Beiträge von Dawn111

    Hallo zusammen,


    Wir machen uns aktuell große Sorgen um unsere älteste Tochter (fast 5).

    Sie ist tagsüber trocken seitdem sie 2,5 war. Nachts bis jetzt immer noch nicht. Lange haben wir das einfach unkommentiert gelassen, aber inzwischen merke ich, das der Druck wächst. Sobald ich höre das andere, jüngere Kinder nachts trocken sind, werde ich nervös - nicht, weil ich es anderen Recht machen will, sondern weil ich Angst habe, das irgendwas nicht stimmt.

    Wir haben dann - leider - auch immer Mal wieder gesagt "Mensch, das muss doch langsam Mal klappen, deine Freundin xy schläft auch schon ohne Pampers" grundverkehrt....ich weiß ...

    Irgendwann fing es an, das sie sich darüber beklagt hat, das sie Tropfen Pipi in der Unterhose hatte. Und auch im Kindergarten hat man mich drauf angesprochen, das sie oft aufs Klo geht, aber nichts kommt. Einmal war tagsüber die Hose ein bisschen nass und die Erzieherin hatte mir dazu auch Bescheid gesagt.

    Es zog sich immer länger das sie Tropfen in der Hose hatte und es häufte sich auch - allerdings hat sie immer gesagt, das sie keine Schmerzen, Brennen oder ähnliches hat. Wir haben dann beim Kinderarzt trotzdem einen Blasenultraschall und Untersuchung von einer Urinprobe machen lassen.

    Soweit alles ohne Befund, aber was auffällig war, die gefüllte Blase war im Ultraschall fast genauso voll, wie nach dem Toilettengang. Der Arzt meinte, das sie die Blase nicht richtig leer macht, sie soll sich mehr Zeit nehmen und soll sich beim Pipi machen etwas nach vorne beugen.

    Am Tag als wir beim Kinderarzt quasi gesagt bekommen haben, das alles OK war, hat sie die erste Nacht in ihrem Leben die Pampers in der Nacht trocken gehabt. Deshalb glaub ich das hier der Kopf eine große Rolle spielt. Es belastet sie unglaublich mit dem Tropfen am Tag und dem nachts mit Pampers schlafen. Ganz klar, wir haben hier falsch reagiert - viel zu viel Druck auf gebaut, aber jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen und wir brauchen dringend Hilfe, wie wir das wieder in richtige Bahnen lenken können.

    Gestern hat sie einen furchtbaren Trotzanfall gehabt, ist weinend in ihr Zimmer gerannt und hat mich nach zwei Minuten gerufen - da hatte sie richtig viel in die Hose gemacht, also nicht nur wenige Tropfen sondern komplett.

    Sie hat geweint, sich entschuldigt und es war ihr ganz schlimm - obwohl ich immer wieder gesagt hab, das es kein Problem ist und das sie einfach nur zu aufgeregt war und vergessen hat, das sie Pipi muss.

    Heute der Tag ist wieder furchtbar, sie sagt alle drei Minuten, sie hätte Pipi in der Unterhose, was aber nicht stimmt. Sie packt sich ständig in den Schritt und wenn ich frage was los ist "ich hab Angst das ich wieder Pipi in die Hose mache".

    Sie macht sich so verrückt und ich hab langsam Angst, ob wir das wieder hinkriegen.

    Dazu kommt, das sie einen drei Jahre jüngeren Bruder hat, den sie abgöttisch liebt, aber trotzdem immer der Meinung ist, das wir ihn lieber haben. Ich hab zu dem Thema vor einiger Zeit Mal ein Thema gemacht, weil sie mich damals unglaublich abgelehnt hatte. Das hat sich zum Glück gelegt, aber ich glaube das Grund-Problem besteht immer noch.

    Unserer Meinung nach gibt es da nicht den geringsten Grund dafür, das sie denken könnte, wie haben den Bruder lieber - aber natürlich mache ich mir auch darüber Gedanken, weil es immer und immer wieder Thema ist. Sie kann auch nicht sagen warum sie das denkt, aber es belastet sie und auch uns wirklich sehr.

    Man ist irgendwie befangen im Umgang mit dem Kleinen, weil man sie nicht verletzen will und das ist auch nicht richtig. Ich habe IMMER ein schlechtes Gewissen, entweder ihr oder dem Bruder gegenüber.

