Beiträge von Okapi

    Dani, danke für deine Antwort.

    Meine Tochter wurde 2x getestet, auch auf Asperger, ADHS. Raus kam eben, dass sie überdurchschnittlich intellgent ist aber nicht hochbegabt und vor allem Probleme im Bereich Empathie hat. ADHS oder Asperger wurden 2x ausgeschlossen. Die Praxis empfahl eine Verhaltenstherapie, meine Tochter meinte, nö.


    Ich merke täglich, wie wenig Feingefühl sie im Umgang mit anderen Menschen an den Tag legt. D.h., dass sie Signale nicht erkennen möchte. Mit Kindern die sie durch ihre offene Art kennenlernt, läuft es immer gleich ab. Telefonnummern werden ausgetauscht, man trifft sich 1 - 2 x und die Kinder ziehen sich dann zurück. Darauf fängt meine Tochter an, ständig anzurufen, WhatsApp usw.


    Wir sagen ihr "hör auf damit, das ist zuviel, du verscheuchst die Kinder". Sie dann "lasst mich in Ruhe, ihr wollt nur nicht das ich Freunde habe".


    So geht das seit Jahren. Als sie kleiner war, konnten wir viel kompensieren. Ausflüge, schwimmen, wandern, Zoo, Jumphouse...


    Reiten war sie jahrelang. Leider ging das organisatorisch nicht mehr und hier in der Stadt, in offiziellen Reitställen, kannste ewig warten.


    Tierlieb ist sie. Da wir beide berufstätig sind haben wir ihr 2 Mäuse gekauft. Neulust war enorm. Wer sich aber kümmert, 3x darfst du raten.


    Pflegehund hatten wir auch schon. Morgens und am späten Abend durfte ich mich mit dem Hund auf den Gassiweg machen.


    Sie ist unzuverlässig, verspricht das Blaue vom Himmel, ist charmant, fährt die Krallen aus, kommt erst Bombe bei Leuten an, nach 2x haben die Leute die Nase voll. Tenor: Sie ist zu drüber, sie steigert sich in alles rein.


    Ich rede mir den Mund fusselig, gebe Tipps. Sie ist im Schwimmverein, im Kampfsport, Artistik. Sie powert sich aus. Egal wie lange sie jeweils dabei ist, sie findet keinen Freunde, keinen Anschluss. Sie separiert sich teils selbst. Damals mit der Handballgruppe ist sie weggefahren. Der Trainer hat in die Gruppe ständig Fotos gepostet. Nur sie war auf keinem Bild dabei. Aussage: "Die mögen mich alle nicht, habe mich dann zurückgezogen". Das war völliger Quatsch. Voll die netten Kinder.


    Es ist wie ein verfluchter Kreislauf, um so weniger soziale Kontakte sie hat, um so unleidlicher wird sie und um so ausgehungerter ist sie. Das Alter, Dinge noch forcieren zu können, ist nun rum.


    Kann man Freundschaft lernen? Ich glaube, und das habe ich ihr heute Vormittag gesagt, man muss an sich selbst arbeiten. Da sie keine Hilfe annimmt, wird ihr Weg beschwerlich werden. Sie sagte auch selbst, dass sie in der Klasse in eine Schublade gesteckt wurde, weil sie sich immer so arg verhielte und das sie das ändern wolle, am liebsten in Form eines Schulwechsels. Dabei hat sie vor einem Jahr genau diesen hinter sich gebracht, voller Hoffnung. Nun stehen wir wieder da, wo es damals im Chaos endete.


    Wenn das eigene Kind so unbeliebt ist, macht das was mit einem. Ich sehe ja auch, welche Verhaltensweise unattraktiv sind aber ich kann sie nicht ändern.


    Wie sehr wünschte ich mir, es macht "klick" bei ihr und sie hat endlich zuverlässige Kontakte.


