Weitere Erziehungs-News

Wie Jugendliche sich MINT-Berufe vorstellen

von Newsredaktion

Berufe

Die so genannten Mint-Berufe, also Berufe im Bereich der Technik, Naturwissenshaften, Informatik und der Mathematik, haben nicht nur bei jungen Frauen meist einen schlechten Ruf. Auch viele männliche Jugendliche machen sich ein falsches Bild und finden zudem oft kaum Unterstützung und die richtige Beratung bei der Berufswahl speziell in diesem Bereich.

Schlechts Bild von Mathe, Chemie und Co.

Die Mint-Berufe stehen im Ruf, gefährlich, körperlich anstrengend, einsam vor. Dazu kommt dass viele Schüler die Mint-Berufe mit langweiliger Fließbandarbeit verbinden. Schulfächer wie Chemie, Physik und Mathematik sind bei den wenigsten Schülern beliebt. Chemie gilt als realitätsfern, Physik als abstrakt und unverständlich, Mathe als Angstfach schlechthin. Das führt dazu, dass Fächer wie Informatik kaum oder nur in Form von Projekten angeboten werden.

Ausweichen auf andere Jobs

So muss sich niemand wundern, wenn in der Wirtschaft eben in diesen Fächern aktuell rund 360.000 Fachkräfte fehlen. Eine Erhebung zeigt, dass nicht nur Frauen diese Berufe meiden, sondern auch immer mehr Männer lieber Arzt, Anwalt oder Einzelhandelskaufmann werden. Für diese Abneigung gegen die Mintfächer sprechen aus Sicht der Jugendlichen einige Gründe.

Jugendliche kennen Jobs und Arbeitsalltag nicht

So wissen etwa viele Jugendliche nicht, welche konkreten Aufgaben ein Bauingenieur hat. Außerdem sind allgemein wenige Mintberufe unter den Jugendlichen bekannt. Während viele noch etwas mit dem Maschinen- und Anlagenbauer oder dem KFZ-Mechatroniker anfangen können, wissen viele nicht, was ein Zerspaner macht. Viele Jugendliche fürchten in diesen Bereichen einen lauten, kalten Arbeitsplatz, ohne Kollegen und langweilige, monoton Aufgaben. Auch konkrete Verdienstmöglichkeiten kennen viele Jugendliche nicht. Dabei werden in den nächsten Jahren Fachkräfte wie Data Scientist, Systemanalytiker oder ähnliches gesucht.

Keine Hilfestellung

Ein weiteres Problem zeigt eine Studie der Vodafone-Stiftung. Viele Jugendliche wissen nicht, welche Berufe es gibt und kennen nicht deren Arbeitsalltag. Nur 56 Prozent der Jugendlichen fühlen sich ausreichen informiert. Dabei tendieren viele Jugendlichen zu den Berufen, die sie aus dem näheren persönlichen Umfeld kennen. Eine ausführliche Berufsberatung findet an vielen Gymnasien gar nicht statt, meist wird hier vor allem der Fokus auf ein Studium gelegt. Interesse an den Mint-Berufen wird dabei nicht geweckt. Ähnlich sieht es bei der Berufsberatung aus, z. b. durch die Bundesagentur für Arbeit. Viele Eltern raten zudem den Töchtern von den Mint-Berufen ab. Denn die Eltern beeinflussen die Berufswahl der Kinder durch eigene Erfahrungen oder Vorstellungen.

Weitere Erziehungs-News