Internet-Bekanntschaft; Flüchtlin mit Duldungs-Status , Ziel:Ehe zwecks Bleiberecht?

  • Meine Tochter ist 17 Jahre alt, einsam ohne Freunde. Sie hat im Internet mit einem afrikanischen Flüchtling (19 Jahre alt) mit Duldungsstatus Kontakt aufgenommen und diesen inzwischen auch mehrfach getroffen. Er wohnt in Hamburg in wir nahe Köln. Sein Verhalten ist ungewöhnlich und wirft für uns die Frage auf, was er von einem Mädchen so weit weg von Hamburg wirklich will, wo es doch soviel leichter wäre, eine Partnerin in Hamburg zu finden.


    Er hat in seinen Angaben zu seiner Person, seiner Ausbildungsstelle und seinem Umfeld mehrfach falsche oder wenig plausible Angaben gemacht. In den Chats ging es von Anfang an, soweit wir wissen, um Sex, Baby machen, Heirat. Er hat meiner Tochter "nuttige" Unterwäsche geschenkt. Er hat erstaunlich viel Zeit, besitzt für einen Lehrling relativ viel Geld und besitzt 5 Handys. Und er versucht nun, meine Tochter dazu zu drängen, eine Ausbildungsstelle im Hamburg anzunehmen.


    Wir fürchten, dass diese Beziehung böse enden wird. Insbesondere sind wir besorgt, dass der wahre Grund des intensiven Werbens darin besteht, durch eine baldige Heirat einen Bleibestatus zu erhalten.


    Meine Tochter verschließt sich gegenüber allen Hinweisen auf die Risiken dieser Beziehung und die möglicherweise unredlichen Absichten des Freundes und glaubt stattdessen an die große Liebe.


    Ich würde sie gern dahingehend sensibilisieren, dass sie zumindest das Verhalten des Freundes kritisch beobachtet, und zwar im Wissen um typische Verhaltensmerkmale von Flüchtlingen , die eine Ehe mit Blick auf Bleiberecht anstreben.


    Deshalb bitte ich auf diesem Wege Frauen, die schmerzhafte Erfahrungen mit ausländischen Partnern gemacht haben, die nur wegen des Bleiberechts eine Ehegeschlossen haben, um Hinweise, welche typischen Verhaltensweisen aus nachträglicher Sicht ein Indiz für die unredliche Absicht des Partners waren.


    Auch wären Kommentare von anderen Eltern wären hilfreich, die mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind/waren, und die nicht wussten, ob der Freund der Tochter möglicherweise ein „loverboy“ oder ein Ausländer ist, der eine Beziehung und Ehe nur zu Erhaltung eines Bleiberechts anstrebt.

  • Hallo Helga!


    Das ist ein sehr heftiges Thema, mit dem ihr gerade zu kämpfen habt. Deine Vermutungen klingen ja auch alles andere als an den Haaren herbeigezogen. Führt deine Tochter ihrer Meinung nach eine Liebesbeziehung mit dem Mann, oder ist es für sie etwas zwanloser? Das habe ich nicht richtig herausgelesen. Oder anders gefragt: Denkst du, du kannst da noch einen Einfluss nehmen und ihr die Augen öffnen (ist Liebe im Spiel, wird das schwer)?


    Viele Frauenberatungsstellen haben sich auch dem Thema "Loverboys" angenommen. Auch die Polizei führt dahingehend im Sinne des Opferschutzes immer wieder Beratungen durch. Dahin würde ich mich an deiner Stelle auch wenden. Die Beratung kannst bestimmt auch du alleine in Anspruch nehmen, wenn deine Tochter das ablehnt. Ich glaube, das ist wirklich eine Sache, die man kaum ohne Hilfe managen kann, weil da eine massive Maschinerie dahinter ist...


    Alles Liebe,


    Dani

  • Hallo Dani, danke für Deine Antwort.

    Wahrscheinlich gab es noch keinen Geschlechtsverkehr. Aber das dürfte kurz bevorstehen, denn meine Tochter war kürzlich beim Frauenarzt und hat sich die Pille verschreiben lassen.

    Mit der Polizei und dem Jugendamt hatte ich ausführliche Gespräche, leider mit wenig hilfreichen Ergebnissen.

    Die Polizei sagte mir, dass sie nur tätig werden kann (z.B. Info von Polizei Hamburg, ob der junge Mann dort bekannt ist und etwas zu tun hatte mit Drogen, Diebstahl, sexueller Belästigung) , wenn eine Anzeige vorliegt. Für eine Anzeige gibt es bisher aber keinen ausreichenden Grund.

    Das Jugendamt hat von Strenge und Verboten abgeraten wegen der in wenigen Monaten bevorstehenden Volljährigkeit und um die Basis für Gespräch, Beratung, Einflussnahme nicht vollständig zu zerstören.


    Ich bin ratlos, und mir bleibt nur die Hoffnung, dass meine Tochter erkennt, mit wem sie es zu tun hat, bevor es zu spät ist.


    Viele Grüße

    Helga

  • Hallo!


    Ja, das mit den Vorschriften/Verboten im Hinblick auf die Gesprächsbasis hätte ich auch sofort so empfohlen. Es ist das Alter, wo das nicht mehr möglich ist - und das auch auf absehbare Zeit nicht mal mehr rechtlich. Man verbaut sich damit mehr, als man gewinnt. Man kann in dieser Hinsicht nur mehr eigene Grenzen wahren, aber dem Kind gegenüber zugewandt bleiben...


    Würde abseits von Polizei und Jugendamt als "Dritte im Bunde" noch eine Frauenberatungsstelle empfehlen (müsstest du sehen, was es bei euch in der Nähe für Angebote gibt). Da ist oft ganz viel Erfahrung, Kompetenz und - nicht unwichtig - Empathie vorhanden. :)


    Alles Liebe!

  • Liebe Danni,

    da hast Du leider Recht. Es ist deprimierend, dass man selbst aktiv nichts unternehmen kann, um das absehbare Unglück von der eigenen Tochter abzuwenden. Aber zumindest möchte ich erreichen, dass meine Tochter selbst auf alle Signale achtet, die erkennen lassen, dass ein Partner nicht aus Liebe, sondern aus anderen Motiven handelt. Deshalb wäre es mir so wichtig, dass andere Eltern, die ähnliche Probleme zu bewältigen hatten, ihre Erfahrungen einbringen.

    Viele Grüße

    Helga

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