Beiträge von Dani

    Danke für die liebe Rückmeldung! :)


    Ja, ich fürchte, da musst du tatsächlich durch. Das Flüggewerden ist für Eltern schwer auszuhalten, höre ich immer wieder. Ein weiterer Tipp wäre, das "Sie ist fröhlich und freundlich, wenn sie nach Wochen mal da ist" bestmöglich zu genießen und Grenzen bzgl. möglichem Ausnutzen zu wahren. Sehr viel Druck würde ich im Moment nicht machen, wenn der Kontakt ein positiver ist, wenn ihr euch seht... Wäre schade darum, wenn die wenige gemeinsame Zeit dann angespannt verbracht wird.


    Dass keine Geschwister da sind, macht es doppelt schwer (den Ablöseprozess). In Konstellationen mit Einzelkindern (bzw. auch beim ältesten Kind) ist immer besonders viel an Dynamik da. Meine Mama hat mal gemeint, mit jedem Kind wird es leichter (ich habe mehrere Geschwister). Beim letzten hat sie den Auszug gar nicht mehr richtig mitbekommen. :D


    In eurem Fall ist bestimmt auch Thema, dass es eine Scheidung gab. Du schreibst, deine Tochter war ein "sehr verwöhntes Kind". Vermutlich trifft es aber: "Diesem Kind war man sehr zugewandt" mehr. Scheidungskinder, vor allem, wenn sie Einzelkinder sind, bekommen häufig besonders viel Aufmerksamkeit. Vor allem wenn ein latentes "schlechtes Gewissen" da ist. Da kann der Ablöseprozess dann mitunter heftiger ausfallen, weil sie sich von dieser "Aufmerksamkeit" ein wenig distanzieren müssen.



    Alles Liebe! :)

    Hallo und herzlich willkommen! :)


    Wann ist denn deine Tochter ausgezogen bzw. wie lange ist das Verhalten schon so?


    Ich persönlich sehe eine ziemliche Dynamik in Bezug auf Abnabelung, dem Gefühl, gebraucht zu werden und Kommunikation.


    Einerseits ist Abgrenzung/Abnabelung nach dem Auszug nicht ungewöhnlich, allerdings läuft die Kommunikation recht ungenügend (so gar nicht auf Nachrichten, Anrufe oder Einladungen zu reagieren, ist nicht sehr höflich und verletzt das Gegenüber). Wäre Kommunikation/Austausch da, könntest du wahrscheinlich besser damit umgehen, dass sie selten kommt.


    Grundsätzlich ist der Kontakt im Erwachsenenalter etwas, das individuell sehr unterschiedlich ist, finde ich. Bei manchen Eltern-Kind-Konstellationen gibt es regen Kontakt, bei anderen wieder weniger. Die Häufigkeit sagt aber natürlich wenig über die Bindung/Intensität aus. Qualität vor Quantität sozusagen... Eltern und Kinder können auch in unterschiedlichen Erdteilen leben, sie 1-2 Mal im Jahr sehen und ein gutes, enges Verhältnis haben. Das gleiche gilt umgekehrt (häufiger Kontakt, aber schlechte Basis).


    Also von der Häufigkeit würde ich es nicht abhängig machen. Aber bei dir ist ein Leidensdruck vorhanden, weil gar so wenig kommt, nicht reagiert wird und - das ist recht bezeichnend - du das Gefühl hast, sie kommt nur, wenn sie etwas braucht. Damit ist der Kontakt für dich nicht passend. Für sie aber scheinbar schon (sonst würde sie es ändern) und das ist eine ganz blöde Diskrepanz. :(


    Jetzt kann man natürlich das Gespräch suchen und rückmelden, was einen kränkt. Nachdem das aber schon passiert ist und keine Änderung eingetreten, sehe ich hier wenig Erfolg. Eventuell kann man es aber von der anderen Seite aufrollen: Die Tochter formulieren lassen, wie SIE sich den Kontakt vorstellt. Welches Ausmaß und welche Intensität sich für SIE stimmig anfühlt. Eventuell macht sie nämlich "dicht", weil sie mit den Anforderungen, die an sie gestellt werden (und das passiert auch oft unausgesprochen und unbewusst), überfordert fühlt.


