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Zunehmender Verbrauch von Antidepressiva bei Kindern und Jugendlichen

von Newsredaktion

Antidepressiva

Die Weltgesundheitsorganisation WHO meldet, dass nach neuesten Erkenntnissen aktueller Studien aus, die nun im European Journal of Neuropsychopharmacology veröffentlicht wurden, den problematischen, weiter steigenden Konsum von Antidepressiva bei Kindern und Jugendlichen. Allein in Großbritannien sei der Konsum in den letzten Jahren um 50 Prozent gestiegen.

Antidepressiva zu häufig verschrieben?

Die Experten beschäftigen sich dabei mit verschiedenen Fragestellungen. Verschreiben Ärzte zu oft die Medikamente? Gibt es für die Verschreibung hinreichende Gründe oder gibt es in einigen Fällen Alternativen? Die Ergebnisse können jetzt im Fach-Magazin nachgelesen werden. So wird in jedem Fall deutlich, dass in den letzten Jahren immer häufiger Antidepressiva verschrieben wurden, allein in Großbritannien um 50 Prozent. Dabei gibt es Befürchtungen, dass die Antidepressiva auch Suizid-Verhalten auslösen könnten. Mediziner sehen den Einsatz von Antidepressiva bei Kindern und Jugendlichen vor allem aus zwei Gründen kritisch: zum einen fehlen häufig die ausreichenden Gründe, zudem ist nicht eindeutig geklärt, ob Antidepressiva Kindern nicht mehr schaden als nutzen.

Zahl der Verschreibungen wächst

Auch in Deutschland steigt die Verschreibungszahl von Antidepressiva weiter an um fast 50 Prozent. Die WHO gibt dabei auch zu bedenken, dass viele der Medikamente nicht für Kinder und Jugendliche geeignet sind, sondern erst für Erwachsene ab 18 Jahren. Beim nordischen Nachbarn Dänemark stiegen die Verschreibungen in den letzten Jahren um 60 Prozent an, in den USA um 26 Prozent, in den Niederlanden um 17 Prozent.

Als Alternative zur Behandlung leichter Depressionen empfehlen Experten vielmehr, auf Antidepressiva zu verzichten. In Fällen von moderaten bis schweren Depressionen sollte eine Kombination aus Antidepressiva und gezielter Psychotherapie den Kindern helfen. In den wenigsten Fällen sind Antidepressiva allein eine sinnvolle Behandlungsoption für Kinder und Jugendliche, so der Appell der Forscher.

Lange Wartezeiten und bessere Ausbildung

Das Problem jedoch ist, dass viele Patienten lange auf psychotherapeutische Behandlungen warten müssen, zudem fordern viele Experten schon länger, die Ausbildung des medizinischen Personals zu verbessern. Daher scheint der Griff zu den Medikamenten häufig der einzige Weg, um den Betroffenen und deren Familien zeitnah zu helfen. Bei der Ausbildung sollte künftig weiter auf die psychische Gesundheit auch von Kindern geachtet werden, damit Patienten die optimale Behandlung bekommen.

 

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