    Irgendwas läuft gerade ganz schief.... Ich neige zwar dazu, Dinge zu zerdenken und mir zuviele Gedanken zu machen, aber das alles hier belastet mich sehr, weil ich mit wirklich große Sorgen mache. Vielleicht könnte ein Außenstehender die Situation ein bisschen besser einordnen und mir einen Tip geben.


    Viele Grüße Dawn

    Hallo Dani,


    vielen lieben Dank für deine Nachricht und deine netten Worte. Du hast natürlich recht, ich MUSS in diesen Situationen den kühleren Kopf bewahren und ich arbeitet hier wirklich hart an mir, mir ihr Verhalten nicht zu Herzen zu nehmen. Ich hab mich inzwischen besser im Griff, aber der Schmerz in mir wird nicht leichter und auch hohe Verhalten nicht.
    Sie sagt inzwischen zu mir, daß ich gehen soll, der Papa nur noch hier sein soll und ich soll arbeiten gehen. Sie schlägt nach mir und bekam jetzt einen regelrechten Nervenzusammenbruch, als der Papa abends nochmal los musste und ich sie ins Bett bringen sollte. Das ging soweit, das er zurück kam und ich stundenlang heulend in unserem Schlafzimmer saß. Dazu kommt das ich das Gefühl habe, das mein Mann diese Situation regelrecht genießt.
    Sie hat mich einmal abends gefragt, ob ich sie ins Bett bringe, daraufhin hat er so oft gefragt, ob er sie legen soll bis sie ihre Meinung geändert hat und ich wieder derjenige war der weg geschickt wurde.
    Spreche ich ihn drauf an, wird er sauer...
    Ich versteh das nicht, ich führe doch keinen Kampf mit meinem eigenen Mann.
    Dieses ablehnende Verhalten beeinflußt langsam unsere ganze Familie und ich weiß einfach nicht wie wir da rauskommen.
    Tagsüber ist alles okay, nur beim ins Bett bringen ging es dieses Drama und - sollte sie nachts aufwachen - dann darf ich ihr Zimmer nicht mal betreten.
    Das macht mich alles so mürbe und so traurig, daß ich am liebsten jeden Abend weinen will, aber was ändert es...
    Ist in deinen Augen auch das oben beschriebene Verhalten noch normal oder hab ich in den letzten 3 Jahren einfach alles falsch gemacht, was man als Mama falsch machen kann?