    Mein Rat wäre hier tatsächlich, sich zurückzuziehen und die "Abnabelung" (so wie sie sich für deine Tochter gerade passend anfühlt) auszuhalten. Tatsächlich ist dabei nämlich eher das Kind der "aktive Part" und das ist auch gut und stimmig so. Das heißt aber nicht, dass du nicht auch sehr daran zu arbeiten hast. Aber eben eher als passiver und zurückhaltender Part. Dabei wirst du dich vermutlich auch mit dem Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden, auseinandersetzen müssen. Das Gefühl mag zwar schwelen, aber streng genommen ist es ein Erfolg, nicht mehr gebraucht zu werden. Wenn dein Kind autonom und selbständig agieren kann (= du wirst nicht *gebraucht*), hast du als Mama alles richtig gemacht. :) Und anstelle dieses "Gebraucht-Werdens" tritt ganz sicher über kurz oder lang ein Gefühl von gleichberechtigter Beziehung!


    Wo ich ein wenig aufpassen würde: Sie kommt nur, wenn sie etwas braucht! So ein Gefühl, täuscht einen selten. Wenn man so empfindet, ist es meistens tatsächlich so. Und dann ist der Grat zum Ausgenutzt-Fühlen ein schmaler. (Das macht dann erst so richtig Dynamik)


    ...


    Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen. Nachdem deine Tochter noch eher jung ist, wird euer Prozess noch ein längerer sein. Aber ich habe das Gefühl, du hast einen ganz guten Zugang, bist reflektiert und auch bereit, daran zu arbeiten, dass der Ablöseprozess so gut wie möglich klappt.


    Eine abschließende Frage hätte ich noch: Gibt es weitere Kinder? :)



    Alles Liebe,


    Dani

    Liebe Schmetterding,


    das ist fein, dass in eurem Mikrokosmos auch einige andere Bezugspersonen sind. Das kanalisiert Dynamiken ein wenig und ist wichtig! :)


    Probiere das mit der Liste, ja. :) Uns hat es sehr geholfen, einfach auch einen Fokus und Ausblick zu haben.


    Sehr wichtig in deiner letzten Message und hat mich gleich angesprungen: Du sieht, dass er "gegen dich arbeitet", wie du schreibst. Da liegt durchaus ein kleiner Hund begraben... Kinder arbeiten eigentlich recht selten gegen jemanden. Wenn Auffälligkeiten/Schwierigkeiten vorhanden sind, geht es meist um (schwierige, schwer steuerbare) Emotionen, die vorhanden sind. Mag sein, dass du es als "gegen dich arbeiten" empfindest, es ist aber eher "Symptom", nicht der Kern der Sache selbst. Wenn du da ein wenig in dich gehst und reflektierst, schaffst du es vielleicht, diese Dynamik aufzubrechen. Es ist ja auch für dich nicht schön, so empfinden zu müssen...


    Alles Liebe euch! :)

    Hallo und willkommen! :)


    Ich möchte zunächst bewusst das Thema "Hochbegabung" ausklammern. Dein Beitrag klingt nicht so, als hättet ihr das im normalen Alltag nicht im Griff. Dein Sohn scheint schulisch und sozial gut aufgestellt - unter NORMALEN Umständen. Und da sind wir schon beim Punkt. Aktuell ist eben nichts wirklich normal.


    Die 24/7 scheinen für euch beide belastend. Gibt es außer euch beiden noch jemanden? Geschwister? Ein Partner? Großeltern? Oder nur ihr zwei? Die Familienkonstellation ist immer recht spannend, wenn es um Dynamiken geht... Und manchmal hilft es, zu schauen, ob da jemand ist, der die Dynamik vielleicht ein wenig abfedern kann. Gibt es so jemanden?


