beziehen. Da sehe ich im Alter deiner Kinder eher Möglichkeiten, dass sie die tatsächlichen Beweggründe verstehen und sich nicht schuldig im engeren Sinne fühlen.


    Loyalitätskonflikte sind wiederum in nahezu allen Altersstufen Thema. Vor allem dann, wenn die Eltern nicht an einem Strang ziehen. Deshalb halte ich eine entsprechende ELTERNebene nach der Trennung für unsagbar wichtig. Und gerade während und unmittelbar nach der Trennung sollte man sich jede erdenkliche Hilfe holen, um an dieser Ebene effektiv zu arbeiten. Schließlich wollen die meisten Eltern doch tatsächlich das Beste für ihre Kinder.


    Wichtig finde ich, die Kinder einzubeziehen. Gemeinsam als Eltern MIT ihnen zu reden (wenn es tatsächlich zu einer Trennung kommt, KEINESFALLS zu früh). Das nimmt Unsicherheiten, mit denen Kinder jeden Alters zu kämpfen haben.


    Dir kann ich raten, eine Entscheidung bezüglich Trennung/Weiterbestand der Beziehung zu treffen. Am besten mit der Partnerin gemeinsam. Im Vorfeld würde ich mich in deinem Fall rechtlich beraten lassen (das schadet ja nicht, auch wenn es nicht zur Trennung kommt). Ist eine Trennung spruchreif, GEMEINSAM überlegen und planen, wie die Kinder einbezogen werden, welche Fragen zu klären sind etc. Hier würde ich jedenfalls die Hilfe eines unbeteiligten Dritten (Beratungsstelle, Coach, Mediator, Sozialarbeiter,...) in Anspruch nehmen.


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    Alles Liebe! Viel Kraft! Und halt uns auf dem Laufenden! :)

    Liebe Gilfy, liebe Johanna!


    Antwort folgt noch heute Abend oder morgen Vormittag. Mach mir gerade einige Gedanken zu dem Thema! :)


    (Gilfy, ein bisschen klingt es so, als wäre diese "Freundschaft" nur eine Frage der Zeit? Das wäre dann wahrscheinlich gar nicht so schlecht... ;))

    Hallo Richard! :)


    Ich würde die Situation mit deiner Partnerin zunächst einmal isoliert vom Familien-Aspekt sehen. Gibt es eine Chance, dass ihr an eurer Beziehung arbeitet? Was wollt ihr jeweils? Liebt ihr einander? (Das kann man auch, wenn man sich auseinander gelebt hat)


    Dass es durchaus auch eine längere "Durchhänger-Phase" gibt, ist bei längeren Beziehungen gang und gäbe. Es spricht nur niemand gerne darüber... Das heißt aber nicht, dass man mit einer gewissen Anstrengung nicht wieder näher zusammenfinden kann, sofern keine unüberbrückbaren Differenzen dazwischen stehen.


    Habt ihr einmal eine Paartherapie angedacht? Habt ihr Freiräume nur für euch als Paar?


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    Dass du als Vater kein Sorgerecht (beantragt) hast, wundert mich? Wolltest du das nicht oder warum ist das nicht passiert? Eventuell wäre das jetzt noch nachholbar?


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    Ich glaube, 12 Jahre, das ist ein Alter, wo Kinder schon fähig sind, viel zu verarbeiten und auch reflektiert zu sehen. Während kleinere Kinder eine Trennung der Eltern oftmals stark belastet und sie Fehler bei sich suchen, höre ich von älteren Kinder oft Gegenteiliges - da ist oftmals auch Erleichterung spürbar, dass sich die Stimmung entspannt. Eine angespannte Atmosphäre macht ja durchaus viel. Ich denke, wesentlich ist in jedem Fall, dass nach einer Trennung beide Elternteile in ihrer Rolle als Mama und Papa präsent bleiben und den Nachwuchs gut durch die Pubertät und ins Erwachsenenalter begleiten. Das hast du vor - finde ich top!


    Wie deine Partnerin nun auf eine mögliche Trennung reagiert, ob sie den Kontakt zu den Kindern "unterbindet" (wie gesagt, du hast Rechte), das kann dir natürlich niemand sagen. Was durchaus gesagt werden darf, ist, dass Kinder in dem Alter durchaus schon weniger manipulierbar sind und über kurz oder lang ihre Treffen und Termine ohnehin selbst ausmachen. Eine gute Basis der Eltern ist sinnvoll, aber für ein Weiterbestehen des Kontaktes zwischen Elternteil und Kind nicht zwingend "NOT"wendig...


