Hallo!
Es geht doch um den Jungen. Und der hat aktuell ja noch gar keine Diagnose, oder? Ob und welche Diagnose da im Raum stehen könnte, ist im Rahmen einer Diagnostik abzuklären. Dafür sind die Eltern zuständig. Schaffen sie das selbst nicht, müssen entsprechende Hilfsangebote (am besten über das Amt für Jugend und Familie, da professionell) in Gang gesetzt werden.
Nachdem der Junge viel bei seiner Oma (also deiner Tante?) sein dürfte, wäre das eventuell eine Möglichkeit, dass entsprechende Kooperationen durch sie begleitet werden. Oder ist der Vater eine Möglichkeit?
Woher beziehst du deine Informationen über das Kind? Du dürftest ja selbst keinen direkten Kontakt haben? Vielleicht kann diese Person entsprechend intervenieren?
Ich würde diese Situation auch ganz klar von deiner aktuellen Situation trennen. Du bist erwachsen, wirkst reflektiert und in der Lage, dir professionelle Hilfsangebote (so gewünscht/gebraucht/gewollt) zu organisieren. Ein Kind kann das gemeinhin nicht und ist auf die diesbezügliche Aktivität anderer angewiesen. Für mich ist also die eigentliche Frage nur:
Wer kann wie organisieren, dass das Kind einer Entwicklungsdiagnostik zugeführt wird? Wer kann den - in weiterer Folge vermutlich aufgestellten - Therapieplan mit dem Kind durchlaufen? Kann das aus der engen oder ferneren Verwandtschaft niemand, sollte professionelle Begleitung (Familienhilfe etc.) abgestellt werden. Das Kind benötigt jetzt Hilfe, nicht erst nach der Schuleinschreibung! (Die bei uns in Österreich immer Jahresanfang/Frühjahr für das kommende Schuljahr stattfindet)
Für mich klingt das grundsätzlich nach nichts, was sich "rauswächst", sobald der Bub - in welcher Form auch immer - eingeschult wird. Für mich klingt das eher nach etwas, das therapiebedürftig sein könnte. Und mit Therapien zuzuwarten, sehe ich immer skeptisch. In jedem Alter - aber bei Kindern ganz besonders. Dass einem 5jährigen Kind mit deutlich fehlenden Basisfähigkeiten (Sprache/Kommunikation, Kontinenz) nicht geholfen wird, verstehe ich in diesem Zusammenhang überhaupt nicht. Das ist so auffällig, dass das eigentlich gar nicht unter "passt schon - weiter mit dem Alltag" laufen dürfe...
Wenn du helfen möchtest, würde ich an deiner Stelle jemanden ins Boot holen, der Kontakt zu dem Kind und seinen Eltern hat und intervenieren kann...
Alles Liebe,
Dani!