Beiträge von Peter1234567

    Vielleicht vorab: ich bin derzeit Hausmann und Vollzeit-Papa, meine Frau arbeitet (meist zuhause), und ich könnte etwas Hilfe gebrauchen:


    Hat jemand von euch auch solche massiven Probleme mit zuviel Stillen? Meine Frau stillt jetzt seit fast zwei Jahren. Ich fand das immer schön, bin definitiv niemand, der das verurteilt. Das Problem ist nur, dass es meiner Frau langsam zu viel wird. Sie jammert immer, bettelt den Sohn an, er möge doch bitte etwas anderes trinken gehen, möge spielen gehen. Sie schiebt die Verantwortung damit auf ihn ab, vermutlich weil sie es nicht schafft, nein zu ihm zu sagen, will das Stillen aber insgeheim nicht. Natürlich funktioniert das nie, der Kleine geht nicht „etwas anderes trinken“, und mit Kraft losmachen kann man ihn nicht, denn er hakt sich in der Brust fest, beisst im schlimmsten Fall sogar zu, wenn man versucht ihn wegnimmt.
    Immer ist es dann meine Rolle, angerannt zu kommen, ihn mit Spielsachen abzulenken und zu locken bis er loslässt und mitkommt oder ich ihn mitnehmen kann. Oft schreit er dann trotzdem wieder lauthals nach der Mami, heult, tobt, will zurück ins andere Zimmer zu ihr. Ich nehme ihn hoch, tröste ihn, kuschel mit ihm und singe ihm Lieder. Da beruhigt er sich zwar meist. Manchmal gerät er aber auch in einen totalen Tobsuchtsanfall, kreischt und schreit, dass die Nachbarn vier Stockwerke über uns ihn hören. Ich lasse ihn dann zu meiner Frau rennen, weil ich merke, dass das zu hart für ihn wird.
    Meine Frau hat ihm von Anfang an bedingungslos immer die Brust gegeben, (fast) völlig egal in welcher Situation und völlig egal in welcher körperlichen Verfassung sie war. Ich habe ihr früh schon gesagt, dass sie ihm nicht ewig ohne wenn und aber die Brust geben soll, zb wenn die Brust ihr arg weh tat. Vermutlich wäre das seine Chance gewesen, zu lernen, dass die Mama keine willenlose Tankstelle ist, mit der man machen kann, was man will. Ich bin mir sicher, dass er mit der jetzigen Situation dann deutlich besser umgehen könnte, denn bei uns häufen sich derzeit massiv die Probleme mit dem Stillen: er kann nicht an die Brust, wenn meine Frau onlinemeetings zuhause macht oder onlineseminare gibt, und meine Frau will auch einfach ganz oft nicht Stillen, ist körperlich am Ende, aber macht es trotzdem.
    Wenn er nicht trinken darf oder kann, muss der Kleine sehr sehr sehr oft weinen, ist frustriert und traurig, oder meine Frau bricht vor Stillen halb zusammen. Sie fängt neuerdings sogar an, ihm Süßigkeiten und Fernsehen anzubieten, damit er aufhört an ihr zu trinken. (Weswegen es regelmäßig Streit bei uns gibt, denn ich finde es unter jedem Niveau, Süßigkeiten und Fernsehen als Taktik für ein Kind unter zwei Jahren zu missbrauchen, und damit die nächsten Probleme schon vorzuprogrammieren). Ich habe mich schon lange darauf eingelassen, dass er zB Kuchen bekommt, weil meine Frau das von Anfang an unbedingt wollte, und mir der Streit deswegen zu viel wurde.


    Wenn ich alleine mit ihm bin, gibt es NIE solche Probleme wie mit dem Stillen. Er weint so gut wie garnicht, und wenn, dann nur zB weil er hingefallen ist. Ich tröste ihn, wir kuscheln und superschnell ist alles wieder gut. Kommt die Mama heim, geht das Heulen regelmäßig los.
    Meine Frau scheint darauf zu spekulieren, dass sie den Sohn „überreden“ kann, nicht mehr an die Brust zu wollen.
    Wirklich jedesmal, wenn er dann heult, komme ich gerannt, tue mein bestes, in wegzulocken, zu trösten, zu spielen. Das Schlimme ist, dass wenn das nicht klappt und er nicht weg von der Brust will oder zurück zur Mama möchte, dann wirft mir meine Frau vor, ich sei schuld an dem Ganzen. Sie schiebt mir den Schwarzen Peter zu, weil ich dagegen bin, ihm Süßigkeiten zu füttern oder weil ich (angeblich!!!!!) nicht komme und ihr helfe den Sohn „abzuzapfen“, wie sie immer so schön sagt.
    Ich finde nicht, dass ich verantwortlich dafür bin, dass die zwei ihr Problem in den Griff bekommen, springe aber trotzdem immer, wenn ich das Problem mitbekomme. Was soll ich denn da machen, ausser ihn ablenken und weglocken?! Müsste man nicht irgendwie anders darauf hinwirken können, dass der Kleine etwas langsamer machen kann, mit dem von der Mama Trinken???
    Und was kann ich denn überhaupt dazu beitragen?