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    Für mich ist in erster Linie die Frage, ob die Beziehung für dich unrettbar verloren ist. Wenn nicht, würde ich eine Paartherapie in Betracht ziehen.


    Erscheint dir das zwecklos und geht es wirklich darum, die Trennung zu planen, würde ich das nicht überstürzen, sondern mit Bedacht machen. Dazu gehört eine umfassende familienrechtliche Beratung (sollte im Erstkontakt kostenfrei möglich sein), in deren Rahmen du dich über deine Rechte und Pflichten als Vater im Falle einer Trennung informieren lässt. Die Sorgerechts-Frage sollte dort unbedingt geklärt werden.



    Alles Liebe,


    Dani!

    Hallo, ihr zwei! :)


    Ich finde das Thema vor allem deshalb so spannend, weil hier wirklich ein guter Meinungsaustausch zu konträren Standpunkten stattfinden kann. Wir haben auch nicht nur das Luca-Fallbeispiel, wir können auch auf die Erfahrungen unserer eigenen Jugend zurückblicken, die ja oftmals noch recht präsent sind (im Gegensatz zu mancher Kindheitserfahrung).


    Ich finde Johannas Sichtweise absolut sinn- und verantwortungsvoll - aus Erwachsenensicht. Ich glaube nur, einer Vielzahl von Leuten in dem Alter wäre ein "Kontaktverbot" absolut egal. Insofern wäre ich geneigt (als Elternteil) andere Wege zu finden, diese Situation zu begleiten. Die wenigsten Jugendlichen empfinden ihre Eltern als Maßstab aller Dinge. Die Peer Group steht da einfach drüber. Dazu kommt die ganz normale Rebellion gegen die Eltern. Ich selbst hätte es in dem Alter vermutlich nicht so empfunden, dass meine Eltern nur das Beste für mich wollen und fürsorglich sind. Und ich hätte mich gnadenlos dagegen zu Wehr gesetzt.


    Während man die Sozialkontakte eines 5-, 8- oder 10-jährigen noch gut "im Griff" hat (wage im einmal zu behaupten), hat man bei einem Kind im Alter von Luca weniger Handhabe. Der Radius ist da einfach schon zu groß. Dann ist er mit irgendwelchen Kumpels an Ort XY und gaaanz zufällig kommt Junge 1 vorbei. Die Kinder sind ja nicht blöd, die wissen schon, wie man die Vorgaben der Eltern umgeht...


    Ich denke, da muss man darauf bauen, seinem Kind insofern Werte vermittelt zu haben, dass es halbwegs zwischen gutem und schlechtem Umgang unterscheiden kann...


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    Bzgl. "krimineller Energien": Ich fahre bei vielen Dingen grundsätzlich eine "Null-Akzeptanz-Schiene" (Gewalt, Drogen,...). Ich bemühe mich aber bewusst, nicht bedingungslo zu werten. Die Welt ist nicht Schwarz und sie ist nicht Weiß. Es gibt Zwischentöne. Problematische Verhaltensweisen (egal ob bei Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen) können durchbrochen werden. Ein Kind/Jugendlicher, das klaut, schlägt etc. ist nicht grundsätzlich ein hoffnungsloser Fall. Ich arbeite viel mit Erwachsenen mit problematischen Biografien. Da gibt es teilweise recht "haarsträubende" Lebensläufe dabei. Und manche Menschen haben tatsächlich die Kurve bekommen, weil man ihnen eine Chance gab. Manchmal muss man auch hinter die Fassade blicken.


    @ Gilfy: Ich schätze deinen Luca so ein, dass der sich durchbeißt und aus seinem Elternhaus ein ganz gutes Wertesystem mitbekommen hat. Außerdem wirkt er mir - aus deinen Erzählungen heraus - sehr reflektiert. Ich denke, die Situation mit Junge 1 wird sich von selbst wieder geben (wenn Luca draufkommt, dass der tatsächlich kein Guter ist). Du schreibst selbst, dass Luca recht dominant ist. Solche Kinder setzen sich meist recht schnell zu Wehr, wenn ihnen etwas nicht passt.


