9 jähriger kommt nachts ins Bett

  • Geg:-Alleinerziehende Mama mit einem mittlerweile 9 jährigen Frühchen

    -Ich, ihr Freund seit ca Dezember. (3 Mon)

    Ges: Neue Impulse zum Ableiten des eigenen Verhalten oder Unterstützung der Mama


    Vorweg zu mir, 90 CP des Studiums der sozialen Arbeit dann abgebrochen und heute glücklich mit einem Bürojob. Übergreifend 10 Jahre “Berufserfahrung” 5 Jahre Regelkindergarten + 5 Jahre in einer Einrichtung mit Kindern mit Behinderung.


    Wir haben jetzt 02:18 und ich kann nicht schlafen bzw. mehr. Ich werde etwas ausholen..


    I’m Dezember habe ich eine Frau kennengelernt die schon Mama ist. Das ist in solch einer Konstellation meine erste Beziehung. Der Erzeuger war nie da und die beiden haben das bis heute ganz gut alleine hin bekommen.

    Eig wollte ich gar nicht so früh in sein Leben treten aber es hat sich ergeben bzw. War seine Mama sehr lange alleine und hat relativ früh die Zusammenführung angestrebt. Soweit so gut. Ich bin 4/5 Tage die Woche bei den beiden und nur noch selten daheim.


    Jetzt ist das eigentliche Problem, dass der kleine mit 9 Jahren zu uns ins Bett kommt, das aber nur macht wenn ich da bin. Wenn ich daheim bin, macht er das nie. Es geht ihm dabei auch nicht um körperliche Zuneigung durch die Mama die in der Mitte liegt, für mich ist es ein “ich will dabei sein” wie ein “Happy Family” Moment.


    Der kleine und ich verstehen uns echt gut. Er fühlt sich laut seiner Aussage wohl wenn ich da bin. Ich schau das ich die beiden etwas unterstütze, schließe ihn nie aus, wir unternehmen auch mal was zu dritt (erste wird gejammert und dann waren die Tage immer schön für ihn) Ich rede mit seiner Mama wenn mir ihre Erziehungsansätze missfallen und reflektiere sie um andere Impulse zu setzen, mische mich aber 95% nicht aktiv in die Erziehung ein, es ist nicht mein Kind und die beiden haben das ja bisher auch gut ohne mich hinbekommen. Der kleine macht mir manchmal den Eindruck leicht autistisch zu sein aber das äußert sich nicht problematisch im Alltag. Schwächeren Kindern gg. Ist er fürsorglich, hat aber, in meinen Augen, ein sehr geringes Bedürfnis an körperlicher Zuneigung.


    Seine Oma, ihre Mama ist Vor ein paar Monaten verstorben und ihr Papa, der Opa hat vielleicht noch 6 Monate zu leben. Natürlich ist er oft dort am WE.


    Jetzt hat sie diesen Mix aus Vorpubertät, Verlustangst der eigenen Mama und des geliebten Opas, dazu kommt der Stress in der Schule bzw. dem Hort beim zusammenleben, die Noten passen und sind kein Thema und dann kam ich.

    Anfangs fragte er ob sie ihn noch lieb hat wenn sie noch ein Baby bekommt, was sie natürlich bejahte. Der kleine kennt das von einem Schulkameraden, dessen Vater eine neue Beziehung eingegangen ist und seinen Sohn nicht mehr sehen möchte, weil sie neue Partnerin das so wünscht.


    Jetzt liege ich hier in der Nacht, schreibe Zeit gut 30min und weiß nicht so recht wieso der kleine ausschließlich ins Bett kommt wenn ich da bin.


    Gefühlte liege ich auf einem Bierdeckel und hab keinen Platz für einen erholsamen Schlaf bei 3 Menschen in einem 1.40 Bett.

    Ich würde auch eher nachts nachhause fahren als dem kleinen oder ihr zu sagen er muss gehen. Wenn ich auf die Couch ausweiche wird sie ärgerlich. Egal wie oft sie was sagt, er schleicht sie irgendwann ins Bett.


    Bevor ich irgendwas unternehme, würde ich gerne verstehen, was ihn zu uns treibt.


    Hat einer eine Idee was die Motivation dahinter ist? Ich verstehe das große Ganze nicht nicht wirklich.


    LG

  • Hallo! :)


    Nun ja, die Antworten hast du dir - in deinem sehr reflektierten Post - schon selbst gegeben. Wenn der Kleine nicht standardmäßig im Bett liegt (gibt es ja auch), sondern es eine relativ neue Sache ist, stehen vermutlich Ängste im Fokus (meine Tochter ist in dem Alter regelmäßig ins große Bett gekommen, weil sie Angst vor imaginären vermeintlichen Insekten hatte, die in ihrem sein könnten). Verlustangst klingt bei der Geschichte stimmig und auch du - trotz guten Verhältnisses - triggerst als relativ neuer Mann an der Seite der Mama diese Verlustängste (alleine die Frage, ob er noch liebgehabt wird, wenn es ein "neues" Baby geben sollte, ist sehr bezeichnend)...


    Mein Rat wäre wirklich, intuitiv auf ihn einzugehen und sich und ihm keinen Stress zu machen. Es ist viel Veränderung, wenn da auf einmal quasi ein neues Familienmitglied fast alle Tage der Woche da ist. Ich denke, du machst sehr viel gut und richtig und reflektierst viel dabei... Zu viel heruminterpretieren (autistische Züge, Erziehungsansätze missfallen,...) würde ich nicht, sondern erst einmal "gemütlich schauen". Es ist erst wenig Zeit vergangen, wenn ihr eine ernsthafte Beziehung im Sinn habt (und das klingt so), habt ihr viel Zeit, miteinander zu wachsen und euch auf die neuen Lebensumstände einzustellen - alle drei...


    Die Schlafsituation würde ich mir - pragmatisch wie ich bin - so angenehm wir möglich machen... Entweder breiteres Bett anschaffen, eine Kindermatratze auf den Boden legen oder mit der Mama besprechen, dass ein Wechsel von dir auf die Couch im "Falle des Falles" einfach wirklich eine gute und pragmatische Lösung ist und nichts Negatives. :) Wenn es so ist, dass die Anwesenheit des Kindes generell nicht erwünscht ist (was ich in der Situation sehr behutsam reduzieren würde), wären Kompromisslösungen gut, sodass beide Seiten damit leben können. Bei uns daheim war das: Kind im eingeschlafenen Zustand ins eigene Bett bringen (Kind wusste im Vorfeld Bescheid) beziehungsweise fixe Tage ausmachen ("Heute darfst du im großen Bett schlafen, morgen möchte ich bitte alleine schlafen, das ist mir wichtig. Danach darfst du wieder kommen."). Ich muss allerdings dazusagen, dass es bei uns halt keine Situation der Verlustängste war... Einschätzen muss die Mama, was man dem Kleinen zumuten kann und was nicht. Du kennst ihn zu wenig...


    Alles Gute euch! :)

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