    Der Alltag ist aus den Fugen geraten und das spürt man, an allen Ecken und Enden. Schule läuft anders, Job läuft anders, Freizeit läuft anders, Familie läuft anders. Das MUSS Reaktionen zur Folge haben. Mir ist keine Familie (auch im Freundes- und Bekanntenkreis) bekannt, wo es aktuell nicht dynamisch ist - mal mehr, mal weniger.


    In dem Fall sehe ich auch den fehlenden Ausgleich zum Schulleben, den dein Sohn sonst hatte (Fußball, Schützenverein, Gitarre), als problematisch. Online ist einfach kein Ersatz für "echt". Es fällt viel Struktur weg, die Sicherheit gegeben hat. Das kann man momentan nicht ändern, muss man aber berücksichtigen. Eventuell reagiert er darauf...


    Wie ist eure Gesprächsbasis? Könnt ihr offen miteinander reden? Sprichst du mit ihm (kindgerecht!) darüber, wie es dir mit der Situation geht? Fragst du, wie er sich fühlt, wie er denkt, wie er seinen Alltag sieht? Manchmal hilft es, ins Gespräch zu kommen. Kinder fühlen sich dann auch irgendwie "gesehen". Nach ihren Gefühlen fragt nämlich tatsächlich selten jemand.


    Für die "Lockdown-Zeit" habe ich es bei meinem Sohn, als es ihm schlecht ging (das war letztes Jahr), unter anderem so gemacht, dass ich ihn eine Liste habe schreiben lassen. Eine Liste mit Dingen, die ihm Freude machen, die er ausprobieren will, die ihm wichtig sind etc. Und zwar ganz alleine, ohne Suggestion von außen. Da waren ganz spannende Dinge dabei, auch "kleine Sachen", die zu realisieren waren (Kuchen backen, Vogelhaus bauen etc.). Wir haben das entsprechend geordnet und sind es angegangen. Das hat Perspektive gegeben, das war etwas Schönes. Vielleicht auch eine Möglichkeit für euch?


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    Und dennoch noch einmal zum Abschluss, das Wichtigste, das Gilfy auch schon gesagt hat: Du bist nicht allein, kein dummer Mensch (!), keine schlechte Mutter oder ähnliches... Es geht uns tatsächlich gerade allen recht ähnlich und das ist zu einem großen Teil den Umständen geschuldet. Nicht den Kindern, nicht den Eltern, nicht deren Beziehung oder Unfähigkeit... Einfach den Umständen! Sich das bewusst zu machen, hilft auch...


    (Ohne Lockdown, Homeschooling und Pandemie kommt ihr doch recht gut zurecht, oder?)


    Alles Liebe! (Und positiv denken, auch wenn es nicht immer leichtfällt!)



    Dani

    Ich denke, schwierig an der Situation ist einfach die Gewissheit, "machtlos" zu sein, keine Strategie zu haben, die "alles gut macht". Egal, was man macht oder wie man verfährt, es ist eigentlich immer falsch, weil Konsequenzen (in aller Härte) wenig vorhersehbar sind. Habe vor kurzem ein paar Artikeln zur spanischen Grippe gelesen, das fand ich irgendwie auch spannend...


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    Für mich gerade wichtige Info: Ein Freund von mir arbeitet in einer WG (für Menschen mit Behinderung). Da gibt es gerade Fälle - acht von zehn Klienten erkrankt. Von den Mitarbeitern aber niemand (es steht noch ein Test aus). Das überzeugt mich wirklich darin, penibel die FFP2-Maske zu tragen...

    Die machen wir spannenderweise wenig Angst, das überhöre ich einfach. Was mir gerade persönlich Sorge bereitet, ist das Kippen der psychischen Stabilität bei von mir betreuten Personen. Das ist schon sehr an der Grenze und ich bin mit viel Leid und kippender Stimmung konfrontiert. Da fällt Abgrenzung nicht immer leicht. Oder anders gesagt: Es ist leichter Krisen zu begleiten, die nicht irgendwie auch die eigenen sind...