    Wieder zur Beratung, wieder zum Psychologen, das wird sie nicht mitmachen. Aber ich habe heute für meinen Mann und mich einen Termin bei einer Erziehungsberatung online angefragt, wieder mal.

    Hallo zusammen,


    ich bin Mutter ein 13-jährigen Tochter, die immer schon Schwierigkeiten mit Impulskontrolle und Grenzen hatte. Mein Mann und ich haben in der Vergangenheit mit unserer Tochter mehrere Anläufe bei Beratungsstellen, Psychologen, Tagesklinik gehabt. Immer mit dem Effekt, dass unsere Tochter die Mitarbeit verweigerte und nicht mehr mitgegangen ist.

    Tenor der beratenden Stellen war, dass man sie nicht zwingen könne. Sie wurde zweimal getestet. Überdurchschnittlich, nicht hochbegabt und ganz interessant, keine altersgerechte Empathie.

    Das ist mir leider auch schon selbst aufgefallen und zwar einmal im Umgang mit uns als Eltern aber vor allem mit beginnenden Freundschaften. Meine Tochter fordert unaufgeschränkte Aufmerksamkeit. Sie lässt ihrem Gegenüber keine Möglichkeit, eine Freundschaft langsam zu entwicklen. Sie ruft 7 - 8 x bei den Leuten an, für die sie sich sehr interessiert.

    Alles reden hilft nicht. Wir erklären ihr, dass sie die Sachen entspannt angehen soll. Dann schreit sie uns an, wir würden ihr ihre Freunde nicht gönnen. Ich denke bei mir "was für Freunde"? Denn sie hat keine, weil sie so klammert.

    Gestern Abend ist sie abgehauen. 13 Jahre jung! Sie ist einfach zu einer gleichalten Bekannten, die sie ganz toll findet und die sie förmlich stalkt. Die Mutter der Bekannten rief an und meinte, wir sollen unsere Tochter abholen, was überhaupt bei uns los sei. Ich sagte, das wüsste ich auch gerne.

    Mein Mann hat sie abgeholt und jetzt liegt sie in ihrem Zimmer und schläft.

    Habe mich gestern Abend noch lange mit der besagten Mutter unterhalten. Sie meinte, dass ihre Tochter in Behandlung sei wegen Depressionen und sie sich von unserer Tochter verfolgt fühle. Unsere Tochter kopiert das Mädchen auch, äußerlich, Musikgeschmack, Essen, Trinken.

    Gestern Abend, nachdem sie zurück war, verkündete sie, sie leide, wie ihre "Freundin" an Depressionen aber wir hätten ja kein Verständnis.

    Dabei war sie den ganzen Tag gut drauf, shoppen, essen, chillen. Sorry für mein konfuses Geschreibe. Aus dieser Stimmung heraus ist sie gestern Abend abgehauen, weil sie auf die Idee kam, Depressionen zu haben.

    Wenn wir jetzt Ratschläge bekommen, wir sollen zu einer Beratung gehen, ist das nachvollziehbar aber sie wird nicht mitziehen.


    Hat das jemand von euch auch so in der Art erlebt? Was kann man machen? Das ärgste ist eigentlich, dass sie keine Freunde hat und ich sehe schon, dass das Problem in ihrem Verhalten liegt. Ja, eine Verhaltentherapie wäre gut aber sie will nicht. Ich kann sie nicht untern Arm klemmen und mitnehmen. Egal mit was wir ihr dann kommen, sie kooperiert nicht.


    Interessant waren die Aussagen, ihrer Ex-Grundschulkollegen. Mit denen hat sie sich vor paar Wochen getroffen und diese meinten, sie hätten sie immer als Psycho erlebt und deshalb keine Freundschaft mit ihr schließen wollen.


    Das tut weh. Ihr und uns. Mein Mann und ich sind gut eingebunden, beruflich und haben einen guten Bekanntenkreis.


    Was kann man tun um ihr zu helfen, wenn sie sich nicht helfen lassen will?