    Sollte der Kontakt weiterhin bestehen, könntet ihr versuchen, euch selbst ein Bild von Junge 1 zu machen? Klingt jetzt ein bisschen seltsam, aber vielleicht eine gemeinsame "coole" Unternehmung oder so? Es wäre für mich recht spannend, mir das "Bürschchen" selbst einmal genauer anzusehen. Ich bin vielleicht aber kein Maßstab, ich kann mit "Problemfällen" generell recht gut umgehen. Meinen Eindruck mach ich mir auch ganz gerne selbst.


    Generell finde ich hier manche Dinge sehr problematisch (Gewalt, Polizeieinsatz) und andere sehe ich - wenn auch mit keinem Augenzwinkern! - als vernachlässigbar... Gerade das Stehlen aus der elterlichen Geldbörse kommt in dem Alter verdammt häufig vor, da würde man sich wundern. Die Dunkelziffer ist wohl hoch, weil Eltern oft nicht richtig über ihre Barbestände Bescheid wissen. ;) Mir fallen auf der Stelle einige Beispiele ein, die als Kinder/Jugendliche zugelangt haben und dennoch redliche Menschen geworden sind. ;) Unter anderem mein Mann ("Ich wollt das halt gerne haben, da habe ich nicht weiter drüber nachgedacht!"). Heute klaut er meines Wissens nach nirgendwo mehr etwas! :D (Das meinte ich mit "Nicht Schwarz und nicht Weiß"...)

    Autsch. Ich würde es für dringend erforderlich halten, dass ihr härter durchgreift - denn das ist doch erst der Anfang. Was wird dann passieren, wenn er 16 ist?
    Ich fände es jetzt bedenklicher, dass der Junge in seinem Zimmer etwas ankokelt, als dass die Mutter eines "Freundes" dich anmeckert.


    Im Idealfall arbeitet man mit seinem Kind daran, auf sein Gefühl zu hören, sich bei Bedarf von anderen abzugrenzen und Entscheidungen (für oder gegen zwischenmenschliche Kontakte) reflektiert und bewusst zu treffen. Kontaktverbote geben den Eltern im besten Fall eine "Verschnaufpause" oder das Gefühl, die Situation im Griff zu haben. Lernerfahrung beim Kind bleibt aber auf Dauer auf der Strecke. Ich persönlich empfinde es auch als recht übergriffig, einem Jugendlichen seine Freunde zu "verbieten". Das kann durchaus als Vertrauensmissbrauch gewertet werden und das Kind macht dann halt im Verborgenen weiter und rebelliert massiv...


    Ich lehne mich jetzt ein wenig aus dem Fenster, ABER: Ich glaube auch, dass die Bewertungen von Eltern und Kindern sehr divergieren können. Vielleicht mag ein "schlimmer Finger" nach außen hin als schlechter Umgang wirken, freundschaftlich aber echt was am Kasten haben. Und so mancher "perfekte Umgang" ist bei näherem Hinschauen vielleicht gar nicht so perfekt. Nicht umsonst verteidigen viele Kinder ihre verschmähten Freunde inbrünstig mit: "Du kennst ihn/sie ja gar nicht richtig!" Und recht haben sie... So fair muss man sein. Als Erwachsener wertet man durchaus viel schneller als als Kind. Klar, man hat halt die Lebenserfahrung...


    Manch "heftiger Umgang" aus meiner eigenen Jugend war rückblickend übrigens beileibe nicht "schlecht".


    Ich mein das jetzt gar nicht auf den Jungen 1 bezogen. Ich kenn ihn ja nicht und die "Prügel-Sache" klingt gar nicht gut. Das sind mehr so allgemeine Denkanstöße.


    (Ich finde das Thema einfach spannend)

    Hm, auch wenn Luca dominant ist und Junge 2, 3 mitmachen. Das ist ein Lernfeld für sie, nicht zwingend für Luca. Er wäre erst gefordert, wenn sie ihm Widerstand entgegensetzen. ;) Dann geht es in den Konflikt...


    Warum um alles in der Welt will der Junge, der von Junge 1 zusammengeschlagen wurde, weiterhin Kontakt mit diesem halten?!


    Oh verstehe, die "Freundschaft" des Kleeblattes hält noch nicht lange. Außerdem ist sie ein bisschen "Corona geprägt" (da war/ist man sozial ja durchaus sehr bedürftig). Gut möglich, dass sich das tatsächlich von selbst wieder gibt. Da lohnt sich erst einmal abzuwarten, die Lage zu sondieren und einzuschätzen. Kontrolle würde ich subtil trotzdem so weit behalten, wie mir das als Elternteil möglich ist, ohne dass das Kind massiv rebelliert.