    Grundsätzlich bin ich aber ein positiver Mensch, fokussiere auf Ressourcen und Schönes... Das ist im Moment spärlicher vorhanden, aber es ist da. :)

    Ich glaube, was das ganze Thema auch so dynamisch macht, ist, dass da auf einmal etwas ist, das sich nicht in den Griff bekommen lässt und wo die Spezies "Mensch" ansteht. Bei anderen Dingen (Klima zB) ist das ja subtiler bzw. wissen wir genau, was wir tun können/müssten...


    Das sorgt für ganz schön viel Emotion, weil es Angst macht, etwas nicht im Griff zu haben. Und wir haben das momentan leider tatsächlich nicht im Griff - weltweit nicht. :( Damit muss man erst einmal zurecht kommen...


    Ich habe mir mittlerweile wirklich angewöhnt von "Tag zu Tag" zu leben und nicht zu sehr in die Zukunft zu denken. Diese ist momentan einfach sehr ungewiss.

    Nach der zweiten Impfung dürfte manchmal eine "Impfkrankheit" auftreten. Also Symptome, die jenen einer Infektion nahe kommen. Eben durch das arbeitende Immunsystem.


    Hab ich aber nur gehört. Ich bin leider noch nicht geimpft und hoffe auf baldigen Impfstoff für mich/meine Berufsgruppe.

    Hallo, Roman! :)


    Mit Schlafproblemen kenne ich mich aus. Kann zwei Kinder anbieten, die gefühlt nie geschlafen haben (von alleine Einschlafen in dem Alter ganz zu schweigen). ;)


    Grundsätzlich denke ich, dass es sich bei euch wirklich um eine Umbruchphase handelt, nachdem es bisher gut geklappt hat. Dass Kleinstkinder alleine in ihrem Bett einschlafen (wie das bei euch der Fall war), kenne ich persönlich eher als Ausnahme denn als Regel.


    Ihr macht ja schon allerhand, um ihm Sicherheit zu geben. Was mir noch einfällt, das ihr vielleicht probieren könnt:


    - Die Türe offen lassen
    - Schlaflicht an
    - Als Alternative zu "Mama/Papa" ein Hörspiel anbieten (einfache Geschichten, Schlaflieder)
    - in eurem Bett einschlafen lassen und später in seines bringen


    Außerdem (das war bei uns Hauptgrund für das "Nicht-schlafen-wollen" am Abend): Tagesschlaf genauer in den Blick nehmen. (Schläft er vielleicht zu viel und ist nicht recht müde abends?)


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    Alternativ wäre es natürlich möglich, es für die nächste Zeit zu akzeptieren, dass er jemanden zum Einschlafen neben sich braucht und ihm diese Zuwendung zu schenken. Eventuell kann man ja nach und nach wieder schrittweise zu dem "alleine Einschlafen" wechseln. Ich weiß auch eigener (leidvoller) Erfahrung, dass es für mich persönlich (seelisch) besser war, mich diesen Grundbedürfnissen der Kinder zu fügen, anstatt dagegen zu arbeiten. Ersteres war dann meistens recht rasch erledigt, zweiteres hat für Schreikonzerte und Nervenzusammenbrüche gesorgt - und das über Stunden. Da war dann eben auch nichts mit "freier Abend". Also haben wie meist zähneknirschend bis zu einer Stunde mit im Bett gelegen, bis das Kind eingeschlafen war. War im Endeffekt für alle Beteiligten entspannter.


    (Das wirkliche "Alleine-schlafen-können" hat bei uns aber auch erst später geklappt. So mit vier/fünf Jahren - dann dafür langfristig bis heute. ;))



    Alles Liebe,


    Dani

    :( Es ist nicht zuletzt die fehlende Perspektive, die ein wenig zermürbt! :(


    Ich wünsche euch viel Durchhaltevermögen und dass bald auch für eure Region ein wenig Klarheit herrscht.

