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Wer erzieht die Kinder, Eltern oder Schule?

von Newsredaktion

Erziehung

Häufig stellt sich die Frage, wer in der heutigen Zeit tatsächlich noch die Kinder erzieht. Sind es wirklich die Eltern? Sind es die Medien? Findet Erziehung in der Schule statt? Welchen Einfluss haben Gleichaltrige auf die Erziehung und Entwicklung der Kinder?

Große Mehrheit sieht Eltern in der Pflicht

Laut einer aktuellen Umfrage sind 90 Prozent der Bevölkerung der Ansicht, dass die Erziehung eindeutig die Sache der Eltern ist. Dabei berufen sie sich auch auf das Grundgesetzt, in dem es heißt, dass Pflege und Erziehung der Kinder natürliches Recht der Eltern sei und daher auch ihre Pflicht sei. Doch was bedeutet das? Wie sieht die Realität aus? Sollten sich Eltern sich, überspitzt ausgedrückt vordergründig um die Kinder und die Erziehung kümmern, statt Beruf, Hobbys oder Selbstverwirklichung anzustreben?

Schule und Kindergarten gefordert

Der Blick auf die Realität in Deutschland zeigt, dass die Eltern häufig die Erziehung der Schule anvertrauen oder dem Kindergarten überlassen. Sie geben dadurch Verantwortung ab und hoffen auf eine umfassende Bildung und Erziehung. Hauptaufgabe der Schule jedoch ist die Bildung bzw. Ausbildung der Kinder. Kinder sollen so das Handwerkszeug für den späteren Beruf und das eigenständige Leben mitbekommen.

Medien, Fernsehen und Internet

Eine große Rolle spielen auch das Internet und die Medien. Fernsehen und soziale Netzwerke etc. tragen in erheblichem Maß zur Wertebildung der Kinder bei. Sie vermitteln Normen und Werte und üben so Einfluss auf die Kinder aus, im Positiven wie im Negativen. Trotz Kritik nutzen viele Eltern Film, Fernsehen und Internet dazu, die Kinder zu beschäftigen, wenn sie andere, ebenfalls wichtige Dinge erledigen müssen.

Arbeitswelt fordert Zeit und Aufmerksamkeit

Eine aktuelle Untersuchung der OECD zeigt auch, dass viele Eltern und vor allem Väter, immer weniger Zeit mit den Kindern verbringen. So haben voll berufstätige Väter oft nur 30 bis 40 Minuten am Tag für die Kinder Zeit. Frauen kommen hier auf eine gute Stunde. Doch sie arbeiten meist auch Teilzeit. Sind Frauen nicht berufstätig, können sie über zwei Stunden Zeit mit den Kindern und der Kindererziehung verbringen. Männer, die zu Hause sind, kommen hier auf knapp 50 Minuten.

Gesellschaftliche Entwicklungen

Nicht nur die Arbeitswelt, auch die allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungen beeinflussten die moderne Erziehung. So gibt es vermehrt Einzelkinder, die ohne Geschwister aufwachsen, viele ältere Menschen, kinderlose Paare und Menschen, die allein leben, alleinerziehende Mütter und Väter, mehr Patchworkfamilien. Viele Eltern sehen daher das Problem, eigentlich andere Ideale anzustreben und den Kindern zu vermitteln, oft fehlt aber die Zeit oder glauben, Kinder auch auf die veränderten gesellschaftlichen Gegebenheiten vorbereiten zu müssen.

 

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