Hallo,
vielen Dank dass ihr hier euch an der Diskussion beteiligt. Ich möchte gerne auf die angesprochenen Aspekte eingehen.
Aktuelle Beziehungssituation
Es ist nicht so dass wir jeden Tag streiten, aber ich finde es ist eine immer etwas angespannte Situation und beiner kleineren Unstimmigkeit gehen dann die Auseinandersetzungen zu. Es leider so, dass wir auch beide schon recht eingefahren sind und auch etwas zu machen gegenüber dem Partner, da nehme ich mich nicht aus. Wir hatten vor einigen Jahren auch ein Paartherapie gemacht, was langfristig zu keiner Besserung geführt hat. Wir machen auch manches nur wir zwei (Essen gehen, spazieren, Therme, etc.) aber ich finde es keine innige Atmosphäre. Es gibt auch manche Eigenschaften an ihr, wie bspw. sehr umfangreicher Handy-Konsum, die ich abstoßend finde und mich von ihr entfernen. Ich fände es auch besser wenn wir gemeinsam mehr Disziplin in der Kindererziehung aufbringen würden. Ich denke das wäre besser für die Kinder.
Prinzipiell bin ich mehr der unternehmenslustige Typ der gerne rausgeht, die möchte mehr zuhause bleiben, ich finde manchmal ist sie zu bequem. Ich muss eingestehen, dass ich sie nicht liebe, zumindest nicht aktuell. Ich bin schon recht hoffnungslos, dass wir irgendwann wieder eine erfüllende glückliche Beziehung haben werden. Das liegt auch daran, dass wir beide auch viele gegenseitige Enttäuschungen in uns haben.
Es kommt in der aktuellen Situation auch dazu, dass die Jungs in der Pubertät sind und uns Eltern fordern, insbesondere ich als Vater fühle mich dabei herausgefordert. Manchmal frage ich mich selbst, ob das nicht selbst auch mit reinspielt, dass ich mir Gedanken mache zu gehen. Ich fände es aber auch hier einfacher, wenn wir als Eltern mehr an einem Strang ziehen und eine gemeinsame Sprache sprechen würden.
Trennung als Erleichterung
Es ist schon immer eine etwas angespannte Atmosphäre unter uns Eltern ich habe aber nicht den Eindruck, dass eine Trennung für die Kinder eine Erleichterung wäre. Ich glaube es wäre eher eine Belastung, vor allem für den einen der zwei Jungs. Vielleicht täusche ich mich darin aber auch.
Andererseits denke ich mir, dass ich schon noch etwas für Limitierung sorge und die Jungs nicht einfach machen können was sie wollen. Dies ist aber leider natürlich auch viel mit Reibereien verbunden ist und ich werde von den Jungs dann als der Böse betrachtet. Ich glaube auch dass Sie mit Ihren 12 Jahren schon reflektiert sind und selbst eine Meinung haben. Trotzdem sehe ich eine Gefahr, dass sie bei einer Trennung gegen mich aufgebracht werden und ich sie größtenteils verlieren werden. Besuche von ein paart Stunden jede zweite Woche wäre mir wirklich zu wenig.
Sorgerecht
Ich bin als der Vater schriftlich anerkannt. Ich habe es als nicht notwendig erachtet das Sorgerecht für mich zu beantragen, da wir wie eine normale Familie zusammenleben auch wenn wir nicht verheiratet sind. Ich habe mich immer sehr in die Erziehung und Betreuung eingebracht. Jetzt denke ich auch, dass es besser gewesen wäre das Sorgerecht zu haben. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass meine Partnerin nicht möchte, dass ich auch das Sorgerecht bekomme. So hat sie bessere Karten in der Hand bei einer tatsächlichen Trennung.
Denkt ihr das Alter der Kinder ist bei einer Trennung gar nicht so entscheidend sondern eher wie gut bzw. wie schlecht die Eltern nach der Trennung noch zusammen auskommen und interessiert sind, dass beide Eltern sich nach wie vor in die Erziehung einbringen?
Ich fände es schön, wenn die Diskussion hier weitergeführt werden könnte.
Gruß Richard