In einer Studie will Professor Wolfgang Ahrens gemeinsam mit seinen Kollegen herausfinden, welche Lebensmittel kleine Esser eher gut finden und welche nicht – nach welchen Faktoren sich die kulinarischen Vorlieben im kindlichen Entwicklungsprozess entwickeln. Prägend sei hierbei das Land, in welchem das Kind lebt und isst. Ahrens hat für seine Studie die Lebens- und Essgewohnheiten von 1700 Kindern zwischen sechs und neun Jahren aus den Ländern Italien, Zypern, Estland, Belgien, Schweden, Ungarn, Spanien und Deutschland beobachtet. Ahrens geht es letztendlich darum, Ernährungsempfehlungen für Lebensmittel auszusprechen, die Kindern tatsächlich SCHMECKEN UND GESUND sind.
In einem Beitrag zum Thema Schwangerschaft ( "Wie und was schmecken wir?) hatte ich mich bereits selbst mit einem Teil des Themas befasst. Hier berichtete ich über den Mund als Eingangspforte für Speisen und Getränke und die Geschmacksknospen auf der Zunge, welche uns ein Geschmacksempfinden ermöglichen. Ebenso über den Tast-und Temperatursinn der Zunge, welche zusammen mit dem Geruchssinn zum Erkennen von Speisen und Getränken beitragen. Das Gehirn verarbeitet alle Informationen und ordnet sie einem bestimmten Geschmack oder Aroma zu. Gleiche Speisen können uns unterschiedlich gut oder schlecht schmecken. Ich kam zu einer ähnlichen Erkenntnis, wie Ahrens, befasste mich aber mit dem Geschmackssinn von Erwachsenen und Ungeborenen: "Beeinflußt wird unser Geschmack durch unsere Gewohnheiten, Kultur, die Gegend in der wir leben, das Aussehen, den Geruch, die Konsistenz und Temperatur von Speisen und unsere persönlichen Erfahrungswerte."
Beeindruckend finde ich, dass wir Menschen bereits als Ungeborene Vorlieben entwickeln...
Die Geschmacksknospen der Zunge sind beim Ungeborenen bereits ab dem dritten Monat der Schwangerschaft fertig entwickelt. Somit sammeln wir Menschen unsere ersten geschmacklichen Erfahrungen schon vor unserer Geburt!
Bei einigen deutschen Kindern habe ich bereits mit der Entwicklung des ersten Milchzahns Vorlieben für saure Gurken, Hähnchenfleisch, Oliven, Joghurt, rohe und geröstete Zwiebeln, Tomaten, Mozarella, Gouda, Salami, Nudeln und Pepperoni beobachtet.
Als ich die Überschrift und die ersten Sätze des Artikels auf http://www.welt.de/print/wams/…862/Suess-oder-sauer.html las fragte ich mich, wie sich Vorlieben entwickeln. Zudem kamen einige weitere Gedanken in mir hoch.
Zum Beispiel fragte ich mich...
ob die Mutter diese und ähnliche Lebensmittel bereits in der Schwangerschaft gegessen hat?
...oder...
ob genau diese Lebensmittel dem Kleinkind deswegen so gut schmecken, weil es sie in der Schwangerschaft nicht bekam?
...oder...
ob schon das Ungeborene eine Vorliebe für gesunde oder weniger gesunde Ernährung entwickelt? ... ...
Was meinen Sie?
Wann, wie und wodurch entwickeln sich geschmackliche Vorlieben?
Woher wissen Kinder, "Hmmmm lecker, das ist mein Lieblingsessen!" ?