    Ich finde Gebote/Verbote in Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen ganz, ganz schwierig. Klar, als Elternteil bin ich in der Verantwortung und will mein Kind schützen. Im Endeffekt geht es hier aber natürlich auch um Interaktionen, Erfahrungen, Peer-Group und Rebellion. Manchmal hilft es tatsächlich, sich zeitlich zurückzukatapultieren. Wie hat man selbst als Kind/Jugendlicher empfunden? Wie hätte man auf diverse Einmischung der Eltern reagiert? Welches elterliche Verhalten hätte man gut gefunden und akzeptiert? Wir waren ja alle einmal jung und sind nicht alt und weise auf die Welt gekommen! ;)


    Anders verhält es sich übrigens mit dem Feuerzeug und dem Verbrennen von Dingen. Das ist gefährdend, gefährlich und ein absoluter Blödsinn. Da hätte ich absolut keine Toleranz. Eine Doku über Verbrennungsopfer kann hier heilsam sein. (Wars bei meinem Sohn)

    Hallo Gilfy! :)


    Zunächst einmal, weil es das erste ist, das mir ins Auge sticht:


    Es ehrt dich, dass du an Junge 2/3 beziehungsweise deren Sanktionen denkst, wenn "Luca sie in Schwierigkeiten bringt". Aber da gehe ich nicht ganz mit. Die beiden Jungen sind - ganz unabhängig von Luca - für ihr eigenes Tun verantwortlich. Luca hat (noch) kein "offizielles Verbot" von euch, demnach hält er sich bei Junge 1 auf. Seine beiden Freunde haben wohl ein offizielles Verbot aus dem Elternhaus. Wenn sie dagegen aufbegehren, ist das ihre Sache beziehungsweise die der jeweiligen Elternhäuser - nicht Lucas!


    Was den Umgang bzw. ein Umgangsverbot angeht: Es wäre natürlich eine tolle und einfache Lösung, den Umgang zu verbieten. Bloß: Wie gut so etwas klappt, zeigen Junge 2 und 3 auf. ;) Junge Leute in dem Alter geben nicht mehr viel auf solche Vorgaben aus dem Elternhaus, sondern setzen ihre Freundschaften dann heimlich um und durch. Oder hättest du dir in dem Alter Freundschaften "verbieten" lassen? Ich nicht!


    Als Elternteil wäre mir persönlich solch strikte Verbote Jugendlichen gegenüber viel zu heikel. Die Wahrscheinlichkeit, dass er dann zum Flunkern anfängt, sich heimlich trifft und euch gar nicht mehr teilhaben lässt, ist ungleich höher als dass er sich an das Verbot hält. Wenn ich lese, dass er sich ohnehin schon kritisch über Junge 1 äußert, ist es vielleicht nur eine Frage der Zeit... Da würde ich eher auf ehrliche Gespräche über Freundschaft, Gewalt und Abgrenzung setzen, "objektiv" (ohne Verbote) meine Meinung über Jungen 1 verbalisieren. Ich würde mich "liberal" geben, aber darauf achten, dass ich so viel "Kontrolle" wie möglich über die Situation habe (zB könnten sich die Jungs bei euch treffen etc.).


    Wie lange besteht diese Verbindung zu Junge 1 schon? Und - weil es mir durch den Kopf ging - kann es sein, dass es Luca vielleicht ohnehin mehr um Junge 2/3 geht und er Junge 1 zwangsläufig in Kauf nimmt? Oder trifft er Junge 1 auch allein?


    (Finde das Thema spannend!)

    Ja, so - oder so ähnlich - ist es bei uns auch in den höheren Schulen gelaufen. Mit dem Unterschied: die Dinge wurden sehr wohl kontrolliert und zählten zur Mitarbeitsnote.


    Finde nicht kontrollieren sinnfrei. Im blödesten Fall wird Falsches gefestigt, weil das Kind ja gar nicht erfährt, dass/ob etwas falsch oder richtig ist! :(


    Was würde bei euch denn passieren, wenn ein Teil der Aufgaben mit Erklärung "im zeitlichen Rahmen nicht schaffbar" einfach nicht erledigt wird? Wenn nicht benotet/kontrolliert wird, müsste das ja eigentlich auch "egal" sein, oder?