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Zeugnis-Streit vor den Ferien

von Newsredaktion

Schule

In einigen Bundesländern wie Thüringen, Niedersachsen oder Bremen beginnen in den nächsten Tagen bereits die Sommerferien. Damit stehen auch die Zeugnisse aus. Während einige Eltern den Kindern als Belohnung Geld schenken, gehen andere Kinder leer aus. Das führt zu Auseinandersetzungen über Erziehungsgrundsätze.

Schuljahresende ist Zeugniszeit

Wenn zum Ende des Schuljahres die Zeugnisse auf die Kinder warten, müssen die Eltern entscheiden, ob sie die Kinder mit Geld belohnen oder nicht. So ist es in einigen Familien ist es üblich, dass die Kinder für eine Eins z.B. drei Euro bekommen und für eine Zwei einen oder zwei Euro. Außerdem gibt es von den Großeltern häufig zusätzlich Geld. Andere Kinder müssen zusehen und bekommen nichts. Dabei spielen aber nicht nur die wirtschaftlichen Verhältnisse der Familien eine Rolle. Viele Eltern gehen davon aus, dass die Kinder durch die Geldgeschenke motiviert werden, fleißiger zu lernen und gute Noten zu erzielen. So können sich die Kinder mal einen Kino-Besuch außer der Reihe, einen Tag im Schwimmbad oder eine CD oder ähnliches leisten. Andere Eltern lehnen die Zahlungen ab und loben die Kinder höchstens für gute Noten. Sie befürchten, dass die Kinder doch schlechte Noten bekommen und dann frustriert und demotiviert  sind, wenn es kein Geld gibt. Zumal dann, wenn sie sich bemüht haben.

Kinder, die Geld bekommen, und Kinder, die leer ausgehen

Damit werden die Kinder de facto in zwei Gruppen aufgeteilt. Einige Kinder bringen gute Noten mit und erhalten dafür Geld. Sie können sich etwas Neues leisten und damit angeben. Die Kinder, die nichts bekommen, sind doppelt bestraft. Zum einen sind da vielleicht der Frust und die Enttäuschung über schlechte Noten, zum anderen, weil sie nichts bekommen. Andere argumentieren, dass dies als Leistungsprinzip gesehen werden kann und auf den späteren Berufsalltag vorbereitet. Auch da würde derjenige mehr Gehalt bekommen oder den besseren Job zugesprochen bekommen, der mehr leistet. Laut einer aktuellen Umfrage des Ehepa Verlags zahlen 41 Prozent der Eltern den Kindern einen Bonus für gute Noten. 63 Prozent der Kinder der Befragten bekommen von den Großeltern und Verwandten Geld. Viele Pädagogen sehen das kritisch. Sie fürchten, dass die Kinder damit noch mehr Druck bekommen. Außerdem sehen sie wenig Fairness dabei, wenn ein Kind sich leicht tut und mit wenig Aufwand Einsen schafft, währen das andere sich abmüht und doch „nur“ Dreien schreibt und dann leer ausgeht.

Einige Eltern stimmen sich auch mit den Kindern ab und sprechen am Schuljahresanfang  darüber, in welchem Fach vielleicht welche Note möglich wäre. Entsprechend gibt es dann Geld oder nicht. Auch dies erinnert an Zielvorgaben aus der Berufswelt.

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