    Das klingt ja ganz gut, so, als hättet ihr einen guten Rhythmus gefunden... :)


    Ja, bei uns war es zuletzt auch "schneereicher" als sonst... (Das ist immer noch nicht viel, aber besser als nichts) Den Kindern taugt das, mir nicht so! ;) Meinetwegen könnte der Frühling kommen... (Aber jetzt ist es auch bei uns wieder kalt)

    Na wie geht es euch mittlerweile mit der Zettelwirtschaft?


    Wir haben nun seit gestern wieder normalen Schulbetrieb (Grundschule) beziehungsweise geteilten Schulbetrieb (2 Tage Schule - 2 Tage "Hausübungstag" - 1 Tag Distance Learning).


    Mal sehen, wie es wird.


    Zeugnisse waren - vor allem in Anbetracht der Umstände - gut. Glaube aber auch, dass die Lehrer tendenziell milder beurteilt haben...

    Also für neun Fächer ausschließlich schriftliche Arbeitsaufträge alleine auszuarbeiten ist wirklich mühsam! :( Da tut er mir leid... Alleine wenn ich höre, dass eine Stunde ausgedruckt werden musste... :( So sollte es doch eigentlich nicht laufen. Kann das eventuell zurückgemeldet werden?

    Hallo und herzlich willkommen (trotz allem)! :)


    Danke für deinen Bericht. Er berührt mich stark, weil man merkt, dass du deinem Kind die Flügeln geben magst, die es braucht (und dabei auch vieles akzeptierst und respektierst), dabei aber sehr unsicher bist und dich schuldig fühlst... Du bist keine Rabenmutter und auch nicht "Schuld" (die Frage würde ich mir gar nicht stellen, sie ist eigentlich momentan auch nicht zu klären, denn vielmehr steht die Identitätsfindung deines Sohnes im Zentrum, weniger die Frage nach Schuld). Aber da ist viel Dynamik, die es zunächst einmal auszuhalten gilt. Denn momentan kannst du nur - da sein... Aber du kannst nichts ändern/besser machen, denn da ist dein Sohn (SEHR LÖBLICH!) selbst dran...


    Ihr alle gemeinsam habt die Hilfe geholt, die dein Sohn zur Identitätsfindung braucht: Betreutes Wohnen, Therapie und - ich nehme an? - psychiatrische Versorgung? Es gibt eine räumliche Trennung, das finde ich nicht schlecht. Es ist zur Reflexion für beide Seiten wichtig. Gut auch in diesem Zusammenhang, dass du therapeutische Hilfe hast. Das mit dem positiven Test ist natürlich blöd, aber gäbe es vielleicht die Möglichkeit eines Telefonats/Videokonferenz?


    Bzgl. Kindheit/Fehler: Sichtweisen sind nun einmal individuell. Du hast deine Sicht der Dinge, dein Sohn eine andere. Solche Dinge klärt man manchmal im Laufe der Jahre, manchmal auch nicht. Manchmal verjähren sie, manchmal bleiben sie und man lernt damit zu leben. In seltenen Fällen verliert sich der Kontakt zwischen Eltern und Kind(ern), wenn sich Wogen nicht glätten lassen. Letzteres kommt selten vor. Auseinandersetzung, Reflexion, Verzeihen und "Neubegegnung" sind wahrscheinlicher und brauchen oftmals Zeit. Mit seinem Alter (und natürlich auch der Findung der Geschlechtsidentität und Auseinandersetzung mit Diagnose Borderline) ist er da gerade am Anfang... Es braucht Zeit und Geduld. Das kannst du ihm momentan geben. :)


    Ich persönlich würde dir raten, die Dinge für dich zu verarbeiten/klären. Die Therapie, die du machst, ist ein wichtiger Schritt. Auch eine Selbsthilfegruppe für Eltern mit "Transkindern" (Ich weiß nicht, ist das der aktuell wertfreie und gebräuchliche Begriff? Ich glaube schon...) würde ich als sinnvoll erachten.


