Athmosphäre ist immer angespannt

  • Hallo zusammen,


    mein Sohn wird im April 3. Seit längerer Zeit haben wir mit dem Kleinen ständig eine Angespannte Athmosphäre im Haus. Im allgemeinen ist er unglaublich lieb, freundlich, einfühlsam, usw. und wir sind so stolz auf Ihn. Aber wenn er Zuhause ist passieren gefühlt alle 2 minuten Kleiningkeiten die uns auf die Palme bringen. Er hört mal nicht auf uns, testet ob ein Spielzeug kaputt geht wenn mans runterschmeist. Solche Kleiningkeiten eben. Aber die ganze Zeit.... Dadurch habe ich das Gefühl wir sind nicht gut zu Ihm. Immer am nörgel "mach das bitte nicht", "wieso hast du das jetzt gemacht", "hör bitte wenn Mama/Papa was sagt" und wir sind immer leicht gestresst. Dadurch mehr "abwesend". Und wenn etwas größeres passiert dann werde ich schnell sauer und laut. Danach fühle ich mich jedes mal so schlecht und ich habe Angst ich verliere die Nähe zu Ihm.

    Ich weiß er ist noch so klein und man sollte über Kleinigkeiten hinweg sehen aber nachdem es schon so lange und ständig passiert ist es sehr sehr schwer.

    Hinzu kommt, dass wir in Finnland wohnen und er fast bloß Finnisch spricht. Er versteht vieles was ich Ihm auf Deutsch sage aber alles "wichtige" muss Mama mit Ihm auf Finnisch besprechen.


    Ich würde gerne wissen wie ich besser mit der Situation umgehen kann und

    In wieweit die Situation normal ist.


    Vielen Dank im Vorfeld :)

  • Hallo! :)


    Zunächst: Die Situation ist völlig normal, keine Sorge! :) Er ist im Trotzalter/Autonomiephase...


    Ich würde nicht sooo viel Zeit in "Nörgeln" und "großartige Erklärungen" investieren, vor allem, wenn du das Gefühl hast, es tut euch nicht gut/stresst euch als Eltern. Auf gängige Grenzverletzungen, also Dinge, die euch wirklich stören/nicht okay sind (Dinge kaputt machen, körperliche Grenzüberschreitungen etc.) rasch und in kurzen Sätzen reagieren ("Ich möchte das nicht!"; "Das machen wir nicht!" - geht in beiden Sprachen) und auch non-verbal richtig agieren (aus der Situation nehmen, ernst bleiben, Abstand wahren etc.). Mein Tipp ist hier wirklich: Dynamik und Stress überall dort rausnehmen, wo es geht/sich passend anfühlt. Bei Erziehung geht es nicht um Prinzipien, manches darf man durchgehen lassen/entspannt sehen. Bzw. bedeutet "Autonomiephase" eben auch, dass dem Kind Autonomie zugestanden werden darf. Verlasst euch auf euer Bauchgefühl. Wenn du meinst, ihr fühlt euch gestresst, dann schaut, wo ihr Stress herausnehmen könnt. Das überträgt sich automatisch auch auf euren Sohn, wenn ihr entspannt seid. :)


    Alles Gute euch! :)


    (Wenn Deutsch deine Muttersprache ist und euer Sohn zweisprachig aufgezogen wird, dann braucht es keine "Übersetzung", sondern du sprichst einfach in jeder Situation in deiner Sprache mit ihm... Wenn plötzlich die Mama übernehmen muss, dann wirkt das irritierend. Ihr macht euer Ding einfach auf Deutsch... Dass er nicht alles versteht, ist in dem Alter ohnehin normal. Der Kontext reicht! :))

  • Hi Dani,


    vielen Dank für die Antwort. Zu hören, dass alles normal ist fühlt sich sehr gut an :)


    Wir werden versuchen weniger in "Prinzipien" zu denken und alles ein bisschen entspannter zu sehen.


    Deutsch ist meine Muttersprache, ja. Wir regeln die "wichtigen Dinge" so, dass wenn etwas zwischen mir und dem kleinen passiert, ich es Ihm auf Deutsch erkläre. Wenn ich merke er hat keinen Plan was ich sage, sage ich Mama "könntest dus Ihm nochmal auf Finnisch sagen?". Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht.


    Danke!


    P.S.: Ist es irgendwie möglich per Telefon oder Zoom oder ähnlichem zu quatschen? Es tat mir sehr gut über das Thema auf Deutsch zu reden und hätte noch sooo viele Fragen :D

  • Hallo Papa ABC,

    Da Dani derzeit nicht erreichbar ist, klick ich mich mal hier ein!


    Ich denke auch das dein Sohn dich sehr gut versteht wenn du deutsch mit ihm sprichst. Es ist toll wenn Kinder zweisprachig aufwachsen können.

    Es ist eine Phase in der euer Kleiner grad steckt und es werden viele weitere folgen. Manchmal wiederholen sich die Phasen auch.

    Klare Ansagen " du sollst nicht mit deinen Spielsachen schmeißen" , nicht groß erklären, sind wichtig. Grenzen setzen, damit führt ihr das Kind.


    Mir ist nicht bekannt, das hier jemand oder auch Dani telefonische Beratung oder per Zoom gibt.

    Gerne kannst du hier aber alle deine Fragen stellen und natürlich auf deutsch 😉. So gut wir können, werden wir alles beantworten.


    Ich glaube dir gerne, das es dir sehr gut tut in deiner Muttersprache über deine " Sorgen " zu sprechen.


    Alles gute ☺️

  • Genau, für eine telefonische Beratung würde ich geeignete Stellen suchen, die das Anbieten. Das müsste es auch kostenfrei geben (zumindest bei uns in Österreich ist das so). Ich selbst biete es nicht an! :)



    ---


    Wegen der Zweisprachigkeit: Okay, wenn er manche Dinge auf Deutsch nicht versteht, aber auf Finnisch definitiv schon und selbst darum bittet, dass übersetzt wird, ist das sicher gut so. Das klingt nämlich sehr stimmig. Auch hier ist Intuition wahrscheinlich das A&O. :)


    (Entspannter an die Dinge heranzugehen, ist immer ein guter Plan, macht vieles - um nicht zu sagen - fast alles sehr viel einfacher. Einzig, es ist natürlich ein Lernprozess. Ich weiß nicht, ob du für Dinge wie Kurzmeditationen etc. empfänglich bist, aber sowas kann auch gut helfen, aus Stressphasen oder Gedankenkreisen ein wenig herauszufinden.)


    Alles Liebe! :)

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