    Verzweifelte Grüße
    Dawn

    Hallo zusammen,


    meine Tochter ist 3 Jahre alt und war ein absolutes Wunschkind. Sie kam leider nicht ganz gesund auf die Welt und wir waren viele Wochen auf der Intensivstation, direkt nach der Geburt. Von Anfang an habe ich sie daher sehr behütet und vor allem beschützen wollen, habe aber in den Jahren - glaube ich - einen guten Mittelweg gefunden.
    Jetzt ist ihr kleiner Bruder vor einigen Wochen zur Welt gekommen. Schon vorher hat sie auch zum Papa ein sehr gutes Verhältnis gehabt und es wechselte sich immer mal ab, wer grade ihr Favorit ist. Das war teilweise schon früher extrem...
    Mal durfte nur ich alles machen, Zähne putzen, ins Bett bringen, kuscheln, spielen und dann nach einer Weile war Mama out und nur noch Papa war interessant. Auch hier war sie zu dem Elternteil, das gerade keine so guten Karten hatte sehr abweisend. Das hat uns beide schon verletzt, aber wir wussten ja, daß es Phasen sind.
    In der Schwangerschaft war eigentlich noch alles gut, die Tendenz ging schon leicht zum Papa, aber nicht besonders extrem und ich dachte, das wäre wohl der normale Lauf.
    Dann kam der kleine Bruder zur Welt und auch hier gab es gesundheitlich Probleme, so daß wir 8 Tage im Krankenhaus bleiben mussten und meine Tochter mich Corona bedingt auch nicht sehen konnte in dieser Zeit.
    Als wir nach Hause kamen hat sie sich in der ersten Woche sehr an mich gebunden. Papa durfte nichts und ich durfte nicht mal alleine den Müll raus bringen. Man merkte, daß es ihr sehr zu schaffen gemacht hatte, das sie mich so lange nicht bei sich hatte und ich war froh, daß es so war, den vor einer Ablehnung aufgrund des Geschwisterchens hatte ich immer Angst.
    Die Geburt ist jetzt 10 Wochen her und bis vor kurzem hat sie noch davon geredet wie sehr sie mich vermisst hat. Sie spielt auch sehr, sehr häufig Krankenhaus- oder Arztszenen, woran ich merke, daß das Thema immer noch in ihr arbeitet.
    Jetzt zu unserem Problem... Nach dem das erste oben beschrieben Klammern vorbei war, hat sie sich KOMPLETT zum Papa orientiert. Wenn wir alleine sind, ist meistens alles gut, aber sobald mein Mann da ist bin ich gefühlt der Teufel in Person. Auch wenn wir einen Konflikt haben, weint und ruft sie nach dem Papa..
    Ist der Papa dann da bin ich wie gesagt Luft... Ich darf ihr nichts zu essen geben, darf sie nicht ins Bett bringen, nicht spielen, nicht kuscheln, bekomme nicht gute nacht gesagt - gar nichts... Sie klammert mich quasi komplett aus. Anfangs hab ich gedacht es ist eine Phase, aber inzwischen ist ihr Bruder wie gesagt schon 10 wochen alt, also haben wir die Probleme seit circa 8 Wochen.
    Sie verhält sich mir gegenüber so abweisend, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Sie rastet regelrecht aus, sobald ich darauf bestehen will, sie zb ins Bett bringen zu wollen oder ähnliches. Selbst wenn wir bei ihrer Tante sind, kommt es vor, daß nicht ich mit zur Toilette gehen oder ein Bilderbuch vorlesen darf, sondern die Tante das machen soll.
    Das ganze verletzt mich so sehr, das ich nicht mehr in der Lage bin mich wie ein erwachsener, vernünftiger Mensch zu verhalten. Ich reagiere beleidigt und unfair, nach dem Motto "dann komm aber auch morgen nicht an, wenn der Papa nicht da ist"..."gut, dann kann ich ja auch gehen und dann komm ich auch nicht mehr wieder, dann könnt ihr mal sehen wie das ist". Bescheuert und kontraproduktiv solche Aussagen zu machen, aber das sind Sätze, die aus absoluter Verzweiflung aus mir raus schießen, obwohl ich weiß, wie dumm das ist.
    Oder dann das andere Extrem, in dem ich mich ihr schon richtig anbiedere.
    Ich weiss, ich benehme mich wie ein trotziges Kleinkind, aber diese Abweisung bricht mir das Herz.
    Wenn sie in der Nacht wach wird und zu uns rüber ins Bett kommt, will sie komischerweise ausschließlich mit mir kuscheln. Das ist die einzige Situation in der wir alle zusammen sind, in der sie mich vorzieht.
    Das Schlimme ist, das ich durch diese Ablehnung extrem eifersüchtig auf meinen Mann bin und das merkt unsere Tochter bestimmt auch. Die Stimmung in der ganzen Familie wird immer angespannter und die Streitereien mit meinem Mann um das Thema werden immer öfter. Er meint, ich würde mir das zu sehr zu Herzen nehmen, aber ich weiß auch noch genau wie er selber gelitten hat, als unserer Tochter eine Nur-Mama Phase hatte. Und das hier dauert einfach schon zu lange an, als das ich es als Phase abtun könnte. Ich kann mich ihm gegenüber kaum noch normal verhalten, weil es mich so enttäuscht, wie sehr sie ihn anhimmelt und wie sie im Vergleich zu mir ist. Dazu kommt, daß er unserer Tochter dann beim ins Bett gehen ins Gewissen redet, von wegen "sei ein bisschen lieber zu der Mama" und "warum darf die Mama dich nicht ins Bett bringen"... Er meint es gut, aber ich weiß nicht, ob das nicht das Gegenteil bewirkt...
    Fakt ist... Unsere Ehe und unsere ganze Familie leidet unter dieser Situation, weil ich mich ausgegrenzt fühle, mich vielleicht auch selber ausgrenze durch mein Verhalten. Ich würde mir so sehr wünschen, daß ich einfach da drüber stehen kann und mir denke "wird auch wieder anders"... Ich schaff es einfach nicht...


    Ich würde mich über Hilfe sehr freuen.


    Viele Grüße
    Dawn