    Manchmal steht man als Elternteil an dem Punkt, wo man selbst nicht mehr "helfend agieren" kann, sondern das Kind das selbst muss. Dein Jüngerer scheint da aber gut dabei zu sein. An diesem Punkt würde ich als Mama einfach signalisieren, dass ich da bin - nicht mehr und nicht weniger. Gespräche können aber natürlich nur wertschätzend stattfinden, nicht "beleidigend" oder mit Vorwürfen um sich schlagend... Dann besser gar nicht.


    Blockieren in irgendwelchen Kontaktkanälen würde ich persönlich nicht. Das signalisiert nur "Ich möchte von dir nicht kontaktiert werden" und hilft ja auch nicht wirklich weiter...



    Alles Liebe, viel Durchhaltevermögen und starke Nerven. Es klingt danach, als wäre dein Sohn recht taff. In dem Alter so vieles für sich durchsetzen (Name/Geschlecht; betreutes Wohnen; Berlin;...) zeugt von einem Kind, das weiß, wo es hin möchte...

    Außerdem: Wenn "Schule" dann wirklich nur mehr ist, dass alleine irgendwelche Arbeitsblätter gemacht werden, die korrigiert werden oder nicht (wie Gilfy schreibt), wäre meine Motivation (als Kind UND als Erwachsener) auch nicht besonders hoch. Das muss ich zugeben.


    Bei meinem Sohn ist es in einem Fach so (Englisch). Wir haben hier wirklich seit Monaten keine Schule mehr (bis auf ein sehr kurzes Gastspiel im Dezember) und ich merke auch, wie die Motivation in Englisch quasi nicht mehr vorhanden ist. In vielen anderen Fächern (Deutsch, Mathe, Bio, Geo,...) wird Online-Unterricht gemacht. Das ersetzt mAn den Präsenzunterricht zwar nicht wirklich, hält die Kinder aber halbwegs bei der Stange und sorgt für vermittelten Wissenszuwachs...

    Ich bin hier - auch aus beruflichen Gründen - mittlerweile wirklich der Ansicht, dass man zwischen "faul/bequem" (gibt es sicher auch) und "findet in keine Struktur mehr hinein, als erstes Anzeichen, dass da psychisch was kippt" unterscheiden muss (wird mehr und mehr). Bei uns hat vorige Woche die Kinder- und Jugendpsychiatrie im AKH (die größte!) Alarm geschlagen, dass seit einiger Zeit triagiert werden muss und Kinder weggeschickt, die *eigentlich* Betten bräuchten. Das hat mich wirklich nachdenklich gemacht... Was die psychiatrische Versorgung für Erwachsene betrifft (da habe ich beruflich guten Einblick) sieht es schon seit längerem ähnlich aus. Das macht mir wirklich Sorge... Gerade der Wegfall von Struktur (Schule, arbeitslos ohne Perspektive, Kurzarbeit,...) kann die psychische Stabilität sehr schnell zu Fall bringen...

    Ich glaube, weniger "faul", eher "strukturlos". Das wird dann oft missinterpretiert... Die Belastung für Kinder und Jugendliche (und natürlich alle anderen Menschen auch) ist mittlerweile echt immens. Ich spüre es bei mir auch und ich hab ein "privilegiertes Leben" und bin körperlich/psychisch halbwegs robust.


    Ich habe hier in Wien ein wenig Einblick in die Lage der psychiatrischen Versorgung und das ist gerade sehr, sehr schwierig... Mehr noch als sonst schon! Viel mehr! :(


    (Das soll "Corona" nicht schmälern. Das ist ebenso schlimm, halt auf anderer Ebene...)

    Was genau sind die Bedenken? :) Ich finde auch, sie sieht wie eine normale Hose aus. Ist sie ja auch - nur halt aus Leder...


    (Ich persönlich würde sie eher aus Tierschutzgründen ablehnen, ebenso wie zB Daunenjacken... Allerdings sind das MEINE Ansichten. Wenn meine Kinder das vertreten könnten, würde ich mich eher nicht querstellen. In dem Alter wahrscheinlich noch weniger als bei jüngeren Kindern...)