Unser jüngerer 14-jähriger Sohn geht seit mehreren Jahren unregemäßig und immer seltener werdend in die Schule. Die Gründe dafür sind überwiegend psychosomatische Beschwerden.
Derzeit "geht" er in die 9. Klasse eines Gymnasiums.
Vor dem coronabedingten Distanzunterricht lag die Schulbesuchsquote bei etwa 50%. Im Distanzunterricht war alles im Rahmen. in der 8. Klasse lag die Schulbesuchsquote bei geringfügig unter 40%. Im 9. Schuljahr (Schulbeginn Mitte August) liegt sie nun bei ca. 20%, Tendenz sinkend. Die Schule hat ihn von der 8. in die 9. Klasse versetzt, auf den Nachweis vieler Leistungen verzichtet. Er ist mit dem Stoff der 8. Klasse nicht wirklich hinterhergekommen. Er will unbedingt in der Klasse bleiben, weil er sich integriert fühlt.
Wir waren bei der Schulpsychologie unserer Stadt. Diese verwies nach einigen Terminen an eine Spezialambulanz einer Landesklinik. Die Spezialambulanz empfahl nach weniger als einer handvoll Terminen, ihn auf die Warteliste für einen stationären Aufenthalt mit dann Beschulung durch die der Klinik angebundenen Schule zu setzen. Weitere ambulante Termine wird es eher nicht geben.
Dieser Empfehlung sind wir nach einiger Überlegung nachgegangen. Zur Wartezeit konnte uns der Leiter der Spezialambulanz keine Angaben machen, 1 Jahr könne dies dauern oder auch länger.
Der Versuch, einen Kinder- oder Jugendlichentherapeuten zu finden, war bislang erfolglos, Wartezeiten von 9 Monaten oder mehr sind die Regel.
Es tut mir sehr weh, meinen Sohn so zu sehen. Derzeit hängen wir völlig in der Luft. Er wirkt deprimiert bis hoffnungslos, auch etwas aufsässig. Dieser Status Quo ist schwer auszuhalten.
Ich lebe von meiner Frau seit 4 Jahren getrennt, sehe meinen Sohn im allgemeinen am Wochenende alle 14 Tage, zudem in den Ferien hälftig. Da er im neuen Schuljahr mit dem Schulstoff gar nicht hinterherkommt, habe ich den Klassenlehrer gefragt, ob eine freiwillige Zurückstufung in die 8.Klasse möglich sei. Dies sei problemlos möglich, wurde mir mitgeteilt, wir sollten uns aber zügig entscheiden.
Meine Frau, von der ich seit 4 Jahren getrennt lebe, ist dafür nicht offen. Mein Sohn noch weniger. Man muss dazu sagen, dass meine Frau noch nie an meiner Meinung interessiert war, kompromisslos ihr Ding durchzieht bzw. das Ding meines Sohnes. Sie wird nichts tun, mit dem er nicht einverstanden ist.
Ich habe inzwischen nicht mehr wirklich einen Plan, wie wir bzw. vor allem mein Sohn aus diesem Dilemma herauskommen kann.
Hat jemand aus diesem Forum noch eine Idee? Nachfragen beantworte ich gerne.
Beste Grüße,
DiBADude