Es ist cool und Zeitvertreib zu mobben. Das Bündnis gegen Cybermobbing veröffentlicht eine umfangreiche Studie: Ca. 17% der befragten Jugendlichen betroffen.
Eine aktuelle Umfrage des Bündnis gegen Cybermobbing ergab, dass ca. 17% der befragten Jugendlichen schon einmal Opfer von Cybermobbing geworden sind. Betroffen von den Attacken sind vor allem die 12-15-Jährigen. Das Mobbing vollzieht sich durch Beschimpfungen, Beleidigungen und Drohungen, die Verbreitung von Gerüchten und Verleumdungen, das Veröffentlichen und Verbreiten von peinlichen Fotos und Filmen. Solche seelischen Verletzungen können zu sozialem Rückzug, Selbstwertproblemen und psychosomatischen Erkrankungen führen.
19% der Befragten gaben an, selbst bereits gemobbt zu haben. Von den Tätern war gut ein Drittel selbst schon Opfer. Es wird also mit gleicher Münze heimgezahlt. Die Hälfte der Täter nannte als Grund für das Mobbing Langeweile oder Spaß. Ca. 16 % der Täter mobben, weil es als cool gilt. Das Internet macht es den Tätern leicht, weil sie anonym bleiben und eine räumliche Distanz zwischen Opfer und Täter besteht. Dies senkt die Hemmschwelle zur Ausübung von Gewalt.
Das Mobbing vollzieht sich hauptsächlich im schulischen Umfeld der Opfer. Gefordert sind deshalb Programme an Schulen, die informieren, aufklären, schützen, helfen. Die Hälfte der Opfer gab an, dass sie sich mehr Hilfe und Aufklärung von der Schule wünschen.
Eltern und Lehrer äußern eine wachsende Besorgnis. Die heranwachsende Generation ist geprägt vom multimedialen Zeitalter und wird häufig nicht genügend von den Erwachsenen darauf vorbereitet. Grund ist oftmals eine mangelnde eigene Medienkompetenz. Eltern und Pädagogen dürfen sich dem Thema nicht verschließen. Nur durch ausreichende Kenntnis über die Möglichkeiten und die Gefahren, welche die neuen Medien den Kindern und Jugendlichen bieten, können Eltern und Pädagogen die Folgegeneration anleiten und schützen.