Danke liebe Dani, für deine Aufmunternden Worte.
Ich war gestern echt fassungslos, als ich mir das ins Gesicht sagen lassen musste - „Ich bin verantwortlich, dass mein Sohn keine Freunde findet, dass er mit Gefühlen nichts anfangen kann und sie nicht deuten kann und dass er quasi macht was er willens alle Regeln missachtet, wenn er keine Lust darauf hat“.
Ich reiße mir wörtlich den A… auf. Bin auf Anraten der Lehrer zu einer Schulpsychologin gegangen, wo dann ADHS ausgeschlossen wurde, aber wohl bemerkt wurde, dass er sehr intelligent ist. Dieser Test wurde in der 1. Klasse gemacht. In der 3. Klasse bei einer anderen Psychologin wiederholt mit demselben Ergebnis. Mit dem Anraten er solle eine Verhaltenstherapie machen. Dafür habe ich aber keinen Jugendpsychologen in unserer Umgebung gefunden der entweder erreichbar war oder noch Platz hat. Also wurde daran auch nichts gemacht. Da ich noch Teilzeit arbeite, mein Mann Vollzeit tagsüber und noch ein kleiner Bruder (4 Jahre jünger) da ist hab ich es auch aufgegeben, da es mir einfach zu viel wurde.
Die Schulprobleme bestanden von Anfang an. Er schreibt nur mit wenn er Lust hat, macht Hausaufgaben nur sporadisch… man muss immer kontrollieren das er alles ordentlich macht. Er findet keine Freunde obwohl er nicht schüchtern ist. Er freut sich wenn jemand mit ihm spielt, aber nach kurzer Zeit fangen die Kinder an ihn zu ärgern. Meist verbal bis er sich keinen Ausweg mehr weiß und eben auch mal haut. Schuld ist ja dann natürlich immer er weil er schlägt, aber warum das fragt keiner. Er ist kein Kind der einfach auf jemand zugeht und ihn haut.
Zu der Frage wegen Konsequenzen:
- wenn er trotz Ansagen, dass er das Licht auslassen soll es doch anmacht (schlimm genug dass man jeden Abend kontrollieren muss), dann ermahne ich ihn und sollte es nochmal vorkommen nehme ich ihm (angesagt) sein Nachtlicht weg oder sein Radio (er darf zum einschlafen meist noch 30 Minuten Hörspiel hören). Oder er darf dann am Wochenende nicht länger aufbleiben, da er es ja unter der Woche heimlich macht.
- wegen den Hausaufgaben ist es derzeit so, dass ich ihm alle Spiele auf dem Handy gesperrt habe. Wenn es in der Schule besser läuft bekommt er nach und nach wieder eines oder eben wieder weg wenn es wieder schlechter geht.
- Regeln zuhause… kommt immer drauf an was… gibt es dann keine PC Spielzeit oder er darf nicht mitreden wenn es um die Essensplanung geht, oder er Muss mit zum einkaufen (meistens müssen die Jungs nicht mit wenn ich kurz um die Ecke einkaufen gehe), etc.
Thema Schule:
Ja er lernt leicht. Aber nicht in allen Fächern. Aber im Großen und Ganzen sind die Noten in Ordnung. Aber die Lehrer verlangen zunehmend ordentliche und vollständige Heftführung. In Bio müssen sie übers Jahr ein Baumtagebuch führen welches dann gewertet wird wie eine KA-Note. Natürlich bin ich dann dahinter dass er auch danach schaut.
Ich bekomme Mails, wenn er mehrmals Hausaufgaben nicht macht oder sonstiges vermehrt vorfällt. Ich weiß jedoch nicht was die Lehrer von mir erwarten. Ich kann mit ihm reden, aber ändern muss er es.
Es wird irgendwie immer alles auf die Eltern abgewälzt. Mein ganzer Tag besteht darin mich im das Wohl der Kinder zu kümmern (Essen, einkaufen, Wäsche, Haushalt) und mich mit ihnen um ihre Hausaufgaben zu kümmern und so.
Es gibt unzählige Beispiele wo ich nicht weiß was ich tun soll, weil es sich über die Jahre einfach nicht ändert. Bsp. Ich schicke ihn hoch ins Zimmer um eine Jeanshose an zu ziehen weil wir weggehen wollen und er geht hoch und liest ein Buch anstatt um zu ziehen. Und ich muss wieder hinterher rufen …
Hobbys hat er keine. Er interessiert sich oft für etwas und nach einem Halben Jahr ist wieder etwas anderes interessant. Bsp. Er interessierte sich für Planeten und Raumfahrt. Man ermöglicht ihm Bücher darüber zu lesen und besorgt sogar ein Teleskop um mit ihm das zu machen. Aber sobald er sich dann intensiver damit beschäftigen muss und es ihm keiner vorsagt/vormacht ( ich bin da ja nicht gerade sehr gut darin was das Thema angeht) verliert er die Lust daran. So war es auch mit Schach, er wollte es unbedingt lernen. Man hat einen Schachverein gesucht, hat ihn immer dahin gebracht… aber zuhause wollte er nicht spielen/üben. Und irgendwann war auch das wieder langweilig und er wollte nicht mehr.
Jugendgruppe war derzeit aufgrund Corona nicht, ich hoffe sie fängt Mitte November wieder an. Aber da ist er sehr aufgeweckt. Ich vermute mal er meint wenn er sich cool und witzig gibt ist er „In“. Aber dadurch geht er den anderen öfter auf die Nerven. Aber ebenso wie in der Schule bin ich nicht dabei und kann ihn lenken. Was in seinem Alter ja auch besser ist wenn Mama nicht dabei ist, da das eher peinlich für ihn sein könnte. Kinder können ja schon gemein sein.
So sitzt er jeden Tag zuhause rum, hofft dass er PC spielen kann oder Tablet.
Ich bin ratlos und daher hatte ich Hilfe gesucht. Auf die Frage was ich von einem 11 jährigen Erwarten kann bzw. ihm auch zutrauen kann bekomme ich nie irgendwo eine Antwort.